Zertifikate verkaufen vor und besonders NACH VERFALL

[Christian1986]

Hallo,

 

ich beschäftige mich erst seit kurzer Zeit mit Zertifikaten und habe hier im Forum jede Menge Tips und vorallem Risiken gesammelt. Auf einen Gedanken habe ich aber keine Antwort gefunden:

 

Wenn ein Zertifikat nicht open end ist, wie verkaufe ich es, wenn ich es bis zum Verfallsdatum (da gute Entwicklung) halte?

Es ist ja dann nicht mehr handelbar... Warte ich dann einfach und der Emmitent bezahlt mir dann das Geld + Gewinn aus?

 

 

Ich hatte diese Woche vor, ein Turozertifikat von Q-Cells (TB03PS) zu kaufen, habe es aber aufgrund zu weniger Erfahrungen gelassen. Der Kurs der Aktie war bei ca. 80 Euro, KO des Zertifikats bei 72 EUro. Ich beobachte die Aktie schon ziemlich lange und habe auch Anteile des Basiswerts. Ich war mir also ziemlich sicher, dass sie den Knockout nicht erreichen wird, aber auch nicht sicher, wie schnell sie wieder nach oben geht. Das ist sie nun ziemlich schnell (heute bei 92 Euro geschlossen),

 

Überlegt hatte ich einen Kauf des Zertifikats mit ca. 200-300 Euro. Was hätte ich berücksichtigen müssen oder wo sind die "versteckten" Kosten? Habe da einiges von Finanzierungskosten gelesen.

 

Hätte ich es gekauft, hätte ich es aber ganz normal (z.B. heute) wieder wie eine Aktie verkaufen können?

 

 

 

Vielen Dank schonmal

Christian

[BarGain]

Warte ich dann einfach und der Emmitent bezahlt mir dann das Geld + Gewinn aus?

genau das.

[Swai]

1) Ja, sofern das Zertifikat nicht open end ist und Du es bis zur Fälligkeit nicht verkaufst, wird einige Tage nach dieser Fälligkeit (kann auch durchaus mal ne Woche dauern) der Betrag Deinem Konto gutgeschrieben.

 

2) Nun ja, erstmal fallen selbstverständlich die Transaktionskosten an, aber das weisst Du vermutlich. Bei nicht-open-end Zertifikaten musst Du beim Kauf ein gewisses Aufgeld zahlen, welches bereits im Kurs des Zertis eingepreist ist. Dieses Aufgeld verringt sich von Woche zu Woche, oder Monat zu Monat, je nachdem wann die Anpassung erfolgt.

Heisst konkret, dass an diesen Tagen der Kurs des Zertis jeweils um einige Cent sinkt, bisher konnte man von etwa 7-8% an Kosten pro Jahr ausgehen (schwankt von Emittent zu Emittent), d.h. hälst Du ein Zertifikat 1 Jahr lang in Deinem Depot, verliert der Kurs in diesem Zeitraum nach und nach insgesamt etwa 7-8%, bzw. somit auch Dein Kapital. Oder anders gesagt, der Kurs des Zertis muss sich vom 1.1. bis 31.12. um mind. 7-8% erhöhen, damit Du keinen Verlust machst.

Bei open-end Zertifikaten ist dies genauso, die Finanzierungskosten werden vom laufenden Kurs des Zertifikats abgezogen, dafür musst Du beim Kauf kein Aufgeld bezahlen. Kommt also bei beiden Varianten auf dasselbe hinaus.

 

3) Das von Dir angegebene Zertifikat (TB03PS) ist aber ein open-end Zerti, das weisst Du, oder? Wenn Du es gekauft hättest, hättest Du es sogar schon eine Minute später wieder per Direkthandel oder über eine der Börsen verkaufen können, ist kein Problem.

 

Sei Dir aber im klaren, dass Du unter Umständen Dein eingesetztes Kapital verlieren kannst, Hebelzertifikate sind halt noch eine Ecke spekulativer, als z.B. Aktien.

 

Btw.: Hättest Du das Zerti bei einem Q-Cells-Aktienkurs von 80 Euro gekauft, wärst Du mit einem 7-8er Hebel dort eingestiegen. Dafür muss man schon Nerven haben, da wären dann nur noch etwa 9% Abstand bis zum KO gewesen und das hat die Aktie letzte Woche sogar an einem Tag geschafft. Solaraktien sind recht volatil, das würde ich bei einer solchen Strategie unbedingt berücksichtigen!

 

Gruß,

Swai

[Christian1986]

Danke schonmal für die schnellen Antworten!

 

3) Das von Dir angegebene Zertifikat (TB03PS) ist aber ein open-end Zerti, das weisst Du, oder? Wenn Du es gekauft hättest, hättest Du es sogar schon eine Minute später wieder per Direkthandel oder über eine der Börsen verkaufen können, ist kein Problem.

 

Das schließt aber doch nicht aus, dass ich Zertifikate mit Verfalss-Datum auch früher verkaufen kann oder?

 

 

Btw.: Hättest Du das Zerti bei einem Q-Cells-Aktienkurs von 80 Euro gekauft, wärst Du mit einem 7-8er Hebel dort eingestiegen. Dafür muss man schon Nerven haben, da wären dann nur noch etwa 9% Abstand bis zum KO gewesen und das hat die Aktie letzte Woche sogar an einem Tag geschafft. Solaraktien sind recht volatil, das würde ich bei einer solchen Strategie unbedingt berücksichtigen!

 

Ja, ich beobachte die Aktie schon ein paar Monate. ca. 9% zum KO klar, aber der KO wurde ja nicht hochgezogen, war ja immer noch bei 72 Euro und das Tief war bei 75 Euro, also noch 3 Euro Luft

 

Ich bin mir bewusst, dass ich da "Nerven hätte haben müssen", aber das wären dann wirklich 200 Euro zum "sicherern Zocken" gewesen. Wenn sie weggewesen wären, hätte mans verdauen können, aber es war unwahrscheinlich, dass sie noch weiter in den Keller geht.

Hmm und irgendwie muss man ja Erfahrungen sammeln, diesmal wäre es wohl gut ausgegangen.

 

Also vielen Dank,

ich werde mal weiterbeobachten.

Christian

[Raccoon]

Das schließt aber doch nicht aus, dass ich Zertifikate mit Verfalss-Datum auch früher verkaufen kann oder?

Ja, hat er doch gesagt. Du kannst jetzt kaufen und in einer Minute (oder wann auch immer) wieder verkaufen.