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muskelratte

Zusammenhang Dividendenausschüttung und Kursentwicklung

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muskelratte
· bearbeitet von muskelratte

Hallo,

 

gibt es im Netz Informationen und Untersuchungen darüber, inwiefern die Dividendenausschüttung der Unternehmen deren Aktienkurse beeinflusst?

 

Generell denke ich mir:

 

- Aktienkurs erhöht sich kurz vor der (möglichen) Dividendenauschüttung in bestimmten Unternehmen, da sie für ihre anlegerfreundliche Dividendenpolitik bekannt sind.

- Der Aktienkurs fällt nach der Dividendenauschüttung wieder, da man nur auf die Dividende aus war oder den Zeitpunkt der Dividendenauschüttung abwarten wollte.

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relative

wieso sollte jemand am tag vor der dividentenaussschüttung mit dem verkauf der aktie warten, wenn er weiß, dass der kurs danach um die höhe der dividende niedriger sein wird?

 

kann mich nicht vorstellen, dass hier ein einfluss nachweisbar ist.

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Malvolio

Zum Zeitpunkt der Ausschüttung sinkt der Kurs um den sog. Dividendenabschlag. Das Unternehmen schüttet ja auch Geld aus und wird dadurch weniger wert .... also ist es nur logisch, daß der Kurs sinkt. Über das Geschäftsjahr hin "sammelt" das Unternehmen dann im Idealfall neue Mittel an, die beim nächsten Ausschüttungstermin ausgeschüttet werden können.

 

Viele Leute glauben, daß sich die Aktien dividendenstarker Unternehmen besonders gut entwickeln. Aber letztendlich ist diese These eher in den Bereich des Börsen-Aberglaubens einzuordnen. ;)

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harryguenter

Vereinfacht kann man sagen: Da es den Dividendenabschlag gibt, kann man keinen Gewinn mit dem Kauf vor der Hauptversammlung erzielen.

Ob der Kurs vorher steigt hängt auch nicht davon ab, ob eine Dividende gezahlt wird, sondern wie die Erwartung derselben ist. Der Kurs nach der Dividendenausschüttung hängt (neben dem Dividendenabschlag) davon ab wie sehr die Erwartungen erfüllt wurden.

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muskelratte
wieso sollte jemand am tag vor der dividentenaussschüttung mit dem verkauf der aktie warten, wenn er weiß, dass der kurs danach um die höhe der dividende niedriger sein wird?

 

kann mich nicht vorstellen, dass hier ein einfluss nachweisbar ist.

 

Warum sollte der Kurs danach um die Höhe der Dividende niedriger sein? Der Aktienkurs kommt durch Angebot und Nachfrage zustande, nicht durch das Eigenkapital des Unternehmens. Oder hab ich dich falsch verstanden?

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jogo08
Warum sollte der Kurs danach um die Höhe der Dividende niedriger sein? Der Aktienkurs kommt durch Angebot und Nachfrage zustande, nicht durch das Eigenkapital des Unternehmens. Oder hab ich dich falsch verstanden?
Das ist so! Das Kurse von Angebot und Nachfrage abhängen stimmt zwar, hat aber mit dem anderen Umstand nichts zu tun. Wenn es so einfach wäre, würde ja jeder nur noch kurz vor einer Ausschüttung kaufen.

 

Denk mal drüber nach.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter
Der Aktienkurs kommt durch Angebot und Nachfrage zustande, nicht durch das Eigenkapital des Unternehmens. Oder hab ich dich falsch verstanden?
Und welcher Depp soll die Nachfrage generieren?

Stichwort dazu: "Dividendenabschlag"

Wer kauft den eine Aktie ohne Dividendenbezugsberechtigung zum selben Preis wie MIT Dividendenberechtigung? Deshalb sinkt der Nachfragekurs nach dem Zeitpunkt der Dividendenberechtigung ziemlich exakt um den Wert der Dividende. Für den Verkäufer hat das am Wert nichts verändert, und der Verkäufer hat auch nen fairen Preis. Und zudem gibt es noch die Marketmaker/Kursmakler, die für faire Kurse zu sorgen haben, und deshalb auch den Dividenden abschlag berücksichtigen.

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muskelratte
Das ist so! Das Kurse von Angebot und Nachfrage abhängen stimmt zwar, hat aber mit dem anderen Umstand nichts zu tun. Wenn es so einfach wäre, würde ja jeder nur noch kurz vor einer Ausschüttung kaufen.

 

Denk mal drüber nach.

 

Könnte ja sein, könnte aber auch sein, dass es sich finanziel bei den meisten Unternehmen nicht rentiert, eine Aktie für 100 zu kaufen um 1 Dividende rauszubekommen. Was hat der Aktionär denn auch sonst von einer Dividende?

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harryguenter
Könnte ja sein, könnte aber auch sein, dass es sich finanziel bei den meisten Unternehmen nicht rentiert, eine Aktie für 100 zu kaufen um 1 Dividende rauszubekommen. Was hat der Aktionär denn auch sonst von einer Dividende?
Wer eine 1% Rendite innerhalb von 1 Tag gefahrlos kassieren kann wurde wahrscheinlich zum Mörder werden. Selbst wenn er 0,5% für Gebühren benötigt. Die Dividende ist eine Ausschüttung aus dem Unternehmen. Damit ist dieses nachher weniger wert, weil das Geld abgeflossen ist. Somit sinkt der Aktienkurs. Soweit also alles ganz logisch...

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Delphin
Was hat der Aktionär denn auch sonst von einer Dividende?

Nun, er ist Eigentümer der Firma. An wen sonst sollte der Gewinn ausgezahlt werden? Gut, man belässt auch oft einen Teil im Unternehmen für neue Investitionen u.ä., dann ist man auch besser gewappnet für künftige Jahre mit Verlust.

 

Da Aktien ja quasi eine unendliche Laufzeit haben, ist die Dividende die einzige Zahlung, die der Aktionär von dem Unternehmen bekommt. Das ist schon wichtig, wer würde sein Geld der Firma geben (wenn die Aktien emmitiert) ohne etwas dafür zu bekommen?

 

Dass es unter Umständen für die Aktien einen organisierten Gebrauchtmarkt geben kann, an dem man die Aktie weiterverkaufen kann, und dass man sich da Hoffnungen macht, jemanden zu finden, der bereit ist mehr Geld zu bezahlen, als man selbst bezahlt hatte, gut, das ist alles nicht selbstverständlich, und damit hat das Unternehmen auch nicht direkt etwas zu tun. Die meisten Aktiengesellschaften sind ja auch gar nicht börsengehandelt meines Wissens.

 

Generell denke ich mir:

 

- Aktienkurs erhöht sich kurz vor der (möglichen) Dividendenauschüttung in bestimmten Unternehmen, da sie für ihre anlegerfreundliche Dividendenpolitik bekannt sind.

- Der Aktienkurs fällt nach der Dividendenauschüttung wieder, da man nur auf die Dividende aus war oder den Zeitpunkt der Dividendenauschüttung abwarten wollte.

Beides ist im Grunde falsch, im zweiten Fall allerdings nur die Begründung.

 

Ist eine der hier häufigsten Fragen. Und obwohl sie immer wieder beantwortet wird, scheint das für viele nicht wirklich zu verstehen zu sein. Und ich muss zugeben, dass ich noch immer keine kurze knackige Erklärung gefunden habe, die jeden sofort überzeugt. Mein Problem dabei ist, dass mir der sich automtisch ergebende Dividendenabschlag immer das Logischte von der Welt war.

 

Also ich versuchs nochmal:

Am 1.5.2009 ist steht die Aktie bei 122. Am 2.5. wird eine Dividende ausgeschüttet (ex-Tag) und zwar an alle, die am 1.5. abends die Aktien besessen haben. Was wäre ein sinnvoller Kurs am 2.5. morgens früh, wenn es keine Veränderungen (Nachrichten etc.) gegeben hätte?

 

Wenn einer bereit wäre für 122 zu kaufen, dann würde ihm die jeder sofort gerne verkaufen, denn jeder derzeite AKtionär hat sie ja am 1.5. abends besessen und bekommt am 2.5. (oder ein paar Tage später) die Dividende. Er würde einen fetten Gewinn einstreichen, obwohl es sonst keine Neuigkeiten gab. In der Realität wird ihm das kein Käufer gönnen und eben nicht bereit sein, mehr als 117 zu bezahlen.

 

Der Aktienkurs enthält (u.a.) die Erwartungen der Marktteilnehmer, und damit natürlich auch die erwartungen über ein künftige Dividende. Wenn es sonst keine Einflüsse gäbe und die 5 Dividende chon ein Jahr vorher festgestanden hätten, dann wärde der Kurse das Jahr über einigermassen gleichmässig von 117 auf 122 gestiegen, um dann am ex-Tag auf 117 abzufallen. Aber die ganzen anderen Erwartungen überlagern das... (die können das sogar soweit überlagern, dass der Kurs am 2.5. morgens z.B. bei 110 steht, weil es über Nacht schlechte oder gute Nachrichten gab).

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muskelratte

Danke für deine Mühe Delphin! Das leuchtet mir ein.

 

Würde das Unternehmen unerwartet eine hohe Dividende ausgeben, wogegen es in den Vorjahren vielleicht gar keine gab, könnte es dennoch sein, das man ein Geschäft damit macht, die Aktie ein Tag vorher zu kaufen, um sie im Anschluss wieder zu verkaufen, oder nicht? Immerhin rechnen die Marktteilnehmer nicht mit solch einer Dividende und haben es daher auch nicht in den Aktienkurs einkalkuliert.

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berliner

Um es einfach zu machen habe ich mal den Zusammenhang zwischen Preis der Aktie und Dividende als Graph aufgemalt. Das ist das ideale Modell für eine Firma, die jedes Jahr den exakt gleichen Betrag (5 ) ausschüttet und ansonsten keine Kursbewegungen hat. Am Tag nach der Dividendenausschüttung gibt es einen Abschlag um exakt den Dividenbetrag und im Laufe der nächsten 365 Tage steigt der Kurs wieder linear auf den alten Wert an. Wer also im Laufe des Jahres kauft und 365 Tage hält, hat nach einem Jahr 0 Kursanstieg und 5 Dividende. Wer kürzer hält, z.B. X Tage hat ebenfalls immer die gleiche Rendite, nur dann eben 5*x/365

 

Beispiel: Kauf am Ex-Dividende-Tag und 100 Tage Haltedauer bringt keine Dividende, aber 1,37 Kursanstieg. Wer einen Tag vorher kauft und auch 100 Tage hält, bekommt zwar 5 Dividende, aber auch einen Kursverlust am nächsten Tag von 5 mit einem anschließenden Anstieg von ebenfalls 1,37 , also insgesamt ebenfalls 1,37 Rendite. Das läßt sich für jeden Zeitpunkt berechnen. Es kommt immer das gleich raus.

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In der Praxis gibt es aber Verzerrungen, weil die Dividendenerwartung das Interesse der Anleger steigert und deshalb der Anstieg durchaus stärker sein kann als die Dividende und der Abschlag dann ebenfalls. Das kommt besonders im angelsächsischen Raum vor, wo zwischen Dividendenbeschluß und Ex-Tag einige Wochen liegen können. Da steigt der Kurs in der Zeit dann oft um mehr als die Dividende. Das ist aber eigentlich nicht rational, sondern hat was mit Herdentrieb zu tun.

 

Würde das Unternehmen unerwartet eine hohe Dividende ausgeben, wogegen es in den Vorjahren vielleicht gar keine gab, könnte es dennoch sein, das man ein Geschäft damit macht, die Aktie ein Tag vorher zu kaufen, um sie im Anschluss wieder zu verkaufen, oder nicht?

nein, denn die Aktie fällt am nächsten Tag trotzdem um den ausgeschütteten Betrag.

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Stairway

Es gibt übrigens eine Studie, die belegt, dass man den Markt mit ca. 1 % outperformt, wenn man immer 15 Tage vor dem Ex-Tag gekauft hat. Ob das ganze allerdings nach Steuern und Gebühren war, weiss ich leider nicht.

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Sapine
Viele Leute glauben, daß sich die Aktien dividendenstarker Unternehmen besonders gut entwickeln. Aber letztendlich ist diese These eher in den Bereich des Börsen-Aberglaubens einzuordnen. ;)
Reiner Aberglaube ist es meiner Meinung nach nicht. In aller Regel zahlen ja nur solche Unternehmen Dividende, die auch Gewinn erwirtschaften. Damit hast Du bei der Einschränkung auf dividendenstarke Unternehmen indirekt auch auf solche Unternehmen eingeschränkt, die ordentliche Gewinne machen. Dennoch wird der Einfluß überschätzt, da stimme ich Dir zu.

 

Es gibt übrigens eine Studie, die belegt, dass man den Markt mit ca. 1 % outperformt, wenn man immer 15 Tage vor dem Ex-Tag gekauft hat. Ob das ganze allerdings nach Steuern und Gebühren war, weiss ich leider nicht.

Der Effekt könnte zumindest bei deutschen Aktien nicht mehr ganz so ausgeprägt sein durch die Einführung der Abgeltungsteuer. Früher konnte man durch Verkauf vor der Ausschüttung die steuerpflichtigen Erträge reduzieren. Wenn viele das machen, hat das logischerweise auch einen Einfluß auf die Aktienkurse. Zumindest bei deutschen Aktiengesellschaften wäre ich diesbezüglich jetzt etwas misstrauisch, da die Abgeltungsteuer da schon einen Einfluß drauf haben könnte. Auch das früher übliche Dividendenstripping zur Anrechnung der Körperschaftsteuer hatte da sicher Auswirkungen. Ich wäre daher sehr vorsichtig, wenn hier mit Backtests argumentiert wird.

 

BTW: Wer ist denn das auf Deinem neuen Avatar Stair?

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Malvolio
Reiner Aberglaube ist es meiner Meinung nach nicht. In aller Regel zahlen ja nur solche Unternehmen Dividende, die auch Gewinn erwirtschaften. Damit hast Du bei der Einschränkung auf dividendenstarke Unternehmen indirekt auch auf solche Unternehmen eingeschränkt, die ordentliche Gewinne machen. Dennoch wird der Einfluß überschätzt, da stimme ich Dir zu.

 

Gut, man darf natürlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Ich meinte hier dass die Ausschüttungspolitik eines Unternehmens im Prinzip (und unter gewissen Voraussetzungen) irrelevant ist. Auch wenn viele Leute das nicht glauben wollen. ;)

 

Eigentlich ist sogar fraglich, ob Unternehmen, die hohe Gewinne machen besser für potentielle Aktionäre sind oder nicht, denn solche Aktien sind schlicht teurer als die Aktien weniger profitabler Unternehnen. Aber das würde jetzt etwas weit führen. ;)

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Delphin
Eigentlich ist sogar fraglich, ob Unternehmen, die hohe Gewinne machen besser für potentielle Aktionäre sind oder nicht, denn solche Aktien sind schlicht teurer als die Aktien weniger profitabler Unternehnen. Aber das würde jetzt etwas weit führen. ;)

Sehr guter Punkt! Um mal aus einem Buch zu zitieren "das wird oft nicht verstanden". :thumbsup:

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crosplit
BTW: Wer ist denn das auf Deinem neuen Avatar Stair?

 

Benjamin Graham nehme ich an...?

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Stairway
· bearbeitet von Stairway
Der Effekt könnte zumindest bei deutschen Aktien nicht mehr ganz so ausgeprägt sein durch die Einführung der Abgeltungsteuer. Früher konnte man durch Verkauf vor der Ausschüttung die steuerpflichtigen Erträge reduzieren. Wenn viele das machen, hat das logischerweise auch einen Einfluß auf die Aktienkurse. Zumindest bei deutschen Aktiengesellschaften wäre ich diesbezüglich jetzt etwas misstrauisch, da die Abgeltungsteuer da schon einen Einfluß drauf haben könnte. Auch das früher übliche Dividendenstripping zur Anrechnung der Körperschaftsteuer hatte da sicher Auswirkungen. Ich wäre daher sehr vorsichtig, wenn hier mit Backtests argumentiert wird.

 

BTW: Wer ist denn das auf Deinem neuen Avatar Stair?

 

Der Backtest wurde seit 1988 überprüft, sollte also seine Berechtitung sein.

 

Der Ava ist Ben Graham.

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