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andy

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tom1956
vor 12 Stunden schrieb M_M_M:

http://www.tagesspiegel.de/politik/wahlprogramm-der-linkspartei-linke-sagt-millionaeren-den-kampf-an-auch-afd-waehler-zurueckgewinnen/19253708.html

 

Was zum Thema und wie das bei den Linken aussehen soll. Die Reichensteuer soll ab 260.000€ mit 60% und ab 1Mio mit 75% greifen. Stellt sich die Frage, was so ein Abgeordnerter verdient und ob er in die Reichensteuer mit reinfällt.

Interessant wäre in dem Kontext (z. B. Vermögenssteuer) mal die Barwerte der Pensionsansprüche etwa von hohen Beamten und Politikern zu bewerten. Solche Anwartschaften sind ja quasi "eigentumsgleiche" Rechte. Bei dem ewigen Niedrigstzins-Niveau kommen da schnell siebenstellige Summe raus. Seltsam, daß darüber nie geredet wird, wenn es um Besteuerung von Vermögen geht ...

 

In dem Artkel wird es auch konkret zum Thema Vermögenssteuer: Ab 1 Million 5% per annum. Tenor klingt ein bißchen nach Klassenkampf ("Multi-Millionären Kampf ansagen", "entmachten" usw.).

Wobei: Mit einer Million ist man ja gerade kein Multimillionär und ab da soll die Steuer schon greifen ? Zudem: Für sehr vorsichtige und konservative Anleger wird bei der Ausgestaltung das Vermögen recht zügig eingedampft.

 

Immerhin mal konkrete Zahlen. Das finde ich gut und transparent (im Gegensatz zur SPD beispielsweise; da weiß man bis jetzt nicht mal, ob die nun Pro oder Contra Vermögenssteuer sind - geschweige denn irgendwelche Zahlen und Steuersätze).

 

Total verschwurbelt auch die Grünen: Nach dem auf dem Parteitag offiziell eine Vermögenssteuer beschlossen wurde ("z. B. für Milliardäre") war es dem Reporter - trotz diverser Rückfragen - nicht möglich, eine konkrete Zahl zu ergattern. Zitat: Für die "ganz, ganz Reichen" eben. Vielleicht gibt es da inzwischen Konkreteres ?

 

Vermute, wenn sich das irgendwie lohnen soll, dann müßte man wohl schon ab 250 oder 500 tsd. zugreifen. Die Masse machts eben.

 

Was mir noch nicht recht einleuchtet: Um so etwas juristisch wasserdicht zu machen (z. B. Gleichbehandlungsgrundsatz) müßten ja alle Vermögensbestandteile einbezogen und bewertet werden (wahrscheinlich auch jedes Jahr aufs neue). Von dem Streit mal abgesehen (z. B. Gutachten und Gegengutachten zu Immobilienwerten): Wie kommt man da ran, also an Kunstgegenstände, Uhren, Schmuck, Edelmetalle, Münzen, Teppiche, Oldtimer usw. ? Um die gleichmäßige Besteuerung sicherzustellen, kommt dann die "Vermögenspolizei" ins Haus ?

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WOVA1
vor 13 Stunden schrieb tom1956:

 

Was mir noch nicht recht einleuchtet: Um so etwas juristisch wasserdicht zu machen (z. B. Gleichbehandlungsgrundsatz) müßten ja alle Vermögensbestandteile einbezogen und bewertet werden (wahrscheinlich auch jedes Jahr aufs neue). Von dem Streit mal abgesehen (z. B. Gutachten und Gegengutachten zu Immobilienwerten): Wie kommt man da ran, also an Kunstgegenstände, Uhren, Schmuck, Edelmetalle, Münzen, Teppiche, Oldtimer usw. ? Um die gleichmäßige Besteuerung sicherzustellen, kommt dann die "Vermögenspolizei" ins Haus ?

Nö, ganz einfach - analog der Verdienstmöglichkeiten von IT-Kräften bei Banken ( CD-Verkauf ) dürfen auch Versicherungsmitarbeiter verdienen. Wenn Du dann halt eine Sachversicherung über 1 Mio. abschliesst, bekommst Du Besuch vom Finanzamt . 

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Ramstein
vor 3 Minuten schrieb WOVA1:

Nö, ganz einfach - analog der Verdienstmöglichkeiten von IT-Kräften bei Banken ( CD-Verkauf ) dürfen auch Versicherungsmitarbeiter verdienen. Wenn Du dann halt eine Sachversicherung über 1 Mio. abschliesst, bekommst Du Besuch vom Finanzamt . 

 

Und wenn Kunstwerke an Museen (im Ausland) verliehen werden, die für die Versicherung aufkommen müssen? Und nicht versichertes Vermögen zählt nicht? Und die Yacht im Hafen von Monaco? Das Loft in Singapur? "Ganz einfach" sieht anders aus.

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bert54
vor 13 Stunden schrieb tom1956:

Was mir noch nicht recht einleuchtet: Um so etwas juristisch wasserdicht zu machen (z. B. Gleichbehandlungsgrundsatz) müßten ja alle Vermögensbestandteile einbezogen und bewertet werden (wahrscheinlich auch jedes Jahr aufs neue). Von dem Streit mal abgesehen (z. B. Gutachten und Gegengutachten zu Immobilienwerten): Wie kommt man da ran, also an Kunstgegenstände, Uhren, Schmuck, Edelmetalle, Münzen, Teppiche, Oldtimer usw. ? Um die gleichmäßige Besteuerung sicherzustellen, kommt dann die "Vermögenspolizei" ins Haus ?

 

Warst du nicht noch auf der letzten Seite lieber für eine Vermögensabgabe als für eine Steuererhöhung? Nicht falsch verstehen, ich Teile die Zweifel an der Umsetzbarkeit einer solchen Abgabe auch, wie schon zuvor erwähnt, mich wundert nur dass du jetzt hier diese Schwierigkeiten so hervorhebst, wo du auf der letzten Seite noch eben eine solche Vermögensabgabe ggü. einer Steuererhöhung vorgezogen hast. 

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tom1956
vor 10 Minuten schrieb WOVA1:

Nö, ganz einfach - analog der Verdienstmöglichkeiten von IT-Kräften bei Banken ( CD-Verkauf ) dürfen auch Versicherungsmitarbeiter verdienen. Wenn Du dann halt eine Sachversicherung über 1 Mio. abschliesst, bekommst Du Besuch vom Finanzamt . 

Ganz einfach ?

 

Kenne sehr viele Leute, die z. B. inzwischen Schließfächern mehr vertrauen als Bank-Konten. So mancher versichert seine Schließfächer ganz bewußt nicht, um den Inhalt (z. B. ganz legal Geld in Gold getauscht) nicht offiziell machen zu müssen (Goldbesitzverbot, konfiskatorische Maßnahmen usw.). Wie gesagt, die Edelmetalle wurden von versteuertem Geld ganz legal erworben und werfen ja auch keine steuerpflichtigen Erträge ab (Zinsen, Dividenden etc.). Wie sorgt der Staat in diesen Fällen für eine gleichmäßige Besteuerung ?

 

Um nur ein einziges Beispiel zu nennen. Mit Verlaub, die Verquickung mit einer Sachversicherung kann nicht vernünftig sein und wäre wohl zudem auch juristisch gar nicht haltbar. Tenor: "Wer die Gegenstände nicht versichert, kann steuerlich auch nicht erfasst werden", würde von jedem Richter gekippt

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tom1956
vor 8 Minuten schrieb bert54:

 

Warst du nicht noch auf der letzten Seite lieber für eine Vermögensabgabe als für eine Steuererhöhung? Nicht falsch verstehen, ich Teile die Zweifel an der Umsetzbarkeit einer solchen Abgabe auch, wie schon zuvor erwähnt, mich wundert nur dass du jetzt hier diese Schwierigkeiten so hervorhebst, wo du auf der letzten Seite noch eben eine solche Vermögensabgabe ggü. einer Steuererhöhung vorgezogen hast. 

Eine Vermögensabgabe ist natürlich auch eine Art der Steuererhöhung.

 

Wie schon gesagt, fände ich (ganz persönlich) aber den Weg über eine Abgabe (zeitlich befristet und zweckgebunden z. B. für ein Thema wie "Bildung") besser, da ansonsten die Gelder in der Sickergrube landen. Siehe Kfz-Steuer: Heißt zwar so, daß man sofort an Auto und Straßenbau denkt - fast 90% dieser Einnahmen gehen aber in die Sickergrube.

 

Meine Bereitschaft dazu wäre unter o. g. Bedingung voll umfänglich gegeben. Mein Frage zielt schlicht darauf ab, wie man das in praxi umsetzt ? Und zwar juristisch sauber und wasserdicht. Es dürfte nämlich auch Leute geben, die diese Bereitschaft nicht haben. Selbst wenn die Gelder zielgerichtet in Bildung fließen würden.

 

Auf Schwierigkeiten hinzuweisen (siehe z. B. vor der damalige Euroeinführung) ist doch viel besser, als später vor (fast) unlösbaren Problemen zu stehen. Wenn ich also schreibe "was mir noch nicht recht einleuchtet" ... inwieweit hebe ich dann Schwierigkeiten hervor ? Ich erwarte doch nur schlüssige Umsetzungsvorschläge.

 

Mich interessiert also schlicht, wie das funktionieren könnte.

 

Der Vorschlag von "WOVA1" z. B. ist abwegig.

 

 

 

 

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odensee
vor 28 Minuten schrieb tom1956:

Wie schon gesagt, fände ich (ganz persönlich) aber den Weg über eine Abgabe (zeitlich befristet und zweckgebunden z. B. für ein Thema wie "Bildung")

Meinst du so zeitlich befristet und zweckgebunden wie den "Soli", der mal zwecks Finanzierung des Golfkrieges (oder so...) für ein Jahr eingeführt wurde? :rolleyes:

 

vor 28 Minuten schrieb tom1956:

Der Vorschlag von "WOVA1" z. B. ist abwegig.

... und wahrscheinlich nicht ernstgemeint.

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein
vor 40 Minuten schrieb tom1956:

Wie schon gesagt, fände ich (ganz persönlich) aber den Weg über eine Abgabe (zeitlich befristet und zweckgebunden z. B. für ein Thema wie "Bildung") besser, da ansonsten die Gelder in der Sickergrube landen.

 

Meine Bereitschaft dazu wäre unter o. g. Bedingung voll umfänglich gegeben. Mein Frage zielt schlicht darauf ab, wie man das in praxi umsetzt ? Und zwar juristisch sauber und wasserdicht. Es dürfte nämlich auch Leute geben, die diese Bereitschaft nicht haben. Selbst wenn die Gelder zielgerichtet in Bildung fließen würden.

 

Das ist ein (entschuldige bitte) äußerst naiver Ansatz. Was ist denn "Bildung"? Brauchen wir Ganztagsschulen, die alle zum Abitur bringen, damit Gerechtigkeit herrscht? Brauchen wir dafür ein Heer von Sozialarbeitern, Psychologen, Betreuern (alles Bildungsausgaben)?

 

Ganztagsvorschule und -Schule, in denen den Kindern der familiäre Background abtrainiert wird, damit sie gerecht mit "gleichen Chancen" ins weitere Leben gehen? Notfalls natürlich mit individueller Familienberatung durch Sozialarbeiter und Psychologen (Bildungskosten).

 

Und im Studium muss es dann mit Händchen halten weitergehen, damit jeder seinen Abschluss bekommt? (Siehe auch heutigen Artikel in der Süddeutschen.) Wenn du mit Professoren sprichst (meine Erfahrung ist zugegebenermaßen auf MINT-Fächer begrenzt), so haben viele der heutigen Studienanfänger schon keine vernünftige Grundlagenausbildung und bräuchten eigentlich 1 - 2 Jahre "Vorstudium". Aber Eingangstests, die die krassen Versäumnisse der Schulen schonungslos aufdecken würden, sind natürlich tabu. Um die Abbrecherzahlen zu senken, werden Hochschulen finanziell gefördert, wenn sie möglichst vielen Studienanfängern auch einen Abschluss geben. Was natürlich nicht niveau/qualitätssteigernd ist.

 

Ein aktuelles Problemfeld ist der nicht kontrollierte Bereich des Erwerbs von Deutsch-Zertifikaten. Ein florierendes Geschäftsmodell, aber die so "zertifizierten" ausländischen Studenten sind erfahrungsgemäß oftmals nicht einmal in der Lage, den schriftlichen Text der Aufgabenstellung zu verstehen, geschweige denn einer Vorlesung zu folgen oder selbst eine Arbeit anzufertigen. Natürlich könnte man (Bildungskosten) auch hier mit vielfacher persönlicher Betreuung arbeiten. 

 

Aber ist das die "Bildung", die Deutschland braucht? Absolventen, die zu keiner selbständigen verantwortungsvollen Tätigkeit fähig sind, ohne dass ihnen Händchen gehalten wird?

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tom1956
Am 17.4.2017 um 20:13 schrieb odensee:

Doch. Du unterschlägst, und zwar wissentlich, dass der hohe Sparerpauschbetrag erst 1993 eingeführt wurde. Deine Taktik gleicht denjenigen, die durch geschickte Wahl der X-Achse im Koordinatensystem "beweisen", dass ihr Fonds immer nur eine Richtung kennt: aufwärts. Durch geschickte Wahl der X-Achse kann man auch zeigen, dass der Euro gegenüber dem Dollar immer mehr an Wert gewinnt. Man kann auch das genaue Gegenteil zeigen.

Lieber Odensee, Deine Detailkenntnisse (und Detailverliebtheit) in allen Ehren - was mit dem Sparerfreibetrag vor fast einem Vierteljahrhundert war, wußte ich z. B. gar nicht. Von "wissentlich unterschlagen" kann also keine Rede sein. Der Sparerfreibetrag ist für mich nicht sehr bedeutsam, deshalb beobachte ich ihn nicht so genau. Fakt ist aber (und dabei bleibe ich), daß er gerade in einer Zeit massiv runtergerpügelt wurde, als die Politik intensivst und parallel über die Notwendigkeit "Privater Vorsorge" schwadroniert hat. Und ich bleibe auch dabei, im Vergleich zu den USA etwa (18. 000 bzw. 24. 000 Dollar p. a.) sind die Beträge über die wir hier diskutieren, geradezu lächerlich gering.

Am 17.4.2017 um 20:13 schrieb odensee:

 

Du "beweist" durch geschickte Wahl des Ausgangsdatums (1993), dass der Sparerpauschbetrag nur gesunken ist. Ich halte das für unseriös.

Antwort siehe oben.

Am 17.4.2017 um 20:13 schrieb odensee:

Ich mache mir gar keine Welt, weise nur darauf hin, dass du mit gezinkten Karten (Sparerpauschbetrag) spielst. Und wenn das auffällt, ziehst du einfach die nächsten Karten heraus.

Mit gezinkten Karten wollte ich keinesfalls spielen. Habe das "Altersvorsorge-Theater" nur über die letzten Jahre intensiver beobachtet - und da schneidet für mich die deutsche Politik nicht so toll ab. Der Sparerfriebetrag war da nur ein Beispiel. Man könnte da bei der Umsetzung von "Riester" anfangen über die steuerlichen Rahmenbedingungen weitermachen (z. B. Aktien) und bei Immobilien aufhören (Erhöhung der Grunderwerbssteuer um über 300%, Verschärfung der Spekulationsfristen, Wegfall Eigenheimzulage usw.).

 

Natürlich kann man über jeden einzelnen Punkt treffllich streiten - einfach, schlüssig, kohärent usw. in Sachen "privater Altersvorsorge" oder "Vermögensbildung" oder "Wohneigentumsbildung" sieht aber anders aus. Übrigens: Für mich ist es kein Zufall, daß die Deutschen im Vergleich zu fast allen europäischen Nachbarn die geringsten privaten Vermögen haben. Klar, es wird auch "falsch" gespart und angelegt. Aber die Abgabenhöhe hierzulande und der Steuer- und Förderdschungel samt Bürokratie tragen eben auch dazu bei.

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€-man
vor 27 Minuten schrieb Ramstein:

 

Das ist ein (entschuldige bitte) äußerst naiver Ansatz. Was ist denn "Bildung"? Brauchen wir Ganztagsschulen, die alle zum Abitur bringen, damit Gerechtigkeit herrscht? Brauchen wir dafür ein Heer von Sozialarbeitern, Psychologen, Betreuern (alles Bildungsausgaben)?

 

Ganztagsvorschule und -Schule, in denen den Kindern der familiäre Background abtrainiert wird, damit sie gerecht mit "gleichen Chancen" ins weitere Leben gehen? Notfalls natürlich mit individueller Familienberatung durch Sozialarbeiter und Psychologen (Bildungskosten).

 

Und im Studium muss es dann mit Händchen halten weitergehen, damit jeder seinen Abschluss bekommt? (Siehe auch heutigen Artikel in der Süddeutschen.) Wenn du mit Professoren sprichst (meine Erfahrung ist zugegebenermaßen auf MINT-Fächer begrenzt), so haben viele der heutigen Studienanfänger schon keine vernünftige Grundlagenausbildung und bräuchten eigentlich 1 - 2 Jahre "Vorstudium". Aber Eingangstests, die die krassen Versäumnisse der Schulen schonungslos aufdecken würden, sind natürlich tabu. Um die Abbrecherzahlen zu senken, werden Hochschulen finanziell gefördert, wenn sie möglichst vielen Studienanfängern auch einen Abschluss geben. Was natürlich nicht niveau/qualitätssteigernd ist.

 

Ein aktuelles Problemfeld ist der nicht kontrollierte Bereich des Erwerbs von Deutsch-Zertifikaten. Ein florierendes Geschäftsmodell, aber die so "zertifizierten" ausländischen Studenten sind erfahrungsgemäß oftmals nicht einmal in der Lage, den schriftlichen Text der Aufgabenstellung zu verstehen, geschweige denn einer Vorlesung zu folgen oder selbst eine Arbeit anzufertigen. Natürlich könnte man (Bildungskosten) auch hier mit vielfacher persönlicher Betreuung arbeiten. 

 

Aber ist das die "Bildung", die Deutschland braucht? Absolventen, die zu keiner selbständigen verantwortungsvollen Tätigkeit fähig sind, ohne dass ihnen Händchen gehalten wird?

 

Ausgezeichneter Beitrag, Ramstein! Entspricht in allen Punkten absolut meiner Meinung.

 

Gruß

€-man

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
vor einer Stunde schrieb Ramstein:

 

Das ist ein (entschuldige bitte) äußerst naiver Ansatz. Was ist denn "Bildung"? Brauchen wir Ganztagsschulen, die alle zum Abitur bringen, damit Gerechtigkeit herrscht? Brauchen wir dafür ein Heer von Sozialarbeitern, Psychologen, Betreuern (alles Bildungsausgaben)?

 

Ganztagsvorschule und -Schule, in denen den Kindern der familiäre Background abtrainiert wird, damit sie gerecht mit "gleichen Chancen" ins weitere Leben gehen? Notfalls natürlich mit individueller Familienberatung durch Sozialarbeiter und Psychologen (Bildungskosten).

 

Und im Studium muss es dann mit Händchen halten weitergehen, damit jeder seinen Abschluss bekommt? (Siehe auch heutigen Artikel in der Süddeutschen.) Wenn du mit Professoren sprichst (meine Erfahrung ist zugegebenermaßen auf MINT-Fächer begrenzt), so haben viele der heutigen Studienanfänger schon keine vernünftige Grundlagenausbildung und bräuchten eigentlich 1 - 2 Jahre "Vorstudium". Aber Eingangstests, die die krassen Versäumnisse der Schulen schonungslos aufdecken würden, sind natürlich tabu. Um die Abbrecherzahlen zu senken, werden Hochschulen finanziell gefördert, wenn sie möglichst vielen Studienanfängern auch einen Abschluss geben. Was natürlich nicht niveau/qualitätssteigernd ist.

 

Ein aktuelles Problemfeld ist der nicht kontrollierte Bereich des Erwerbs von Deutsch-Zertifikaten. Ein florierendes Geschäftsmodell, aber die so "zertifizierten" ausländischen Studenten sind erfahrungsgemäß oftmals nicht einmal in der Lage, den schriftlichen Text der Aufgabenstellung zu verstehen, geschweige denn einer Vorlesung zu folgen oder selbst eine Arbeit anzufertigen. Natürlich könnte man (Bildungskosten) auch hier mit vielfacher persönlicher Betreuung arbeiten. 

 

Aber ist das die "Bildung", die Deutschland braucht? Absolventen, die zu keiner selbständigen verantwortungsvollen Tätigkeit fähig sind, ohne dass ihnen Händchen gehalten wird?

Das teile ich so zu nahezu 100% !

 

Bevor dort (noch) mehr Mittel reinwandern, stünde eine sinnvolle Neuausrichtung und Neubewertung an

 

Nur einige Beispiele aus meinem persönlichen Umfeld:

In meinem Jahrgang haben wenige Prozent Abitur gemacht, heutzutage in manchen Bundesländern/Stadtstaaten ca. 50%. Klügere Schüler oder niedrigere Standards ?

Die Einser-Abis haben sich vervielfacht. Schlauere Schüler oder Noteninflationierung ?

Apropos MINT ... neulich ein Mathe-Prof: "Kompetenzen sind ja prima. Mir würde schon reichen, die Studenten könnten die Grundrechenarten !"

Jüngst in einer PR-Agentur: "Lebensläufe lesen sich meist toll (Abi, Studium, Auslandssemester, Fremdsprachen). Viele können eigenständig aber keinen Brief formulieren geschweige denn ohne Rechtschreibfehler selbst schreiben !

 

Deine Frage "was ist denn Bildung ?" könnte man natürlich auch beim Steuerthema stellen "was ist denn Gerechtigkeit ?"

 

PS: Bin noch ganz neu hier - aber könnte ein großer Fan von Dir werden :thumbsup:. Was ich in einem so rohstoffarmen Land (wie dem unseren) noch nie verstanden habe, warum ausgerechnet eine so wichtige Ressource wie die Bildung nur Ländersache ist ... Mehr und bessere Bildung (u. a. auch Finanzbildung !) wäre aber dennoch gut auch für die Zukunft unseres Landes und die seiner Bürger.

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bert54
vor 3 Stunden schrieb Ramstein:

 

Das ist ein (entschuldige bitte) äußerst naiver Ansatz. Was ist denn "Bildung"? Brauchen wir Ganztagsschulen, die alle zum Abitur bringen, damit Gerechtigkeit herrscht? Brauchen wir dafür ein Heer von Sozialarbeitern, Psychologen, Betreuern (alles Bildungsausgaben)?

Wer behauptet sowas denn? 

 

vor 3 Stunden schrieb Ramstein:

 

Ganztagsvorschule und -Schule, in denen den Kindern der familiäre Background abtrainiert wird, damit sie gerecht mit "gleichen Chancen" ins weitere Leben gehen? Notfalls natürlich mit individueller Familienberatung durch Sozialarbeiter und Psychologen (Bildungskosten).

Was stellst du dir denn unter "familiären Background abtrainieren" genau vor?

 

vor 3 Stunden schrieb Ramstein:

 

Und im Studium muss es dann mit Händchen halten weitergehen, damit jeder seinen Abschluss bekommt? (Siehe auch heutigen Artikel in der Süddeutschen.) Wenn du mit Professoren sprichst (meine Erfahrung ist zugegebenermaßen auf MINT-Fächer begrenzt), so haben viele der heutigen Studienanfänger schon keine vernünftige Grundlagenausbildung und bräuchten eigentlich 1 - 2 Jahre "Vorstudium". Aber Eingangstests, die die krassen Versäumnisse der Schulen schonungslos aufdecken würden, sind natürlich tabu. Um die Abbrecherzahlen zu senken, werden Hochschulen finanziell gefördert, wenn sie möglichst vielen Studienanfängern auch einen Abschluss geben. Was natürlich nicht niveau/qualitätssteigernd ist.

Das kannst du sicher auch belegen indem du uns ein konkrete paar Beispiele für "qualitätssenkende" Maßnahmen nennst die besagte Hochschulen getroffen haben um die Abbrecherzahlen zu senken?

 

 

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Schildkröte
vor 4 Stunden schrieb tom1956:

Ganz einfach ?

 

Kenne sehr viele Leute, die z. B. inzwischen Schließfächern mehr vertrauen als Bank-Konten. So mancher versichert seine Schließfächer ganz bewußt nicht, um den Inhalt (z. B. ganz legal Geld in Gold getauscht) nicht offiziell machen zu müssen (Goldbesitzverbot, konfiskatorische Maßnahmen usw.). Wie gesagt, die Edelmetalle wurden von versteuertem Geld ganz legal erworben und werfen ja auch keine steuerpflichtigen Erträge ab (Zinsen, Dividenden etc.). Wie sorgt der Staat in diesen Fällen für eine gleichmäßige Besteuerung ?

 

Um nur ein einziges Beispiel zu nennen. Mit Verlaub, die Verquickung mit einer Sachversicherung kann nicht vernünftig sein und wäre wohl zudem auch juristisch gar nicht haltbar. Tenor: "Wer die Gegenstände nicht versichert, kann steuerlich auch nicht erfasst werden", würde von jedem Richter gekippt

Gold unter den Tisch fallen zu lassen wäre eine Möglichkeit zur Umgehung eines Goldverbotes. Ist das Gold legal erworben und wie auch immer gemeldet worden, könnte im Falle eines Verkaufes der realisierte Gewinn versteuert werden. Eine Besteuerung der (nicht realisierten) Wertsteigerung stelle ich mir nach der aktuellen Rechtslage schwierig vor. Dann könnte man ja auch (nicht realisierte) Wertsteigerungen von Wertpapieren oder Immobilien besteuern. 

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WOVA1
· bearbeitet von WOVA1
vor 5 Stunden schrieb tom1956:

Ganz einfach ?

 

Kenne sehr viele Leute, die z. B. inzwischen Schließfächern mehr vertrauen als Bank-Konten. So mancher versichert seine Schließfächer ganz bewußt nicht, um den Inhalt (z. B. ganz legal Geld in Gold getauscht) nicht offiziell machen zu müssen (Goldbesitzverbot, konfiskatorische Maßnahmen usw.). Wie gesagt, die Edelmetalle wurden von versteuertem Geld ganz legal erworben und werfen ja auch keine steuerpflichtigen Erträge ab (Zinsen, Dividenden etc.). Wie sorgt der Staat in diesen Fällen für eine gleichmäßige Besteuerung ?

 

Um nur ein einziges Beispiel zu nennen. Mit Verlaub, die Verquickung mit einer Sachversicherung kann nicht vernünftig sein und wäre wohl zudem auch juristisch gar nicht haltbar. Tenor: "Wer die Gegenstände nicht versichert, kann steuerlich auch nicht erfasst werden", würde von jedem Richter gekippt

 

Mein Hinweis bezog sich auf die Datenspuren, die jede Versicherung hinterlässt und die halt ggf. ( wie ja auch die Daten zu Depots, Stiftungen, Bankschliessfächern  etc.) dem Finanzamt durch missgünstige oder geldgierige Leute zugänglich werden können.

 

Es liefe ja bei der Vermögenssteuer ähnlich wie bei Kapitaleinkommen - der Bürger ist per Gesetz  aufgefordert, zu prüfen, ob er eine entsprechende Steuererklärung abgeben muss.

Tut er es nicht oder nicht vollständig und hat die Finanzverwaltung nachher Hinweise darauf, wird es halt unangenehm. Spätestens nach der Androhung von Untersuchungshaft wegen Verdunkelungsgefahr waren ja auch die meisten Leute mit Kapitalanlagen im Ausland recht kooperativ.

 

Wobei der Anteil, den die Goldstücke im Bankschliessfach, die Oldtimer in der Garage oder die (hoffentlich) echten  Impressionisten an der Wohnzimmerwand ausmachen, an einer Vermögensteuer ausmachen, recht gering sein dürfte.

Die wirklich grossen Vermögen liegen in Unternehmen - und damit kommt man mit einer Vermögenssteuer in genau dieselbe Problematik wie bei der Erbschaftssteuer.

Entweder privilegiert man Betriebsvermögen - oder man nimmt halt in Kauf, dass die Betriebe ausländischen Holdings ("Heuschrecken") gehören.

 

 

 

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tom1956
· bearbeitet von tom1956
Am 19.4.2017 um 10:34 schrieb bert54:

 

Warst du nicht noch auf der letzten Seite lieber für eine Vermögensabgabe als für eine Steuererhöhung?

In dem Kontext ...

 

Die Sozialisten übernehmen die Macht in der Sahara. Was passiert ? Eine Zeitlang nix - dann wird der Sand knapp !

 

Lieber "bert54", erinnerst Du Dich an meinen obigen Spruch ? Heute im Autoradio in den Nachrichten: In Venezuela muß Maduro um seine sozialistische "Revolution" fürchten, denn

 

In einem der erdölreichsten Länder der Erde wird nun das Benzin knapp.

 

Zufälle gibt es ...:lol:

 

 

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bert54
vor 12 Stunden schrieb tom1956:

In dem Kontext ...

 

Die Sozialisten übernehmen die Macht in der Sahara. Was passiert ? Eine Zeitlang nix - dann wird der Sand knapp !

 

Lieber "bert54", erinnerst Du Dich an meinen obigen Spruch ? Heute im Autoradio in den Nachrichten: In Venezuela muß Maduro um seine sozialistische "Revolution" fürchten, denn

 

In einem der erdölreichsten Länder der Erde wird nun das Benzin knapp.

 

Zufälle gibt es ...:lol:

 

 

Wenn denn nur das Benzin knapp wäre, aber schön dass du über das Elend eines ganzen Landes lachen kannst. 

Und ob die Lage in Venezuela, ein Land dessen Reichtum quasi nur aus einem Rohstoff besteht, welches wiederum in den letzten Jahren mehr als die hälfte seines Wertes verloren hat, nun wirklich Rückschlüsse für uns in Deutschland zulässt ist wohl sehr fraglich, aber darum geht es dir ja auch gar nicht...

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M_M_M
vor 14 Minuten schrieb bert54:

Wenn denn nur das Benzin knapp wäre, aber schön dass du über das Elend eines ganzen Landes lachen kannst. 

Und ob die Lage in Venezuela, ein Land dessen Reichtum quasi nur aus einem Rohstoff besteht, welches wiederum in den letzten Jahren mehr als die hälfte seines Wertes verloren hat, nun wirklich Rückschlüsse für uns in Deutschland zulässt ist wohl sehr fraglich, aber darum geht es dir ja auch gar nicht...

Dann schau Dir mal die arabischen Erdöl-Länder an. Anscheinend muss in Venezuela einer was falsch gemacht haben...

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Maikel
vor einer Stunde schrieb bert54:

Und ob die Lage in Venezuela, ein Land dessen Reichtum quasi nur aus einem Rohstoff besteht, welches wiederum in den letzten Jahren mehr als die hälfte seines Wertes verloren hat

 

Als Hugo Chavez an die Macht kam lag der Ölpreis bei 20$ je Barrel.

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bert54
vor einer Stunde schrieb M_M_M:

Dann schau Dir mal die arabischen Erdöl-Länder an. Anscheinend muss in Venezuela einer was falsch gemacht haben...

Das steht außer Frage, die Frage ist nur welche Fehler und was davon auf Deutschland übertragbar ist und warum. 

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tom1956
vor 2 Stunden schrieb bert54:

Wenn denn nur das Benzin knapp wäre, aber schön dass du über das Elend eines ganzen Landes lachen kannst. 

Und ob die Lage in Venezuela, ein Land dessen Reichtum quasi nur aus einem Rohstoff besteht, welches wiederum in den letzten Jahren mehr als die hälfte seines Wertes verloren hat, nun wirklich Rückschlüsse für uns in Deutschland zulässt ist wohl sehr fraglich, aber darum geht es dir ja auch gar nicht...

Niemals würde ich über das Elend in Venezuela lachen. Ich habe über Dich gelacht ! :D

Denn Du warst es ja, der damals mein Bonmot (Sahara/Sozialisten) als dämlich, abwegig usw. (genaue Formulierung weiß ich nicht mehr) abgetan hat. Und hier zeigt es sich jetzt ganz aktuell und geradezu exemplarisch in Reinform. Mehr als ein Fünkchen Wahrheit scheint also doch in dem Spruch zu stecken.

 

Da Dich Vergleiche mit der DDR so anrühren: Das Vorgehen Maduros mit Waffen gegen die eigene Bevölkerung (die gegen die Ergebnisse des sozialistsichen Experiements demonstrieren) kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Gab es da nicht einmal ein Mäuerlein ("antikapitalistischer Schutzwall") mit Schießbefehl gegen die eigene Bevölkerung ?

 

Natürlich kann man Venezuela nicht mit Deutschland vergleichen. Und natürlich kann man daraus auch keine direkten Rückschlüsse für unser Land ziehen. Darum ging es mir auch nicht, wie Du richtig erkannt hast. Deshalb erlaube ich mir nochmals auf die schlichte Tatsache hinzuweisen, daß man den Sozialstaat nicht unbegrenzt ausbauen kann und schon gar nicht schneller als das Wirtschaftswachstum. Das haben wir aber über Jahrzehnte getan (Entwicklung Sozialquote). Dies führt nicht nur in die Verschuldung sondern setzt auch schlimme Fehlanreize.

 

Versuche doch mal über den folgenden Satz (hier wiederhole ich mich gerne) nachzudenken: Die EU stellt noch 7% der Weltbevölkerung, erarbeitet 25% des weltweiten BIPs steht aber für 50% der Weltsozialausgaben.

 

Conclusio (also zumindest für Dich): Noch höhere Steuern ?

 

 

 

 

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odensee
vor 2 Minuten schrieb tom1956:

Denn Du warst es ja, der damals mein Bonmot (Sahara/Sozialisten) als dämlich, abwegig usw. (genaue Formulierung weiß ich nicht mehr) abgetan hat.

Die Benzinknappheit in Venezuela ist nicht unbedingt ein gutes Beispiel für das Versagen des "Sozialismus". Im nichtsozialistischen Nigeria ist/war Benzin auch schon knapp. http://www.dw.com/de/nigeria-benzinknappheit-sorgt-für-lange-schlangen/av-19167381 und in Tschad sieht es nicht besser aus: http://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/176525/tschad

weitere Beispiele für "Ölstaaten" in denen die Bevölkerung nichts zu lachen hat, bitte selber suchen.

 

@M_M_M  In manchen arabischen Staaten wird auch weniger Benzin benötigt, da Frauen dort nicht fahren dürfen. :rolleyes:

 

(nur damit das klar ist: nein, damit will ich keine Lanze für den Sozialismus brechen!)

 

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bert54
vor 44 Minuten schrieb tom1956:

Niemals würde ich über das Elend in Venezuela lachen. Ich habe über Dich gelacht ! :D

Denn Du warst es ja, der damals mein Bonmot (Sahara/Sozialisten) als dämlich, abwegig usw. (genaue Formulierung weiß ich nicht mehr) abgetan hat.

 

Das war zwar nicht ich sondern  Sparkommissar, aber das ist der geringste deiner Fehler, von daher nehm ich dir das nicht übel. 

 

vor 44 Minuten schrieb tom1956:

Und hier zeigt es sich jetzt ganz aktuell und geradezu exemplarisch in Reinform. Mehr als ein Fünkchen Wahrheit scheint also doch in dem Spruch zu stecken.

Weil du bestimmt beurteilen kannst, warum die Lage in Venezuela ist wie sie ist...nachdem du nichtmal rudimentäre Kenntnisse der Lage im direkten Nachbarland Frankreich hast, bezweifle ich das irgendwie.

 

vor 44 Minuten schrieb tom1956:

Da Dich Vergleiche mit der DDR so anrühren: Das Vorgehen Maduros mit Waffen gegen die eigene Bevölkerung (die gegen die Ergebnisse des sozialistsichen Experiements demonstrieren) kommt mir auch irgendwie bekannt vor. Gab es da nicht einmal ein Mäuerlein ("antikapitalistischer Schutzwall") mit Schießbefehl gegen die eigene Bevölkerung ?

Hab ich irgendwo einmal Maduro verteidigt?

 

vor 44 Minuten schrieb tom1956:

Natürlich kann man Venezuela nicht mit Deutschland vergleichen. Und natürlich kann man daraus auch keine direkten Rückschlüsse für unser Land ziehen. Darum ging es mir auch nicht, wie Du richtig erkannt hast. Deshalb erlaube ich mir nochmals auf die schlichte Tatsache hinzuweisen, daß man den Sozialstaat nicht unbegrenzt ausbauen kann und schon gar nicht schneller als das Wirtschaftswachstum. Das haben wir aber über Jahrzehnte getan (Entwicklung Sozialquote). Dies führt nicht nur in die Verschuldung sondern setzt auch schlimme Fehlanreize.

Ahja, die Sozialquote sollte also nicht schneller als das Wirtschaftswachstum steigen...schon interessant, eine Wachstumsrate und eine Quote miteinander vergleichen zu wollen, das zeugt von viel Sachverstand. Abgesehen davon, vielleicht solltest du dir mal die Entwicklung der Sozialquote in Deutschland so in den letzten 20 Jahren anschauen, du wärst wahrscheinlich überrascht wie die aussieht. 

 

vor 44 Minuten schrieb tom1956:

Versuche doch mal über den folgenden Satz (hier wiederhole ich mich gerne) nachzudenken: Die EU stellt noch 7% der Weltbevölkerung, erarbeitet 25% des weltweiten BIPs steht aber für 50% der Weltsozialausgaben.

 

Conclusio (also zumindest für Dich): Noch höhere Steuern ?

 

Vielleicht können ja gerade unsere 7% der Weltbevölkerung sagenhafte 25% des BIPs erarbeiten weil wir eben 50% der Weltsozialausgaben haben...Conclusio noch mehr Steuern für mehr Sozialausgaben für noch mehr BIP, klingt sinnvoll...

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tom1956
vor 27 Minuten schrieb bert54:

Das war zwar nicht ich sondern  Sparkommissar, aber das ist der geringste deiner Fehler, von daher nehm ich dir das nicht übel. 

Sorry, das war dann eine Verwechslung. Hatte euch wohl unter die gleiche Fraktion subsumiert ... Dennoch entschuldige ich mich für das Versehen.

vor 27 Minuten schrieb bert54:

 

Weil du bestimmt beurteilen kannst, warum die Lage in Venezuela ist wie sie ist...nachdem du nichtmal rudimentäre Kenntnisse der Lage im direkten Nachbarland Frankreich hast, bezweifle ich das irgendwie.

Das mit den rudimentären Kenntnissen ist immer so eine Sache. Bin desöfteren und regelmäßig in Frankreich und kenne dort auch einige Journalisten und Unternehmer recht gut. Von der Lage des Landes und der Stimmung dort (jedenfalls so wie ich dies wahrgenommen habe) findet sich in Deinen Äußerungen zu Frankreich wenig bis gar nichts. Denkbar also auch: Du kast keine Ahnung.

vor 27 Minuten schrieb bert54:

Ahja, die Sozialquote sollte also nicht schneller als das Wirtschaftswachstum steigen...schon interessant, eine Wachstumsrate und eine Quote miteinander vergleichen zu wollen, das zeugt von viel Sachverstand. Abgesehen davon, vielleicht solltest du dir mal die Entwicklung der Sozialquote in Deutschland so in den letzten 20 Jahren anschauen, du wärst wahrscheinlich überrascht wie die aussieht. 

Mir sind drei Zahlen zur Sozialleistungsquote Deutschlands gut in Erinnerung:

1913: 3,1 %

1950: 19, 0 %

2016: 29, 4 %

 

Dimension und Richtung sind völlig klar. Und da diese Sozialleistungsquote anteilig vom BIP gerechnet wird, sind die Ausgaben also nicht nur absolut sondern auch relativ extrem gestiegen.

vor 27 Minuten schrieb bert54:

Vielleicht können ja gerade unsere 7% der Weltbevölkerung sagenhafte 25% des BIPs erarbeiten weil wir eben 50% der Weltsozialausgaben haben...Conclusio noch mehr Steuern für mehr Sozialausgaben für noch mehr BIP, klingt sinnvoll...

Sehr sinnvoll. genau so wird es sein. Dann müssen wir die Abgaben einfach nur immer weiter anheben und wir werden immer erfolgreicher:D. Einfach toll.

Zudem: Erwiesenermaßen kann der Staat ja am besten und effizientesten mit Geld umgehen:lol:.

 

Da kann ich nur noch den unnachahmlichen Erich zitieren: Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf ...

 

Erich irrte, wie wir inzwischen alle wissen - und Du lieber "bert54" auch.

 

 

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bert54
vor 3 Minuten schrieb tom1956:

Das mit den rudimentären Kenntnissen ist immer so eine Sache. Bin desöfteren und regelmäßig in Frankreich und kenne dort auch einige Journalisten und Unternehmer recht gut. Von der Lage des Landes und der Stimmung dort (jedenfalls so wie ich dies wahrgenommen habe) findet sich in Deinen Äußerungen zu Frankreich wenig bis gar nichts. Denkbar also auch: Du kast keine Ahnung.

Welche meiner Aussagen stimmen denn nicht? Ich habe nämlich keine Aussagen zur Stimmung gemacht, sondern nur zur Einordnung der Kandidaten und teilweise deren Programme, alles Sachen die sich sehr leicht prüfen lassen, also bitte wenn ich mich irgendwo vertan haben sollte darfst du mich gerne konkret korrigieren. 

 

vor 3 Minuten schrieb tom1956:

Mir sind drei Zahlen zur Sozialleistungsquote Deutschlands gut in Erinnerung:

1913: 3,1 %

1950: 19, 0 %

2016: 29, 4 %

 

Nehmen wir doch noch 1996 mit rein 28,7%, also seit fast 20 Jahren quasi konstant....

 

vor 3 Minuten schrieb tom1956:

 

Dimension und Richtung sind völlig klar. Und da diese Sozialleistungsquote anteilig vom BIP gerechnet wird, sind die Ausgaben also nicht nur absolut sondern auch relativ extrem gestiegen.

Deine Aussage war "die Sozialquote sollte also nicht schneller als das Wirtschaftswachstum steigen", mit Dimension und vorallem Richtung (kannst ja mal überlegen in welche "Richtung" sich die Sozialquote mechanisch bewegt wenn das Wirtschaftswachstum und damit das BIP steigt...) hat das wenig zu tun und wenn du Sozialquote und Ausgaben nicht auseinander halten kannst ist das wohl kaum meine Schuld. 

 

vor 3 Minuten schrieb tom1956:

Sehr sinnvoll. genau so wird es sein. Dann müssen wir die Abgaben einfach nur immer weiter anheben und wir werden immer erfolgreicher:D. Einfach toll.

Zudem: Erwiesenermaßen kann der Staat ja am besten und effizientesten mit Geld umgehen:lol:.

 

Da kann ich nur noch den unnachahmlichen Erich zitieren: Den Sozialismus in seinem Lauf, halten weder Ochs noch Esel auf ...

 

Erich irrte, wie wir inzwischen alle wissen - und Du lieber "bert54" auch.

Interessant wie du erkennen kannst dass die Logik in die eine Richtung kaum stimmen wird, aber nicht dass gleiches auch für die andere Richtung der Fall sein dürfte.

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odensee
· bearbeitet von odensee
vor 2 Stunden schrieb tom1956:

Mir sind drei Zahlen zur Sozialleistungsquote Deutschlands gut in Erinnerung:

1913: 3,1 %

1950: 19, 0 %

2016: 29, 4 %

 

Dimension und Richtung sind völlig klar.

Ja? Ist das so klar?

 

1) Es kommt immer darauf an, das Koordinatensystem sinnvoll zu legen, siehe deine Argumentation zum Sparerpauschbetrag, der deiner Meinung nach nur gesunken ist: ja stimmt, wenn man 1993 anfängt.

 

2) Ok, meine Zahlen (nach deiner Vorgehensweise...:P):

2009: 30,5%

2010: 29,8%

2016: 29,4%

=> Tendenz: fallend. Voilà! :rolleyes:

(Quelle zum genaueren Nachlesen: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Finanzierung/Datensammlung/PDF-Dateien/abbII1a.pdf)

 

(edit: mir ist natürlich klar, dass die Tendenz nicht "fallend" ist, sie ist aber in den letzten 20 Jahren auch nicht steigend. Die Gründe für die Steigerung 2009 und die etwas höheren Werte seit dem sind in der PDF gut erläutert.)

 

3) Man kann natürlich das Deutschland von heute (incl. dem erheblich zugenommen durchschnittlichen Lebensalter: höhere Rentenkosten, höhere Gesundheitskosten) mit dem Deutschland von 1913 vergleichen. Ob das sinnvoll ist, mag man unterschiedlich beurteilen. Ich halte es für unsinnig, du für sinnvoll.

 

4) 1950 sah Deutschland aufgrund eines gerade beendeten Weltkrieges so ein ganz kleines bisschen anders aus als heute. Ebenso sah die Alters"pyramide" damals noch deutlich anders aus als heute. http://www.sichere-rentenversicherung.de/Alterspyramide.php Hmm, ist es wirklich sinnvoll, die Sozialquote dieser Zeit mit der heutigen zu vergleichen?

 

5) Die Berechnungsmethode wurde 2009 geändert, dadurch bedingt haben wir seitdem leicht höhere Werte als in den Vorjahren.

 

6) Weiter leiden wir in Deutschland auch bei den Sozialausgaben immer noch unter den Folgen des DDR-Sozialismus: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Sozialstaat/Datensammlung/Vorschau-Dateien/abbIII35.png

 

Soviel zu der "klaren Richtung" bei der Sozialleistungsquote.

 

Und hier noch was zu der von dir behaupteten immer mehr zunehmenden Belastung durch Sozialabgaben: http://www.sozialpolitik-aktuell.de/tl_files/sozialpolitik-aktuell/_Politikfelder/Finanzierung/Datensammlung/Vorschau-Dateien/abbII8.png hmm in den letzten 20 Jahren ist da nichts gestiegen. Und der Anstieg seit 1990 ist möglicherweise auch wiedervereinigungsbedingt. Also Folge des Sozialismus.

 

Und während in Deutschland die Steuerquote seit 1965 (23,1%) bis 2017 (22,3% geschätzt) mehr oder weniger gleich geblieben ist (siehe: http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Monatsberichte/2013/05/Inhalte/Kapitel-5-Statistiken/5-1-17-steuerquoten-im-internationalen-vergleich.html) ist sie in der von dir gerne erwähnten Schweiz deutlich gestiegen (wenn auch der Absolutwert von 2011 etwas unter dem von Deutschland liegt) und in dem von dir ebenfalls gerne erwähnten UK ist und war die Steuerquote schon immer höher als bei uns. Und in der Schweiz scheint die Welt sowieso nicht so ganz rosig zu sein: http://www.blick.ch/news/wirtschaft/oecd-bericht-steuerquote-in-der-schweiz-steigt-markant-id5832915.html

 

Disclaimer: ich bin kein Wirtschaftswissenschaftler o.ä. und suche mir Informationen aus dem Internet zusammen. Wenn hier einer der Mitlesenden zeigen kann, was an den von mir zitierten Daten falsch ist: ich lerne immer gerne dazu, auch bei der Salzsteuer :thumbsup:

 

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