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howie

hi,

 

als wie interessant ist insiderhandel zu bewerten. insiderhandel, also von der "chefetage" ist doch meldepflichtig. wie wirkt sich dieses wissen auf den kurs aus?

 

danke gruss howie

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desesperado

ich hoffe, Du erhälst noch weitere Antworten :)

 

hier erst mal ein paar Infos:

 

29.09.2004 14:49

 

Wie die BaFin die Anleger vor Kursmanipulationen schützt

von Notker Blechner

 

IBS, Medisana und Vivanco in der vergangenen Woche gab es bei mehreren Aktien im Vorfeld von wichtigen Unternehmensmeldungen auffällige Kursbewegungen. Boerse.ARD.de wollte wissen, was aus den Fällen geworden ist und was die "Börsenpolizei" BaFin bisher erreicht hat.

 

 

Die routinemäßigen Prüfungen zu den betreffenden Aktien laufen derzeit noch, erklärte BaFin-Sprecher Wetzel gegenüber boerse.Ard.de. Der Verdacht des Insiderhandels werde noch geprüft, sagte er.

 

17 Insideruntersuchungen im ersten Halbjahr

In diesem Jahr schaltete sich die BaFin wegen auffälligen Kursbewegungen unter anderem bei Teles, Medion und Freenet ein. Im ersten Halbjahr 2004 gab es nach Angaben eines Sprechers 17 neue Insideruntersuchungen. Im vergangenen Jahr leitete die BaFin jeweils 51 Untersuchungen wegen des Verdachts auf Insiderhandel und wegen Marktmanipulation ein. Gleichzeitig waren 91 Insideruntersuchungen noch offen.

 

Die Hüter des Wertpapierhandelsgesetzes

Die BaFin überwacht die Einhaltung des Wertpapierhandelsgesetzes und beobachtet die gemäß §9 WpHG gemeldeten Wertpapiergeschäfte im Hinblick auf auffällige Kursbewegungen oder Umsätze. Nach dem Wertpapierhandelsgesetz ist das Ausnutzen von Insiderwissen oder die unbefugte Weitergabe von Insiderinformationen verboten.

 

Fast möchte man meinen, die "Wachtmeister der Börse" wollten unerkannt bleiben. Wer zur Wertpapieraufsicht der BaFin in der Lurgiallee 12 in Frankfurt will, muss suchen. Während PriceWaterhouseCoopers und KPMG mit riesigen Logos auf den Gebäudefassaden prangen, verrät lediglich ein kleines goldenes Schild neben dem Eingang, dass sich hier die BaFin befindet.

 

Täglich beobachten über zehn Mitarbeiter des Referats Marktanalyse in der Lurgiallee eingehende Ad-hoc-Mitteilungen und prüfen ihre Kursrelevanz. Werden sie fündig zum Beispiel bei Ankündigungen von Fusionen oder einer Insolvenz -, schauen sie sich den Kursverlauf der Aktie ganz genau an. Ist der Kurs im Vorfeld der Ad-hoc-Meldung auffällig gestiegen oder gefallen, geht für die BaFin-Kontrolleure die Arbeit richtig los.

 

Computerprogramm sichtet Auffälligkeiten

Dann werden im Rahmen einer Analyse sämtliche Transaktionen, die in den Tagen zuvor mit den Aktien des betreffenden Unternehmens, unter die Lupe genommen. Ein spezielles Computerprogramm SWAP (Security Watch Application) hilft ihnen dabei. Es stellt, so ein Sprecher der BaFin, den Algorythmus von auffälligen Kursbewegungen fest.

 

Erhärtet sich der Verdacht auf einen Insiderhandel, wird eine förmliche Untersuchung eingeleitet. Dabei fordern die BaFin-Beamte die Handelsdaten von Banken an oder kontaktieren das betreffende Unternehmen und fragen, wer von der Meldung vorab wusste. Befindet sich unter den Namen eine Person, die mit den Aktien vor Veröffentlichung der Ad-hoc stark gehandelt haben, wird das BaFin aktiv. Ergeben sich Anhaltspunkte für verbotene Insidergeschäfte, wird der Fall dem Staatsanwalt gemeldet.

 

Bei der Wertpapierhandelsaufsicht sind die BaFin-Beamte alleine überfordert. Unterstützt werden sie von über einem Dutzend Mitarbeitern der Handelsüberwachungsstelle (HüSt) der DeutschenBörse.

 

Hinweise von Anlegern und Journalisten

Darüber hinaus bekommt die Behörde auch Hilfe von außen. Anleger oder Finanzjournalisten melden sich häufig bei der BaFin und berichten über merkwürdige Kurssprünge von Aktien, die ihnen aufgefallen sind. Laut BaFin-Sprecher André Wetzel gab es 2003 rund 100 Hinweise von außen.

 

Kaum Verurteilungen

Doch bisher hat die BaFin nur wenig Erfolge bei ihren Untersuchungen gehabt. Von den 51 Untersuchungen wegen Insiderhandels und den 91 offenen Insideruntersuchungen gab es im vergangenen Jahr 87 Meldungen an den Staatsanwalt, so ein BaFin-Sprecher. Davon wurden jedoch 70 eingestellt. Nur bei fünf Fällen gab es Verurteilungen. Diese betrafen unter anderem die Kursbewegungen bei CPU Softwarehaus und Metabox.

 

"Das Problem ist, dass Insiderhandel und Kursbetrug für viele Staatsanwälte und Gerichte eher seltene Verfahren sind, da die Vorschriften noch neu sind", monierte unlängst Christian Pawlik, Leiter des Referats Insiderhandelsüberwachung bei der BaFin.

 

Anleger werden freilich nicht nur von der BaFin vor Marktmanipulationen geschützt. Boerse.Ard.de wird in Kürze Licht in das Dickicht der zahlreichen Anlegerschutz-Vorschriften bringen und darüber informieren, auf welche Gesetze und Verordnungen sich Anleger berufen können.

 

 

Freenet: Börsenaufsicht vermutet Insiderhandel

 

Der Kurssturz der Freenet-Aktie im vergangenen Monat ist nun ein Fall für die Börsenaufsicht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelt wegen möglichen Insiderhandels.

 

 

Die Behörde bestätigte am Dienstag einen Bericht des "Handelsblatt". Danach hat die BaFin eine vertiefende Untersuchung eingeleitet. Die Untersuchung wegen möglichen Insiderhandels richtet sich nach Auskunft eines BaFin-Sprechers jedoch nicht gegen bestimmte Personen. Die Aufsichtsbehörde sieht "Auffälligkeiten" im Handel mit Freenet-Aktien Anfang August. Am 9. August hatte der Internet-Dienstleister enttäuschende Quartalszahlen veröffentlicht. Die Aktie des Unternehmens, das im TecDax notiert, war daraufhin um fast 20 Prozent gefallen.

 

In den drei Wochen vor Veröffentlichung der Geschäftszahlen waren insgesamt 130.000 Aktien durch die Vorstände Eckhard Spoerr und Axel Krieger am Markt platziert worden. Dies hatte nach Angaben von Börsenhändlern den Kurs der Papiere massiv unter Druck gesetzt. Die Aktien der Vorstände stammten aus einem Optionsprogramm. Die Unternehmensleitung hatte den Kursverlust bei Freenet stets auf überhöhte Erwartungen des Marktes zurück geführt.

 

Börsenwert dramatisch gesunken

Freenet, das als Vorzeige-Unternehmen der deutschen Internet-Branche gilt, hatte nach den Quartalszahlen vom August mehr als 50 an Börsenwert verloren. Die Aktie hat sich seither nur leicht erholt. Vor allem der zunehmende Kampf zwischen den Internet-Anbietern um den lukrativen Markt für schnelle Internet-Anschlüsse (DSL) gilt als Belastungsfaktor für das Unternehmen.

 

Die Spekulationen um Unregelmäßigkeiten oder Insiderhandel bei Freenet haben am Dienstag kaum negative Auswirkungen auf die Aktien gehabt. Sowohl Freenet-Papiere als auch die von Mobilcom notierten leicht im Plus. Der Großaktionär des Unternehmens ist ebenfalls im TecDax gelistet ist. Mobilcom hält noch 52 Prozent an Freenet.

 

mehr dazu hier :

 

http://boerse.ard.de/content.jsp?key=dokument_66387

 

oder hier:

 

http://www.123recht.net/article.asp?a=1310...siderhandel&p=1

 

http://www.rae-busse.de/forster/insiderhandel.pdf

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andy

Die Seiten von Boerse.Ard hätte ich dir jetzt auch empfohlen....da war despo wohl flotter... :thumbsup:

 

Tipp von mir: Boerse.ard ist allgemien sehr informativ- übersichtlich und aktuell!

Kann ich nur empfehlen! B)

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desesperado
· bearbeitet von desesperado

ja, ja, die Ausnahme bestätigt die Regel :

da war despo wohl flotter... 

 

 

@ howie

 

ganz schlicht: wenn insider ihre Informationen ausnutzen wollen = handeln bevor die Nachricht bekannt wird, geht das so:

 

gute Nachricht,:

insider wollen sich noch eindecken, bevor die gute Nachricht den Kurs treibt, die Nachfrage (der insider) ist größer als das Angebot, dadurch wird der Kurs positiv beeinflusst

 

bei negativer Nachricht umgekehrt: insider wissen um schlechte news und schmeissen ihre Aktien auf den Markt (bevor die news publik wird) das erhöhte Angebot drückt den Preis,

natürlich reagiert der Markt erst ab einer gewissen Größenordnung.

 

außerdem gibt es noch den psychologischen Aspekt, wenn sich die Vorstände der Deutschen Post ein paar Aktien ihres Unternehmens in ihr Depot legen (Frühjahr 2004 ca. 5000 Stck / pro Mann), so hat das sicher erstmal keine Auswirkung auf den Kurs; wenn jetzt aber jede Menge Kleinanleger glauben, was sie glauben sollen (wenn insider zugreifen, sollte ich das auch tun), und wollen nun auch diese Aktien kaufen, so könnte dies wiederum zu einer erhöhten Nachfrage = Kursanstieg führen

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caruso

ich glaube das Thema wird weit überschätzt. Oft sind es einfach nur gewandelte Aktienoptionsprogramme....

 

...und Chefs können sich über die Entwicklung ihres Unternehmens ebenso täuschen wie alle anderen....

 

Und: Aktien kaufen BEVOR man eine wichtige Meldung lanciert, oder eine wichtige Transaktion (z.B. Übernahme) tätigt ist absolutes no-no.

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