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Euro-Dollar Stärke

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Hallo,

 

erst einmal an alle. Ich bin gestern zufällig über das Forum gestolpert, also noch neu hier.

 

Nun zum Thema:

 

Welche Möglichkeiten seht Ihr von der relativen Dollarschwäche zum Euro zu profitieren?

 

Ich habe bisher folgende Ideen:

 

1. Urlaubsreisen in den USA (eventuell mit Shopping).

2. Aktien von Unternehmen deren Kosten zum Großenteil in Dollar anfallen, deren Umsätze jedoch auch in Euroland getätigt werden.

 

Geht man davon aus dass sich der Dollar mittelfristig auch wieder erholt:

 

3. Aktienkäufe in Dollar

4. Devisenhandel

 

Mich interessiert Eure Meinung, was Ihr dazu sagt und wie Ihr versucht davon zu profitieren?

Hat einer von euch Erfahrung beim Aktienkauf in ausländischer Währung.

 

Gruss

 

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Boersifant

Ja, damit hast du schon die wichtigsten Dinge genannt. Ganz kluge Leute nehmen einen Fremdwährungskredit auf. :D

 

Sei dir aber bewusst, dass die Dollarschwäche nicht unbedingt ein temporäres oder kurzanhaltendes Phänomen sein muss, Spekulationen solcher Art können also in die Hose gehen. Wenn du sowieso einen USA-Urlaub planst, spricht natürlich nichts dagegen, das ist ja keine Spekulation auf den Dollar-Kurs, sondern ein Begleiteffekt.

 

Von Ideen wie Devisenhandel sollte man aber lieber absehen.

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Youngtrader

Was du machen kannst ist ,zur Zeit billig US-Aktien einkaufen.

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steff123
· bearbeitet von steff123
Mich interessiert Eure Meinung, was Ihr dazu sagt und wie Ihr versucht davon zu profitieren?

 

 

Greife niemals in ein fallendes Messer! The trend is your friend!

 

Da die USA immer noch ein gewaltiges Handelsbilanzdefizit hat, sehe ich keinen Grund in Dollar zu investiern.

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Cornwallis

Ich persönlich sehe den Dollar auf lange Sicht (Jahre) auch durchaus noch schwächer werden. Also kannst du später noch günstiger Aktien in USD kaufen, allerdings würde sich dann wiederum so'n Kredit in USD gar nicht so schlecht darstellen... und Reisen werden auch noch billiger.

 

Gruß

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Larry.Livingston

Das Handelsbilanzdefizit hat herzlich wenig mit dem Wechselkursverhältnis zu tun, was vor allem dann deutlich wird wenn mich sich GBP und JPY ansieht...

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SIRIS
Das Handelsbilanzdefizit hat herzlich wenig mit dem Wechselkursverhältnis zu tun, was vor allem dann deutlich wird wenn mich sich GBP und JPY ansieht...

 

Mit solchen Aussagen wäre ich sehr vorsichtig. Kurzfristig und mittelfristig magst du recht haben das der Wechselkurs von fundamentalen Daten relativ unabhängig sein kann.

Aber langfristig wird das Handelbilanzdefizit den Dollar unter Druck setzen.

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Larry.Livingston

Nein es wird kaum bis keine Auswirkung haben. Kurz/mittelfristig vl. eine psychologische, aber schau dir zB einfach mal andere Länder an.

 

Japan besitzt zB ggüber Europa einen großen Handelsbilanzüberschuss, der Yen wertet aber ggüber Euro beständig ab - sogar stärker als der $.

Wir haben also auf der einen Seite mit Japan ein Land dessen Handelsbilanzüberschuss zum Kursverlust führt und mit den USA ein Land dessen Handelsbilanzdefizit zum Kursverlust führt. Warum sollte also die entgegengesetzte Ursache zum gleichen Effekt führen? Da stimmt doch was nicht, oder? ;)

 

In ein paar Jahren sieht es sicherlich wieder anders aus mit dem Wechselkursverhältnis.

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akku5

Der Yen ist schwach, weil es dafür fast keine Zinsen gibt.

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Larry.Livingston

Genau. Die Zinsdifferenz zweier Währungen spielt im Gegensatz zum Handelsbilanz-XYZ eine große Rolle bei langfristigen Wechselkursentwicklungen.

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akku5

Aber jemandem der Schulden bis über beide Ohren hat gibt man auch ungern Kredit. Oder nur zu hohen Zinsen. Das spielt schon eine große Rolle.

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Larry.Livingston

Sag bloß ich muss jetzt auch noch das Märchen der negativen Sparquote auflösen. :lol:

 

Schau dir einfach auch mal Großbritannien an: Negative Handelsbilanz > leicht stärker tendierendes Pfund. Schweiz: Positive Handelsbilanz > tendenziell schwächer werdender Franken.

 

Der Euro hat massiv gegen fast jede Währung aufgewertet, aber Handelsbilanzen haben damit wie schon geschrieben wenig zu tun.

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fibo naschi
· bearbeitet von fibo naschi
Schweiz: Positive Handelsbilanz > tendenziell schwächer werdender Franken.

 

Das beobachte ich auch schon seit Jahren, es ist aber fundamental völlig unbegründet und liegt an den niedrigen Zinsen, sowie spekulativen Kreditaufnahmen aufgrund dessen.

 

Ich sehe die Zeit gekommen, dass wir keine neuen Höchststände im Euro/SFr sehen werden.

 

Fibo

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Firerain

Der Euro kann bis auf 1,50 Dollar überschießen

 

Interview von Christof Leisinger mit Hans Redeker, Währungsstratege der BNP Paribas

 

Frankfurter Allgemeine Zeitung, FAZ (20.09.07) - Sieht es an den internationalen Börsen nach mehrwöchigen Turbulenzen aufgrund einer überraschenden und einer überraschend starken Leitzinssenkungen in den Vereinigten Staaten zunächst nach einer Beruhigung aus, so gilt das nicht für den Devisenmarkt.

 

Denn der Dollar setzt seinen Abwertungstrend fort und markiert gegen den Euro neue Rekordtiefs. Am Donnerstag erreichte er im Tagesverlauf Kurse von bis zu 1,4065 Dollar je Euro. So schwach war die amerikanische Währung noch nie. Der Dollar-Index liegt nach einem Tagesverlust von 0,47 Prozent bei 78,9 und damit auf einem Allzeittief.

 

Ein Gespräch mit dem Währungsstrategen Hans Redeker von BNP Paribas in London gibt einen Einblick in die Verhältnisse an den Märkten und die weiteren Entwicklungen.

 

Sie hatten mit ihrer Konjunkturskepsis und den Zinssenkungserwartungen in den Vereinigten Staaten ebenso recht wie mit der Prognose, der Dollar werde fallen. Wie geht es jedoch weiter von hier?

 

Es hat in den vergangenen Tagen zwar eine gewisse Beruhigung an den Geldmärkten gegeben, allerdings sollte man nicht übersehen, was der Auslöser der bisherigen Turbulenzen war. Es ist die anhaltende Krise im amerikanischen Häusermarkt, die nicht nur nicht vorbei ist, sondern ein Symptom für eine beinahe globale Hauspreisinflation darstellt, die durch eine globale Liquiditätsschwemme hervorgerufen worden ist.

 

Wo kam die Liquidität her?

 

Die Liquidität wurde durch verschiedene Kanäle genährt, unter anderem durch die überschüssige Ersparnisbildung in Asien. Überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum und die gebundenen Währungen (Pegs) führten dazu, dass die Währungsreserven im vergangenen Jahr um 730 Milliarden Dollar zugenommen haben.

 

Spricht etwas dagegen, dass diese weiter steigen werden?

 

In dem Moment, in dem die Währungen in Asien unter Aufwertungsdruck geraten - und der wird stärker von Tag zu Tag - dürfte die Ersparnisbildung sukzessive abnehmen. Das ist jedoch nicht alles. Denn die Verwalter der Reserven werden überlegen, ob sie diese in eine Währung investieren werden, die mit Abwertungserwartungen konfrontiert ist. Das heißt, die so genannten flow of funds werden in der Tendenz nicht nur zurückgehen, sondern in der Tendenz an den Vereinigten Staaten vorbei.

 

Solche Argumente hört man doch schon seit Jahren. Der Dollar hat zwar abgewertet, die Überschussländer haben jedoch trotzdem in Amerika investiert, haben ihre Währungen trotzdem nicht aufwerten lassen und der Yen schwächelt sogar wieder.

 

Wenn man sich im Detail betrachtet, wie die Reserven in Amerika investiert werden, so werden seit Februar praktisch keine langfristigen, sondern nur noch kurzfristige Anlageformen in den Vereinigten Staaten gewählt. Das stellt einen gewissen Vertrauensverlust dar.

 

Die Erklärung der amerikanischen Zentralbank zur Leitzinssenkung besagt, man sehe zwar immer noch gewisse Inflationsprobleme. Man möchte jedoch sicherstellen, dass Amerika mittelfristig zum moderaten Wachstum zurückkehren könne. Das heißt, die Zentralbank scheint gegenwärtig von einer rezessiven Entwicklung auszugehen. Aus diesem Grund gehen wir davon aus, dass sie den Leitzins weiter senken wird.

 

Ist die amerikanische Wirtschaft denn so angeschlagen?

 

Die amerikanische Wirtschaft wird weiterhin zur Schwäche neigen, das ist in meinen Augen so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Häusermarkt befindet sich im freien Fall. Das wird negative Beschäftigungswirkungen haben. Der Verfall der Hauspreise wird dazu führen, dass die Immobilie als Basis für die Vergabe von Krediten immer weniger wert wird. Das wird negativ auf den Konsum durchschlagen. Immerhin konnten Verbraucher in den vergangenen Jahren den hohen Konsum noch aus steigenden Immobilienpreisen ableiten.

 

Es gibt Argumente, wonach sinkende Zinsen die Aktiekurse nach oben treiben. Steigende Kurse wiederum bedeuteten höhere Vermögen, die den Konsum und damit indirekt die Konjunktur ankurbeln würden.

 

Ich denke, die durch die Zinssenkung ausgelöste Aktienhausse steht auf schwachen Füßen. In den vergangenen Jahren flossen starke Mittel aus Übernahme- und Fusionsaktivitäten sowie aus Aktienrückkäufen in die Märkte. Das dürfte sich nicht weiter wiederholen lassen, da sich die Refinanzierungsbedingungen an den Kapitalmärkten inzwischen kolossal verändert haben. Noch ist nicht offensichtlich, wie sich das bei den Banken zeigen wird. Lehman Brothers haben zwar bei der Vorlage der Quartalszahlen leicht positiv überrascht, Morgan Stanley dagegen negativ.

 

Kann man diesen Zahlen überhaupt trauen, da sie doch zu einem gewissen Teil auf Erträgen und Vermögenswerten basieren, die sich nicht aus Marktpreisen ableiten lassen?

 

Das ist genau der Punkt. Die Kreditmärkte haben Probleme, da Sie vermuten müssen, dass manche Unternehmen finanzielle Leichen im Keller haben, die riechen. Aus diesem Grund ist es nicht mehr zu einer effizienten Verteilung der Mittel an den Geldmärkten gekommen, die Terminsätze sind angestiegen. Wir haben hier ein Transparenzproblem, das sich nicht durch Liquiditätsspritzen und Zinssenkungen lösen lässt. Einzelne Banken mögen nun argumentieren, sie hätten auf Bilanzebene mit ihren Absicherungstransaktionen mehr verdient, als sie mit den ursprünglichen Geschäften verloren haben. Das habe ich allerdings in meiner 20jährigen Karriere noch nie gesehen.

 

Sie scheinen gegenwärtig nicht sehr viel Vertrauen in die Bilanzen der Banken zu haben.

 

Ich traue solchen Argumenten nicht. Grundsätzlich dürften die Banken künftig kaum noch Liquidität außerhalb der Bilanzen bereitstellen, die so genannte Disintermediation wird zurückgehen oder zu anderen Konditionen stattfinden. Die Geschäfte werden in die Bilanzen zurückkehren. Deswegen werden sich die Banken künftig sehr genau überlegen, welche Transaktionen sie mit Eigenkapital unterlegen werden und welche nicht. Auf diese Weise kommt es zu einer Verschärfung der Kreditbedingungen, obwohl beispielsweise die amerikanische Zentralbank den Leitzins senkt. So lange wir nicht zur Transparenz zurückkehren, werden sie anhalten.

 

Lassen Sie uns zum Dollar zurückkehren.

 

Ich habe anfangs über den Aufwertungsdruck auf die asiatischen Währungen geredet, nun sollten wir uns dem Mittleren Osten zuwenden. Die gesamte Region hat bisher den Dollar als Kalkulationsgrundlage. Wenn diese nun jedoch ad absurdum geführt, da das boomende Arabien mit einer amerikanischen Geldpolitik konfrontiert wird, die auf eine Rezession ausgerichtet ist, dann stellt sich die Frage nach den Kosten. Werden sie zu hoch - zum Beispiel in Form hoher Inflationsraten - so sucht man den Ausstieg.

 

Wer sucht den und wann?

 

Aufgrund der politischen Konstellation in den Vereinigten Staaten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sich Saudi Arabien als führende Wirtschaftsmacht der Region in den kommenden Monaten von der Bindung an den Dollar verabschieden wird. Damit würde die Dollarnachfrage zurückgehen. Die Bindung der arabischen Währungen an einen Währungskorb, der den Dollar geringer gewichtet, je schwächer er wird, scheint die logische Konsequenz zu sein.

 

Der Dollar könnte auf diese Weise seinen Status als Weltreservewährung verlieren. Die Konsequenzen könnten sich sogar am Ölmarkt zeigen. Öl wird bisher in Dollar abgerechnet, obwohl die Region ansonsten vor allem mit Europa und Asien Handel treibt und weniger mit den Vereinigten Staaten. Russland überlegt schon länger, im Energiehandel vom Dollar abzugehen. Es könnte zu einer Umkehrung der Marktverhältnisse kommen.

 

Dazu kommen die strukturellen Defizite?

 

Ja, der amerikanische Dollar hat ein fundamentales Problem. Die Zinsdifferentiale sprechen genauso gegen den Greenback wie das Leistungsbilanzdefizit, das finanziert werden muss. Zudem können selbst Zentralbanken den Mut verlieren, amerikanische Vermögenswerte zu erwerben. Ein Arbeitspapier des amerikanischen Finanzministeriums selbst hat gezeigt, dass die asiatischen Währungsreserven ihr Maximum längst überschritten haben.

 

Die Zentralbanken der Region müssten deutliche Verluste hinnehmen, sollte die Währungsfluktuation zunehmen - sprich: sollte der Dollar weiter abwerten. Gehen sie strategisch dagegen vor, so führt das zu einer Aufwertung der asiatischen Währungen, der Lösung vom amerikanischen Dollar und zu einer stärkeren Beachtung des Euro als Weltreservewährung.

 

Was bedeutet das für die Wechselkurse?

 

Das Währungspaar Euro-Dollar wird bis auf 1,48 oder gar 1,50 Dollar überschießen. Das wird dazu führen, dass die amerikanische Konjunkturschwäche exportiert wird, und zwar auch nach Europa. Die Europäische Zentralbank wird die Leitzinsen nicht erhöhen, sondern im kommenden Jahr sogar senken. Der Yen dagegen wird aufwerten.

 

Wird die Yen-Aufwertung nicht schon lange vergeblich erwartet?

 

Die japanische Währung dürfte deswegen zur Stärke neigen, weil die amerikanische Zinsstrukturkurve steiler werden wird. Das macht für japanische Anleger, die große Bestände an amerikanischen Schatzpapieren in ihren Depots halten, die Währungsabsicherung attraktiv. Das heißt, dass sie auf diese Weise indirekt Dollar gegen Yen verkaufen werden.

 

(Quelle: http://www.faz.net/s/Rub034D6E2A72C942018B...~Scontent.html)

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