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KMG
· bearbeitet von Kassian
Nehmen wir mal an, die Fed hätte nicht "Versicherung gespielt" und der Markt hätte sich selbst bereinigt. Vermutlich wären die Börsen (weltweit!) um einen grossen Prozentsatz gefallen (meine pers. Einschätzung wären so gut 40% oder vielleicht mehr). Was wären dann die Folgen für die Wirtschaft und für die Bevölkerungen der einzelnen Länder? Wären die Bevölkerungen der einzelnen Industrienationen dann besser bei weggekommen? Dies nur um Deine Behauptung zu widerlegen, die Fed habe genau genommen "die Reichen" in Schutz genommen.

 

(Der Dax ist ja schon so ca. 25% gefallen (6.167 zu 8.151 Punkte), der DJ 18% (11.634 zu 14.198 Punkte)

 

Aber die Rettung von z.b. Bear Stearn hat meiner Ansicht nach die negative Wirkung das sich der Markt derzeit eben nicht selber bereinigt sondern die Gefahr besteht das die Marktteilnehmer weiterhin hohe Risiken eingehen da "der Staat es schon richten wird" - das ist meiner Meinung nach das negative daran. Das ist so als würde man die Gewinne privatisieren und die Risiken sozialisieren.

 

Dies bedeutet jedoch nicht das es besser gewesen wäre Firmen wie Bear Stearn oder die IKB zahlungsunfähig werden zu lassen, ob damit jemandem gedient wäre ist auch zu bezweifeln, jedoch zieht sich so die Bereinigung der Risiken und dadurch die hoffentlich einhergehende Erholung der Märkte und des Vertrauens der Banken ineinander nur noch weiter hinaus.

 

Anstelle dessen sollte die US-Regierung die immerhin 1-2 Millionen vor dem finanziellen Aus stehenden Immobilienbesitzer unterstützen, auch wenn es im Grunde genauso falsch wäre, da sie Leute unterstützen würde die sich auf Pump Häuser gekauft haben und um diese zu finanzieren weitere Schulden machten, während sich zeitgleich Konsumschulden häuften, Umfinanzierung auf amerikanisch.

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Carlos
Aber die Rettung von z.b. Bear Stearn hat meiner Ansicht nach die negative Wirkung das sich der Markt derzeit eben nicht selber bereinigt sondern die Gefahr besteht das die Marktteilnehmer weiterhin hohe Risiken eingehen da "der Staat es schon richten wird" - das ist meiner Meinung nach das negative daran. Das ist so als würde man die Gewinne privatisieren und die Risiken sozialisieren.

 

Die "Rettung" von Bear Stearns ist ja im Grunde eine Übernahme seitens einer anderen Bank, mit gewissen Garantieen seitens der Fed. Genauso wie UBS eine "Spritze" bekommen hat (von ausl. Investoren) und Citigroup genauso, obwohl hier alles auf privater Ebene ablief. Wenn man es so will, eine "Bereinigung". Der Fed hat bislang Liquidität bereitgestellt, kein Geld verschenkt. Und dieses Geld wird mit Sicherheit auch mal nach und nach aus dem Markt genommen, dessen bin ich mir sicher.

 

Die "Risiken sozialisiert": auch hierüber liesse sich streiten, denn der Staat hat dadurch eine globale Katastrophe abgewendet (so hoffen wir mal) deren Konsequenzen (auch, oder vielleicht insbesonders, für den "kleinen Mann") nicht abzuschätzen sind.

 

Dies bedeutet jedoch nicht das es besser gewesen wäre Firmen wie Bear Stearn oder die IKB zahlungsunfähig werden zu lassen, ob damit jemandem gedient wäre ist auch zu bezweifeln, jedoch zieht sich so die Bereinigung der Risiken und dadurch die hoffentlich einhergehende Erholung der Märkte und des Vertrauens der Banken ineinander nur noch weiter hinaus.

 

Auch hier bin ich anderer Meinung. Die Banken haben mit Sicherheit ihre Lektion gelernt, genauso wie sie mit dem Fall "Barings/Nick Leeson" gelernt haben, und die französische SG mit ihrem Broker Jêrome Kerviel, oder die deutschen Behörden mit IKB und Sächsische Landesbank (so hoffe ich zumindest). Was ich mich frage ist ob es weltweit in Zukunft mehr Vernunft geben wird mit Finanzprodukten hohen Risikos, auf dieser Ebene müsste eingeschritten werden, bloss bin ich nicht der Fachmann um da genau eine Meinung haben zu könenn wie es funktionieren sollte.

 

Anstelle dessen sollte die US-Regierung die immerhin 1-2 Millionen vor dem finanziellen Aus stehenden Immobilienbesitzer unterstützen, auch wenn es im Grunde genauso falsch wäre, da sie Leute unterstützen würde die sich auf Pump Häuser gekauft haben und um diese zu finanzieren weitere Schulden machten, während sich zeitgleich Konsumschulden häuften, Umfinanzierung auf amerikanisch.

 

Hierzu habe keine konkrete Antwort parat. Der amerikanische Staat soll ja angeblich Steuergelder zum Teil zurückerstatten, aber dies ist um den Konsum am Laufen zu halten. Wie der Staat die Schulden der von Dir genannten Hausbesitzer, die jetzt vor dem finanziellen Aus sind, umfinanzieren sollte, auch da bin ich kein Fachmann um das lösen zu können. Denn eine Intervention des Staates auf diesem Sektor würde ja nicht nur dem "Joe Simpleton" helfen, sondern ja auch der Bank die ihm die Kredite gegeben hat. Aber da kenne ich zuwenig die Besonderheiten des Alltags in den USA.

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ibelieve
Um nochmal auf die "falschen Meinungen" zurückzukommen:

 

Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass wenn einer etwas verliert, immer auch ein anderer etwas dafür gewinnen muss.

 

Beispiel:

Wenn der Aktienkurs xy gestern bei 100 Euro war und heute bei 50 Euro steht dann haste eben die Hälfte verloren, auch wenn keinerlei Umsatz war (... ok eine Aktie wurde bei 50 euro gehandelt, damit es keine Klagen gibt). Keiner hat was gewonnen. Auch der, der für 50 Euro gekauft hat, hat nichts verdient.

 

Basta, Fibo

 

man muss sich davon lösen das der börsenwert je mal real bestanden hat.

 

nehmen wir das beispiel anders rum,

heute steht die aktie bei 50,

morgen kauft einer 1 zu 100,

 

dann verdoppelt sich auch der wert der anderen aussenstehenden aktien ohne das einer dafür was bezahlt hat,

bei 1 mio aktien ein wertzuwachs von 50 mio.

ob wohl nur 50 bezahlt wurden.

 

will morgen einer verkaufen und der wert fällt wieder auf 50,

sind 50 mio wieder weg,

obwohl nur einer 50 verloren hat.

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Marktfrau
Um nochmal auf die "falschen Meinungen" zurückzukommen:

 

Man muss sich von dem Gedanken lösen, dass wenn einer etwas verliert, immer auch ein anderer etwas dafür gewinnen muss.

 

Beispiel:

Wenn der Aktienkurs xy gestern bei 100 Euro war und heute bei 50 Euro steht dann haste eben die Hälfte verloren, auch wenn keinerlei Umsatz war (... ok eine Aktie wurde bei 50 euro gehandelt, damit es keine Klagen gibt). Keiner hat was gewonnen. Auch der, der für 50 Euro gekauft hat, hat nichts verdient.

 

Basta, Fibo

 

Der die Aktie tags zuvor für 100 noch verkauft hat, kann sich aber jetzt 2 Aktien zu 50 Euro kaufen. Er kann seinen Anteil an der AG für das gleiche Geld verdoppeln. B)

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DrFaustus

Wenn Aktien steigen oder fallen bedeutet dass doch eigentlich nur, dass die Geldmenge die sich in diesen Aktien befindet steigt oder fällt. Es handelt sich quasi um "Aktieninflation" nicht anderes ist es doch auch bei Rohstoffen. Die Geldmenge verändert sich (sie steigt im Allgemeinen :-)). Dies führt zu einer stetigen Inflation. Sei es eine Verbraucherpreis-, Renten-, Aktien-, Immobilien oder sonstwas Inflation. Also haben steigende Kurse an den Börsen nicht zwingend mit gestiegenen Unternehmenswerten zu tun sondern lediglich mit einem wandern der Geldmenge.

 

Wachstum der Geldmenge = Inflation

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Nimbus
· bearbeitet von Nimbus
Wenn Aktien steigen oder fallen bedeutet dass doch eigentlich nur, dass die Geldmenge die sich in diesen Aktien befindet steigt oder fällt. Es handelt sich quasi um "Aktieninflation" nicht anderes ist es doch auch bei Rohstoffen. Die Geldmenge verändert sich (sie steigt im Allgemeinen :-)). Dies führt zu einer stetigen Inflation. Sei es eine Verbraucherpreis-, Renten-, Aktien-, Immobilien oder sonstwas Inflation. Also haben steigende Kurse an den Börsen nicht zwingend mit gestiegenen Unternehmenswerten zu tun sondern lediglich mit einem wandern der Geldmenge.

 

Wachstum der Geldmenge = Inflation

 

 

die geldmengeninflation ist nur eine von mehreren inflationsformen.

 

allerdings muss man sagen, dass sich inflation auf werteverfall bezieht. will heißen, du bekommst für das gleiche geld weniger wert oder für mehr geld den gleichen wert. das muss man schon genauer betrachten, sonst könnte man jede preisänderung als inflation bezeichnen, was aber definitiv nicht der fall ist.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Inflation

 

edit: im übrigen kann ich auch bei äußerst geringen umsätzen einen aktienkurs extrem manipulieren. nehmen wir an, an einem schönen montag gehen nur 5 leute an die börse und handeln 10 aktien der deutschen bank für 500 euro. sie einigen sich auf einen übergangskurs von 100 euro pro aktie. das heißt, bei einer im vergleich zum buchwert des unternehmens hätten wir eine kaum messbare änderung der geldmenge - aber der kurs hätte sich radikal geändert. wie würdest du das mit deienr geldmengentheorie in einklang bringen?

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
nehmen wir das beispiel anders rum,

heute steht die aktie bei 50,

morgen kauft einer 1 zu 100,

 

dann verdoppelt sich auch der wert der anderen aussenstehenden aktien ohne das einer dafür was bezahlt hat,

bei 1 mio aktien ein wertzuwachs von 50 mio.

ob wohl nur 50 bezahlt wurden.

Sehr treffend beschrieben finde ich! :thumbsup:

 

Man muss sich immer klar machen, dass die Kurse nur von denjenigen gemacht werden, die auch gerade handeln. Dass man Aktienbesitz dann mit diesem Kurs bewertet (z.B. auch in einer Bilanz) ist halt pragmatisch, denn man würde den Preis heute ja tatsächlich bekommen, wenn man verkaufen müsste. (Übrigens gilt der Preis strenggenommen nicht für alle anderen Aktionäre, denn wenn die alle tatsächlich verkaufen wollten, würde der Preis schnell wieder fallen.)

 

Trotzdem ist das für den eigentlichen Wert, den man da hat (nämlich z.B. 0,001% von XYZ AG) natürlich ein recht unbefriedigendes Mass. Ich denke, es ist klug, wenn man sich davon - zumindest innerlich - ein bisschen löst.

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