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caruso

Zertis versus OS

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caruso

Man möge mir verzeihen, dass ich vielleicht schon Bekanntes hier verzapfe.

Dennoch, ich würde gerne wissen ob ich das richtig verstanden habe:

 

Optionsscheine sind verbriefte Optionen, und damit werden sie an der Börse handelbar, während normale Call-und Put Optionen nur mit dem jeweiligen Stillhalter selber abgeschlossen werden können.

 

Der Preis von Optionsscheinen, sowie seine Veränderlichkeit innerhalb eines Zeitraums variiert durch den Einfluss einer Anzahl von Variablen, insbesondere:

 

- Restlaufzeit

- Volatilität des Basiswertes

- Volatilität des Gesamtmarktes

- Kursentwicklung des Basiswertes

- Kurshöhe des Basiswertes

 

Diese Risiken zu kalkulieren ist möglich, erfordert aber genaue Kenntnisse der zugrundeliegenden Options-Preismodelle wie z.B. Black/Scholes; erst die Kombination aus den verschiedenen Variablen zum Beobachtungszeitpunkt (die als "Griechen" bezeichneten mathematischen 1. Ableitungen der jeweiligen Variable, die demnach die Veränderung der Variable bei marginaler Veränderung einer anderen Variable, z.B. dem Kurs des Basiswertes, angibt) erlauben, den Hebel und die Reagibilität des OS in Abhängigkeit von Restlaufzeit und Basiwertkurs zu berechnen.

 

Deshalb ist es nicht ratsam, OS zu handeln, ohne die zugrundeliegende Theorie zu verstehen.

 

Findige Banken haben dann in den letzten Jahren versucht, für Privatanleger einfache Anlageformen zu entwickeln (die Derivate), die das Optionspreismodell verwenden, um verschiedene Anlagestrategien abzubilden.

 

Herausgekommen sind die Derivate, Zertifikate, etc. - und da das alles so schnell gegangen ist, hatte man keine Zeit sich auf einen einheitlichen Namen zu einigen.

 

Im Prinzip funktionieren Derivate so, dass ein Emittent entweder

- die Gewinnchancen eines Papiers begrenzt, um damit für den Anleger eine Verlustbegrenzung zu finanzieren (z.B. Bonuszertifikate, Discountzertis, Zertis mit Kapitalgarantie, etc.), oder

- den möglichen Verlust nicht graduell, sondern abrupt gestaltet (="Knockout"), um damit eine unlimitierte Gewinnchance nach oben für den Privatanleger zu finanzieren.

 

Der Emittent betreibt also im wesentlichen nichts anderes als Hedging - zuerst hedged er, je nach Strategie, z.B. die Laufzeitrisiken und Volatilitätsrisiken aus den Produkten heraus (und gibt sie damit dem Anleger nicht weiter - das Papier wird "einfacher zu kalkulieren"), und zweitens hedged er Gewinn- und Verlustwahrscheinlichkeiten gegeneinander.

 

Bei Produkten mit Kapitalgarantie hedged der Emittent also den potentiellen, z.B. >10% liegenden Gewinn unter Kalkulation von impliziter Vola und Restlaufzeit zur Finanzierung der Garantie, dem Anleger immer mindestens seinen Einsatz zurückzuzahlen.

 

Bei Turbos mit Knockout kalkuliert der Emittent die Wahrscheinlichkeit eines Unterschreiten der Barrier, und finanziert mit der Summe der "ausgeknockten" Produkte die anderen, die unendlich nach oben gehen.

 

Alles basiert eigentlich auf Optionsstrategien, bzw. auf kombinierten Strategien von z.B. einer Aktienoption und einer festverzinslichen Anleihe (das macht die Deutsche Bank im Falle der Kapitalgarantieprodukte).

 

Daher ist es sehr hilfreich, wenn man sich die Optionsmodelle, deren mathematische Funktionsweise, und die Zusammenhänge "reinzieht", bevor man Zertifikate handelt.

 

HABE ICH DAS SO RICHTIG VERSTANDEN ??

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Prometheus

Nach meinem Verständnis und erstem Überfliegen: "That´s it"

Mit den Feinheiten der Mathematik habe ich mich aber noch nicht beschäftigt; aber recht Informatives findet man hier: http://www.topwarrants.de/serie/serie.shtml

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caruso

Ich denke, dass das Verständnis der mathematischen Zusammenhänge, sagen wir mal, hilfreich ist.

 

Ist ja nicht schwer - ein paar Grundlagen in Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie (für das Thema Kurseintrittswahrscheinlichkeit und Schwankungsbreite/Vola) und ein bisschen Ableitungen, was nix anderes ist als die Veränderung von y bei marginaler Änderung von x.

 

Alles plain vanilla Hochschulmathematik.

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WeinGeist
Deshalb ist es nicht ratsam, OS zu handeln, ohne die zugrundeliegende Theorie zu verstehen.
Tja, die Aussage schließt ja gewissermaßen ein, dass OS für den Anleger schwieriger zu durchschaiuen sind als Zerties. Da bin ich mir nicht ganz sicher, insbesondere wegen der Angebotsflut der unterschiedlichsten Zerties, die per so schon schwer zu durchschauen ist (trotz vieler Zertie-Suchmaschinen). Die vielen Variablen, die den OS beeinflussen, sind natürlich abschreckend. Aber wenn man die Variablen eingrenzen kann, wird es schon leichter. Ein Schein mit hoher Restlaufzeit hat ja schon mal nur einen geringen Zeitwerverlust. Da braucht man dann nicht mehr so genau drauf zu schauen. Wenn er dann auch noch nicht zu weit aus dem Geld ist, hat man auch einen ordentlichen "Hebel" (theta, delta oder so). Die Vola ist leicht leicht im Blick zu behalten, zumindest wenn man sich an den großen Indizes orientiert. Dann wird die Sache schon übersichtlicher.

 

Aber Du scheinst einen Hang zum Mathematischen zu haben, dass hattest Du glaube ich schon mal erwähnt. Dann wird es Dir a) Spaß machen und b ) das Verständnis des Zusammenwirkens der Variablen erleichtern. Rechne mal! Vielleicht hilfst Du mir und dem Forum mit den Ergebnissen auf die Sprünge, ich zumindest kann mir solche Zusammenhänge auf lange Sicht leider nicht merken, meine Neigung zur Mathematik ist eher unterdurchschnittlich ausgeprägt :( . Möglichst ohne Herleitungen, da blick ich dann gar nicht mehr durch...

 

Viel Erfolg beim forschen :thumbsup:

WeinGeist

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chartprofi

ich möchte behaupten daß die wenigsten die genauen zusammenhänge wissen müssen um erfolgreich derivate zu handeln... die banker brauchen die modelle um die os zu berechnen, aber der anleger braucht sich nur um den basiswert kümmern und ein passendes produkt finden... um das zu finden ist im prinzip nur der hebel, der %uale spread wichtig... fertig

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caruso
· bearbeitet von caruso

Nicht ganz, es hilft schon, die durchschnittliche Schwankung eines Wertes zu kennen, um zu wissen, wie weit die Knockout Barrier entfernt sein sollte ;)

 

Ich hab ja nicht gesagt, man muss das alles bis aufs Komma berechnen können. Und dieser link, wie heisst er gleich - www.topwarrants.de - da ist das alles ganz gut erklärt, besser als ich es je könnte :thumbsup:

 

Apropos Weingeist: der Wert, der effektiv den Hebel bezeichnet, ist das Omega bei OS, bei Knockouts wird er meistens direkt als Hebel bezeichnet.

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WeinGeist

Danke.

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caruso

Aber jetzt habe ich mal so eine richtig blöde Frage:

Was ist der FDAX, wo ist er notiert, was zeigt er an ?

 

:'(

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bond

FDAX ist der Future DAX. Damit ist einfach ein Futures-Produkt auf den DAX gemeint. FDAX-Kontrakte werden an der Eurex gehandelt und wer da handeln möchte, muss schon ein wenig Geld mitbringen. :) Kaufst du Bull Zertis auf den DAX, dann wird der Emittent wohl seine Long-Positionen im FDAX hedgen, d.h. dort Positionen eröffnen, um z.B. Gewinne bezahlen zu können. :)

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caruso

ok, danke !

 

Nun noch eine Frage, dann isses das auch schon wieder: Warum haltet Ihr Stocknet für schlecht ?

 

Gruss, caruso

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bond
ok, danke !

 

Nun noch eine Frage, dann isses das auch schon wieder: Warum haltet Ihr Stocknet für schlecht ?

 

Gruss, caruso

Unterschiedlich - ich persönlich sehe Stocknet mit einem guten und mit einem schlechten Blick. Thomas erwähnt immer wieder den Handelsumfang im Vergleich zu richtigen Brokern. Das heißt, dass du bei Stocknet eigentlich nur gut da stehst, wenn du auch nur Aktien auf XETRA handeln möchtest. Alles andere ist fast genauso teuer wie bei anderen Brokern und Stocknet ist da schon ein wenig unflexibel. Da funktioniert kein Fondskauf, Anleihen funzen auch nicht usw. Genau weiß ich da allerdings auch nicht bescheid.

 

Wie gesagt: Willst du nur Aktien auf XETRA handeln, mag Stocknet in Ordnung sein. Wie der Support ist, kann ich dir nicht sagen. Wegen sehr geringer Gebühren liegt die Vermutung nahe, dass die auch am Support sparen wollen. Stocknet fällt wohl in die Kategorie Spezial-Broker. Kannst du auf bestimmte Produkte oder bestimmte Leistungen verzichten, bekommst du einen unschlagbaren Preis. So einfach ist das. :rolleyes:

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caruso

Naja, eigentlich will ich OS und Zertifikate handeln. Ich habe mit denen gesprochen, angeblich geht das. Wahrscheinlich via Börse; dh. nur Papiere mit Handelsvolumen. Naja, mal sehen !

 

Ich habe mir mal das ganze Infozeugs von Fimatex kommen lassen. Ziemlich gut - die bieten eigentlich alles aus 1 Hand an - xetra, nasdaq, nyse, dt. parkettbörsen, eurex, futures, otc directhandel.

 

jederzeit erreichbar.

 

klingt ganz gut.

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