700 Mrd. Dollar - was bedeutet das eigentlich ?

[Audi]

Zu den 700 Mrd. Man kann auch eine kleine Rechnung aufstellen:

 

Annahme es werden 700 Mrd. eingesetzt, bei einer aktuellen Bevölkerungszahl von 305 Millionen in den USA bedeutet das letztendlich dass auf jeden Einwohner der USA egal ob Kind, Erwachsener oder Greis 2295 USD zurückfallen. Klar bevor das ganze Finanzsystem kolabiert und letztendlich eine große Insolvenzwelle bei den Firmen losgetreten wird, lieber ein 700Mrd Programm entwerfen. Hoffentlich bescheert dieses Programm die erhoffte Wirkung.

 

Durch 700Mrd wird meiner Meinung nach ein weiteres enormes Defizit im amerikanischen Finanzhaushalt auftreten.

[Stairway]

Zu den 700 Mrd. Man kann auch eine kleine Rechnung aufstellen:

 

Annahme es werden 700 Mrd. eingesetzt, bei einer aktuellen Bevölkerungszahl von 305 Millionen in den USA bedeutet das letztendlich dass auf jeden Einwohner der USA egal ob Kind, Erwachsener oder Greis 2295 USD zurückfallen. Klar bevor das ganze Finanzsystem kolabiert und letztendlich eine große Insolvenzwelle losgetreten wird, lieber ein 700Mrd Programm entwerfen.

 

Durch 700Mrd wird meiner Meinung nach ein enormes Defizit im amerikanischen Finanzhaushalt auftreten.

 

Kinders, warum lest ihr nicht ?

 

Beides nicht so ganz richtig. Laut einem verlässlichem Artikel, hat die Federal Reserve zur Zeit noch 400 mrd. $ als Reserve, dies wird also zuerst genutzt. Die restlichen 300 mrd. $ + Geld das die Fed für das Tagesgeschäft sowieso braucht werden dann über Staatsanleihen finanziert.

[paranoid]

@Stairway:

 

Ob man das nun über die Fed macht oder nicht, es bleibt eine gigantische Ausgabe.

[Stairway]

@Stairway:

 

Ob man das nun über die Fed macht oder nicht, es bleibt eine gigantische Ausgabe.

 

Das habe ich nicht bestritten, aber dieses "das trifft nun alles den Steuerzahlen" gejammer ist halt wieder Bildzeitung Plakatismus (gibt es das Wort ).

 

Das dies alles eine Steuerbelastung sein wird, steht außer Frage, aber es ist nunmal der beste und den schlechten Wegen.

[valueseeker]

naja je nachdem zu welchen preisen der staat das zeug letzlich kauft könnte er am ende ja auch noch nen profit machen. man wird sehen...

[Stairway]

naja je nachdem zu welchen preisen der staat das zeug letzlich kauft könnte er am ende ja auch noch nen profit machen. man wird sehen...

 

+ der Staat wird sich hüten die Sicherheiten zwangszuversteigern oder ähnliches. Was auch etwas Stabilität in den Häusermarkt bringt.

[Flasher]

@ Stairway

Beides nicht so ganz richtig. Laut einem verlässlichem Artikel, hat die Federal Reserve zur Zeit noch 400 mrd. $ als Reserve, dies wird also zuerst genutzt.

 

Du schreibst das in jedem zweiten Posting, aber ich konnte das bisher noch nirgends anders lesen. Hast du dafür eine Quelle?

[Audi]

das wort plakatismus gibt es ja Versteh mich nicht falsch mit dem Beitrag, (hab ihn eig. noch editiert, hats aber nicht übernommen). Dieses ja es werden Steuergelder dafür hergenommen, um Banken vor der Insolvenz zu schützen, die sie sich selber eigentlich bescheert haben, kann ich auch nicht mehr hören.

 

Es wurde allerdings schon in einem vorausgehenden Beitrag darauf hingewiesen, dass ein 700 Mrd dollar programm die USA im Finanzhaushalt weiter ins Defizit drücken wird.

 

Wenn du jetzt allerdings die genaue zusammensetzung von diesem Betrag kennst/gelesen hast, würde mich das schon interessieren, dann kommt nämlich nach und nach auch mehr Klarheit ins dunkle wasser.

 

quellenangabe würde mich auch interessieren, die genaue zusammensetzung war meine ansicht nämlich noch nicht auffindbar (von ftd bis hin zu berichten direkt aus den usa).

[Stairway]

Du schreibst das in jedem zweiten Posting, aber ich konnte das bisher noch nirgends anders lesen. Hast du dafür eine Quelle?

 

Hi Flasher,

 

ja ich schreib das leider in jedem 2. Posting. Ich muss mal schaun ob ich die Quelle wiederfinde, wenn ja poste ich das ganze mal.

 

Habe auf die schnell in nem Spiegelartikel das hier gefunden:

 

Anfang des Jahres hatte die Fed noch rund 800 Milliarden Dollar in Reserve. Seither soll dieser Topf auf knapp 300 Milliarden Dollar geschrumpft sein. Mit der Ausgabe neuer Staatsanleihen verschafft sich die Bank nun kurzfristig Luft. Allein diese Woche füllte die Fed ihre Kasse mit weiteren 100 Milliarden Dollar. Ein Präzedenzfall: "Dies ist einzigartig", sagte der Ökonom Allan Meltzer der "New York Times". "So etwas hat die Fed noch nie gemacht."

 

Das die Fed soviel Geld noch in der Kasse hat und das diese dazu verwendet wird, sollte ja eig. außer Frage stehen.

[Torman]

Die 700 Mrd. werden natürlich komplett über Staatsanleihen finanziert. Das Finanzministerium kann sich nur so Geld beschaffen. Allerdings könnte die Fed einen Teil der neuen Staatsanleihen kaufen. Für sie ist das kein Problem, da sie Geld selbst schöpfen kann. Dadurch würde sich dann aber die Geldmenge erhöhen.

 

Ich glaube die von Stairway zitierte Quelle bezieht sich auf den Bestand an Staatsanleihen bei der Fed. Der Fed sind zuletzt die kurzlaufenden Staatsanleihen ausgegangen, da die Banken sie nicht mehr gegen Zentralbankgeld getauscht haben, sondern lieber Papiere mit höherem Risiko bei der Fed eingereicht haben. Wenn die Fed aber kurzfristig Liquidität am Markt abschöpfen will, so verkauft sie Staatsanleihen und sammelt dafür Geld ein. Sie braucht also Staatsanleihen zur Liquiditätssteuerung. Durch die Sonderemission des Finanzministers hat die Fed ihren Bestand wieder um 100 Mrd. aufgestockt.

 

Bei dem Rettungspaket wird es sehr auf die Details ankommen. Vor allem der Preis für die Wertpapiere wird wichtig. Kauft der Staat im Auktionsverfahren zum niedrigsten gebotenen Preis, wie manchmal angedeutet wird, so drohen möglicherweise weitere Abschreibungen bei Banken, die diese Papiere noch zu höheren Preisen in der Bilanz haben. Kauft der Staat zu hohen Preisen, werden die Verluste für den Steuerzahler explodieren. Das Problem an dem ganzen Verfahren sind die entgegengesetzten Interessen von Staat und Banken. Die Banken wollen zu möglichst hohen Kursen verkaufen, um Gewinne zu erzielen und ihr Eigenkapital aufzustocken, während der Staat eigentlich nur den zur Rettung der Banken minimal nötigen Preis bezahlen will.

 

Sauberer wäre es in meinen Augen, wenn der Staat den Banken Eigenkapital gibt, so wäre er an möglichen Gewinnen in der Zukunft beteiligt. Die Hälfte des Bankensystems in staatlicher Hand ist aber wohl ein Szenario, dass sich viele Amerikaner nicht vorstellen können oder stütz Hank hier mit Absicht seine alten Kumpels?

[scampi]

gute Analysen und Kommentare zum Thema finden sich immer

auf Prof. Krugmans Blog.

http://krugman.blogs.nytimes.com/

 

Anscheinend gibt es jetzt einen neuen Plan, nachdem der Staat/Steuerzahler im Gegenzug

zur Übernahme der faulen Kredite einen Anteil an den Unternehmen erhält.

Paulson scheint dem zugestimmt zu haben:

 

http://www.bloomberg.com/apps/news?pid=206...id=aZ5vL3rd6g5g

 

Es ist auch lustig darüber nachzudenken, dass die gesamte Geldbasis der USA, also

alle Dollarnoten im Umlauf nur etwas über 800 Mrd. betragen. Aber

natürlich ist das nicht die relevante Größe, interessant aber trotzdem, denn die Relationen verliert man manchmal aus den Augen..

siehe: http://www.federalreserve.gov/releases/h3/Current/

 

Grüße,

scampi

[lander]

Irgendwann muss doch dann mal das System kollabieren da die ca.12Billionen Staatsschulden wohl niemals zurueckbezahlt werden koennen. Oder geht die ganze Geschichte einfach weiter und im Jahre 2020 sind wir bei 25Billionen dann im Jahr 2030 bei 40Billionen? Da stimmt doch was nicht...

[ipl]

Irgendwann muss doch dann mal das System kollabieren da die ca.12Billionen Staatsschulden wohl niemals zurueckbezahlt werden koennen. Oder geht die ganze Geschichte einfach weiter und im Jahre 2020 sind wir bei 25Billionen dann im Jahr 2030 bei 40Billionen? Da stimmt doch was nicht...

Da stimmt alles. Siehe das Prinzip der Geldschöpfung, irgendjemand ist immer hoch verschuldet und die Summe steigt stetig an. Kein Grund zur Panik.

[lander]

Panik hab ich noch keine...Irgendwann bekommen wir bestimmt wieder ne Waehrungsreform, vielleicht sollte man auch einfach auf Pump leben.

[DrFaustus]

Auch die Fed hat eine Aktiv- und Passiv-Seite wie jede andere Bank auch. Wenn die also auf der einen Seite Geld druckt, muss sie das auf der anderen Seite auch gegenfinanzieren (Staatsanleihen).

 

Die Fed gehört ja auch zum amerikanischen Staat und wird durch diesen finanziert. Die Gewinne die sie erwirtschaftet fließen auch (ähmlich wie übrigens auch bei der Bundesbank) dem Staat wieder zu...

[Los_Andros]

und dass hier die "Macht-" Verhältnisse und Befugnisse etwas deutlich werden. Eine Regierung kann auch in den USA nicht einfach so entscheiden, was zu tun ist. Der Kongress hat ein Wörtchen mitzureden und dort ist man mit dem jetzigen Entwurf parteiübergreifend nicht völlig einverstanden.

 

Hier nachzulesen:

http://www.handelsblatt.com/politik/intern...gspaket;2046141

http://www.handelsblatt.com/finanzen/hande...tuecken;2044897

[AzadKing]

Hmm naja wenn man es bedenkt.... Ich hatte es auch schon in einigen anderen Threads gesagt... Jeder große Industriestaat hat Schulden. Ein Wunschgedanke, wer glaubt das die jemals abgetragen werden. Ich frage mich nur woher "nimmt" der Staat sich das Geld ? Im Grunde wird ja alles am Ende auf den Bürger abgewälst und ein paar Banken die wir jetzt auch noch retten sollen werden dann wieder Reich... Ich hasse das System... Es läuft meiner Meinung nach nicht richtig... Wird Zeit das man sich mal was neues ausdenkt

 

Unser System ist gerade dazu geschaffen Arm und Reich zu bilden... Es hat quasi keine andere Wahl

[Los_Andros]

Hmm naja wenn man es bedenkt.... Ich hatte es auch schon in einigen anderen Threads gesagt... Jeder große Industriestaat hat Schulden. Ein Wunschgedanke, wer glaubt das die jemals abgetragen werden. Ich frage mich nur woher "nimmt" der Staat sich das Geld ? Im Grunde wird ja alles am Ende auf den Bürger abgewälst und ein paar Banken die wir jetzt auch noch retten sollen werden dann wieder Reich... Ich hasse das System... Es läuft meiner Meinung nach nicht richtig... Wird Zeit das man sich mal was neues ausdenkt

 

Unser System ist gerade dazu geschaffen Arm und Reich zu bilden... Es hat quasi keine andere Wahl

 

Naja, ich würde das vielleicht die Sünde des Kapitalismus bezeichnen.

Die Gier nach mehr Geld und Macht, führt zu einem teilweise schon perversen Umgang mit Geld und Macht. Aber das schöne ist, dass die Geschichte und zeigt, dass es immer wieder einen Reinigungsprozess gibt, normalerweise in Form einer Krise, die ausgelöst sein kann durch Kriege oder eben so einer Finanzkrise. (und vielleicht im Falle der USA ja auch beides)

 

Das ist aber nicht neu, die USA hatten ihre Krise in den 80er Jahren (Sparkassenkrise http://de.wikipedia.org/wiki/Sparkassenkrise) die in einer massiven Überschuldung endete.

 

Das Bild hier: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20070724114207

zeigt recht deutlich, wie sich die Sparkassenkrise ausgewirkt hat. Zur Regierungszeit von Bill Clinton konnte der Haushalt ein kleines bisschen konsolidiert werden, sprich es wurde ein Überschuss erwirtschaftet, nach dem Antritt von Bush und dem 11. September (+ Folgen Irakkrieg und Afghanistan) ist die Neuverschuldung extrem angestiegen.

 

Aber auch das ist in meinen Augen zu bewältigen, aber es zeigt recht deutlich, dass die USA Probleme haben, die 700 Mrd sind nicht das Problem, das Problem sind die fast 10 Bio Dollar, die auch schon auf der Soll Seite stehen. Letztendlich zahlt hier die Zeche der Bürger, da international wohl kein Land bereit ist unterstützend einzugreifen (auf dem G8 Gipfel wurden die USA angemahnt, sie sollen ein besseres Aufsichtssystem für Banken einführen).

Ich bin gespannt wie die USA das leisten wollen, vor allem mit den laufenden Kriegskosten im Irak, aber das ist trotzdem alles "noch" möglich, es muss sich aber einiges verändern und das wird bestimmt Thema für die Wahlen und den zukünftigen Präsidenten sein.

 

 

Ganz am Ende stünde im worst case ein Staats-Bankrott ....... aber das halte ich für abwegig.

[Teletrabbi]

Naja, dieses reinigende Mega-Blizzard-Gewitter wird natürlich einige (womöglich uns alle?) in den Ruin treiben, aber vielleicht führt das alles ja auch dazu, dass die Realwirtschaft mit Produktion und Dienstleistung mehr an Gewicht zugelegt und der Wohlstand zumindest ein Fünkchen gerechter verteilt wird. Diese gehebelten Gewinne durch Kreditaufnahme können doch zu keiner gesunden Wirtschaft führen.