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Aktiencrash

Demographischer Wandel in Deutschland

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teffi

Automatisierung heißt Produktivitätsoptimierung, d.h. noch lange nicht, dass auch das Wachstum sich verbessert, welches ausschlaggebend ist als tatsächlicher Output. Der Ersatz von Mensch zu Maschine ist noch keine Steigerung des Wachstums oder gar in der Qualität. Das Problem ist, dass Maschinen keine Sozialversicherung zahlen oder andere Steuern, Im Gegenteil man kann sie sogar steuermindernd einsetzen. Ausserdem minimiere ich die Kaufkraft, alles Komponenten die letztlich negative Auswirkungen haben. Das ist eben keine Produktivitätssteigerung in der gesamten volkswirtschaftlkichen Rechnung; nur in der betreibswirtschaftichen Betrachtung.

 

Hmm, irgendwie kommen ja hier ein paar Sachen durcheinander. Heinz wollte ja die Börsenentwicklung vorhersagen. Was haben denn Steuern und Versicherungen damit zu tun? Das ist zwar für jeden einzelnen wichtig, aber der Börse erstmal doch relativ egal.

 

In Anbetracht unserer demografischen Entwicklung und eines zu erwartenden Kaufkraftverlustes können wir froh sein, so viele Unternehmen zu haben, die vom Export leben.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Automatisierung heißt Produktivitätsoptimierung, d.h. noch lange nicht, dass auch das Wachstum sich verbessert, welches ausschlaggebend ist als tatsächlicher Output. Der Ersatz von Mensch zu Maschine ist noch keine Steigerung des Wachstums oder gar in der Qualität. Das Problem ist, dass Maschinen keine Sozialversicherung zahlen oder andere Steuern, Im Gegenteil man kann sie sogar steuermindernd einsetzen. Ausserdem minimiere ich die Kaufkraft, alles Komponenten die letztlich negative Auswirkungen haben. Das ist eben keine Produktivitätssteigerung in der gesamten volkswirtschaftlkichen Rechnung; nur in der betreibswirtschaftichen Betrachtung.

 

Hmm, irgendwie kommen ja hier ein paar Sachen durcheinander. Heinz wollte ja die Börsenentwicklung vorhersagen. Was haben denn Steuern und Versicherungen damit zu tun? Das ist zwar für jeden einzelnen wichtig, aber der Börse erstmal doch relativ egal.

 

In Anbetracht unserer demografischen Entwicklung und eines zu erwartenden Kaufkraftverlustes können wir froh sein, so viele Unternehmen zu haben, die vom Export leben.

 

Das ist der Ausgangsspunkt.

Der Erde geht offensichtlich in der Zunkunft nicht nur das Erdöl mal aus. Noch dramatischer scheint der demograpische Wandel in Deutschland zu sein mit großen Folgen für die deutsche Wirtschaft in der Zunkunft !

 

Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur die Börse! Die deutsche Wirtschaft besteht auch aus wesentlich mehr Bereichen als Börsen-AGs.

 

Wenn es nun zu einer Altersarmut, auch in Europa, vor dem Hintergrund der demographischen Prognose kommt, wird es der Börse wohl in the future nicht egal sein. Wir haben jetzt schon Deutschland wirtschaftlich sehr arme Regionen.

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Zinsen

Wenn die Demographiehysteriker erstmal fertig sind, werden sich diese freudigen Nachrichten sicherlich auch auf andere Bevölkerungsschichten ausweiten:

 

Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der Linksfraktion gehe hervor, dass die die Lebenserwartung von Arbeitnehmern mit geringem Einkommen 2001 noch bei 77,5 Jahren, im Jahr 2010 aber nur noch bei 75,5 Jahren gelegen habe. Betrachte man nur die Entwicklung in den neuen Bundesländern, so falle der Verlust an Lebensalter noch drastischer aus. Dort sei die Lebenserwartung von Geringverdienern im genannten Zeitraum von 77,9 auf 74,1 Jahre gefallen.

 

http://www.uni-goettingen.de/de/313688.html

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Antonia
Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der Linksfraktion gehe hervor, dass die die Lebenserwartung von Arbeitnehmern mit geringem Einkommen 2001 noch bei 77,5 Jahren, im Jahr 2010 aber nur noch bei 75,5 Jahren gelegen habe. Betrachte man nur die Entwicklung in den neuen Bundesländern, so falle der Verlust an Lebensalter noch drastischer aus. Dort sei die Lebenserwartung von Geringverdienern im genannten Zeitraum von 77,9 auf 74,1 Jahre gefallen.

 

http://www.uni-goettingen.de/de/313688.html

Die Schlussfolgerung ist mir zu simpel und ich bezweifele sie.

"Zwar fielen bundeweit 2010 nur knapp 20.000 Männer in diese Kategorie, der Deutschen Rentenversicherung zufolge eine zu kleine Gruppe, um daraus einen Trend abzuleiten." (Süddeutsche aus dem o.a. Link)

Etwas magere Datenausgangslage.

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Zinsen
· bearbeitet von Zinsen

Und weil die Datenlage so schlecht ist, dass man nicht mal Aussagen über die Gegenwart machen kann, extrapoliert man eben diese für 50 Jahre... <_<

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teffi

Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur die Börse! Die deutsche Wirtschaft besteht auch aus wesentlich mehr Bereichen als Börsen-AGs.

 

Wenn es nun zu einer Altersarmut, auch in Europa, vor dem Hintergrund der demographischen Prognose kommt, wird es der Börse wohl in the future nicht egal sein. Wir haben jetzt schon Deutschland wirtschaftlich sehr arme Regionen.

 

Gut, ich würde mein Statement auch ausweiten. Warum soll es für die Wirtschaft schlecht sein, wenn es viele alte Leute gibt, die sich nix mehr leisten können. Die großen exportorientierten Unternehmen verkaufen ins Ausland und sind nicht betroffen. Die vielen alten Leute stärken die Nachfrage nach Medizintechnik und -dienstleistungen (aus Deutschland). Bezahlt wird das über Umlage, also zahlen die, die dementsprechend mehr einnehmen. Warum soll soziales/finanzielles Ungleichgewicht die Wirtschaft lähmen, wenn die, die sich weniger Leisten können, eh Schweinesteaks aus Dänemark und Fernseher aus China kaufen (jetzt mal ganz fies gesagt)?

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Xay

Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur die Börse! Die deutsche Wirtschaft besteht auch aus wesentlich mehr Bereichen als Börsen-AGs.

 

Wenn es nun zu einer Altersarmut, auch in Europa, vor dem Hintergrund der demographischen Prognose kommt, wird es der Börse wohl in the future nicht egal sein. Wir haben jetzt schon Deutschland wirtschaftlich sehr arme Regionen.

 

Gut, ich würde mein Statement auch ausweiten. Warum soll es für die Wirtschaft schlecht sein, wenn es viele alte Leute gibt, die sich nix mehr leisten können. Die großen exportorientierten Unternehmen verkaufen ins Ausland und sind nicht betroffen. Die vielen alten Leute stärken die Nachfrage nach Medizintechnik und -dienstleistungen (aus Deutschland). Bezahlt wird das über Umlage, also zahlen die, die dementsprechend mehr einnehmen. Warum soll soziales/finanzielles Ungleichgewicht die Wirtschaft lähmen, wenn die, die sich weniger Leisten können, eh Schweinesteaks aus Dänemark und Fernseher aus China kaufen (jetzt mal ganz fies gesagt)?

Solang wir keine Mauer bauen um unsere Umlagefinaziers dazubehalten klappt das nicht. Auch muss der Umlageapparat finanziert werden...

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Die deutsche Wirtschaft ist nicht nur die Börse! Die deutsche Wirtschaft besteht auch aus wesentlich mehr Bereichen als Börsen-AGs.

 

Wenn es nun zu einer Altersarmut, auch in Europa, vor dem Hintergrund der demographischen Prognose kommt, wird es der Börse wohl in the future nicht egal sein. Wir haben jetzt schon Deutschland wirtschaftlich sehr arme Regionen.

 

Gut, ich würde mein Statement auch ausweiten. Warum soll es für die Wirtschaft schlecht sein, wenn es viele alte Leute gibt, die sich nix mehr leisten können. Die großen exportorientierten Unternehmen verkaufen ins Ausland und sind nicht betroffen. Die vielen alten Leute stärken die Nachfrage nach Medizintechnik und -dienstleistungen (aus Deutschland). Bezahlt wird das über Umlage, also zahlen die, die dementsprechend mehr einnehmen. Warum soll soziales/finanzielles Ungleichgewicht die Wirtschaft lähmen, wenn die, die sich weniger Leisten können, eh Schweinesteaks aus Dänemark und Fernseher aus China kaufen (jetzt mal ganz fies gesagt)?

 

Es geht nicht um mehr alte Menschen, sondern um immer mehr Altersarmut und dass unsere sozialen Systeme überfordert sind und nochmal für alle Schwerhörigen: Warum wird wohl laufend über eine Anhebung des Renteneintrittsalters debattiert und auch gemacht? Die grossen exportorientierten Unternehmen verkaufen wohin? In Länder die auch immer ärmer werden und von dort kommen die gleichen Signale, das bedeutet Umsatzrückgänge, sowieso wird es wegen der Krise schwächer werden aus Italien, Spanien und Frankreich.

 

Frankreich ist Deutschlands wichtigster Handelspartner. Der Gesamtwert der Ausfuhren dorthin belief sich im Jahr 2010 auf 90,69 Mrd. Euro, der Gesamtwert der Waren, die aus Frankreich nach Deutschland eingeführt wurden, belief sich 2010 auf 61,75 Mrd. Euro. Insgesamt wurden im Jahr 2010 Waren im Wert von 152,45 Mrd. Euro zwischen den beiden Ländern ausgetauscht. Die Niederlande sind der zweitgrößte Handelspartner Deutschlands. Insgesamt wurden im Jahr 2010 Güter und Dienstleistungen im Wert von 132 Mrd. Euro zwischen Deutschland und den Niederlanden ausgetauscht. Dabei beliefen sich die Importe nach Deutschland auf 68,77 Mrd. Euro, die Exporte in die Niederlande beliefen sich auf 63,23 Mrd. Euro. Drittgrößter Handelspartner ist die Volksrepublik China mit einem Warenwertaustausch von insgesamt 130,16 Mrd. Euro, davon 76,53 Mrd. Euro an Importen nach Deutschland und 53,63 Mrd. Euro an Exporten in die Volksrepublik.

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Fredegar

Wenn die Demographiehysteriker erstmal fertig sind, werden sich diese freudigen Nachrichten sicherlich auch auf andere Bevölkerungsschichten ausweiten:

Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Große Anfrage der Linksfraktion gehe hervor, dass die die Lebenserwartung von Arbeitnehmern mit geringem Einkommen 2001 noch bei 77,5 Jahren, im Jahr 2010 aber nur noch bei 75,5 Jahren gelegen habe. Betrachte man nur die Entwicklung in den neuen Bundesländern, so falle der Verlust an Lebensalter noch drastischer aus. Dort sei die Lebenserwartung von Geringverdienern im genannten Zeitraum von 77,9 auf 74,1 Jahre gefallen.

 

http://www.uni-goettingen.de/de/313688.html

 

"Glaube keiner Statistik, die Du nicht ...."

 

Nicht nur, daß die Interpretation der Daten - gaaaanz vorsichtig formuliert - nicht haltbar ist, schlimmer ist, daß die daraus resultierende Falschmeldung ungeprüft überommen wird/wurde. Eine schöne Klarstellung findet sich hier.

 

P.S.: Ich habe ein paar Jahre lang Vorlesungen "Advanced Statistical Methods in ..." gehalten. So etwas lief dort unter Anfängerfehler.

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teffi

Es geht nicht um mehr alte Menschen, sondern um immer mehr Altersarmut und dass unsere sozialen Systeme überfordert sind und nochmal für alle Schwerhörigen: Warum wird wohl laufend über eine Anhebung des Renteneintrittsalters debattiert und auch gemacht?

 

Wieso sind die Systeme überfordert? Sie können angepasst werden und werden es auch. Warum das der Wirtschaft schaden soll ist mir immer noch unklar. Und mal im ernst, wie viele der großen deutschen Unternehmen produzieren denn wirklich für den altersarmen Kleinstabnehmer (BASF, SIemens, ..)? Mir fallen da nur die Autobauer ein, und die haben mehr unter ihrer schon lange blödsinnigen Produktpalette zu leiden als unter der Altersarmut in Deutschland und Frankreich.

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BondWurzel

Es geht nicht um mehr alte Menschen, sondern um immer mehr Altersarmut und dass unsere sozialen Systeme überfordert sind und nochmal für alle Schwerhörigen: Warum wird wohl laufend über eine Anhebung des Renteneintrittsalters debattiert und auch gemacht?

 

Wieso sind die Systeme überfordert? Sie können angepasst werden und werden es auch. Warum das der Wirtschaft schaden soll ist mir immer noch unklar. Und mal im ernst, wie viele der großen deutschen Unternehmen produzieren denn wirklich für den altersarmen Kleinstabnehmer (BASF, SIemens, ..)? Mir fallen da nur die Autobauer ein, und die haben mehr unter ihrer schon lange blödsinnigen Produktpalette zu leiden als unter der Altersarmut in Deutschland und Frankreich.

 

Betriebswirtschaftliche Aspekte sidn das Eine,demographische Entwicklungen das Andere, wenn unser Volk sich um 20.000.000 verringert und ein Großteil vom Rest im Alterheim sitzt, dürften die Aiswirkungen schon klar sein, die Sozial-Systeme sind jetzt schon überlastet, wie sollen die angepaßt werden?

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Nudelesser

wie sollen die angepaßt werden?

 

Ist doch ganz einfach: Lohnsteuer <10%, Kapitalertragssteuer >80%. Statt im WPF treffen wir uns dann im Mini-Jobber Forum für rüstige Senioren...

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teffi

Betriebswirtschaftliche Aspekte sidn das Eine,demographische Entwicklungen das Andere, wenn unser Volk sich um 20.000.000 verringert und ein Großteil vom Rest im Alterheim sitzt, dürften die Aiswirkungen schon klar sein, die Sozial-Systeme sind jetzt schon überlastet, wie sollen die angepaßt werden?

 

Ich seh schon, wir reden aneinander vorbei. Auf die Exporteure hätte einen überalterte Bevölkerungsstruktur keine Auswirkung. Gute Unternehmen werden auch dann noch gut produzieren und gut verkaufen können. Ich bezieh mich halt immer auf Wirtschaft als etwas, in das ich zumindest theoretisch investieren kann. In die deutsche Rentenversicherung und den Durchschnittsrentner investier ich nicht.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Wieso sind die Systeme überfordert? Sie können angepasst werden und werden es auch. Warum das der Wirtschaft schaden soll ist mir immer noch unklar. Und mal im ernst, wie viele der großen deutschen Unternehmen produzieren denn wirklich für den altersarmen Kleinstabnehmer (BASF, SIemens, ..)? Mir fallen da nur die Autobauer ein, und die haben mehr unter ihrer schon lange blödsinnigen Produktpalette zu leiden als unter der Altersarmut in Deutschland und Frankreich.

 

Betriebswirtschaftliche Aspekte sidn das Eine,demographische Entwicklungen das Andere, wenn unser Volk sich um 20.000.000 verringert und ein Großteil vom Rest im Alterheim sitzt, dürften die Aiswirkungen schon klar sein, die Sozial-Systeme sind jetzt schon überlastet, wie sollen die angepaßt werden?

 

Reihenfolge ist nicht gleich Rangfolge:

 

 

- Sozialleistungen kürzen (auf das wirklich Bezahlbare)

 

- gute Bildung gnadenlos motivieren (und das nicht unbedingt mit mehr Geld)

 

- Ausländer rein (durch die gekürzten Sozialleistungen (siehe 1) "nehmen sie keinem was weg")

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Man sollte das mal saldenmechanisch betrachten:

 

  1. In einer Volkswirtschaft kann so viel konsumiert werden, wie produziert wird minus dem, was investiert wird, und dem, was im Saldo exportiert wird: C = Y - I - Ex + Im
  2. Diese Menge an Gütern wird zwischen der arbeitenden und der nichtarbeitenden Bevölkerung aufgeteilt. C = C_a + C_n

 

Das ist zunächst erst einmal unabhängig davon, ob ich Riesterrentespare oder Umlagesystem betreibe.

 

Wenn ich heute sehr viel Geld in das Ausland verleihe (D in 2010 etwa 137 Mrd), kann ich das Geld theoretisch in 30 Jahren repatrieeren. Ex - Im wird dann kleiner, also der verteilbare Kuchen größer. Volkswirtschaftlich heißt das aber zwingend, dass ich dann ein Leistungsbilanzdefizit habe. Haben wir in Deutschland dann entsprechende Industriestrukturen? In Japan darf sich die Exportindustrie gerade mit diesem Thema herumschlagen: Starker Yen und Handelsbilanzdefizit.

 

Und welche Länder werden dann Handelsbilanzüberschüsse gegenüber Deutschland haben? Und an wen verleihen wir das Geld bis dahin? USA? Japan? Griechenland (Die werden ja nach dem Sparprogramm sicher wie der Phoenix aus der Asche auferstehen)?

 

Und später: Brauchen/wollen wir deren Exportwaren?

 

Alternativ könnte ich auch noch die Investitionen runterfahren...

 

Und: Alte Leute konsumieren andere Dinge: Da werden keine Häuser mehr gebaut und Neuwagen gekauft, es werden keine Werkzeugmaschinen an der Arbeitstelle mehr benötigt usw...

 

Wie C_a/C_n aussehen wird, ist letztlich eine politische Frage.

 

Achja: Bei schrumpfenden Bevölkerungszahlen kann das BIP pro Kopf auch dann stegen, wenn das BIP fällt. Nur das Wirtschaften für die Unternehmen wird auf schrumpfenden Märkten schwieriger.. Und dann auch noch die blöden Kredite, die nicht schrumpfen....

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Maikel

Man sollte das mal saldenmechanisch betrachten:

 

  1. In einer Volkswirtschaft kann so viel konsumiert werden, wie produziert wird minus dem, was investiert wird, und dem, was im Saldo exportiert wird: C = Y - I - Ex + Im
  2. Diese Menge an Gütern wird zwischen der arbeitenden und der nichtarbeitenden Bevölkerung aufgeteilt. C = C_a + C_n

Einschränkung: In einer geschlossenen V. (sonst hätten die Griechen z.B. gar nicht in die heutige Lage kommen können).

 

Das ist zunächst erst einmal unabhängig davon, ob ich Riesterrentespare oder Umlagesystem betreibe.

Das sowieso.

Riester- oder Umlage ist nur die Frage, wie ich versuche, meine Ansprüche an die Gesellschaft zu sichern:

- Riester, oder allg. Kapitalanlagen können durch Inflation schrumpfen;

- Die Höhe der Rente aus dem Umlagesystem kann politisch gewollt sinken.

 

Wenn ich heute sehr viel Geld in das Ausland verleihe (D in 2010 etwa 137 Mrd), kann ich das Geld theoretisch in 30 Jahren repatrieeren. Ex - Im wird dann kleiner, also der verteilbare Kuchen größer. Volkswirtschaftlich heißt das aber zwingend, dass ich dann ein Leistungsbilanzdefizit habe.

Als Ausgleich zu früheren Überschüssen, ja.

 

Und welche Länder werden dann Handelsbilanzüberschüsse gegenüber Deutschland haben? Und an wen verleihen wir das Geld bis dahin? USA? Japan? Griechenland (Die werden ja nach dem Sparprogramm sicher wie der Phoenix aus der Asche auferstehen)?

Vorzugsweise Länder, die noch dabei sind, sich zu entwickeln, die einen hohen Anteil an jüngerer Bevölkerung haben. Diese sind dann im arbeitsfähigen Alter, wenn bei uns die Rentner überwiegen.

 

Und später: Brauchen/wollen wir deren Exportwaren?

Im Zweifelsfall stellen die her, was wir benötigen, denn wir haben das Geld, das sie wollen (siehe aktuell China).

 

Und: Alte Leute konsumieren andere Dinge: Da werden keine Häuser mehr gebaut und Neuwagen gekauft, es werden keine Werkzeugmaschinen an der Arbeitstelle mehr benötigt usw...

Alten(Pflege)Heime müssen gebaut werden, Krankenwagen und Busse, Elektrorollstühle etc. Und dafür benötigt man auch Werkzeugmaschinen etc.

 

Achja: Bei schrumpfenden Bevölkerungszahlen kann das BIP pro Kopf auch dann stegen, wenn das BIP fällt.

Genau! Wird viel zu selten berücksichtigt, daß wir bei stagnierender Bevölkerungszahl nicht mehr so viel BIP-Wachstum "brauchen".

 

Nur das Wirtschaften für die Unternehmen wird auf schrumpfenden Märkten schwieriger.

Da mißfällt mir wieder die Einschränkung des Blickes auf die eigene Volkswirtschaft. Die Märkte reichen schon längst weit darüber hinaus.

 

Gruß, Michael

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Nixda
· bearbeitet von Nixda

Einschränkung: In einer geschlossenen V. (sonst hätten die Griechen z.B. gar nicht in die heutige Lage kommen können).

Hast Du den Beitrag eigentlich gelesen? In einer geschlossenen Volkswirtschaft hast du keinen Außenbeitrag. Der steht aber da (Ex-Im) und die ganze Argumentationskette , die folgt, ist die einer offenen Volkswirtschaft.

 

Als Ausgleich zu früheren Überschüssen, ja.

Genau das hatte ich ja geschrieben ---> NIPA schrumpft, wie jetzt in Japan..

 

Vorzugsweise Länder, die noch dabei sind, sich zu entwickeln, die einen hohen Anteil an jüngerer Bevölkerung haben. Diese sind dann im arbeitsfähigen Alter, wenn bei uns die Rentner überwiegen.

Wie zum Beispiel....?

 

Anderes Problem: Wenn ich heute meine Ersparnisse nach, sagen wir mal USA verleihe, die haben ja ein entsprechendes Defizit, ich in 20 Jahren aber Waren aus, sagen wir mal Tansania beziehe, weil die USA immer noch Handelsbilanzdefizite fährt, wie würdest Du in einem solchen Szenario die tatsächliche Rendite meiner USD Anlagen für die Kaufkraft in T$ schätzen?

 

Da mißfällt mir wieder die Einschränkung des Blickes auf die eigene Volkswirtschaft. Die Märkte reichen schon längst weit darüber hinaus.

Ich hatte gerade vorher argumentiert, dass wir Im > Ex haben müssen, damit C > Y sein kann. Sonst hätten wir nämlich C < Y, was das Problem noch verschärfen würde. Wenn alte Leute eher Dienstleistungen konsumieren, Dienstleistungen dem Wesen nach oft nicht exportierbar sind, weil vor Ort erbracht, brauchen wir eine Wirtschaftsstruktur, die das abbildet. Wenn Du Pflegeheim sitzt kannst Du dich natürlich remote über das Internet von einem Arzt in einem der Länder mit "jüngerer Bevölkerung" behandeln lassen, wenn Du dass für besser hältst.

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
Hast Du den Beitrag eigentlich gelesen? In einer geschlossenen Volkswirtschaft hast du keinen Außenbeitrag. Der steht aber da (Ex-Im) und die ganze Argumentationskette , die folgt, ist die einer offenen Volkswirtschaft.

Ja, gelesen habe ich ihn natürlich, aber nicht genau genug. Deshalb habe ich übersehen, daß der Import versteckt im Export-Saldo steckt.

Ich hätte also genauer lesen sollen, und du hättest einfacher lesbar formulieren können. Also nur ein kleines Sorry von mir.

 

Wie zum Beispiel....?

Indien

 

Anderes Problem: Wenn ich heute meine Ersparnisse nach, sagen wir mal USA verleihe, die haben ja ein entsprechendes Defizit, ich in 20 Jahren aber Waren aus, sagen wir mal Tansania beziehe, weil die USA immer noch Handelsbilanzdefizite fährt,

Da kann ich nur wieder auf den globalen Geldkreislauf verweisen. Wenn du dein Geld nach USA verleihst, geht dafür anderes Geld nach Tansania.

 

Wenn alte Leute eher Dienstleistungen konsumieren, Dienstleistungen dem Wesen nach oft nicht exportierbar sind, weil vor Ort erbracht, brauchen wir eine Wirtschaftsstruktur, die das abbildet.

Und wieder der Hinweis auf die globalen Möglichkeiten, die ausbaubar sind:

- Rentner rentnern auf Mallorca etc.,

- irgendwo in Ostasien (wo genau erinnere ich jetzt nicht) gibt es bereits Pflegeheime für europäische Senioren, die sich vom dortigen Personal günstig verwöhnen lassen und das warme Klima genießen,

- Ausländische Ärzte und Pflegepersonal können nach D kommen.

 

Und dann sind da noch die Dienstleistungs-"Roboter", die immer besser auch einige Routine-Hilfen übernehmen können.

 

 

Ich behaupte nicht, daß das alles völlig reibungslos ablaufen wird, aber es ist kein Grund, eine dramatische Entwicklung zu befürchten.

 

Ich habe einen Artikel von 1967, in dem schlüssig dargelegt wird, daß spätestens 1990 unser Rentensystem zusammenbrechen muß, weil immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner versorgen müssen.

 

Heutzutage, also 45 Jahre später, haben wir einen nie dagewesenen Anteil von Rentnern, eine nie erahnte Rentenbezugsdauer, und sind trotzdem noch (Vize)-Exportweltmeister. D.h., wir produzieren immer noch viel mehr als wir verbrauchen.

Und sind trotzdem eine Dienstleistungsgesellschaft.

 

Gruß, Michael

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Nixda

Ich wollte ja auch argumentieren, dass die ganze Diskussion um Sparen und Kosten irreführend, wenn nicht sogar irrelevant ist, sondern der Wohlstand sich daran messen lassen wird, wie im 20 Jahren Ex-Im aussieht.

 

Und das hängt vor allem davon ab, wie unserer Wirtschaftsstrukturen aussehen, und wie sich unsere Auslandsanlagen rentieren.

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