Zum Inhalt springen
Dagobert

MAN Group plc

Empfohlene Beiträge

checker-finance

Mit ihrem Trendfolgesystem bedient die Man Group eher einen Nischenmarkt, während Blackrock mit seinen ETFs den Mainstream bedienen will. Wobei ich für ETFs einen Megatrend sehe, der im aktuell gültigen kapitalistischen Wirtschaftssystem deren Performance begründet ("Geld verdient mehr Rendite als Arbeit"), während ein Trendfolge-Trading-Ansatz ja keinen Mehrwert schafft, sondern lediglich hofft, von einer Umverteilung im Markt zu profitieren (und wenn hinreichend viele Player mit gleichen Waffen gegeneinander antreten, sollte daraus letztlich ein Nullsummenspiel werden). Von daher halte ich die Man Group nicht für einen Hersteller von Schaufeln, sondern für einen "finanziellen Rüstungskonzern".

 

Angebote für den Massenmarkt sind quasi commodities. Leicht kopierbare Angebote, für die es viele Konkurrenten gibt und bei denen der Kunde nach Preis auswählt. Allein auf dem deutschen Markt bieten ja auch die Deutsche Bank und sogar die Sparkassen ETF's an. Welchen Mehrwert bieten Blackrocks ETF?

 

Im derzeitigen kapitalistischen Wirtschaftssystem verdient Geld kaum bis kein Geld. Falls es Dir entgangen ist: Es gab schon Emission von deutschen Staatsanleihen mit Negativrendite...

 

Mehrwert für die Kunden von Man Group's AHL, den Trendfolger von Winton oder eben Blackrocks Aladin ist das Alpha, welches die Trendfolger (=Schaufel) generieren sollen. In der Realwirtschaft schafft das nicht mehr oder weniger Mehrwert als ETF oder aktive Fonds auch.

 

"Hinreichend viele Player mit gleichen Waffen" - sehr theoretische Annahme.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
ETF mögen "boomen", aber es bleibt dabei wegen der niedrigen Gebühren nicht viel hängen. Die ETF-Sparte bei Blackrock hilft zwar dem Umsatz, aber trägt wohl eher wenig zum Gewinn bei.

Aus dem Quartalsreport von Blackrock, April 2015 ("Result by Client Type"):

 

- normale Retail-Fonds: Vermögen _ $550,980 Mio, Einnahmen_ $807 Mio (34,8%) = 0,14647% Gebührenquote / Quartal

- iShares ETFs: Vermögen $1.074.130 Mio, Einnahmen_ $829 Mio (35,8%) = 0,07718% Gebührenquote / Quartal

- aktive Fonds für institutionelle Anleger: Vermögen _ $984.282 Mio, Einnahmen_ $456 Mio (19,7%) = 0,04633% Gebührenquote / Quartal

- Indexfonds für institutionelle Anleger: Vermögen $1.854.205 Mio, Einnahmen_ $225 Mio (_9,7%) = 0,01213% Gebührenquote / Quartal

- Blackrock insgesamt: Vermögen $4.463.597 Mio, Einnahmen $2.317 Mio (100%) = 0,05191% Gebührenquote / Quartal

Eine Aufgliederung der Gewinne nach Geschäftsbereich bietet Blackrock in seinem 10-k-Report nicht an. Aber wenn ETFs 36% der Umsätze einspielen, dann würde ich ihren Anteil am Gewinn auf mehr als 36% schätzen, weil die Betriebskosten für einen ETF erheblich geringer sein sollten als die Betriebskosten für einen aktiven Fonds mit hochbezahlten "Anlageprofis". Man sieht ja insbesondere, dass ETFs für Privatanleger mehr Umsatz einspielen als das nach Anlagevolumen drei Mal so große Segment für institutionelle Kunden - die zahlen für Indexfonds nur ein Sechstel dessen, was Privatanleger zahlen, und trotzdem scheint sich das Geschäftsmodell noch zu rentieren, bei einer Nettomarge von insgesamt knapp 30% des Umsatzes für den Gesamtkonzern. Verglichen mit diesen superbilligen Dienstleistungen für Instis sind die "sauteuren" ETFs also sogar die Cash Cow des Unternehmens (zusammen mit den in der Öffentlichkeit offensichtlich kaum wahrgenommenen Retail-Fonds).

 

Angebote für den Massenmarkt sind quasi commodities. Leicht kopierbare Angebote, für die es viele Konkurrenten gibt und bei denen der Kunde nach Preis auswählt. Allein auf dem deutschen Markt bieten ja auch die Deutsche Bank und sogar die Sparkassen ETF's an. Welchen Mehrwert bieten Blackrocks ETF?

Größe ist bei der Geldanlage ein Kostenvorteil: Man braucht für zehn Mal so viel Anlagevolumen nicht automatisch zehn Mal so viele Fondsmanager - vor allem dann nicht, wenn es darum geht, stupide und mechanisch einen Index nachzubauen. Auch bei den Transaktionsgebühren lassen sich Größenvorteile in Kostenvorteile übersetzen. Blackrock beschäftigt (Q1/2015) 12.300 Menschen, von denen jeder im Schnitt für $388 Mio Anlagekapital zuständig ist. Deshalb kann es die ihm anvertrauten Vermögen für 0,21% an jährlichen Gebühren verwalten und macht trotzdem gut drei Milliarden Dollar Nettogewinn pro Jahr - Tendenz schnell steigend, weil die Nettomarge in 2014 bei 29,7% der Umsatzerlöse lag und für 2017e auf 30,7% der Umsatzerlöse geschätzt wird, der Effizienzgewinn aus Volumenwachstum also die ggf. erodierende Gebührenquote überkompensieren wird. 2006 (vor der iShares-Übernahme) lag die Nettomarge von Blackrock nur bei 15%!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...