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Brandscheid

Warum ist Eigenkapital teuer?

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Brandscheid
· bearbeitet von ST4RF0X

ein oftmals zitierter und abgenickter spruch, aber was verbirgt sich genau dahinter?

 

 

ich habe zwei erklärungsansätze, bitte korrigieren und ergänzen wenn möglich.

 

1. solange fremdkapitalrenditen niedriger als die eigenkapitalrendite lohnt es sich fremdes geld aufzunehmen. da fremdkapitalzinsen bis im rahmen der zinsschranke steuerlich eh geltend gemacht werden können also ein guter deal.

 

2. opportunitätsgewinne aus der nichtaufnahme von fremdkapital, mit der konsequenz der nichtinvestition und somit nichtgewinn.

 

 

real hängen diese beiden thesen wohl miteinander zusammen.

 

edit. ein weiterer zusammenhang ist. jeder euro an eigenkapital mehr erlaubt es mir mindestens einen weiteren euro fremdkaptal aufzunehmen, wodurch investitionen gehebelt werden, gewinne somit maximiert werden können.

 

 

ich denke diese drei faktoren machen eigenkapital so wertvoll, darum auch so teuer

danke, kritik erwünscht.

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Malvolio
ein oftmals zitierter und abgenickter spruch, aber was verbirgt sich genau dahinter?

 

Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, ob und wann ich diesen Spruch schon mal gehört hätte.

 

Wie teuer ist Eigenkapital denn?

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Slivomir
Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, ob und wann ich diesen Spruch schon mal gehört hätte.

 

Wie teuer ist Eigenkapital denn?

 

Ich würde mal ganz spontan und naiv sagen:

 

Die Verwendung von Eigenkapital (z.B. beim Wohnungskauf) kostet immer den derzeit gültigen, risikolosen Zinssatz, weil man auf diesen verzichtet.

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Malvolio
Ich würde mal ganz spontan und naiv sagen:

 

Die Verwendung von Eigenkapital (z.B. beim Wohnungskauf) kostet immer den derzeit gültigen, risikolosen Zinssatz, weil man auf diesen verzichtet.

 

... das Argument hat was für sich .... der risikolose Zinssatz stellt vermutlich zumindest eine Untergrenze dar. Allerdings wird es natürlich etwas schwieriger, wenn wir verschiedene Risikoeinstellung und so weiter und so fort in's Kalkül einbeziehen.

 

Worauf ich hinaus wollte ist, daß mir nicht so ganz einleuchten wollte warum Eigenkapital offenbar besonders "teurer" sein soll ....

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Matze_Le
· bearbeitet von Matze_Le
ein oftmals zitierter und abgenickter spruch, aber was verbirgt sich genau dahinter?

 

1. solange fremdkapitalrenditen niedriger als die eigenkapitalrendite lohnt es sich fremdes geld aufzunehmen. da fremdkapitalzinsen bis im rahmen der zinsschranke steuerlich eh geltend gemacht werden können also ein guter deal.

 

2. opportunitätsgewinne aus der nichtaufnahme von fremdkapital, mit der konsequenz der nichtinvestition und somit nichtgewinn.

 

 

real hängen diese beiden thesen wohl miteinander zusammen.

 

edit. ein weiterer zusammenhang ist. jeder euro an eigenkapital mehr erlaubt es mir mindestens einen weiteren euro fremdkaptal aufzunehmen, wodurch investitionen gehebelt werden, gewinne somit maximiert werden können.

 

 

ich denke diese drei faktoren machen eigenkapital so wertvoll, darum auch so teuer

danke, kritik erwünscht.

 

 

Meiner Meinung nach beschreibst Du die Auswirkungen nicht aber die Gründe warum Eigenkapital teuer ist;

(Wer wedelt mit wem? Der Hund mit dem Schwanz oder der Schwanz mit dem Hund)

 

 

An den Poster über mir: Natürlich ist Eigenkapital teurer!!!

1. ist es knapper als Fremdkapital

und 2. ist es risikoreicher

und 3. "unsicher in der Verzinsung" - bei FK hast du einen Effektivzins - bei Aktien nur einen "Erwartungswert"

 

Bsp. BASF die Aktie rentiert (verzinst sich) auf lange Frist mit ~9% (Dividende + Kurs über längere Zeiträume)

Die Anleihen notieren bei 5% (jetzt - im langfristigen Mittel so 6%)

 

Der ausschlaggebende Grund ist so einfach wie einleuchtend; Eigenkapital ist die risikobehaftetste Form des Kapitals;

Fremdkapital ist immer vorrangig vor Eigenkapital und wird in der Regel dazu noch besichert;

 

Wenn Du also bsp. an BASF Geld geben sollst, dann ist es erheblich "sicherer" BASF Fremdkapital zu geben; (Es kommt ja nur drauf an, dass BASF "irgendwie" seine Schulden zahlen kann;

 

Die Renditeforderung von Schulden (Risiko niedrig= Verzinsung niedrig) ist also erheblich niedriger als bei Eigenkapital;

 

 

Das Verlustrisiko sorgt für die durchschnittlich höhere Verzinsung;

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Reigning Lorelai

EK ist doch logischerweise teurer als FK. Die FK-Zinsen bilden sich am Markt und liegen derzeit für eine Bundesanleihe z.b. bei 4%. Das ist der Richtsatz an dem man sich orientiert. D.h. wenn du jetzt als Privatanleger dein Geld anlegen willst, dann willst du eigentlich mind. diese 4%. Wenn du jetzt das Geld aber in eine Aktie anlegst dann hast du ein viel größeres Risiko als diese 4%. Und für dieses Risiko willst du einen entsprechenden Renditeaufschlag. Das kann dann schon in die Richtung von 12% - 15% gehen. Und das ist die Rendite die du forderst auf dein eingesetztes Kapital gemessen in der Bilanz durch die EK-Rendite.

 

Gruß

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harryguenter
Die FK-Zinsen bilden sich am Markt und liegen derzeit für eine Bundesanleihe z.b. bei 4%. Das ist der Richtsatz an dem man sich orientiert.

Aus Sicht des Anlegers ja, aus Unternehmenssicht dürften die FK-Zinsen für Unternehmensanleihe etwas über den von Staatsanleihen liegen (ich vermute etwa 5%).

Das wäre für mich aus Unternehmenssicht die Basisgröße für eine Entscheidung Fremd- oder Eigenkapitalerhöhung.

Eigenkapital ist fürs Unternehmen wie Wayne schon sagte teuer, weil die Eigentümer für das höhere Risiko einen Aufschlag bei der Rendite wollen.

12-15% habe ich auch mal gelernt - ich glaube bei vielen Unternehmen liegt die realistische Wert eher knapp unter 10%. Die "Erwartung" der EK Rendite ist eh unermäßlich - was die 25% Zielmarken der Banken für die EK Rendite bewirkt haben kann man sich ja gerade gut anschaun.

Trotzdem ist das Ganze nicht so einfach - schließlich kann die Fremdkapitalquote nicht beliebig erhöht werden, da dann weder Eigentümer noch FK-Geber mitspielen.

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Matze_Le
Trotzdem ist das Ganze nicht so einfach - schließlich kann die Fremdkapitalquote nicht beliebig erhöht werden, da dann weder Eigentümer noch FK-Geber mitspielen.

 

Womit wir - bei der Diskussion - beim erweiterten Modigliani Miller Theorem ankommen;

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Modigliani-Miller-Theorem

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Stairway

Hi Starfox,

 

es geht dabei um kalkulatorische Zinsen, Wikipedia sagt z.B. folgendes:

 

Der eingesetzte Eigenkapitalanteil bringt für den Unternehmer keine garantierte Rendite. Hier kann nur auf eine Vermehrung des Kapitalbestandes durch Wirtschaftstätigkeit orientiert werden. Die so erzielte Rendite als "Verzinsung" sollte natürlich höher sein als eine Verzinsung, die der Eigenkapitalbesitzer durch Bereitstellung seines Kapitals auf dem Kapitalmarkt hätte erzielen können.

 

Eigenkapital ist also für die Wirtschaftstätigkeit im eigenen Unternehmen gebunden und kann sich somit nirgendwo anders verzinsen.

 

Des weiteren, stell dir mal vor was du für Fremdkapital an Zinsen bezahlt, aufs ganze berechnet oft weniger als 1 % (da ja ein Großteil nicht verzinst wird) dabei musst du beim Eigenkapital immer die Anteilseigner mit Dividenden bedienen etc.

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Malvolio

Man muss hier nur aufpassen, daß man nicht Äpfel mit Birnen vergleicht.

 

Ein sinnvoller Verlgeich zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung ist etwa daß ein Unternehmer einen Betrag X in sein Unternehmen investieren will und nun überlegt, ob er es als Fremdkapital einbringt oder als Eigenkapital.

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PrivatInvestor

Nach berechnung der Kapitalrentabilität stellt man diese der Fremdkapitalkosten gegenüber.

Sind die FK Kosten geringer als die Rentabilität spricht nichts gegen Fremdkapital.

 

Wenn es Eigenkapitalkosten in Form von Dividenden gibt kann somit das Fremdkapital nach Steuer wesentlich günstiger sein.

 

Unter anderem ist es ja auch schwieriger Eigenkapital der Höhe und des Zeitlichen Ursprungs nach zu Organisieren.

Abschreibungen, Gewinnrücklagen, Stille Rücklagen, Sicherheit je nach Rechtsform,......

 

Allgemein kann man hier glaube ich gar nicht beurteilen was besser ist,

die Bilanzen/ noch offene Möglichkeiten sowie das Ziel des Jahresbericht lassen jedes Unternehmen individuell entscheiden.

 

 

Aber irgendwie hab ich das Gefühl das es bei euch eher um Refinanzierung als Privatanleger geht.

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ipl

Eigenkapital ist doch schon allein deswegen teurer, weil es davon viel weniger gibt, als von Fremdkapital. Wenn du mehr Kapital brauchst, als du hast, musst du schon genau abwägen, in welche deiner Unternehmungen du wie viel EK stecken willst.

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Brandscheid

interessante diskussion hier, danke für eure antworten. ihr habt alle recht. es hängt halt alles mit allem zusammen. genau aus diesem grund ist eine hohe eigenkapitalrendite bei buffett so wichtig. es wird als letztes bedient, trägt das unternehmerische risiko und muss sich deshalb mindestens zweistellig verzinsen.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter
Eigenkapital ist doch schon allein deswegen teurer, weil es davon viel weniger gibt, als von Fremdkapital.

Wie meinst Du das? Kapital macht doch gar keinen unterschied ob es "Eigen" oder "Fremd" ist - das geld ist einfach da.

Nur in der Bilanz eines Unternehmens existiert überhaupt eine solche Unterteilung- (Personenunternehmen mal aussen vor)

Das Unternehmen hat eine bestimmte Menge Eigen- und Femdkapital - fertig. Wenn ein Unternehmen mehr Kapital benötigt hat es 2 Möglichkeiten:

1) Es leiht sich Geld z.B. bei einer Bank => Fremdkapitalaufnahme

2) Es findet neue Eigentümer (z.B: Ausgabe neuer Aktien) oder bewegt die vorhandenen zu weiteren Kapitalzuflüssen.

Trotzdem kommt das Geld erstmal von aussen - der Unterschied besteht im anschließenden Status.

Die Frage wäre vielleicht ob mehr Menschen bereit sind Kapital zu verleihen, als Miteigentümer zu werden.

 

genau aus diesem grund ist eine hohe eigenkapitalrendite bei buffett so wichtig. es wird als letztes bedient, trägt das unternehmerische risiko und muss sich deshalb mindestens zweistellig verzinsen.

Genauso ist es. Zu beachten ist dabei noch, dass Fremdkapital hierbei als "Hebel" wirkt - im positiven wie negativen. Rentiert sich das aufgenommene Fremdkapital im Unternehmen weniger als der Fremdkapitalzins, so wird diese Differenz dem EK zusätzlich belastet (bei Gewinen entsprehcen andersherum).

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Matze_Le

Ja aber die Bank gibt dir schneller Geld, als dass Du jemanden findest der dir EK gibt;

 

EK ist wesentlich schwieriger zu beschaffen als FK;

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harryguenter
Ja aber die Bank gibt dir schneller Geld, als dass Du jemanden findest der dir EK gibt;

EK ist wesentlich schwieriger zu beschaffen als FK;

Im Allgemeinen kann das sein - wenn die Fremdkapitalquote bereits hoch ist, aber auch nicht mehr. Trotzdem ist EK doch nicht unbedingt "teurer"?

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio
Im Allgemeinen kann das sein - wenn die Fremdkapitalquote bereits hoch ist, aber auch nicht mehr. Trotzdem ist EK doch nicht unbedingt "teurer"?

 

 

Nach dem Irrelevantheorem ist es eh wurscht ;), aber auch in der Realität kann man die pauschale Aussage, dass Eigenkapital generell teurer ist, so nicht wirklich machen. Das kommt auf die konkrete Vergleichssituation an. Oft verbietet sich ein Vergleich sogar. Die Ausgabe von Aktien kann ja, z.B. die Eigentumsverhältnisse an einem Unternehmen verändern .... hat also neben möglichen Zahlungseffekten noch ganz andere Auswirkungen. Es gibt noch viele andere Aspekte, die auch noch in solche Kalküle einfließen können. Auch daß Eigenkapital riskanter ist, ist nur eine Seite der Medaille ... Eigenkapital kann auch Einflussmöglichkeiten, Kontrollmöglichkeiten oder größere Chancen eröffnen. Vielleicht ist auch jemand bereit mir günstig Eigenkapital zur Verfügung zu stellen, wenn er sich daraus weitere günstige Auswirkungen für sich selbst verspricht .... und und und. So ein Vergleich ist wenn überhaupt nur unter ganz engen Prämissen sinnvoll.

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