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Emilian

Grau ist alle Theorie?

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Emilian
Ob man davon reich wird ist eine ganz andere Frage

 

Das ist aber meiner Meinung nach, die zentrale Frage.

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Malvolio
Ich meine, was ist die ganze Finanzmarkt-Theorie wert, wenn selbst ihre Protagonisten und Nobelpreisträger wie Merton und Scholes damit kräftig auf die Schn**ze gefallen sind? Frisst die Revolution ihre eigenen Kinder?

 

Gruß Emilian.

 

Hehe ... ja, die LTCM Pleite war kein Ruhmesblatt für die beiden Herren .... bei aller Brillianz waren sie dann wohl doch nicht so schlau, wie sie dachten. Aber wie gesagt, wenn Leute im Lotto gewinnen oder vom Blitz getroffen werden, dann heißt das ja auch nicht, daß auf einmal die Wahrscheinlichkeitsrechnung nichts mehr taugt. Solche Theorien bzw. Modelle sind dazu da unter ganz bestimmten vereinfachenden Prämissen ganz bestimmte Zusammenhänge zu untersuchen. Es ist immer problematisch, wenn man diese Modelle dann unkritisch auf die Realtität anwendet und sich nicht mehr um die dem Modell zu Grunde liegenden Prämissen kümmert. Sowas kann böse schief gehen. Das ist mit jedem Modell so. Schau dir das klassische Modell von "Angebot und Nachfrage" an, die einen Gleichgewichtspreis bilden. Ein sehr einleuchtenden Modell, daß viel erklären kann ... auch wenn es in der Realität so gut wie niemals so ohne weiteres funktioniert. ;)

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Das ist aber meiner Meinung nach, die zentrale Frage.

Gut, da weiß ich jetzt nicht, ob es eine wissenschaftliche Disziplin gibt, die untersucht, wie man reich wird. Letztlich ist das u.a. Thema der BWL, also wie führe ich einen Betrieb nach dem Grundsatz der langfristigen Gewinn-Optimierung usw.

 

Ich persönlich denke jedenfalls, dass man mit seiner eigenen Arbeit immer noch am ehesten "reich" wird. Überschüssiges Geld soll nur sinnvoll angelegt werden, das wirkliche Vermögen kann ich mir nur durch Arbeit und/oder erfolgreiches Geschäftsmodell aufbauen. Bei großen Erbschaften oder wohlhabenden Eltern usw. ist das vielleicht etwas anderes.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

@Delphin Ich meine das nicht so wörtlich. Also anders ausgedrückt: Wie erhalte ich mit geringstem Aufwand die wahrscheinlich höchste Rendite (wie hoch die auch immer sein mag.)

 

@malvolio: Das leuchtet mir ein.

 

GRuß Emilian.

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ipl

Das darf man so nicht betrachten. Auch wenn Leute mit 0% Diversifikation 74% der Millionäre stellen, könnte es sein, dass sie 85% der Bevölkerung "stellen". Damit wäre erwiesen, dass Diversifikation etwas bringt. Ich selbst hab keine Statistiken zur Hand, aber ohne weitere Daten sagt die Zahl 74% fast gar nichts.

 

Außerdem ist die Volatilität ohne Diversifikation einfach höher, sodass es unter Unternehmern einfach mehr Leute gibt, die stark vom Durchschnitt abweichen. Wie nach oben, so auch nach unten - wie Boersifant richtig anmerkte.

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Delphin
@Delphin Ich meine das nicht so wörtlich. Also anders ausgedrückt: Wie erhalte ich mit geringstem Aufwand die wahrscheinlich höchste Rendite (wie hoch die auch immer sein mag.)

Ich meine sogar das untersucht die Portfoliotheorie nicht. Bei der Portfoliotheorie wird eher ein spezieller Begriff des Risikos definiert (nicht ganz so wie wir ihn verwenden, aber ähnlich), und dann wird gezeigt, dass man mit der Kombination von zwei (oder mehr) Anleger unter bestimmten Voraussetzungen ein Gesamtportfolio zusammenstellen kann, dessen Rendite den Mittelwert aus beiden Anlagen hat, aber dessen Risiko unter dem beider Einzelanlagen liegt. Daraus werden dann Schlüsse gezogen, wie man verschiedene Vermögensklassen kombinieren kann, um möglichst wenig Risiko bei zugleich möglichst hoher Rendite erwarten zu dürfen. Dieses auf Wahrscheinlichkeitsrechnung basierende Modell ist meines Wissens auch bei der Überwachung von Versicherungen und Banken von Nutzen.

 

@Malvolio: super Erklärung, ich stimme 100% zu. :thumbsup:

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Emilian
· bearbeitet von Emilian

@ipl: Da haste wohl recht. Ich meine im Grunde, dass Überrendite meist nur durch extrem unkonventionelles "Anlageverhalten" erzielt werden kann.

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Delphin
Da haste wohl recht. Ich meine im Grunde, dass Überrendite meist nur durch extrem unkonventionelles "Anlageverhalten" erzielt werden kann.

Tja, schierige Frage. Was ist "Überrendite"?

 

Wenn mich jemand fragt, welche Handlungsweise die größten Chancen auf ungewöhnlich hohe Rendite erwarten lässt, würde ich auch dazu neigen zu sgaen: unternehmerisches Handeln. Das ist jetzt aber keine Wissenschaft.

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Emilian

Überrendite = dauerhaft!!! höhere Rendite verglichen mit dem Durchschnitt

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Überrendite = dauerhaft!!! höhere Rendite verglichen mit dem Durchschnitt

Also eine "Methode" um den Markt zu schlagen. Tja, da muss ich passen. Ich persönlich finde die Fundamental-Methode sehr vielversprechend, weil sie mir logisch erscheint - der einzige Nachteil: meine Gewinne an der Börse müssen eben nicht mit dem Erfolg der Firma selbst korrelieren. Die Psychologie der Anleger kann mir da einen kräftigen Streich spielen.

 

Ob es da wissenschaftliche Nachweise gibt, weiß ich gar nicht - Fundamental-Analyse lässt sich ja schlecht scharf definieren.

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Emilian
Fundamental-Analyse lässt sich ja schlecht scharf definieren

 

Zentrale Frage der Fundamentalwert-Analyse: Ist der Kurs einer Aktie vorhersagbar? (Anm.: zumindest ungefähr)

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Also theoretisch kann es ein bekanntes und reproduzierbares System welches eine solche Überrendite ohne höheres Risikio hervorbringt gar nicht geben. Und wenn es so etwas gäbe, dann gäbe es eine Arbitragemöglichkeit und ruck zuck würde es nicht mehr funktionieren. Wie gesagt .... theoretisch ..... ;) (siehe oben) :D. Es gibt natürlich in der realen Welt potentiell ausnutzbare Unvollkommenheiten ... die Frage ist nur, inweiweit man so etwas ausnutzen kann. Als normaler Privatanleger hat man da in der Regel wohl leider eher schlechte Karten.

 

Die meisten "Börsentrategien" sind daher leider mehr Vodoo als Wissenschaft .... auch wenn das kaum jemand wahr haben will. Schon gar nicht die ganzen "Experten", die so tun als hätten sie die Börsenweißheit mit Löffeln gefressen und wüßten genau, wie der Hase läuft. :D

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Zentrale Frage der Fundamentalwert-Analyse: Ist der Kurs einer Aktie vorhersagbar? (Anm.: zumindest ungefähr)
Eigentlich nicht mal, wenn ich richtig informiert bin. Die Fragestellung ist eher: was ist der angemessene Preis für ein Unternehmen in seinem derzeitigen zustand. Das kann man dann mit dem Börsenkurs vergleichen. Ist der Börsenkurs viel höher, so nimmt man an, dass die Wahrscheinlichkeit gut ist, dass irgendwann auch die anderen merken, was man selbst schon vor ihnen gemerkt hat.

 

Die Schwierigkeit sehe ich hier eher in letzterem, wenn alle anderen sich standhaft weigern, die Bilanz zu studieren, dann hast du schlechte Chancen, dass andere auch einen höheren Kurs für angemessen halten, und wenn zu viele vor dir die Bilanz studieren, dann findest du keine allzu großen Abweichungen mehr usw.

 

Dass Kurse nicht vorhersagbar sind, davon sind wohl auch Fundis überzeugt, Graham spricht sich sogar dafür aus, das ganz auszuklammern und prinzipiell nicht in Prognosen zu denken. (Das ist ein Abschnitt im Buch, der am Anfang unlogisch erscheint, aber es scheint ihm hier um die richtige "Geisteshaltung" zu gehen.)

 

Schon gar nicht die ganzen "Experten", die so tun als hätten sie die Börsenweißheit mit Löffeln gefressen und wüßten genau, wie der Hase läuft. biggrin.gif

Genau, und das schwierige ist ja auch, dass viele Experten erst dazu werden, weil sie viel Erfolg an der Börse hatten. Das suggeriert dann Können, aber strenggenommen kann man das eben nicht wissen, es kann eben auch Glück gewesen sein.

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Emilian
· bearbeitet von Emilian
es kann eben auch Glück gewesen sein

 

Ja, es ist fast immer nur Glückssache. Oder anders: Es gibt keine Böden, Linien, Kerzen die auch nur den Hauch eines reproduzierbaren Nutzens darstellen!

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