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Der Blick in die Zukunft----Das nächste 1/4-Jahrhundert

Prognose für die nächsten 25 Jahre  

45 Stimmen

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obx

Hallo Zusammen,

 

da sehr viele hier langfristig ausgelegt sind und "Vermögen" in Bezug auf die Altersvorsorge betreiben, halte ich Statements von Alan Greenspan als sehr diskussionswürdig. Vor allem auch, weil wir uns alle verschiedene Vorstellungen zu den Entwicklungen machen und auch mehr oder minder mit Angaben von prognostizierten Wertentwicklungen rechnen.

 

Hier ein wichtiger Auszug des Zitats:

Ich befürchte, dass meine Nachfolger im geldpolitischen Rat auf populistischen Widerstand im Kongress, womöglich sogar im Weißen Haus treffen werden, wenn sie die Preisstabilität zu sichern versuchen, prophezeit Greenspan. Gäbe die Fed diesem Druck nach, wäre mit deutlich höheren Inflationsraten und höheren langfristigen Zinsen von mindestens 8 Prozent zu rechnen. Derzeit wirft die maßgebliche Staatsanleihe mit zehn Jahren Laufzeit weniger als 5 Prozent ab. Unter diesen Bedingungen würden die Aktienkurse und auch die Immobilienpreise in den kommenden 25 Jahren viel langsamer steigen als im vergangenen Vierteljahrhundert.

 

So, und um dieses Passage nicht aus dem Gesamtkontext zu reissen für alle Interessierten der komplette Text aus FAZ.net

Der frühere Chef der amerikanischen Notenbank (Fed), Alan Greenspan, überzieht in seiner Autobiographie Präsident George Bush und die Republikaner mit beißender Kritik. Die Republikaner hätten die Disziplin in der Haushaltspolitik völlig aufgegeben und das Staatsbudget tief ins Defizit getrieben.

 

Bush habe einen schweren Fehler begangen, indem er das zugelassen und entgegen Greenspans Rat nie ein Veto gegen höhere Ausgaben eingelegt habe. Die Republikaner hätten ihre Prinzipien gegen die Macht eintauschen wollen und seien dafür ganz zu Recht im vergangenen Herbst mit dem Verlust ihrer Mehrheit im Kongress bestraft worden, schreibt Greenspan in seinem Buch. Es erscheint an diesem Montag unter dem Titel The Age of Turbulence: Adventures in a New World in Amerika. Der 81 Jahre alte Ökonom, der die Fed bis Anfang 2006 über fast zwei Jahrzehnte geführt hat, bezeichnet sich darin selbst als lebenslangen libertären Republikaner.

 

Folgen des Ostblock-Zusammenbruchs

 

Greenspan nimmt in seinem Buch, das weitgehend vor Beginn der jüngsten Finanzmarktturbulenzen geschrieben wurde, auch Stellung zu Vorwürfen von Bankvolkswirten, die Fed habe durch eine allzu lockere Geldpolitik die Entstehung einer Preisblase auf dem Immobilienmarkt gefördert und trage Schuld an der Krise auf dem Markt für Hypothekendarlehen. Durch die Verringerung des Leitzinses von 6,5 auf nur ein Prozent zwischen 2001 und 2003 habe die Fed nach dem Zerplatzen der Hightech-Blase eine drohende Deflation, einen die Wirtschaft womöglich lähmenden Rückgang des allgemeinen Preisniveaus, abwenden wollen.

 

Wir sind das Risiko eingegangen, durch die Zinssenkungen eine Blase, einen inflationären Boom in irgendeiner Weise auszulösen, um den wir uns später würden kümmern müssen, erläutert Greenspan. Es war die richtige Entscheidung. Als Ursache des langen Aufschwungs und der hohen Preissteigerungen auf zahlreichen Immobilienmärkten, nicht nur dem amerikanischen, nennt der frühere oberste Währungshüter das Ende des Kommunismus. Millionen von Menschen seien danach auf den globalen Arbeitsmarkt gedrängt, was auf Löhne und Preise und letztlich auch auf die langfristigen Realzinsen gedrückt habe. Der niedrige langfristige Realzins habe den Immobilienboom ausgelöst.

 

Deutlich höhere Inflationsraten

 

Langsam, aber sicher, so schreibt Greenspan weiter, würden die Folgen des Zusammenbruchs des Ostblocks für die Weltwirtschaft geringer. Es sei daher mit einem wachsenden Inflationsdruck zu rechnen. In dem Bemühen, die Preisstabilität zu sichern, könnten sogar zweistellige Leitzinsen notwendig werden - ein Niveau, das es seit Greenspans Vorgänger Paul Volcker nicht mehr gegeben habe.

 

Ich befürchte, dass meine Nachfolger im geldpolitischen Rat auf populistischen Widerstand im Kongress, womöglich sogar im Weißen Haus treffen werden, wenn sie die Preisstabilität zu sichern versuchen, prophezeit Greenspan. Gäbe die Fed diesem Druck nach, wäre mit deutlich höheren Inflationsraten und höheren langfristigen Zinsen von mindestens 8 Prozent zu rechnen. Derzeit wirft die maßgebliche Staatsanleihe mit zehn Jahren Laufzeit weniger als 5 Prozent ab. Unter diesen Bedingungen würden die Aktienkurse und auch die Immobilienpreise in den kommenden 25 Jahren viel langsamer steigen als im vergangenen Vierteljahrhundert.

 

Berater für die Deutsche Bank

 

Greenspan geht ausführlich auf seine Kindheit in New York, seine Leidenschaft für Musik und Mathematik sowie auf seine ersten Erfahrungen mit der Politik ein. Eingehend beschreibt er auch das Geschehen während des Börsenkrachs 1987, wenige Monate nach seinem Amtsantritt, sowie die Finanzkrise gegen Ende der neunziger Jahre. An vielen Stellen analysiert Greenspan die Globalisierung und gibt einen Ausblick auf die Zukunft der Weltwirtschaft. Aus seinem gespannten Verhältnis zu George H.W. Bush, dem Vater des derzeitigen Präsidenten, macht Greenspan ebenso keinen Hehl wie aus seiner tiefen Enttäuschung über die Wirtschaftspolitik der aktuellen Regierung.

 

Diese Zeitung hatte vergangene Woche - ebenso wie das Wall Street Journal, die New York Times und wenige andere Blätter - Gelegenheit, das Buch Greenspans vorab zu lesen. Bestandteil einer Vereinbarung zwischen dem herausgebenden Verlag, Penguin Press, und den Medien war die Zusage, erst nach dem Erscheinen des Buchs zu berichten. Sowohl das Wall Street Journal als auch die New York Times berichteten jedoch ausführlich in ihren Samstagsausgaben, nachdem es dem Wall Street Journal nach eigenen Angaben gelungen war, ein Exemplar in einer Buchhandlung zu kaufen. Greenspan, der ein kleines Beratungsunternehmen führt und zu dessen Kunden seit kurzem auch die Deutsche Bank zählt, soll vom Verlag mehr als 8 Millionen Dollar Vorschuss erhalten haben.

 

Ein ausführliches Interview mit Alan Greenspan erscheint am 23. September in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

 

Eure Meinungen bitte, was haltet Ihr davon?

Um mal ein bisschen als "Anheizer" zu fungieren: Ich persönlich hatte eine vorsichtige Schätzung für meine Anlagen (ich werd bis 2009 alles in Fonds reinlegen und erst nach 2009 wieder mit flüssigem Stoff in Einzelaktien gehen) in Sachen Fonds von ca. 9,00% p.a. im Durchschnitt anvisiert. Nicht mehr realistisch?

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Wishmueller

Mir fehlt als Antwortmöglichkeit "Aktien werden steigen".... präziser gibt es meine Glaskugel momentan leider nicht her.... B)

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obx
Mir fehlt als Antwortmöglichkeit "Aktien werden steigen".... präziser gibt es meine Glaskugel momentan leider nicht her.... B)

Naja, Antwort Nr. 2: "Sie werden steigen" (Wie die letzten 25 Jahre eben, gleiches Niveau)

Antwort Nr. 3: "Sie werden zwar weiter stark steigen, aber nicht so aussergewöhnlich stark"

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howie153

25 Jahre sind ein viel zu langer Betrachtungszeitraum IMO.

Ja, nach 25 Jahren stehen wir höher als heute. Bloß, was dazwischen passiert ist doch eigentlich das Interessante...

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Sirius

Die hoch verschuldeten westlichen Volkswirtschaften werden ihre immensen Staatsschulden nur mit hoher Inflation verringern können. Und Inflationsraten von über 4 % schaden lt. wissenschaftlichen Studien Aktien tendenziell, d.h. der Wertzuwachs wird geringer. Aber man muss sein Geld ja nicht ausschließlich in Aktien investieren, die nur von den makroökonomischen Daten dieser westlichen Länder abhängen. Es gibt ja auch Emerging Markets-, Rohstoff-, und EM-Immobilienaktien. Oder, wie bereits erwähnt, Aktien von monopolartigen Versorgern aus westlichen Ländern oder Aktien bei denen der Wettbewerbsdruck allgemein geringer ist.

 

Aber es gibt ein weiteres Problem: Wie hoch ist die Inflation ? Es gibt ja genügend Autoren, die darauf verweisen, dass der "Warenkorb" nicht die allgemeine Preissteigerung widerspiegelt, da die Preissteigerung von Sachwerten wie Rohstoffen/Gold, Immobilien, Aktien gar nicht oder nur indirekt in abgeschwächter Weise enthalten ist. Marc Faber, den ich im allgemeinen für zu pessimistisch halte, rechnet ja auch in Kaufkraftparitäten Gold/Aktien, also wie viel Unzen Gold kostet der Dow u.s.w.

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Grumel

Raten über den wirtschaftlichen Ausblick ist sinnlos. Das ist natürlich eingepreist.

 

Interessanter ist schon die Frage ob die Risikoprämie für Aktien abnimmt oder steigt.

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Lichtenstein

Interessante Thematik.

Die Weltwirtschaft wird mE. weiter wachen,aber in welchem Tempo,dass weiss keiner.

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obx

Soviel Raterei muss da natürlich auch nicht bei sein. Der Greenspan ist kein dummer Mann, er muss sich schon irgendetwas dabei gedacht haben, so einen Satz zu bringen...

 

Wie kommt er also darauf zu sagen, dass die nächsten 25 Jahre für die Aktien nicht so gut verlaufen werden wie die letzten?

 

Denn eins ist mal klar, einfach hinreisse lässt sich ein Greenspan nicht zu irgendwelchen Aussagen :lol:

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Wishmueller
Wie kommt er also darauf zu sagen, dass die nächsten 25 Jahre für die Aktien nicht so gut verlaufen werden wie die letzten?

 

Vielleicht einfach deshalb, weil die letzten 25 Jahre -gemessen an vorherigen Zeiträumen- außerordentlich gut für Aktien gelaufen sind und man diese Entwicklung nicht so ohne weiteres in die Zukunft fortschreiben kann? ;)

 

Würde da die Aussagen nicht überbewerten. Mit etwas gesundem Menschverstand kann man sich die Frage selbst beantworten. Und wenn ja.... was nützt es einem? B)

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obx
Würde da die Aussagen nicht überbewerten.

Jo, mit dem Überbewerten ist bei Aktienmärkten natürlich immer so ne Sache... :D

Ich find die Aussagen von ihm trotzdem bemerkenswert. Und Greenspan ist auch keiner der Sachen einfach so dahersagt... Der überlegt sich schon genau, dass wenn er etwas sagt, wie es bei Anleger&Co ankommt! Da hat er ne menge Erfahrung und weiss aus seiner FED-Zeit, dass all seine Aussagen auf die Goldwaage gelegt werden----daher neigt er auch eher zu vorsichtigen, zweideutigen Aussagen.

 

Diese war aber weder vorsichtig noch zweideutig! Er denkt sich dabei schon was. Und nen Jux macht er sich in der explosiven Zeit auch nicht, sondern ihm ist schon klar das er durch Aussagen über die wirtschaftliche Lage und mit Ausblicken zum einen immer noch einen enormen Einfluss auf die Marktakteure hat, und zum anderen Bernanke damit auch gewisserweise als FED-Guru demontiert...

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georgewood

nur kann er ja auch nicht wissen was in dieser zeit noch alles auf uns zukommt. wer weiß schon was dann mit dem terrorismus passiert, oder wie sich die heutigen emerging markets entwickeln? vielleicht will in 10 jahren niemand mehr aktien (ist zwar unwahrscheinlich aber man weiß es ja nicht)... ich hab zwar auch abgestimmt denn dass sie steigen ist wohl realistisch aber mehr kann keiner dazu sagen

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