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Wieso funktioniert die Marktechnik von Michael Voigt, wenn man den Aktienkurs nicht voraussagen kann?

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Sapine

Vielleicht ist für den einen oder anderen die Börse nichts anderes als eine Spielhalle. Aber ist sie das wirklich? Ich finde ihr zeichnet hier ein reichlich einseitiges Bild.

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opes

Vielleicht ist für den einen oder anderen die Börse nichts anderes als eine Spielhalle. Aber ist sie das wirklich? Ich finde ihr zeichnet hier ein reichlich einseitiges Bild.

 

Okay dann erklär mir mal wie man Ereignisse wie den 11. September 2001 in eine Wahrscheinlichkeitsrechnung einfließen lassen soll?

Du kannst solche Ereignisse nicht berechnen also ist die Börse unberechenbar, was sie wesentlich mehr zum Glücksspiel macht als Casinos...

 

Allerdings ist es auch genau diese Unberechenbarkeit an der Börse durch die man extreme Gewinne erzielen kann.

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Sapine

Der Mathematik bereitet es sicher keine Schwierigkeiten, auch unwahrscheinliche Ereignisse mit großen Auswirkungen zu berücksichtigen. Da sehe ich übrigens auch nur wenig Unterschied zwischen Casino und Börse. Auch am Roulette Tisch gibt es sehr unwahrscheinliche Ereignisse. Wie etwa eine Serie von 100000 mal die gleiche Zahl in Folge.

 

Berechenbar im Sinne von vorhersagbar sind die Ereignisse an der Börse besser als am Roulette Tisch. Am Roulette Tisch ist jedes Ereignis unabhängig vom vorherigen, wenn man mal von Abnutzungserscheinungen der Mechanik und Begrenzungen durch Casinoregeln absieht. Bei der Börse handelt es sich in der Regel nicht um statistisch unabhängige Ereignisse im strengen Sinne, denn sie sind gekoppelt an die wirtschaftliche Entwicklung.

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opes

Der Mathematik bereitet es sicher keine Schwierigkeiten, auch unwahrscheinliche Ereignisse mit großen Auswirkungen zu berücksichtigen. Da sehe ich übrigens auch nur wenig Unterschied zwischen Casino und Börse. Auch am Roulette Tisch gibt es sehr unwahrscheinliche Ereignisse. Wie etwa eine Serie von 100000 mal die gleiche Zahl in Folge.

 

Berechenbar im Sinne von vorhersagbar sind die Ereignisse an der Börse besser als am Roulette Tisch. Am Roulette Tisch ist jedes Ereignis unabhängig vom vorherigen, wenn man mal von Abnutzungserscheinungen der Mechanik und Begrenzungen durch Casinoregeln absieht. Bei der Börse handelt es sich in der Regel nicht um statistisch unabhängige Ereignisse im strengen Sinne, denn sie sind gekoppelt an die wirtschaftliche Entwicklung.

 

Zum Teil sind sie eben nicht an wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt...Dot-Com-Blase als Beispiel.

Der Unterschied zwischen einem sehr seltenen Ereignis im Casino und an der Börse ist, dass es im Casino keinen großen Effekt hat.

Viele US-Banken haben beim Crash 1987 mehr Geld verloren, als sie in den 10 vorangegangenen Jahren verdient haben...wir können keine Vorraussagen treffen alo werden die meisten Marktteilnehmer immer wieder blind in die nächste Katastrophe laufen.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Okay dann erklär mir mal wie man Ereignisse wie den 11. September 2001 in eine Wahrscheinlichkeitsrechnung einfließen lassen soll?

Du kannst solche Ereignisse nicht berechnen also ist die Börse unberechenbar, was sie wesentlich mehr zum Glücksspiel macht als Casinos...

 

Na das kannst du jetzt aber auch anders sehen.

In der Sekunde des einschlags war klar wohin die Börsen drehen werden.

Insofern war sowohl für kurzfristige Shortpositionen, als auch danach für langfristige Fundamentalkäufe eine absehbar gute Gelegenheit. Ein Fest für Fluglinien und Versicherungen. Du kriegst plötzlich überspitzt gesagt ne polnische Versicherung hinterhergeworfen, weil in Amerika ein Haus umgefallen ist.

 

Gerade bei diesen Ereignissen ist Börse ja deutlich berechenbarer. Man kennt die Ergeinisse natürlich nicht im voraus, aber wenn sie eintreten kann man sie nutzen.

 

Meine erfolgreichste Strategie bisher und wohl auch die einzige für die ich vielleicht wirklich ein Händchen habe, ist die Rolle einer männlichen Trümmerfrau wenn bestimmte Märkte unter einer extrem schlechten Stimmung leiden und alles ohne ansehen der Person abgestraft wird, weil schlicht eine Kettenreaktion erfolgt. Wer mir da erzählen will das Märkte effizient sind, hat sich das noch nie angeschaut, welche Lücken sich da plötzlich auftun.

Das kann man nicht täglich machen, nichtmal jährlich, aber immer mal wieder öffnen sich diese Fenster. Manchmal sogar über Monate.

Das sind in meinen Augen sichere Gewinne. Kann aber eben nur als Renditetreiber genutzt werden, wenn sich diese Gelegenheiten auch ergeben. Ein Buch darüber zu schreiben würde sich wohl sicher nicht lohnen. Wenn interessieren schon Strategien die einem nicht ständig sagen, was man tun oder lassen soll und die so vom Zufall abhängen. Aber eben nicht vom Zufall beim Ergebnis, sondern vom Zufall, das solche Ereignisse auch eintreten müssen.

 

Dann greife ich beherzt und guten Gewissens in fallende Messer.

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opes

Na das kannst du jetzt aber auch anders sehen.

In der Sekunde des einschlags war klar wohin die Börsen drehen werden.

Insofern war sowohl für kurzfristige Shortpositionen, als auch danach für langfristige Fundamentalkäufe eine absehbar gute Gelegenheit. Ein Fest für Fluglinien und Versicherungen. Du kriegst plötzlich überspitzt gesagt ne polnische Versicherung hinterhergeworfen, weil in Amerika ein Haus umgefallen ist.

 

Gerade bei diesen Ereignissen ist Börse ja deutlich berechenbarer. Man kennt die Ergeinisse natürlich nicht im voraus, aber wenn sie eintreten kann man sie nutzen.

 

Meine erfolgreichste Strategie bisher und wohl auch die einzige für die ich vielleicht wirklich ein Händchen habe, ist die Rolle einer männlichen Trümmerfrau wenn bestimmte Märkte unter einer extrem schlechten Stimmung leiden und alles ohne ansehen der Person abgestraft wird, weil schlicht eine Kettenreaktion erfolgt. Wer mir da erzählen will das Märkte effizient sind, hat sich das noch nie angeschaut, welche Lücken sich da plötzlich auftun.

Das kann man nicht täglich machen, nichtmal jährlich, aber immer mal wieder öffnen sich diese Fenster. Manchmal sogar über Monate.

Das sind in meinen Augen sichere Gewinne. Kann aber eben nur als Renditetreiber genutzt werden, wenn sich diese Gelegenheiten auch ergeben. Ein Buch darüber zu schreiben würde sich wohl sicher nicht lohnen. Wenn interessieren schon Strategien die einem nicht ständig sagen, was man tun oder lassen soll und die so vom Zufall abhängen. Aber eben nicht vom Zufall beim Ergebnis, sondern vom Zufall, das solche Ereignisse auch eintreten müssen.

 

Dann greife ich beherzt und guten Gewissens in fallende Messer.

 

Das is genau was ich sage: durch diese unvorhersehbaren Ereignisse ergeben sich unglaubliche Chancen, ob man jetzt dauerhaft gegen den Markt wettet oder die "Trümmer" für nen Appel und ein Ei einsammelt sei dahingestellt.Fakt ist, dass es nicht oft passiert, aber wenn dann sind die Profite enorm.

Darüber kann man sehr wohl ein Buch schreiben, ich könnt noch nen erfahrenen Co-Autoren gebrauchen :-)

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Sapine
· bearbeitet von Sapine

Zum Teil sind sie eben nicht an wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt...Dot-Com-Blase als Beispiel.

Der Unterschied zwischen einem sehr seltenen Ereignis im Casino und an der Börse ist, dass es im Casino keinen großen Effekt hat.

Viele US-Banken haben beim Crash 1987 mehr Geld verloren, als sie in den 10 vorangegangenen Jahren verdient haben...wir können keine Vorraussagen treffen alo werden die meisten Marktteilnehmer immer wieder blind in die nächste Katastrophe laufen.

Gerade die dot-com-bubble ist ein gutes Beispiel, bei dem man eine Übertreibung sehen konnte. Die wirtschaftliche Entwicklung und die Börsenentwicklung liefen auseinander. Keiner konnte zwar sagen, wie weit die Übertreibung noch gehen würde, aber es war sehr vielen klar, dass extreme Erwartungen die Kurse bewegten. Schon Monate vor dem Platzen wurde das immer wieder öffentlich thematisiert, nur die meisten hatten Angst, zu früh auszusteigen. Stichwort Milchmädchen Hausse. Wenn die Bildzeitung nur noch das Thema Aktien kennt, ist es Zeit aus Aktien rauszugehen. Das sind keine zufälligen Ereignisse, die vom Himmel kommen.

 

Im Casino würde es auch zu extremen Gewinnen oder Verlusten kommen, wenn die Casinoregeln dies nicht verhindern würden (z.B. maximaler Einsatz).

 

Was hat die Voraussagbarkeit damit zu tun, ob Marktteilnehmer in Katastrophen laufen? Ich kann da keinen kausalen Zusammenhang erkennen. Wenn es danach ginge, dürfte wohl kaum einer Lotto spielen.

 

Ansonsten sehe ich das wie Elvis. Wir wissen nicht wann entscheidende Ereignisse eintreten, aber wenn sie eingetreten sind, wissen wir oft genug, welche Auswirkungen sie haben werden oder zumindest die Richtung in die die Auswirkungen gehen. Unsicherheit ist immer schlecht für Börsenkurse, das habe ich bisher noch nie anders erlebt. Und wenn erst mal eine Bewegung in Gang ist, dann führt sie fast zwangsläufig zu Übertreibungen, die man ausnutzen kann.

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Emilian

Selbst wenn die Börse nur Glücksspiel wäre, so ist sie doch bei Weitem interessanter.

 

Gruß Emilian.

 

 

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BondWurzel
Im Casino würde es auch zu extremen Gewinnen oder Verlusten kommen, wenn die Casinoregeln dies nicht verhindern würden (z.B. maximaler Einsatz).

 

Profis weichen dann auf's Pokern aus....

 

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Unsicherheit ist immer schlecht für Börsenkurse, das habe ich bisher noch nie anders erlebt. Und wenn erst mal eine Bewegung in Gang ist, dann führt sie fast zwangsläufig zu Übertreibungen, die man ausnutzen kann.

 

Genau. Das sind die Momente wo man eine Chance hat zum Einäugigen unter den Blinden zu werden.

Und je mehr eine Branche oder ein Titel von privaten Investoren dominiert wird, desto besser klappt das.

Das Totschlagargument ist ja meist, das private an den Börsen keine große Rolle spielen.

Sehe ich völlig anders. Die meisten Institutionellen Anleger hängen direkt an den Entscheidungen der Privaten, wann sie denen das Geld geben und wann sie es ihnen wieder wegnehmen.

 

Und das kann sich blitzartig ändern. Und da brauchts gar nicht so sehr viele Veränderungen um das kurzfristige Nachfrage/Angebot Spiel ziemlich unter Druck zu setzen. Nach oben wie nach unten.

Nur wird ein Privater, der in den EuroStoxx 50 investiert, nicht so extrem sein Verhalten ändern, wie die Privaten die sich z.B. auf Biogas oder die kleinen Rohstoffwerte gestürzt haben.

 

Um zu sehen wie private ticken, liefert z.B. wallstreet Online vermutlich sogar ein besseres Abbild der Realität wie dieses Forum, wenn auch überzogen.

Im Vordergrund steht dort immer das Unternehmen. Nicht der Preis. Wenn ein Unternehmen als gut beurteilt wird, wird gekauft. Ohne wesentlich darauf zu achten, ob der Preis überhaupt angemessen ist. Und jede positive Nachricht sattelt dann noch einen oben drauf. News stehen im Vordergrund. Es geht immer überwiegend um News, news, news. Ein Wahnsinn. Brandgefährlich, je kleiner die Werte sind.

 

Das geht soweit, das du dich wirklich total unbeliebt dort machst, wenn man es wagen sollte zu behaupten das Unternehmen wäre viel zu teuer. Die Fans wollen da häufig gerne unter sich sein.

Das drückt sich auch extrem darin aus, das deine Meinung ganz offen angezweifelt wird, wenn du die betreffende Aktie gar nicht besitzt. Völlig unlogisch, ist aber einfach so.

Cool ist der mit dem höchstem Kursziel in der kürzesten Zeit.

Ich bin da durchgestolpert als Markus Frick endlich aufgeflogen ist. Ich bin schlicht seine Empfehlungsliste durchgegangen, in der Hoffnung er hätte auch tatsächlich zwischendrin den Namen guter Unternehmen in den Mund genommen, bei denen jetzt dadurch jegliche Euphorie blitzschnell in tiefste Depression umschlägt.

 

Tatsächlich wurde auch alles abgestraft. Bei den Unternehmen die ich gut fand leider nicht genug. Fand ich immer noch zu teuer. Aber die Marktstimmung war einfach noch zu gut.

Da bin ich das erste mal unangenehm aufgefallen, weil ich ein Unternehmen wirklich toll fand und finde, aber die Meinung vertrat es wäre nur halb soviel wert. Ich fand ca. 1,80Euro angemessen. Der Kurs stand bei 4 Euro.

Als die wirkliche Enttäuschung endlich eintrat habe ich bei 61 Cent gekauft. Tiefstkurs war 50Cent. Vor kurzem hatte sie dann wieder 1,27 Euro erreicht und hält sich wenigstens recht stabil über den Euro.

 

Bemerkenswert war die spürbare Ablehnung die mir entgegenschlug, als ich ein bisschen süffisant kund tat, als ich die 100% Rendite Schwelle überschritten hatte.

Diejenigen die seit damals auch in der Aktie drin waren, halten noch immer konsequent an Kurszielen von 5-10 Euro fest, was ich nicht für viel realistischer halte als damals.

 

Und das ist sogar ein Beispielthread gewesen wo so viel über fundamentale Daten gesprochen wird, wie in kaum einem anderem.

Bei Aktien wie Schmack Biogas und anderen Lieblingen der Hausse un der Börsenzeitschriften war es erheblich absurder.

 

Die Bandbreite aus Erwartung und Enttäuschung ist in diesen Werten natürlich extrem. Übertreibung und Enttäuschung haben kaum noch zu überbietende Auswirkungen.

Aber gerade diese Übertreibungen nach oben sind einfach notwendig, weil sie auch gleichzeitig das Fundament für die Übertreibungen nach unten bilden.

 

Überträgt man das auf die etablierten Aktiensegmente, ist das aber noch immer spürbar. Bei Dingen wie Emerging Markets sogar noch ziemlich deutlich.

Auch dort wird die Kaufentscheidung vornehmlich nur danach getroffen, ob die grundlegende Überlegung richtig ist.

Eine Beurteilung des Preises scheint hingegen weniger bedeutend zu sein. Hohe Preise dienen in meinen Augen dann scheinbar als Beleg dafür, das die Überlegung richtig ist. Ist zwar irgendwie irre, kann ich aber gut mit Leben.

 

Letztlich läuft das natürlich alles auf antizyklische Investments raus, was ja nun wahrlich kein Geheimnis ist. Aber antizyklisch findet bei den meisten einfach nur auf Basis relativer Kursentwicklungen statt ohne das dahinter eine Überlegung zum Preis steht, den man zu zahlen bereit ist.

 

Ich hab inzwischen alles mögliche an Systemen probiert. Sei es auf dem Papier oder mit echtem Geld.

Die eierlegende Wollmilchsau hab ich bisher nicht gefunden. Die besten Ergebnisse fand ich immer, wenn man auf Schablonen verzichtet und einfach seine Rübe anstrengt. Und ein System ist letztlich immer eine Schablone.

Und wenn man seine Rübe in den Momenten anstrengt, wo andere sie gerade offensichtlich abschalten, sei es auch aufgrund äußerer Zwänge. Dann muss man nichtmal besonders viel in der Birne haben. Nur eine grundlegende Arroganz dagegen halten zu können ist dann unabdingbar. Und das ist manchmal verdammt schwer.

 

Wenn ich mich aber zukünftig, wenigstens zum Teil von der simplen Marktankopplung z.B. via ETF lösen will, scheint mir das der vielsversprechendste Weg zu sein. Bisher für mich der einzige, dessen Ausbau sich zu lohnen scheint.

Beständig leichtes Geld, mit leichter Arbeit will an der Börse für mich einfach nicht klappen.

 

Das warten auf Gelegenheiten, wo man dann auch nicht der König der Schlauberger sein muss, erscheint mir besser. Nur die Gelegenheiten, die kann man nicht beeinflussen.

Da muss man einfach nehmen, was da kommt.

 

Und in diesen Momenten ist man auch allen institutionellen Anlegern deutlich überlegen, weil man im Gegensatz zu ihnen absolut flexibel entscheiden kann und sich vor nichts und niemandem rechtfertigen muss.

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klausk
· bearbeitet von klausk

@opes, bevor du ein buch schreibst, ....

 

Okay dann erklär mir mal wie man Ereignisse wie den 11. September 2001 in eine Wahrscheinlichkeitsrechnung einfließen lassen soll?

und

 

Zum Teil sind sie eben nicht an wirtschaftliche Entwicklung gekoppelt...Dot-Com-Blase als Beispiel.

Die Entwicklung einer Blase lässt sich sehr wohl mathematisch darstellen -- schon bevor sie platzt. "Unwahrscheinliche" Ereignisse sind nur im Sprachgebrauch "so gut wie unmöglich". Sie sind aber möglich, die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens ist nur sehr gering. Das ist ein Unterschied, den du berücksichtigen solltest, damit dein "Buch" nicht nur eine Ansammlung von Vermutungen und Anekdoten wird. :)

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armerTor

Genau. Das sind die Momente wo man eine Chance hat zum Einäugigen unter den Blinden zu werden.

Und je mehr eine Branche oder ein Titel von privaten Investoren dominiert wird, desto besser klappt das.

Das Totschlagargument ist ja meist, das private an den Börsen keine große Rolle spielen.

Sehe ich völlig anders. Die meisten Institutionellen Anleger hängen direkt an den Entscheidungen der Privaten, wann sie denen das Geld geben und wann sie es ihnen wieder wegnehmen.

 

Und das kann sich blitzartig ändern. Und da brauchts gar nicht so sehr viele Veränderungen um das kurzfristige Nachfrage/Angebot Spiel ziemlich unter Druck zu setzen. Nach oben wie nach unten.

Nur wird ein Privater, der in den EuroStoxx 50 investiert, nicht so extrem sein Verhalten ändern, wie die Privaten die sich z.B. auf Biogas oder die kleinen Rohstoffwerte gestürzt haben.

 

Um zu sehen wie private ticken, liefert z.B. wallstreet Online vermutlich sogar ein besseres Abbild der Realität wie dieses Forum, wenn auch überzogen.

Im Vordergrund steht dort immer das Unternehmen. Nicht der Preis. Wenn ein Unternehmen als gut beurteilt wird, wird gekauft. Ohne wesentlich darauf zu achten, ob der Preis überhaupt angemessen ist. Und jede positive Nachricht sattelt dann noch einen oben drauf. News stehen im Vordergrund. Es geht immer überwiegend um News, news, news. Ein Wahnsinn. Brandgefährlich, je kleiner die Werte sind.

 

Das geht soweit, das du dich wirklich total unbeliebt dort machst, wenn man es wagen sollte zu behaupten das Unternehmen wäre viel zu teuer. Die Fans wollen da häufig gerne unter sich sein.

Das drückt sich auch extrem darin aus, das deine Meinung ganz offen angezweifelt wird, wenn du die betreffende Aktie gar nicht besitzt. Völlig unlogisch, ist aber einfach so.

Cool ist der mit dem höchstem Kursziel in der kürzesten Zeit.

Ich bin da durchgestolpert als Markus Frick endlich aufgeflogen ist. Ich bin schlicht seine Empfehlungsliste durchgegangen, in der Hoffnung er hätte auch tatsächlich zwischendrin den Namen guter Unternehmen in den Mund genommen, bei denen jetzt dadurch jegliche Euphorie blitzschnell in tiefste Depression umschlägt.

 

Tatsächlich wurde auch alles abgestraft. Bei den Unternehmen die ich gut fand leider nicht genug. Fand ich immer noch zu teuer. Aber die Marktstimmung war einfach noch zu gut.

Da bin ich das erste mal unangenehm aufgefallen, weil ich ein Unternehmen wirklich toll fand und finde, aber die Meinung vertrat es wäre nur halb soviel wert. Ich fand ca. 1,80Euro angemessen. Der Kurs stand bei 4 Euro.

Als die wirkliche Enttäuschung endlich eintrat habe ich bei 61 Cent gekauft. Tiefstkurs war 50Cent. Vor kurzem hatte sie dann wieder 1,27 Euro erreicht und hält sich wenigstens recht stabil über den Euro.

 

Bemerkenswert war die spürbare Ablehnung die mir entgegenschlug, als ich ein bisschen süffisant kund tat, als ich die 100% Rendite Schwelle überschritten hatte.

Diejenigen die seit damals auch in der Aktie drin waren, halten noch immer konsequent an Kurszielen von 5-10 Euro fest, was ich nicht für viel realistischer halte als damals.

 

Und das ist sogar ein Beispielthread gewesen wo so viel über fundamentale Daten gesprochen wird, wie in kaum einem anderem.

Bei Aktien wie Schmack Biogas und anderen Lieblingen der Hausse un der Börsenzeitschriften war es erheblich absurder.

 

Die Bandbreite aus Erwartung und Enttäuschung ist in diesen Werten natürlich extrem. Übertreibung und Enttäuschung haben kaum noch zu überbietende Auswirkungen.

Aber gerade diese Übertreibungen nach oben sind einfach notwendig, weil sie auch gleichzeitig das Fundament für die Übertreibungen nach unten bilden.

 

Überträgt man das auf die etablierten Aktiensegmente, ist das aber noch immer spürbar. Bei Dingen wie Emerging Markets sogar noch ziemlich deutlich.

Auch dort wird die Kaufentscheidung vornehmlich nur danach getroffen, ob die grundlegende Überlegung richtig ist.

Eine Beurteilung des Preises scheint hingegen weniger bedeutend zu sein. Hohe Preise dienen in meinen Augen dann scheinbar als Beleg dafür, das die Überlegung richtig ist. Ist zwar irgendwie irre, kann ich aber gut mit Leben.

 

Letztlich läuft das natürlich alles auf antizyklische Investments raus, was ja nun wahrlich kein Geheimnis ist. Aber antizyklisch findet bei den meisten einfach nur auf Basis relativer Kursentwicklungen statt ohne das dahinter eine Überlegung zum Preis steht, den man zu zahlen bereit ist.

 

Ich hab inzwischen alles mögliche an Systemen probiert. Sei es auf dem Papier oder mit echtem Geld.

Die eierlegende Wollmilchsau hab ich bisher nicht gefunden. Die besten Ergebnisse fand ich immer, wenn man auf Schablonen verzichtet und einfach seine Rübe anstrengt. Und ein System ist letztlich immer eine Schablone.

Und wenn man seine Rübe in den Momenten anstrengt, wo andere sie gerade offensichtlich abschalten, sei es auch aufgrund äußerer Zwänge. Dann muss man nichtmal besonders viel in der Birne haben. Nur eine grundlegende Arroganz dagegen halten zu können ist dann unabdingbar. Und das ist manchmal verdammt schwer.

 

Wenn ich mich aber zukünftig, wenigstens zum Teil von der simplen Marktankopplung z.B. via ETF lösen will, scheint mir das der vielsversprechendste Weg zu sein. Bisher für mich der einzige, dessen Ausbau sich zu lohnen scheint.

Beständig leichtes Geld, mit leichter Arbeit will an der Börse für mich einfach nicht klappen.

 

Das warten auf Gelegenheiten, wo man dann auch nicht der König der Schlauberger sein muss, erscheint mir besser. Nur die Gelegenheiten, die kann man nicht beeinflussen.

Da muss man einfach nehmen, was da kommt.

 

Und in diesen Momenten ist man auch allen institutionellen Anlegern deutlich überlegen, weil man im Gegensatz zu ihnen absolut flexibel entscheiden kann und sich vor nichts und niemandem rechtfertigen muss.

 

Sehr gutes Statement!

 

Gerade weil an der Börse "alles möglich ist - aber auch das Gegenteil" ( A. Kostolany ) kann es gar kein zuverlässiges System geben.

Kostolany ermahnte auch stets zum selbständigen Denken: "Anleger glaube dem Guru nicht - ganz egal was er verspricht!" ;o)

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etherial

Berechenbar im Sinne von vorhersagbar sind die Ereignisse an der Börse besser als am Roulette Tisch. Am Roulette Tisch ist jedes Ereignis unabhängig vom vorherigen, wenn man mal von Abnutzungserscheinungen der Mechanik und Begrenzungen durch Casinoregeln absieht. Bei der Börse handelt es sich in der Regel nicht um statistisch unabhängige Ereignisse im strengen Sinne, denn sie sind gekoppelt an die wirtschaftliche Entwicklung.

 

Das sagst du jetzt einfach so ... die Kursgewinne selbst sind statistisch gesehen schon nahezu unabhängig - nur so konnte es überhaupt zu der Hypothese vom effizienten Markt kommen. Auch die Kopplung zwischen neuen Informationen und Börsenkursen ist eher schwach, weil der Kurs sie oft schon einpreist, bevor sie aufkommen. Natürlich ist der Zufall nicht perfekt, wer die geeignete Software hat (Supercomputer, die Charts in Millisekunden besser auswerten, als jeder Chartanalyst es kann), kann sicherlich hier und da noch ein paar naive Charties ausnehmen.

 

Der wesentliche Unterschied ist doch ein ganz anderer: Roulette ist ein Glücksspiel mit negativem Erwartungswert. An der Börse hingegen gibt es zumindest was die Geldmenge angeht mehr gewinner als Verlierer.

 

Profis weichen dann auf's Pokern aus....

 

Wobei Pokern mit Glück nur wenig zu tun hat. Eine gute Kombination aus Schauspielertalent und Mathematik ist hinreichend für den Erfolg.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Dann ist der Aktienhandel Glückspiel?

 

Wenn du keine Martkunvollkommenheiten ausnutzen kannst (was quasi auf alle Privatleute zutrifft), definitiv "ja".

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Dagobert

Wenn du keine Martkunvollkommenheiten ausnutzen kannst (was quasi auf alle Privatleute zutrifft), definitiv "ja".

 

das ganze Leben ist ein Glückspiel und die Privatleute sind quasi die Martkunvollkommenheiten (Ausnahme: einzelne Forenmitglieder mit allergrößter Waisheit)

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ipl

Dann ist der Aktienhandel Glückspiel?

Mit positivem Erwartungswert. :D

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Drella

Aber wenn Du als Co-Autor den vergeblichen Teil (kannst ja Deiner Ex-Tante widmen) übernimmst, a la mein BH drückt und ich weiß nicht weiter, dann schreib' ich die Successtory, was meinst?

:w00t:

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