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Delphin

Performance-Berechnung

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Delphin
· bearbeitet von Delphin

Würde mich gerne mal über die Details zur Performance-Berechnung von Geldanlagen austauschen. Deswegen beginne ich mal mit einigen Grundüberlegungen:

 

1. Performance einer einzelnen Wertpapierposition

 

Um die (durchschnitlliche) Jahresperformance zu berechnen benötige ich Kaufpreis und -datum sowie alle Ausschüttungen, und natürlich den heutigen Wert der Position. Der heutige Wert ist Stückzahl mal aktueller Kurs, die anderen Zahlen kann jeder seinen Abrechunungen entnehmen. Man schreibt den Zahlunsgstrom als Liste und benutzt XINTZINSFUSS() um den internen Zinsfuss, also die effektive Rendite zu berechnen.

 

Sieht mit echten Zahlen in etwa so aus:

post-5472-1231439899_thumb.png

 

Für einen Fonds sieht das genauso aus, nur dass die Dividenden hier Ausschüttungen heißen. ;)

 

Auch für Anleihen sieht das ähnlich aus, solange man als aktuellen Kurs den "dirty price" verwendet. Mann kann es sich etwas vereinfachen und die Stückzinsen selbst berechnen, dann braucht man nur den Börsenkurs als Eingabe. Für Sparbriefe muss man in jedem Fall selbst die aufgelaufenen Zinsen berechnen (kann bei denen ja auch über mehrere Jahre gehen!). Das könnte so aussehen:

 

post-5472-1231440175_thumb.png

 

(Sorry für die blöd gewählten Zahlen...)

EDIT: es sollte nicht heißen "letzter Zinstag", sondern "Zinslauf seit", weil das eine Anleihe mit langem ersten Kupon ist.

 

2. Performance eines ganzen Depots

 

Hier muss man zunächst überlegen, was man eigentlich zusammenfassen will. Vielleicht zur Illustration mal ein Beispiel wie sich der finanzielle Teil eines Portfolioszusammensetzen kann (Skizze stammt von mir ist aber nicht mehr aktuell):

post-5472-1231440577_thumb.png

 

Man muss sich also entscheiden, was man zusammenfassen will, je mehr umso einfacher. Oft ist es sinnvoll das Verrechnungskonto mit einzubeziehen, denn es macht ja einen Unterschied, ob man mit dem halben oder mit dem ganzen Geld in Aktien steckt. Mir scheint es am besten, einfach alle Anlagen zusammenzufassen, also alles außer dem Girokonto zu berechnen. Zur Performance-Berechnung kann man die Auszüge der Verrechungskonten zusammenstellen und den Zahlungsstrom, der zum Girokoto geht rausschreiben. Dividenden, Käufe, Verkäufe usw. die sich nur zwischen Verrechnungskonto und Depot abspielen kann man also komplett rauslassen, das macht es sehr bequem. Sogar eine Umschichtung von Bank 2 zu Bank 3 könnte man rauslassen, zwar muss der Betrag über das Girokonto laufen, wenn das aber nur ein paar Tage sind, kann man da auf jeden Fall vernachlässigen.

 

Das könnte dann so aussehen (Achtung mit den Vorzeichen! Einzahlungen vom Girokonto weg negativ, Auszahlungen auf das Girokonto positiv. ;)):

post-5472-1231441540_thumb.png

 

Was habe ich übersehen? Wo habe ich Fehler gemacht? Wie denkt ihr darüber, wie geht ihr vor?

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vanity
· bearbeitet von vanity

Im Prinzip richtig und genial einfach. Alles zusammenfassen, so dass alle Zahlungsströme zwischen den einzelnen Konten (außer Giro) außen vor bleiben können. Allein Bewegungen gegen das Girokonto sind Ein-/Auszahlungen. Alles andere könnte für die Berechnung wegbleiben. Auf welchem Konto das Kapital steckt, ist egal.

 

01.01.xx - Startkapital

tt.mm.xx + Entnahme für Kühlschrank

31.12.xx + Endkapital

 

Fertig.

 

Start-/Endkapital incl. Zinsguthaben hattest du erwähnt.

Berücksichtigung der Steuer fehlt noch, falls Nachsteuerrendite gefragt ist: AbgSt aus den Zinsguthaben rausrechnen, in den Zins-/Divi-Zahlungen fehlen sie ja schon (Pauschbetrag lassen wir mal weg).

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Delphin
· bearbeitet von Delphin
Berücksichtigung der Steuer fehlt noch, falls Nachsteuerrendite gefragt ist: AbgSt aus den Zinsguthaben rausrechnen, in den Zins-/Divi-Zahlungen fehlen sie ja schon (Pauschbetrag lassen wir mal weg).

Ja, das kann jeder im Grunde machen wie er will. Mit der Abgeltungssteuer, werden viele vermutlich einfach den reduzierten Zins- oder Dividendenzufluss nehmen. Sehr schwierig wird aber eine Bewertung des aktuellen Vermögens unter der Annahme, dass heut alles liquidiert wird und die Abgeltungssteuer darauf zu entrichten ist, den Spaß erspare ich mir jedenfalls, glaube ich. Auch wenn man sich dabei dann ein wenig in die Tasche lügt.

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vanity
· bearbeitet von vanity
Ja, das kann jeder im Grunde machen wie er will. Mit der Abgeltungssteuer, werden viele vermutlich einfach den reduzierten Zins- oder Dividendenzufluss nehmen. Sehr schwierig wird aber eine Bewertung des aktuellen Vermögens unter der Annahme, dass heut alles liquidiert wird und die Abgeltungssteuer darauf zu entrichten ist, den Spaß erspare ich mir jedenfalls, glaube ich. Auch wenn man sich dabei dann ein wenig in die Tasche lügt.

Richtig: Das wäre dann noch (annäherungsweise) eine Position zum Zeitpunkt 'Betrachtungsende'

(+ Anfangskapital

+ Einzahlungen

- Auszahlungen

- Endkapital)

x Steuersatz.

 

Passt aber nicht ganz ins IZF-Verfahren, da es erst zeitlich später wirksam wird. Und setzt die Bestandstrennung der Alt- von der Neuregelung voraus. Damit verliert das Ganze doch viel von seinem Charme. Ich meine auch, zuviel des Guten.

 

Ein Alternativverfahren, aber deutlich aufwendiger, wäre das 'Fonds-Verfahren' (im Jahresbilanz-2008-Thread angeklungen).

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BarbarossaII

@delphin:

 

bei Sparplänen funktioniert die Formel XINTZINSFUSS() auch; aber nur solange die Wertpapiere mehr wert sind als die Summe der Einzahlungen.

 

Habe grade meine laufenden Sparpläne mit der Formel XINTZINSFUSS() gegen meine eigene Rechnung kalkuliert. Bei meiner eigenen Rechnung habe ich den Wertpapiersparplan wie einen Ratenbanksparplan mit festem Zins behandelt. Jeder Monat ist eine neue Zeile; für den neuen Monat habe ich das alte Kapital mit dem Faktor (Jahreszinsfaktor)^(1/12) multipliziert (Bsp: 5% -> Jahreszinsfaktor 1,05) und die neue Sparrate dazugezählt. Den Jahreszinsfaktor habe ich dann so lange durch Probieren angepasst, bis der berechnete Positionswert dem realen Wert entsprach. Die Differenz des Jahreszinsfaktors zur Zahl 1 war für mich die durchschnittliche Rendite, mit der ich jede Sparplanrate verzinsen müsste um meinen aktuellen Positionswert zu erhalten.

 

Falls die Sparplanposition mehr wert war als die Einzahlungen (=der Sparplan hat sich gelohnt; positive Rendite) lieferte die Formel XINTZINSFUSS() und meine Rechnung sehr ähnliche Ergebnisse (Unterschiede in 3./4. Nachkommastelle). Falls aber im Sparplan weniger geld drin war als die Summe der Einzahlungen, kam mit der Formel XINTZINSFUSS() eine Verzinsung von "0", statt einer negativen Rendite raus. Anschauliches Beispiel: 10 Sparraten a 100 (10 Excelzeilen mit -100 und entsprechender Datumsangabe) und ein Endbetrag von 600 Euro. Formel XINTZINSFUSS() gibt als Ergebnis 0 aus, was man als Ergebnis nicht erwartet hätte.

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Delphin
bei Sparplänen funktioniert die Formel XINTZINSFUSS() auch; aber nur solange die Wertpapiere mehr wert sind als die Summe der Einzahlungen.

Interessant. Also bei mir klappt es noch bis etwa 700, darunter gibt's dann nen Fehler 502 (=falsches Argument). Das Näherungsverfahren - was die Funktion intern benutzt - ist manchmal etwas bockig scheint mir. Es gibt einen dritten optionalen Parameter, wo man einen Schätzwert eingeben kann. Versuch mal "-0,6" oder so, dann sollte es gehen.

 

Bisschen blöd gelöst finde ich, (auch dass die Funktion Schaltjahre nicht berücksichtigt), aber immer noch bequemer als mit der "Solver" finde ich. - Gilt alles für OpenOffice, muss ich sagen. Vielleicht ist das bei Excel anders gelöst.

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