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powerschwabe

Anleihen (Anleihenfonds) Schwellenländer / Emerging Markets

Empfohlene Beiträge

straßenköter

Um vernünftig zu streuen (Laufzeiten, Emittenten) und gleichzeitig wenig Kosten, setzt aber einiges an Volumen voraus, z.B. 20 Positionen a 2500 Euro. Da wird für viele eine Fondslösung besser sein.

 

EMLE Merkmale im Überblick

■ Stets im liquidesten Benchmark, in jeder harten Währung

■ Anzahl der Anleihen: 21

■ Zielfälligkeit: 9 Jahre (derzeitige Duration: 5,16 Jahre)

■ Erträge weitgehend gegen Wechselkursschwankungen abgesichert

■ Hohes Maß an Diversifizierung verglichen mit anderen Emerging Market

Indizes

■ Durchschnittliche Kreditbewertung knapp unter Ba2/BB mit einem

Mindestrating von B-/B3 und einem Höchstrating von A-/A3

 

 

So recht aktiv stufe ich den EMLE nicht ein, es wird zwar adjustiert und die Grundvoraussetzungen für den Verbleib von Anleihen geprüft. Aber die ETF-Anbeiter bilden den EMLE selbst nach, es handelt sich hier nicht um aktives Fondsmanagement im eigentlichen Sinne.

 

Statt aktiv, vielleicht eher ein dynamischer Index:

post-7927-1215968466_thumb.jpg

 

Bei 21 Anleihen und 9 Jahren Laufzeit müssen pro Jahr 2-3 Positionen hinzukommen.

 

Wollte mal wieder das etwas eingeschlafene Thema "Schellenländer-Anleihen" aufgreifen. Könnte ja vielleicht in RK2 eine der wenigen Möglichkeiten zur Diversifikation sein. Wie bewertet ihr diese Kategorie momentan?

 

Die laufende Verzinsung ist in Bezug auf mögliche Ausfälle gegenüber High Yield nach wie vor attraktiv. Lediglich das Zinsänderungsrisiko bürgt Gefahren, da die Duration der in den Fonds befindlichen Anleihen hoch ist. In den Industriestaaten sind grundsätzlich keine Leitzinsänderungen zu erwarten, da man sich durch die Verschuldung und noch aufzunehmende Verschuldung den eigenen Ast absägen würde. In den Schwellenländer wird man Zinssteigerungen auch prinzipiell vermeiden wollen, um die Wettbewerbsfähigkeit durch Aufwertungen der Währungen nicht zu riskieren. Einzig von Seiten der Inflation kann es Zinserhöhungsdruck in den EM geben.

 

Fazit für den Rentenbereich:

 

1. Staatsanleihen: unausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis

 

2. Unternehmensanleihen: Renditechance für 2010 etwa bei 4-5% (also noch halten, aber achtsam sein)

 

3. High Yield: die laufende Verzinsung liegt etwa bei 8-9%. Klingt recht attraktiv, ist aber bei prognostizierten Ausfallraten von 12% schon spekulativer. Ich gehe davon aus, dass aktive Fondsmanager die Ausfallrate niedriger halten werden und aufgrund des Anlagenotstandes eher noch Mittel zu fließen. Unter Strich denke ich, dass man mit High Yield eine psoitive Rendite in 2010 erzielen wird. Allerdings finde ich das Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr attraktiv. Somit ein Verkauf, was ich selber schon getan habe. Ausnehmen würde ich hier einige Nachranganleihen wie z.B. die von Henkel, Linde und Bayer.

 

4. Schwellenländer: Für mich die beste Bewertung am Rentenmarkt, allerdings nicht für den Kurzfristanleger geeignet, da das Segment im Fall von Verwerfungen zu stark schwanken kann.

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Moneycruncher

Um vernünftig zu streuen (Laufzeiten, Emittenten) und gleichzeitig wenig Kosten, setzt aber einiges an Volumen voraus, z.B. 20 Positionen a 2500 Euro. Da wird für viele eine Fondslösung besser sein.

 

 

 

 

So recht aktiv stufe ich den EMLE nicht ein, es wird zwar adjustiert und die Grundvoraussetzungen für den Verbleib von Anleihen geprüft. Aber die ETF-Anbeiter bilden den EMLE selbst nach, es handelt sich hier nicht um aktives Fondsmanagement im eigentlichen Sinne.

 

Statt aktiv, vielleicht eher ein dynamischer Index:

post-7927-1215968466_thumb.jpg

 

Bei 21 Anleihen und 9 Jahren Laufzeit müssen pro Jahr 2-3 Positionen hinzukommen.

 

Wollte mal wieder das etwas eingeschlafene Thema "Schellenländer-Anleihen" aufgreifen. Könnte ja vielleicht in RK2 eine der wenigen Möglichkeiten zur Diversifikation sein. Wie bewertet ihr diese Kategorie momentan?

 

Die laufende Verzinsung ist in Bezug auf mögliche Ausfälle gegenüber High Yield nach wie vor attraktiv. Lediglich das Zinsänderungsrisiko bürgt Gefahren, da die Duration der in den Fonds befindlichen Anleihen hoch ist. In den Industriestaaten sind grundsätzlich keine Leitzinsänderungen zu erwarten, da man sich durch die Verschuldung und noch aufzunehmende Verschuldung den eigenen Ast absägen würde. In den Schwellenländer wird man Zinssteigerungen auch prinzipiell vermeiden wollen, um die Wettbewerbsfähigkeit durch Aufwertungen der Währungen nicht zu riskieren. Einzig von Seiten der Inflation kann es Zinserhöhungsdruck in den EM geben.

 

Fazit für den Rentenbereich:

 

1. Staatsanleihen: unausgewogenes Chance-Risiko-Verhältnis

 

2. Unternehmensanleihen: Renditechance für 2010 etwa bei 4-5% (also noch halten, aber achtsam sein)

 

3. High Yield: die laufende Verzinsung liegt etwa bei 8-9%. Klingt recht attraktiv, ist aber bei prognostizierten Ausfallraten von 12% schon spekulativer. Ich gehe davon aus, dass aktive Fondsmanager die Ausfallrate niedriger halten werden und aufgrund des Anlagenotstandes eher noch Mittel zu fließen. Unter Strich denke ich, dass man mit High Yield eine psoitive Rendite in 2010 erzielen wird. Allerdings finde ich das Chance-Risiko-Verhältnis nicht mehr attraktiv. Somit ein Verkauf, was ich selber schon getan habe. Ausnehmen würde ich hier einige Nachranganleihen wie z.B. die von Henkel, Linde und Bayer.

 

4. Schwellenländer: Für mich die beste Bewertung am Rentenmarkt, allerdings nicht für den Kurzfristanleger geeignet, da das Segment im Fall von Verwerfungen zu stark schwanken kann.

 

Danke für die klare Einschätzung! Dann wäre das vielleicht was für mich, da ich die EM-Anleihen(fonds) als langfristige Depotbeimischung plane.

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straßenköter

Ergänzend würde ich noch allgemein geltend für den Rentenmarkt hinzufügen, dass die eigentliche Gefahr für Zinsanhebungen nicht von Seiten der Inflation, sondern von Seiten des Spreads zwischen Kurzfrist- und Langfristzinsen kommt. Die Langfristzinsen sind im vergangenen Jahr schon deutlich gestiegen und haben jetzt ein Niveau erreicht, wo insbesondere die Fed eigentlich reagieren müsste, will Sie nicht die nächste Bankenprobleme heraufbeschwören. Wird der Unterschied zwischen Kurzfrist- und Langfristzinsen zu groß, leihen sich die Banken verstärkt kurzfristig Geld und leihen es noch langfristiger aus. Sie weiten also die Fristentransformation aus. Kurzfristig erhöhen Sie hierdurch sogar Ihre Zinsmargen, was zu steigenden Gewinnen führt. Allerdings erhöhen sich gleichfalls die Zinsänderungsrisiken. Das zweite Problem steigender Langfristzinsen liegt darin, dass die Hypothekenzinsen dann ebenfalls steigen. Da im Gegensatz zu Deutschland in Ländern wie den USA, Spanien, Irland und der Schweiz eine Festschreibung der Hypothekenzinsen oftmals nur kurzfristig oder sogar nur variabel erfolgt, kannst Du Dir die Folgerungen ausmalen. Somit wären wir wieder am Ausgangspunkt der Immobilienkrise, da mit den steigenden Hypothekenzinsen die Ausfallrate der Kredite und somit die Abschreibungen der Banken zunehmen dürften.

 

Die Leitzinsen zu erhöhen ist für die Fed aktuell auch keine Option, da man sonst Gefahr läuft den schuldenfinanzierten konjunkturellen Aufschwung abzuwürgen. Zudem führt eine Leitzinserhöhung zu einer Festigung der Währung und dies ist sicher auch nicht im Interesse der Fed. Schlussendlich müssen die USA in den nächsten Jahren noch unglaublich viele Staatsanleihen emittieren bzw. prolongieren. Da darf man kein hohes Zinsniveau haben, weder am kurzen noch am langen Ende.

 

Somit kommt eigentlich nur eine Schlussfolgerung in Frage: Der Kurzfristzins wird da bleiben, wo er jetzt ist und der Langfristzins wird durch Eingriffe versucht, niedrig zu halten. Hier sollte also bald das nächste Programm zum Aufkauf eigener langfristiger Anleihen verabschiedet werden. Die Frage ist , ob dies offiziell oder inoffiziell passiern wird. Inflation dürfte es weiter nur auf Vermögenspreisebene geben. Sollte der Verbraucherpreisindex Gefahr laufen, doch stärker zu zulegen, wird der Inflationskorb oder die Berechnung einfach an die neuen Umstände angepasst.

 

Die Unsicherheit für Deine Geldanlage wird dann noch verstärkt, wenn man sich die restlichen Problematiken vor Augen führt: Die Bankenkrise ist sicher bei weitem noch nicht gelöst, da sollten noch viele kleine Paketchen in den Kellern schlummern (Leider hat man es verpasst, die Institute zu verstaatlichen!). Griechenland ist eigentlich pleite und müsste aus der EWU entfernt werden. Kann man aber nicht, da deren Staatsanleihen bei allen Versicherern geparkt sind und man zudem die Staatsanleihen anderer Wackelkandidaten in Europa gen Süden schicken würde. Japan ist eigentlich auch pleite, vorallem wenn man die Pensionsverpflichtungen mitbilanzieren müsste. Ich weiß gar nicht, warum die seit Jahren versuchen, Inflation zu erzeugen. Wenn die Japaner irgendwann mal höhere Zinsen für Ihre Anleihen bezahlen müssten, merkt man spätestens, dass die Zinslast in keinem Verhältnis mehr zu dem Steueraufkommen steht. Fehlen darf auch nicht unsere Versicherungsbranche, die auch schon vom Jahrtausendcrash ausgehöhlt ist. Bleiben die Renditen der Staatsanleihen noch länger auf dem jetztigen Niveau, kann man sich an den Fingern ausrechnen, wie lange Sie den Garantiezins auf Lebensversicherungen bei fälligen Policen leisten können. Zur Erinnerung: Der durchschnittliche Garantiezins liegt ungefähr bei 3,5%. Dies müssen Versicherer nach Steuern und Kosten erwirtschaften!

 

Wie man in 2008 gesehen hat, kommen, wenn es erstmal kracht, noch viele weitere Probleme auf dem Tisch. In diesem Wirrwarr muss man nun seine Anlagen tätigen. Da nun keiner weiß wie es genau weitergeht, bleibt der Grundsatz der Streuung des Vermögens weiterhin bestehen. Auch wenn alle in 2008 Markowitz für tot erklärt haben.

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Schinzilord

Da nun keiner weiß wie es genau weitergeht, bleibt der Grundsatz der Streuung des Vermögens weiterhin bestehen. Auch wenn alle in 2008 Markowitz für tot erklärt haben.

Ich gebe dir natürlich grundsätzlich recht, nur hat nicht Markowitz das Diversifizieren erfunden.

Diversifikation =! Portfoliooptimierung mit geschätzen Korrelationen / Renditen / Varianzen

 

Dass man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte, wussten schon die Ägypter vor 5000 Jahren. (Mehrere Geheimgänge in den Pyramiden...)

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

Da nun keiner weiß wie es genau weitergeht, bleibt der Grundsatz der Streuung des Vermögens weiterhin bestehen. Auch wenn alle in 2008 Markowitz für tot erklärt haben.

Ich gebe dir natürlich grundsätzlich recht, nur hat nicht Markowitz das Diversifizieren erfunden.

Diversifikation =! Portfoliooptimierung mit geschätzen Korrelationen / Renditen / Varianzen

 

Dass man nicht alle Eier in einen Korb legen sollte, wussten schon die Ägypter vor 5000 Jahren. (Mehrere Geheimgänge in den Pyramiden...)

 

Völlig richtig, Schinzilord - ich ergänze noch kurz: Diversifikation gibt es sogar reichlich im Tier- und Pflanzenreich wenn man bedenkt, dass die meisten Spezies mehrere Nachkommen in einem "Rutsch"(Wurf, Akt, was immer Du willst) zeugen. Wir selbst als Spezies bilden da eher die Ausnahme, da es uns arteigen ist, extrem viel in unseren Nachwuchs zu investieren welches eben eine sehr hohe (meist ungeteilte) Zuwendung fordert.

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Warlock

Ich denke mittelfristig (5-10 Jahre) sind in den Schwellenländern die größten Wachstumsraten zu erwarten. Ich habe (noch) keinen Überblick über die Produktpalette aber selbst bei einem durchschnittlichen Fonds wird man eine ordentliche Rendite erwirtschaften können.

 

Das eigentliche Risiko sehe ich in möglichen geopolitischen Verwerfungen, von daher ist ein Land wie Brasilien auch durchaus nicht unattraktiv. Asien ist hingegen schwieriger einzuschätzen, warscheinlich wird China aber in Zukunft zunehmend als stabilisierende Ordnungsmacht auftreten. Von daher, mit etwas größerem Risiko, ebenfalls attraktiv.

 

Der mittlere Osten und Afrika sind für mich kaum enzuschätzen, sowohl politisch als auch ökonomisch, von derher lasse ich davon die Finger.

 

Russland ist auf jeden Fall, soweit man es als Schwellenland bezeichnet, eine Investition wert. Kulturell dem Westen sehr ähnlich und mit riesigen Mengen an Resourcen ausgestattet, das es selbst bei mäßiger Befähigung zu einem ordentlichen Wachstum kommen muss.

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