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Stairway
5 verschiedene Werte nach 2 verschiedenden Methoden anhand GB08 bewertet.

 

1. KBV Methode 2. KGV Methode.

 

Coca Cola IW1=33,7$ IW2=59,06$

Bijou Brigitte IW1=150,32 IW2=293,31

A.S.Creation IW1=44,15 IW2=46,7

Inhell IW1=53,75 IW2=63,45

Puma IW1=237,17 IW2=417,81

 

Was versteckt sich hinter den Methoden ?

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Perdox
Hallo,

 

aus meiner Sicht darf man sich vom aktuellen Kursfeuerwerk nicht täuschen lassen und nur auf nachhaltige trends aufspringen. Diese sind aber wie immer schwer zu finden. Deshalb orientiere ich mich meist and Trendfolgemodellen. Da gibts eh einiges am Markt. Blöderweise kann man in den seltensten Fällen selbst nachtraden. Kennt ihr Systeme die Tradelisten veröffentlichen?

 

lg

screener1

 

das passt wohl kaum in das thema value investing meinst du nicht auch?

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quinvestor
· bearbeitet von quinvestor

Gibt es hier jemand der sich mit Value-Investing / Bewertungsmethoden auskennt bzw. in dem Bereich Buy-Side im Value Stil mal professionell gearbeitet hat? Suche noch auf eine Antwort u.a. auf die oben gestellten Fragen.

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney
Was versteckt sich hinter den Methoden ?

 

Bei der KBV-Methode wird die Entwicklung des Buchwerts über die nächsten 10 Jahre geschätzt und mit einem bestimmten Zinssatz.

 

> 10 jährige AAA Treasuries diskontiert. Man nimmt am Ende des 10.Jahres ein KBV von 1 an.

 

Bei der PE- Methode schätzt man das Gewinnwachstum multipliziert den Gewinn im 10. Jahr mit 10 und diskontiert diesen Wert auf heute

 

zurück.Warum KBV=1 und KBV=10.

weil die meisten Aktien ganz selten unter diesen Werten notieren.

Unternehmen die über einen längeren Zeitpunkt unter diesen Werten notieren sind unrentabel oder machen Verluste und verschwinden irgendwann von der Bildfläche.

 

Siehe auch folgenen Link.

 

http://images.google.de/imgres?imgurl=http...t%3D90%26um%3D1

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losemoremoney
· bearbeitet von losemoremoney

.

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thabounce

Hallo alle zusammen,

 

gibt es hier auch jemanden der Value Aktien aus den USA hat und mit Währungseffekten am Kämpfen ist? Obwohl die Aktien eine sehr gute Performance hinlegen, vernichten die Dollar/Euro Kurs Schwankungen den Gewinn.

 

Würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen!

 

Beste Grüße

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losemoremoney
Hallo alle zusammen,

 

gibt es hier auch jemanden der Value Aktien aus den USA hat und mit Währungseffekten am Kämpfen ist? Obwohl die Aktien eine sehr gute Performance hinlegen, vernichten die Dollar/Euro Kurs Schwankungen den Gewinn.

 

Würde mich über einen Erfahrungsaustausch freuen!

 

Beste Grüße

 

 

Währungseffekte kenne ich zu genüge. Amerikaniche Werte haben mir die letzten Jahre einen lausigen Gewinn gebracht.

Ich würde mich von den Werten trennen, denn der Dollar wird bestimmt noch viel stärker abwerten.

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Chris89

Bei ordentlicher Depotgröße würde sich ein hedgen des Kurses lohnen. Sollte man allerdings nur mit genügend Wissen über Zertifikate bzw. OS haben.

Eine andere Alternative wird man bei Investition in US$-Werte kaum haben.

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chartprofi

ich habe mal eine frage und hoffe man kann sie mir plausibel beantworten.

 

die value-strategie nimmt ja bezug auf den inneren wert ... dieser innere wert wird ja durch die schätzung der sachwerte etc. ermittelt ... diese sachwerte können doch aber nur aufgrund der erfahrungswerte der vergangenheit ermittelt werden ...

 

wie hat sich die überbewertung der sachwerte, die ja sicherlich vor der finanzkriese vorhanden war, auf eure depots ausgewirkt ... und interpretiert ihr den inneren wert jetzt anders als vorher denn auch der beruht ja nur auf "alten kursen"

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cashfloh

ich habe mal eine frage und hoffe man kann sie mir plausibel beantworten.

 

die value-strategie nimmt ja bezug auf den inneren wert ... dieser innere wert wird ja durch die schätzung der sachwerte etc. ermittelt ... diese sachwerte können doch aber nur aufgrund der erfahrungswerte der vergangenheit ermittelt werden ...

 

wie hat sich die überbewertung der sachwerte, die ja sicherlich vor der finanzkriese vorhanden war, auf eure depots ausgewirkt ... und interpretiert ihr den inneren wert jetzt anders als vorher denn auch der beruht ja nur auf "alten kursen"

 

 

... die Bestimmung des inneren Wertes beruht auf dem Barwertkonzept, der Bezug auf die Substanz ist eine sehr veraltete Sichtweise, die spätestens seit John Burr Williams als überholt gilt ...

 

im übrigen hierzu Buffett im Eigentümer-Handbuch von 1996 ... der intrinsische Wert kann leicht definiert werden: Es ist der abgezinste Wert der Barmittel, die dem Unternehmen während der verbleibenden Lebenszeit entnommen werden können ... (Barwertkonzept)

 

Sachwerte werden immer unter dem gesichtspunkt der Liquidation, Fortführung betrachtet ... bilden also die Wertuntergrenze ... was in den wenigsten Fällen mit dem inneren Wert gleichzusetzen ist ....

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chartprofi

... die Bestimmung des inneren Wertes beruht auf dem Barwertkonzept, der Bezug auf die Substanz ist eine sehr veraltete Sichtweise, die spätestens seit John Burr Williams als überholt gilt ...

 

im übrigen hierzu Buffett im Eigentümer-Handbuch von 1996 ... der intrinsische Wert kann leicht definiert werden: Es ist der abgezinste Wert der Barmittel, die dem Unternehmen während der verbleibenden Lebenszeit entnommen werden können ... (Barwertkonzept)

 

Sachwerte werden immer unter dem gesichtspunkt der Liquidation, Fortführung betrachtet ... bilden also die Wertuntergrenze ... was in den wenigsten Fällen mit dem inneren Wert gleichzusetzen ist ....

es tut mir leid ... ich kann da keine antwort auf meine frage entdecken ... daher nochmal

 

wie hat sich die überbewertung der sachwerte, die ja sicherlich vor der finanzkriese vorhanden war, auf eure depots ausgewirkt ... und interpretiert ihr den inneren wert jetzt anders als vorher denn auch der beruht ja nur auf "alten kursen"

 

oder anders ... haben sich die gesunkenen immo-preise so auf den inneren wert ausgewirkt, dass ihr eine andere depotzusammenstellung habt als vor der krise ...

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cashfloh

es tut mir leid ... ich kann da keine antwort auf meine frage entdecken ... daher nochmal

 

wie hat sich die überbewertung der sachwerte, die ja sicherlich vor der finanzkriese vorhanden war, auf eure depots ausgewirkt ... und interpretiert ihr den inneren wert jetzt anders als vorher denn auch der beruht ja nur auf "alten kursen"

 

oder anders ... haben sich die gesunkenen immo-preise so auf den inneren wert ausgewirkt, dass ihr eine andere depotzusammenstellung habt als vor der krise ...

 

 

Du gehst von falschen Zusammenhängen und Annahmen aus ... was darauf eine "passende" Antwort wäre, weißt wohl nur du ... ;)

 

Bsp:

 

dieser innere wert wird ja durch die schätzung der sachwerte etc. ermittelt ... = falsch

 

... diese sachwerte können doch aber nur aufgrund der erfahrungswerte der vergangenheit ermittelt werden ... = falsch

 

und interpretiert ihr den inneren wert jetzt anders als vorher denn auch der beruht ja nur auf "alten kursen" = falsch

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chartprofi

das heißt man nimmt nur den ertragswert???

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cashfloh

das heißt man nimmt nur den ertragswert???

 

 

für die theoretische Bestimmung des inneren Wertes, ja ....

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zuckerdepot

Naja, Einhell ist stark grenzwertig...

Ein Beispiel wäre Villeroy & Boch. Aber Einhell??? Das Unternehmen ist einfach und leicht kalkulierbar, ok. Das sehe ich ein.

Ist ne Wall-Mart auch ein Zigarettenstummel nur weil die Umsatzrendite nicht der Hammer ist?

 

kann ich ihre villeroy&boch analyse irgendwo nachlesen ? ich bin auch villeroy&boch aktionär.

 

im villeroy boch hier im forum kann ich da nichts finden. oder genauer gesagt waren sie am 04. september noch der meinung, daß man bei villeroy & boch bereits seit

4 jahren auf einen turnaround wartet. d.h. sie waren zumindest am 04. september und die jahre davor nicht von der aktie überzeugt.

und haben diese aktie auch nicht als zigarettenstummel gesehen ? ansonsten verstehe ich ihre aussage hier nicht. vielleicht könnten

sie das noch erläutern was genau sie da meinten in dem villeroy boch thread ? hört sich da nämlich ganz anders an als hier.

 

 

vielen dank.

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quinvestor

dieser innere wert wird ja durch die schätzung der sachwerte etc. ermittelt ... = falsch

 

Der Ertragswert und Sachwert muss ja einen Zusammenhang aufweisen, sonst wäre jede Bilanz aussagelos. Das gilt auch für die Vergangenheitswerte. Sicherlich, darf man beides nicht überwerten, aber es vollkommen zu vernachlässigen kann glaube ich nicht richtig sein. Es kommt selten vor, dass ein Unternehmen innerhalb eines Jahres so komplett umstrukturiert ist, dass die Zahlen von den Vorjahren keine Aussagekraft hätten. Anderseits ist eine einfache Extrapolation sehr naiv (ist aber was die meisten machen).

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cashfloh

Der Ertragswert und Sachwert muss ja einen Zusammenhang aufweisen, sonst wäre jede Bilanz aussagelos. Das gilt auch für die Vergangenheitswerte. Sicherlich, darf man beides nicht überwerten, aber es vollkommen zu vernachlässigen kann glaube ich nicht richtig sein. Es kommt selten vor, dass ein Unternehmen innerhalb eines Jahres so komplett umstrukturiert ist, dass die Zahlen von den Vorjahren keine Aussagekraft hätten. Anderseits ist eine einfache Extrapolation sehr naiv (ist aber was die meisten machen).

 

Niemand behauptet das die Sachwerte vernachlässigt werden.

Deine obige Aussage ist so einfach falsch.

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quinvestor

Der Kern des Value Investings, und das wird glaube ich oft übersehen, ist die Margin of Safety. Graham, der dieses Konzept entwickelt hat sagt: ". . . the function of the margin of safety is, in essence, that of rendering unnecessary an accurate estimate of the future." Das habe ich am Anfang des Threads sagen wollen. Eine akkurate(!) Vorhersage ist in den allermeisten Fällen unmöglich, es sei denn es gibt z.B. wie bei Sendestationen oder Kraftwerken feste Verträge über lange Laufzeiten.

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Fenris
· bearbeitet von Fenris

Effektiv bedeutet die MOS ja nur, dass man ausschließlich in _deutlich unterbewertete Unternehmen investiert. Die Frage wäre aber ja jetzt: bei Net Nets/cigar butts ist die MOS ja klar erkennbar. Was ist mit den Top-Unternehmen, deren Wert ja i.W. auf der zukünftigen Ertragsstärke beruht. Wie safe ist die MOS hier noch?

 

Vielen Dank übrigens für die ausführlichen Beiträge zum Verhältnis ROE/PE/PB, sehr interessantes Thema.

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quinvestor
· bearbeitet von quinvestor

Gute Frage. Graham hätte nie in solche Unternehmen investiert, mit der Begründung, dass die zukünftige Ertragsstärke zum größten Teil unbekannt ist. Das sicherste ist deswegen anzunehmen, dass das Unternehmen nicht wächst, also in der Zukunft etwa das verdienen wird, was es in der Vergangenheit verdient hat, gerechnet als Mittelwert der Gewinne der letzten 5 oder 10 Jahre. Wenn andere Fakten bekannt sind, wie etwa eine wesentliche Umstrukturierung, sind diese natürlich zu berücksichtigen.

 

Grahams Security Analysis ist etwas wie das alte Testament. Es ist eine gute Grundlage für fast alle Fragen der Wertpapierbewertung. Der Kontext ist jedoch in dieser Frage nicht zu vernachlässigen, nämlich dass damals sehr, sehr wenig über Unternehmen bekannt war. Es gab kaum Veröffentlichungsverpflichtungen. Die meisten dieser Regelungen kamen zunächst in den 30er Jahren, wie Etablierung der SEC, vieles aber erst später in den 60er Jahren.

 

Seit dem hat sich einiges getan. Vor allem sind immatrielle Vermögensgegenstände wesentlich wichtiger geworden. Welchen Wert soll man für diese ansetzen? Ein guter Ansatz sind Wiederherstellungskosten. Wenn ein Wettbewerber dieses Asset herstellen würde, was müsste er zahlen?

 

Bzgl. Wachstum ist Graham keine Hilfe. Wichtig ist hier zunächst, dass Wachstum nicht unbedingt für die Eigner förderlich ist. Wachstum sollte innerhalb des Franchise-Values statt finden, also in dem Markt wo die dauerhaften Wettbewerbsvorteile liegen. Einige Unternehmen wachsen außerhalb ihres Kern-Marktes. Das ist der beste Weg um ein profitables Unternehmen zu verwässern. Banken sind ein extremes Beispiel. Eine andere mögliche Antwort ist, dass man Wachstum selbst als Margin-of-Safety nutzt. Wenn das Unternehmen nicht wächst, sollte man nicht viel Geld verlieren müssen. Damit scheiden Aktien wie Apple, Google, Starbucks und Research in Motion etc. im vorhinein aus. Wachstum voll zu berücksichtigen ist meistens Spekulation, es gar nicht zu berücksichtigen zu konservativ. Die Frage auf welcher Basis man das Wachstum beurteilt. Es gibt Unternehmen die sehr langfristige Verträge haben. Bei diesen kann man Wachstum bzw. Umsatz ziemlich gut schätzen.

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Fenris
· bearbeitet von Fenris

Gute Frage. Graham hätte nie in solche Unternehmen investiert, mit der Begründung, dass die zukünftige Ertragsstärke zum größten Teil unbekannt ist. Das sicherste ist deswegen anzunehmen, dass das Unternehmen nicht wächst, also in der Zukunft etwa das verdienen wird, was es in der Vergangenheit verdient hat, gerechnet als Mittelwert der Gewinne der letzten 5 oder 10 Jahre.

Klar, das wäre der konservative Ansatz.

Aber damit dürften die Top-Unternehmen eben regelmäßig aus dem Raster fallen (wenn nicht gerade Salatöl übernommen werden muss..).

 

Also angenommen wir haben einen normalisierten Gewinn und gehen davon aus, dass dieser auch in Zukunft erreicht wird. Wachstum ignorieren wir.

Den Wert würden wir ja jetzt über eine ewige Rente ermitteln. Aber: welchen Diskontsatz nehmen? Buffett hat darauf ja nie großen Wert gelegt. CAPM halte da auch für eher wenig hilfreich.

 

Seit dem hat sich einiges getan. Vor allem sind immatrielle Vermögensgegenstände wesentlich wichtiger geworden. Welchen Wert soll man für diese ansetzen? Ein guter Ansatz sind Wiederherstellungskosten. Wenn ein Wettbewerber dieses Asset herstellen würde, was müsste er zahlen?

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Exakt. Wiederherstellungskosten zu bestimmen wäre natürlich exakt. Nur:

a) Mehr als eine grobe Schätzung kann man oft kaum vornehmen: was würde es kosten, die Kundenkontakte einer gekauften Investmentbank selbst aufzubauen?Und: wenn man den Goodwill schon neu bewertet, müsste man dann nicht auch intangibles zusätzlich ansetzen, die bei der Prüfung nach GAAP nicht im BS landen?

Den Wert einer Marke oder einer dominanten Marktposition dürfte man dagegen schon eher bestimmen können (z.B. anhand der höheren Rendite oder dem größeren Marktanteil gegenüber der Konkurrenz).

 

b ) Selbst wenn man damit auf einen exakten und korrekten Wert käme, müssten die anderen Marktteilnehmer den Wert ja mit den gleichen Methoden bestimmen. Ansonsten wird sich die scheinbare Unterbewertung nie auflösen.

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quinvestor
· bearbeitet von quinvestor

Klar, das wäre der konservative Ansatz.

Aber damit dürften die Top-Unternehmen eben regelmäßig aus dem Raster fallen (wenn nicht gerade Salatöl übernommen werden muss..).

 

Ja, das stimmt. Was nicht so bekannt ist, dass Warren Buffett mehrere Phasen hatte die sich deutlich unterscheiden. Die Phase I waren die Partnerships, Phase II die Berkshire. In Phase I hatte er von 1957-1969 eine durchschnittliche, geometrische Rendite von 31,6% erzielt. In Phase II (ab 1965), die sich überschneidet, waren es am Buchwert gemessen eine Rendite von 21,4%. In Phase I kaufte er keine Top-Unternehmen. Ich glaube dieser Ansatz ist einfacher und effektiver. Allerdings ist er nicht umsetzbar mit Asset von mehr als 100 Millionen $. Besondere Situationen ergeben sich bei kleineren Unternehmen häufiger, und es gibt einfach viel mehr kleine Unternehmen. In den USA sind rund 30.000 Aktien gelistet. Wenn man nur Unternehmen betrachtet mit einer Marketcap von 500 Millionen $, reduziert sich die Anzahl grob gerechnet um den Faktor 50 auf 1500.

 

Aber: welchen Diskontsatz nehmen? Buffett hat darauf ja nie großen Wert gelegt. CAPM halte da auch für eher wenig hilfreich.

 

Langjährige Staatsanleihen bieten sich als risikofreier Zinssatz an. Einen risikobehafteten Zinssatz braucht man nicht verwenden, wenn man das Risiko auf anderem Wege ausschließen kann (sinngemäßes Zitat). Er verwendet sehr wohl DCF wie das folgende Zitat zeigt. Allerdings verwendet er es sicher nicht nach Schema F, was ziemlich sinnfrei ist. Er nennt ja auch John Burr Williams Buch "Theory of Investment Value" als wesentlichen Einfluss. Dieses ist 4 Jahre später erschienen als Security Analysis (1938).

 

Zitate aus The Warren Buffett Portfolio: Mastering the Power of the Focus Investment von Hagstrom. Das Buch ist nicht schlecht, ist aber nicht 100% akkurat. Die Zitate in Anführungszeichen sind von WB selber.

 

"If we could see, in looking at any business, its future cash inflows and outflows between the business and its owner over the next 100 years [...] that would give us a number for intrinsic value."

 

"Well, businesses have coupons that are going to develop into the future, too. The only problem is that they aren't printed on the instrument. Therefore, it's up to the investor to estimate what those coupons are going to be."

 

Buffett does not adjust the discount rate for uncertainty. If one investment appears riskier than another, he keeps the discount rate constant and, instead, adjusts the purches price.

 

"If you understand a business and if you can see its future perfectly, then you obviouisly need very little in the way of margin of saftety. Conversely, the more vulnerable the business, the larger the margin of safety you require."

 

Der letzte Satz gibt einen Hinweis darauf wie er Wachstum bewertet. Die Sicherheit bzw. Wahrscheinlichkeit des Wachstums ist entscheidend. Die ist eng verknüpft mit den nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen und damit im Fall von Coke und Gilette dem Konsumverhalten.

 

Exakt. Wiederherstellungskosten zu bestimmen wäre natürlich exakt. Nur:

a) Mehr als eine grobe Schätzung kann man oft kaum vornehmen: was würde es kosten, die Kundenkontakte einer gekauften Investmentbank selbst aufzubauen?Und: wenn man den Goodwill schon neu bewertet, müsste man dann nicht auch intangibles zusätzlich ansetzen, die bei der Prüfung nach GAAP nicht im BS landen?

Den Wert einer Marke oder einer dominanten Marktposition dürfte man dagegen schon eher bestimmen können (z.B. anhand der höheren Rendite oder dem größeren Marktanteil gegenüber der Konkurrenz).

 

b ) Selbst wenn man damit auf einen exakten und korrekten Wert käme, müssten die anderen Marktteilnehmer den Wert ja mit den gleichen Methoden bestimmen. Ansonsten wird sich die scheinbare Unterbewertung nie auflösen.

 

a) Ja, das ist m.E. kein Problem, weil es immer nur grobe Schätzungen gibt. Ich würde grundsätzlich alle Intangibles in Frage stellen und meistens subtrahieren, aber wenn ich von der Werthaltigkeit überzeugt bin auch großzügig ansetzen. Allerdings würde ich daraufhin nicht investieren, weil mir mein Urteil zu unsicher ist. Ich könnte mir das vorstellen, wenn ich lange Erfahrung habe und ein paar tausend Geschäftsberichte gelesen und Geschäftszkylen gesehen habe.

 

b ) Die Unterbewertung kann sich dann auflösen wenn die Intangibles Erträge erwirtschaften. Das zeigt die starke Verknüpfung von Bilanz und GuV. Eigentlich ist der Ertrag kaum einem einzelnen Asset zuzurechnen. Das wird zwar mit Kostenstellenrechnung versucht, aber ich glaube das funktioniert nicht wirklich. Aber theoretisch ist jeder € Gewinn jedem angesetzen € als Vermögensgegenstand zuordnenbar.

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Fenris

Ja, das stimmt. Was nicht so bekannt ist, dass Warren Buffett mehrere Phasen hatte die sich deutlich unterscheiden. Die Phase I waren die Partnerships, Phase II die Berkshire. In Phase I hatte er von 1957-1969 eine durchschnittliche, geometrische Rendite von 31,6% erzielt. In Phase II (ab 1965), die sich überschneidet, waren es am Buchwert gemessen eine Rendite von 21,4%. In Phase I kaufte er keine Top-Unternehmen. Ich glaube dieser Ansatz ist einfacher und effektiver. Allerdings ist er nicht umsetzbar mit Asset von mehr als 100 Millionen $.

Ok, das stimmt natürlich: cigar butts gibts eher im Smallcap-Bereich. Von der Warte hatte ich das noch nicht betrachtet

 

Generell sollte der Small/Microcap-Markt ineffizienter sein und als Folge auch mehr attraktive Investmentchancen bieten.

 

Du meinst also, dass für Investoren mit Assets unter z.B. $100 Mio. cigar butts/screaming bargains (und natürlich diverse special situations) interessanter sind als Qualitätsunternehmen?

 

Und würdest du das dann auf der Market Cap (und damit Attraktivität für größere Investoren) begründen? Was ist mit small cap Top-Unternehmen vs. small-cap bargain?

 

Langjährige Staatsanleihen bieten sich als risikofreier Zinssatz an. Einen risikobehafteten Zinssatz braucht man nicht verwenden, wenn man das Risiko auf anderem Wege ausschließen kann (sinngemäßes Zitat).

Naja, langfristige Staatsanleihen finde ich nicht optimal, deren Zinssatz schwank ja auch. Nimmst du dann 1.5%, nur weil die Fed den Hahn aufdreht? Wenn man den Wert mittels DCF bestimmt, ist der Diskontsatz ja der zentrale Faktor. 1.5%, 2%, 3%, 5% - die Unterschiede sind am Ende gewaltig.

 

Abgesehen davon komme ich ja beim gleichen Ergebnis heraus: ob ich einen niedrigen Zins und eine hohe MOS nehme oder einen hohen Zins und eine niedrigere MOS, das tut sich nichts. Und wenn der Markt in seinem DCF 7% verwendet und man selbst 3%, dann findet man natürlich an allen Ecken Investments mit hoher MOS.

 

Aber theoretisch ist jeder Gewinn jedem angesetzen als Vermögensgegenstand zuordnenbar.

Theoretisch vielleicht, in der Praxis ja gerade nicht.

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quinvestor
Du meinst also, dass für Investoren mit Assets unter z.B. $100 Mio. cigar butts/screaming bargains (und natürlich diverse special situations) interessanter sind als Qualitätsunternehmen?

 

Absolut. Letztlich ist sogar der Value-Investor "nur" ein Arbitrageur, d.h. er lebt von den Ineffizienzen. Man kann das als Zeit-Arbitrage betrachten: wenn ich heute die nächste Coke kaufe und in 20 Jahren verkaufe, habe ich zwischen dem Preis in 20 Jahren und heute arbitragiert, weil die verfügbaren Informationen sich geändert haben. Es geht auch bei Investoren eigentlich immer um einen Informationsvorteil: was weiß ich, was der Verkäufer nicht weiß. In einigen Situationen verkaufen Investoren blind, sie sind gezwungermaßen Verkäufer. Z.B. wenn Anleihen ein Downgrade bevorsteht, sodass sie nicht mehr Investmentgrade sind, müssen viele verkaufen. Ähnliches gibt es bei Spinoffs. Es gibt zwei gute Bücher (falls ich die noch nicht empfohlen habe): Greenblatt You can be a stock market genius und Klarman Margin of Safety. Letzteres schwirrt im Netz als PDF rum. Oder wer will kann sich das Hardcover bei Ebay für 1000$ ersteigern. In jedem Fall sollte man glaube ich sich nach Forced Selling umschauen. Unbeliebte Aktien kann man gut an der Anzahl der Sell-Side Analysten erkennen. Oder einfach durch neue Monats- oder Jahrestiefs. Eine hervorragende Quelle ist der Value Investor Club.

 

Und würdest du das dann auf der Market Cap (und damit Attraktivität für größere Investoren) begründen? Was ist mit small cap Top-Unternehmen vs. small-cap bargain?

 

In den USA sind rund 50-60% des Geldes institutionelles Geld. Die meisten Fonds sind im Mittel vielleicht 500 M $ schwer. Und es gibt oftmals Regeln, dass sie nicht mehr als 5% des Unternehmens kaufen dürfen. Da fällt schon einiges weg.

Bei Small-Caps wird das Wachstum eine größere Rolle spielen und damit wird es wieder schwieriger. Ein Top-Unternehmen zu einem sehr günstigen Preis ist natürlich perfekt. Ich würde z.B. gerne Aktien von Motel One kaufen. Die werden zwar leider nicht gehandelt, aber das ist ein Top-Unternehmen wie ich finde. Ich denke die werden den Markt richtig abräumen, es gibt nämlich so viele schlechte Hotels.

 

Zum Diskontsatz: man will ja vergleichen zwischen dem Investment und der alternativen Anlage. Staatsanleihen sind die normale risikofreie Anlage. Eine Möglichkeit ist es einen fixen Satz zu nehmen wie 10% (Faktor 10x) oder 6.7% (Faktor 15x). Ich habe da noch keinen guten Weg gefunden. Ich denke mir da so: eine Unternehmensanleihe bringt momentan 3% (EON z.B.). Ein Mid-Cap Unternehmen mit etwas mehr Schulden bringt vielleicht 6%. Und bei riskanten Unternehmen gibt es 10-15%. Für Aktien würde ich das verdoppeln und rechnen: 6%,12%, also Faktor 15, Faktor 8. Wenn ich ein gutes Unternehmen für ein Multiple (Gewinn/Freecashflow) von unter 8 bekomme ist das gut. Ich finde man kommt um ein Multiple nicht rum. Im Prinzip ist das wie Du sagst nur eine Verschiebung des Risikozinssatzes. Der Vorteil das "Handicapping" anhand der Abschlages zu machen ist, es erleichtert die Rechnung wesentlich. Schritt 1) Rechne mit fixem Diskontsatz, z.B. ein Stage2 DCF, und dann Schritt 2) Handicappe den Preis gemäß der Einschätzung des Risikos. Handicapping ist glaube ich ein guter Vergleich, denn das beinhaltet die Gewichtung von qualitativen Faktoren. Siehe auch diesen Vortrag von Alice Schroeder:

. Ab Minute 18 beschreibt sie ein Beispiel eines Investments von WB - die Midcontinent Tap Card Company. Sie sagt WB verwendet nie DCF (im Sinne eines Modells) und keine Projektionen, sondern einen generischen Return (so nenne ich das jetzt mal). Richtig interessant wird es wenn man sich dazu noch überlegt wie er die Positionsgröße bestimmt. Die Kelly Formel liefert da gute Ansätze. Das kann man im Buch Dhando Investor nachlesen.

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