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Shjin

Shareholder Value � viel mehr als ein Schlagwort

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Shjin

Hallo zusammen

 

Ich lese gerade folgenden Artikel (*pdf shareholder value theorie).

 

Wenn ich so anfange zu lesen.. wird es bereits sehr interessant.. kurz das wichtigste...

 

Shareholder Value viel mehr als ein Schlagwort

Massstab für Unternehmensbewertung und erfolg

 

Wir zeigen, dass eine klar definierte und auch kommunizierte

Strategie eine wichtige Voraussetzung darstellt, um für alle Anspruchsgruppen

(«stakeholders») einer Unternehmung Werte zu schaffen.

 

1. Wie misst man den Unternehmenserfolg?

Es geht um die Bewertung von Unternehmen auf Grund der Barwerte zukünftiger, frei verfügbarer Zahlungsströme. Diese Barwerte werden anhand von risikogerechten Marktrenditen berechnet. Dabei wird der ökonomische Wert von Investitionen geschätzt, indem prognostizierte

zukünftige Zahlungsströme mit dem Kapitalkostensatz diskontiert werden. Die aus der Investitionsrechnung bekannte Barwert-Methode wird auf die Bewertung eines gesamten Unternehmens oder einer strategischen Geschäftseinheit übertragen. Die Summe der abgezinsten Zahlungsströme entspricht dem Wert einer Investition bzw. einer Unternehmung oder eines Unternehmensteils. Daraus lässt sich der Shareholder Value berechnen, indem der Wert aller finanziellen Verbindlichkeiten gegenüber Nicht-Eigentümern (Marktwert des Fremdkapitals) subtrahiert wird:

SHAREHOLDER VALUE = UNTERNEHMENSWERT FREMDKAPITAL

 

Im Weiteren werden sogenannte Werttreiber identifiziert, mit welchen eine Nettowertsteigerung für die Aktionäre angestrebt wird.

 

Der Gewinn sagt nichts über die eingegangenen Risiken aus. Das Rechnungswesen ist vergangenheitsbezogen und erfasst das zukünftige Potenzial einer Unternehmung nur sehr mangelhaft. Zudem bringt es eine kurzfristige Denkweise mit sich. Kennzahlen des Rechnungswesens sollten nicht als Basis erfolgsabhängiger Zahlungen verwendet werden.

Als Alternative empfiehlt sich der Shareholder-Value-Ansatz.

 

2. Das Shareholder-Value-Konzept

 

2.1 Wie wird der Unternehmenswert geschätzt?

Der Unternehmenswert lässt sich nach Rappaport in die drei Hauptkomponenten unterteilen:

Gegenwartswert der betrieblichen Cashflows während der Prognoseperiode

Residualwert

Marktwert börsenfähigerWertpapiere

 

Da die Zahlungsströme nicht bis in eine beliebige Zukunft geschätzt werden können, wird zunächst ein für die zu bewertende Unternehmung sinnvoller Prognosehorizont definiert.

Anschliessend werden anhand eines Finanzplans die in den einzelnen Perioden (typischerweise ein Jahr) anfallenden Ein- und Auszahlungen geschätzt, die abgezinst und addiert zum gesuchten Gegenwartswert führen. Für das Ende des Prognosezeitraums muss noch der Restwert geschätzt werden. Er ist unter anderem davon abhängig, welche Unternehmensstrategie für den Planungshorizont unterstellt wurde. Bei einer ausgesprochenen «Ernte-Strategie», bei der kaum Investitionen getätigt werden, entspricht er praktisch dem Liquidationswert. Meistens macht jedoch der Restwert den grössten Teil des Unternehmenswerts aus, da laufend werterhaltende oder -vermehrende Investitionen getätigt werden. Angesichts seiner hohen Bedeutung ist bei der Schätzung des Restwerts mindestens ebenso grosse Sorgfalt geboten wie bei der Erstellung des mehrjährigen Finanzplans.

Copeland, Koller und Murrin schätzen für verschiedene Branchen

Restwerte zwischen 56 und 125 Prozent des gesamten Unternehmenswerts, wenn

die Unternehmung am Ende des Planungshorizonts weitergeführt wird.

Als dritte Komponente kommt schliesslich noch der Marktwert börsengehandelter Wertpapiere hinzu. Hier stellen sich keine Schätz- bzw. Bewertungsprobleme, da ihr Wert direkt beobachtet werden kann.

 

2.2. Wie werden die Kapitalkosten bestimmt?

Da auch die Renditeforderungen der Kapitalgeber aus der Geschäftstätigkeit erwirtschaftet

werden müssen, entspricht der Diskontierungszinssatz den Kapitalkosten der Unternehmung. Sie müssen für die Bestimmung des Unternehmenswerts ebenfalls geschätzt werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Diskontierungszinssatz eine kritische Variable darstellt, da der Unternehmenswert sehr sensitiv darauf reagiert.

Wenn die Duration der erwarteten Zahlungsströme einer Unternehmung beispielsweise zehn Jahre beträgt, so führt eine Unterschätzung der Kapitalkosten um einen Prozentpunkt zu einer Überschätzung des Unternehmenswerts um rund 9%. Je niedriger die Kapitalkosten sind, desto höher wird ceteris paribus der Unternehmenswert sein.

 

Der Erfolg und damit der Wert einer Unternehmung wird insgesamt durch eine Vielzahl unternehmensinterner und -externer Faktoren beeinflusst.

 

Interne Faktoren:

Kapital- und Eigentümerstruktur

Qualität und Beteiligung des Managements

 

Externe Faktoren:

allgemeines wirtschaftliches Umfeld

Konkurrenzsituation

 

Durch Veränderungen in diesen Bereichen können die Kapitalkosten vermindert werden. Damit wird der Unternehmenswert genauso gesteigert wie durch Verbesserungen im operativen Bereich.

 

 

etc. etc.

 

Nun meine Frage. Ich kannte das Konzept bisher überhaupt nicht. Ist dies etwas praktisches, nützliches, was sich auch durchsetzen kann/konnte? .. oder eher Theorie? Ich finde dies objektiv und den Tatsachen entsprechend zu erstellen wird sehr schwierig.. allein zum Beispiel schon den Diskontierungssatz zu bestimmen.. (.. über Jahre hinweg). Das geht doch kaum.

 

Was meint ihr zu diesem Ansatz?

shareholder value theorie.pdf

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cashfloh
· bearbeitet von cashfloh

Was du beschreibst, ist letztendlich nichts anderes als die klassische Aktien- und Unternehmensbewertung.

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kosto1929

In diesem Zusammenhang würde mich ja mal interessieren was ihr von der klassischen Unternehmensbewertung haltet.

 

;)

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Shjin

Was du beschreibst, ist letztendlich nichts anderes als die klassische Aktien- und Unternehmensbewertung.

 

Ja?

Also ich habe in keinem meiner Bücher die ich bezüglich Aktien und deren Bewertung/Analyse gelesen habe, die Auffassung/Methode gefunden, die zukünftigen Cashflows abzuzinsen, wie dies hier bei dieser Methode vertreten ist.

Nichtsdestrotrotz würde ich dann auch gerne den Beitrag von kosto1929 aufgreifen - ist diese Methode angebracht/sinnvoll?

-> für Aktien?

-> für Unternehmen?

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cashfloh
· bearbeitet von cashfloh

Ja?

Also ich habe in keinem meiner Bücher die ich bezüglich Aktien und deren Bewertung/Analyse gelesen habe, die Auffassung/Methode gefunden, die zukünftigen Cashflows abzuzinsen, wie dies hier bei dieser Methode vertreten ist.

Nichtsdestrotrotz würde ich dann auch gerne den Beitrag von kosto1929 aufgreifen - ist diese Methode angebracht/sinnvoll?

-> für Aktien?

-> für Unternehmen?

 

 

... Du scheinst die "falschen" Bücher zu lesen ...

 

... Aktien- und Unternehmensbewertung sind zwei Seiten der gleichen Medallie ...

... nur das abhängig vom Anlass, das Wort Unternehmensbewertung verwendet wird, wenn man ein Unternehmen als ganzes, also die Kontrollmehrheit, erwerben möchte und das Wort Aktienbewertung, wenn nur Bruchteilseigentum erworben werden soll ...

 

achso, dann zur Bewertung/Analyse mal ein paar Bücher ...

 

Handbuch der Aktien-und Unternehmensbewertung - Seppelfricke

Unternehmenswert - Copeland etc.

Corporate Finance - Earys, Ernst

Unternehmnsbewertung - Ernst, Schneider, Thielen

 

... darin findest Du alles was Du brauchst ...

 

;)

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Shjin

Ok, danke für die Literaturangaben. Kann dies nicht gleich sofort durchlesen, aber werds in meine Liste hinzufügen und bei Gelegenheit lesen. Ich gehe demnach von der Annahme aus, dass du diese Methoe gut findest und als positiv und brauchbar ansiehst?

Kurz: Shareholder Value = Unternehmensanalyse ; oder eine Methode einer Unternehmensanalyse

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cashfloh

Shareholder Value, ist doch nur ein Begriff ... ursprünglich eine Art Managementstrategie bei der Uternehmensführung ...

 

... sie besagt letztendlich nichts anderes, als dass im Mittelpunkt der Unternehmensführung die Wertsteigerung für die Aktionäre steht ...

 

... und diese Wertsteigerung bzw. das Potenzial, ist letztendlich nichts anderes, was du bei der fundamentalen Aktienanalyse betrachtest ...

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Ich war und werde immer ein Gegner der Shareholder Value Dominanz sein.

Nicht weil ich als Aktionär etwas gegen Wertsteigerungen hätte, sondern weil die Instrumente, Erfolgsbegriffe und Meßmethoden des Shareholder Values in meinen Augen nur ein Ausschnitt sind. Der Fokus liegt auf dem Ziel. Nicht auf dem Weg der dorthin führen soll. Und schon gar nicht auf einer ganzheitlichen Betrachtung. Dabei entsteht ständig die Gefahr selbstzerstörerischen Handelns, wenn shareholder Value im strategischem Management dominiert.

Die Krise offenbart die Schwächen des Ansatzes gnadenlos.

Wir zeigen, dass eine klar definierte und auch kommunizierte

Strategie eine wichtige Voraussetzung darstellt, um für alle Anspruchsgruppen

(«stakeholders») einer Unternehmung Werte zu schaffen.

 

Da sind sie vielleicht die einzigen, die das zeigen. Ich habe in der Literatur biser nur lesen können, das der Shareholder Value die klare Bevorzugung einer Anspruchsgruppe ist.

 

In der Aktienbewertung kommt man selbstverständlich um die Instrumente die damit verbunden sind nicht herum.

Das sich die Navigation von Unternehmen auf der strategischen Ebene durch den SHV allerdings ebenfalls auf die klassischen Bewertungsansätze stützt, ist schon deshalb fatal, weil die Bewertungsinstrumente nur kurze Zeiträume betrachten und Unternehmen deswegen auch konsequent in kurzfristigeren Zeiträumen denken.

 

Die Alternativen dazu sind allerdings noch in der theoretischen Entwicklung, kämpfen mit uneinheitlichen Begrifsverwendungen und haben noch nicht den Reiz eine so klare Struktur zu bieten wie der SHV, als das sie einfach kopiert und integriert werden könnten.

 

Es ist bedauerlich, das die vernünftigen Ansätze eben auch einen höheren intellektuellen Anspruch haben, weil sie eben genauer die Realität abbilden wollen und sich daher viel mit Widersprüchen und deren Überwindung befassen müssen.

Der SHV kennt solche Probleme nicht. Er reduziert den Erfolg und die Realität auf wenige messbare Größen.

Für mich ist das wie Autofahren, indem man nur auf die Instrumente im Amaturenbrett schaut. Vorausschauendes Fahren hingegen ist ein komplexerer Vorgang.

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kosto1929
· bearbeitet von kosto1929

Für mich persönlich wird "Shareholder Value" vom Management erzeugt, wenn es eine langfristige und vorausschauende Ausrichtung bei seinen Entscheidungen verfolgt. Das langfristige Konzept sollte sichtbar sein. Am Besten noch antizyklisch geprägt. ;)

 

Der kurzfristige Erfolg dient häufig nur dem Eigeninteresse.

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Elvis77

Für mich persönlich wird "Shareholder Value" vom Management erzeugt, wenn es eine langfristige und vorausschauende Ausrichtung bei seinen Entscheidungen verfolgt.

 

Da ist das Problem. Die Instrumente zur Erfolgddefinition sind im SHV Ansatz dafür nicht geeignet.

Dein Verständnis würde eher dem Strategischem Nachhaltigkeitsmanagement entsprechen, mit Ansätzen aus der Innovationstheorie, dem Resource based view, der Systemtheorie etc.

 

Eine vorrausschauende Ausrichtung stösst ständig auf Widersprüche in der Umsetzung des SHV Ansatzes, die er nicht aus sich selbst heraus bewältigen kann.

 

Man mus halt begrifflich trennen. Selbstverständlich soll auch das strategische Nachhaltigkeitsmanagement Shareholder Value erzeugen. Aber eben nicht mit dem Shareholder Value Ansatz als Steuerungsinstrument. Es konzentriert sich eben stärker auf den langfristig gesicherten Weg, der dort hinführen soll.

Würde man jeden Schritt auf diesem Weg mit den SHV Maßstäben beurteilen, könnte ein gutes Unternehmen als schlecht wahrgenommen werden.

Das liegt daran, das der SHV Ansatz durch seine eingeschränkte Sichtweise übersieht, das das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

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Malvolio

Bei aller gerechtfertigten Kritik sollte man aber aufpassen, wovon die Leute reden, wenn von "Shareholder Value" die Rede ist. Ich glaube man tut hier dem ursprünglichen Konzept von Alfred Rappaport häufig unrecht.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Bei aller gerechtfertigten Kritik sollte man aber aufpassen, wovon die Leute reden, wenn von "Shareholder Value" die Rede ist. Ich glaube man tut hier dem ursprünglichen Konzept von Alfred Rappaport häufig unrecht.

 

Es geht ja um den SHV wie er umgesetzt wird.

Kein Ansatz ist noch so wie er erfunden wurde.

Rappaport hat vermutlich noch genausoviel mit dem gelebtem SHV zu tun, wie die Vorstellungen von Herrn Hartz mit den Hartz Reformen oder die Steuerreform von Kirchhoff mit dem wie man es öffentlich dargestellt hat.

Und Nachhakltigkeitsmanagement hat natürlich auch nur wenig damit zu tun, wie es in Unternehmen bisher umgesetzt wird.

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Shjin

Da ist das Problem. Die Instrumente zur Erfolgddefinition sind im SHV Ansatz dafür nicht geeignet.

Dein Verständnis würde eher dem Strategischem Nachhaltigkeitsmanagement entsprechen, mit Ansätzen aus der Innovationstheorie, dem Resource based view, der Systemtheorie etc.

 

Eine vorrausschauende Ausrichtung stösst ständig auf Widersprüche in der Umsetzung des SHV Ansatzes, die er nicht aus sich selbst heraus bewältigen kann.

 

Man mus halt begrifflich trennen. Selbstverständlich soll auch das strategische Nachhaltigkeitsmanagement Shareholder Value erzeugen. Aber eben nicht mit dem Shareholder Value Ansatz als Steuerungsinstrument. Es konzentriert sich eben stärker auf den langfristig gesicherten Weg, der dort hinführen soll.

Würde man jeden Schritt auf diesem Weg mit den SHV Maßstäben beurteilen, könnte ein gutes Unternehmen als schlecht wahrgenommen werden.

Das liegt daran, das der SHV Ansatz durch seine eingeschränkte Sichtweise übersieht, das das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile.

 

Bin mich erst am einlesen, darum antworte ich mit einer weiteren Passage aus dem *pdf.

 

2.3. Wie werden Shareholder Value und dessen Veränderung berechnet?

Nach der Bestimmung des Unternehmenswerts ist schliesslich der Marktwert des Fremdkapitals davon abzuziehen, um den für die Eigentümer der Unternehmung verbleibenden Wert zu erhalten. Damit kann die absolute Höhe des Shareholder Values zu einem bestimmten Zeitpunkt geschätzt werden. Mindestens ebenso wichtig ist es allerdings, die Veränderungen im Zeitablauf zu bestimmen, damit festgestellt werden kann, in welchem Ausmass während einer bestimmten Periode Wert geschaffen (oder allenfalls auch vernichtet) wurde.

Wertschöpfung findet statt, wenn die Verkaufserlöse von Produkten oder Dienstleistungen ihre Herstellungskosten im weitesten Sinn übersteigen. Dabei kann eine Wertsteigerung in jeder Periode sowohl aus den unmittelbar anfallenden freien Zahlungsströmen als auch aus einer Erhöhung des Restwerts einer Unternehmung auf Grund von Investitionen resultieren. So ist es beispielsweise bei jungen Unternehmen nicht ungewöhnlich, dass auf Grund hoher Anfangsinvestitionen zunächst Cashdrains anfallen, die erst in der Zukunft durch zu erwartende Erträge überkompensiert werden. Der Wert der Unternehmung steigt in diesem Fall an, obwohl anfänglich hohe Verluste ausgewiesen werden. Darin zeigt sich besonders deutlich die langfristige Sichtweise, die dem Shareholder-Value-Konzept zugrunde liegt: Langfristige Investitionen schaffen Werte, obwohl bei der Unternehmung vorübergehend sogar buchhalterische Verluste anfallen können.

Anhand eines sorgfältig ausgearbeiteten Finanzplans mit verschiedenen Szenarien

kann der in den einzelnen Perioden geschaffene Shareholder Value geschätzt werden. Überdies kann der Wert bedeutsamer Transaktionen wie Fusionen oder Akquisitionen

sowie alternativer Unternehmens- und Geschäftsbereichsstrategien mit dem Shareholder-Value-Ansatz auf theoretisch fundierter Basis prospektiv ermittelt werden. Dadurch können diesbezügliche Entscheidungen auf einer sachlichen Ebene getroffen werden.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Es geht ja um den SHV wie er umgesetzt wird.

Kein Ansatz ist noch so wie er erfunden wurde.

Rappaport hat vermutlich noch genausoviel mit dem gelebtem SHV zu tun, wie die Vorstellungen von Herrn Hartz mit den Hartz Reformen oder die Steuerreform von Kirchhoff mit dem wie man es öffentlich dargestellt hat.

Und Nachhakltigkeitsmanagement hat natürlich auch nur wenig damit zu tun, wie es in Unternehmen bisher umgesetzt wird.

 

Alles richtig .... man muss aber trotzdem unterscheiden, wovon man redet. Rede ich von ursprünglichen theoretischen Konzept, von irgendwelchen praktischen Umsetzung oder von dem was Journalisten oder sonstwas für Leute darüber schwadronieren? Meistens ist es leider letzteres und alles geht durcheinander. So nach dem Motto "alles in einen Sack und immer feste druff". Da kann dann jeder unter "Shareholder Value" das verstehen, was er gerade will. ;)

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Darin zeigt sich besonders deutlich die langfristige Sichtweise, die dem Shareholder-Value-Konzept zugrunde liegt: Langfristige Investitionen schaffen Werte, obwohl bei der Unternehmung vorübergehend sogar buchhalterische Verluste anfallen können.

 

Ich weis das es schwierig zu verstehen ist. Natürlich kann man langfristige Betrachtungen durchführen. Auch wenn uns die Realität schon seit Jahren zeigt, das dies ganz offensichtlich nicht getan wird.

Die Ausrichtung der bisherigen Bonisysteme verbieten das ja schon fast, da die Erfolgsmessung erst rückwirkend möglich wäre, wenn das Management schon längst nicht mehr da ist.

 

Dazu kommt, das diese rein monetäre Betrachtung implizit immer die Annahme hat, das alle möglichen Umsysteme die dafür in Anspruch genommen werden dauerhaft funktionieren. Man betrachtet nicht was nötig ist, damit dies überhaupt der Fall sein wird.

 

Einfaches Beispiel... Wie kann es sein das der Markt über Jahrzehnte die relative Knappheit von Ressourcen völlig ignoriert und keine Bereitschaft zeigte den Verbrauch durch die zur Verfügungstellung von Explorationskapital auszugleichen?

Im Grunde ein völliges Marktversagen, weil die Eigengesetzlichkeiten das die Umsysteme auch weiterhin ihre Funktion erfüllen können, völlig ignoriert werden und man nicht bereit ist in ihren Erhalt zu investieren.

Dies geschieht erst, wenn die negativen Auswirkungen in Form von Rückwirkungen auf die Unternehmen und den Markt treffen.

Zum ersten werden die Rückwirkungen erst viel zu spät erfasst. Meistens erst dann wenn bereits eine massive Schädigung der Funktionsweise eingetreten ist. Und zum zweiten kann von Antizipation, also dem vorrausschauen der Wirkung der eigenen Handlungen und dessen Rückwirkung gar nicht erst geredet werden.

 

An dieses grundsätzliche Problem kommt der SHV, egal wie man ihn dreht und wendet nicht ran. Es ist nicht vorgesehen. In dieser heilen Welt funktioniert einfach alles um einen herum von alleine. Die Prämisse stimmt einfach nicht um vorausschauend handeln zu können.

 

Der SHV muss wieder eingebetet werden in andere Konzepte. Seine Dominanz ist zu kritisieren. Nicht seine Existenz.

Deswegen habe ich auch gleich zu Anfang geschrieben das ich die Dominanz des SHV ablehne.

Im strategischem Nachhaltigkeitsmanagement ist er im Grunde durch das Effizienzbestreben ein wesentlicher Bestandteil. Aber eingebetet in Ansätze die Effektivität anstreben.

Effizienzansätze, welche die Bedingungen für Effektivität nicht betrachten, können in meinen Augen per se nicht langfristiger Natur sein.

Wir erleben es ja das der Markt immer wieder, im Grunde völlig unnötig gegen Wände fährt, weil den Auswirkungen der eigenen Handlungen keine Berücksichtigung geschenkt wird. Und im SHV existieren diese Wände nicht. Es werden keine Leitplanken gesetzt, die als Voraussetzung zum funktionieren nötig wären. Das macht seine Dominanz gefährlich.

 

Die ganze scheiss Finanzkrise hätten wir uns sparen können, hätte man sich mal Gedanken über die Voraussetzungen gemacht unter denen das alles funktionieren soll.

Dann wäre man vielleicht von selber auf die Idee gekommen, das es so eine Welt nicht geben kann.

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Stairway

Ja?

Also ich habe in keinem meiner Bücher die ich bezüglich Aktien und deren Bewertung/Analyse gelesen habe, die Auffassung/Methode gefunden, die zukünftigen Cashflows abzuzinsen, wie dies hier bei dieser Methode vertreten ist.

 

Welche Methoden wurden denn sonst vorgeschlagen ? - Das ist eigentlich schon Usus.

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Shjin

Welche Methoden wurden denn sonst vorgeschlagen ? - Das ist eigentlich schon Usus.

 

Glaube habs etwas vermischt. Er schrieb Aktien- und Unternehmensanalyse - ich meinte explizit Wertpapieranalyse, z.B. Graham, Bernstein etc. da kam's "logischerweise" nicht vor.

 

Was mich noch sehr interessieren würde.

 

Das Shareholder-Value-Konzept steht im Einklang mit den Erkenntnissen der modernen Finanzierungstheorie. Es ist im Vergleich zu traditionellen, auf dem Rechnungswesen aufbauenden Bewertungsansätzen aussagekräftiger, aber auch anspruchsvoller.

 

Irgendwie habe ich das Gefühl, das Shareholder-Value-Konzept stellt das Rechnungswesen, das Arbeiten mit Kennzahlen als Mittel der Unternehmensführung in ein ziemlich schlechtes Licht.

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Stairway

Irgendwie habe ich das Gefühl, das Shareholder-Value-Konzept stellt das Rechnungswesen, das Arbeiten mit Kennzahlen als Mittel der Unternehmensführung in ein ziemlich schlechtes Licht.

 

SVK ist so ziemlich die überflüssigste Theorie die es gibt - viele CEOs nehmen das als Vorwand zuteuer Aktien rückzukaufen, Fremdkapital aufzunehmen das man nicht braucht und sich dann dafür mit Optionen zu belohnen.

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kosto1929

SVK ist so ziemlich die überflüssigste Theorie die es gibt - viele CEOs nehmen das als Vorwand zuteuer Aktien rückzukaufen, Fremdkapital aufzunehmen das man nicht braucht und sich dann dafür mit Optionen zu belohnen.

 

Welche Theorie gefällt dir am besten?

 

:)

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Shjin

SVK ist so ziemlich die überflüssigste Theorie die es gibt - viele CEOs nehmen das als Vorwand zuteuer Aktien rückzukaufen, Fremdkapital aufzunehmen das man nicht braucht und sich dann dafür mit Optionen zu belohnen.

 

Kompensation

Die Trennung von Eigentum und Kontrolle in den grossen Publikumsgesellschaften führt zu sog. Agency-Kosten. Die Unternehmungsführung hat einen gewissen Freiraum, eigene statt die Interessen der Eigentümer zu verfolgen. Durch (zu) hohe Saläre, luxuriöse Büroeinrichtungen und andere «on-the-job-consumption» wird der Unternehmenswert zu Lasten der Aktionäre vermindert.

 

In den meisten Fällen ist es zweckmässig, sie mit den richtigen Anreizstrukturen zu Sonderleistungen zu motivieren. Dies geschieht meistens, indem man sie durch Aktien- und Optionsbeteiligungspläne zu Miteigentümern macht.

Anreizstrukturen kommen jedoch nicht nur beim Management, sondern immer öfter

auch bei den Angestellten mittels Mitarbeiterbeteiligungsplänen zur Anwendung.

.

Kapitalstruktur-Optimierung

Da sich ein höherer Verschuldungsgrad oft positv auf die Gesamtkapitalkosten auswirkt, kann eine Unternehmung durch Rückzahlung überschüssigen (Eigen-)Kapitals Mehrwert für ihre Aktionäre schaffen. Dabei stehen einer Unternehmung prinzipiell drei Möglichkeiten zur Verfügung:

Dividenden (e.g. «Super-Dividende» oder Bonusdividende)

Aktienrückkäufe

Reduktion des Nominalwertes der Beteiligungspapiere

 

 

 

Gibt es denn Firmen, deren "strategisches Handeln" auf diesem Konzept aufgebaut ist? .. und funktioniert das? (Ist das deine persönliche Meinung? Schon Erfahrungen damit gemacht?)

Aus meiner Sicht - hört es sich nicht schlecht an - aber ich sehe die Schwierigkeiten vor allem in der Analyse/Planung/Ausführung.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Gibt es denn Firmen, deren "strategisches Handeln" auf diesem Konzept aufgebaut ist?

 

Ja. Fast jedes. In den familiengeführten Unternehmen findet man noch am ehesten Außnahmen.

Schon seltsam, das man als "echter" Eigentümer darin scheinbar nicht so einen großen Vorteil sieht.

Und ob es klappt? In einer heilen Welt schon. Nur wer gerade Eigentümer ist, wenns mal wieder gegen die Wand fährt hat dann die Pappnase auf.

Eigentümergeführte Unternehmen wissen schon warum sie es anders machen.

 

Beispiel BASF. Kaufte regelmäßig die eigenen Aktien, egal zu welchem Preis zurück, damit man auch bloss nicht zu viel Geld in der Kasse hat, das nicht im Sinne der Aktionäre arbeitet, sondern eben nur herumliegt.

 

Nun krachts, der Kurs war bombastisch niedrig und man hat kein Geld eigene Aktien zu kaufen.

Toller Plan.

 

Eine Bijou Brigitte hingegen hat kaum Fremdkapital. Das wäre das erste was geändert würde, wenn es nach SKV geführt werden würde. Mehr Fremdkapital aufnehmen und das Eigenkapital ausschütten.

 

Sonst ein tolles Unternehmen, aber bei diesem SVK Quatsch krieg ich manchmal echt die Krise.

Was gut für die Eigentümer ist, ist eben nicht immer gut fürs Unternehmen.

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andy
Eine Bijou Brigitte hingegen hat kaum Fremdkapital. Das wäre das erste was geändert würde, wenn es nach SKV geführt werden würde. Mehr Fremdkapital aufnehmen und das Eigenkapital ausschütten.

Wart mal ab, wenn der EK-Rendite mal auf die Sprünge geholfen werden soll, könnte man hier sicherlich ansetzen. Grade bei dem aktuellen Zinsniveau.

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Shjin

Aber doch interessant wie dieses "Konzept" von mehreren Usern hier verschieden aufgenommen wird.

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Shjin
Lernziele

 

Fachkompetenzen

Wertmanagement-Prinzipien, die auf eine langfristige und am vernetzen Denken und Handeln orientierte Führung einer Unternehmung ausgerichtet sind, verstehen und anwenden (Shareholder Value Management)

 

Methodenkompetenzen

die Instrumente des Du-Pont-Schemans, Shareholder-Value-Konzepts sowie des Wertsteigerungsnetzwerkes auf konkrete Fallbeispiele anwenden

 

Habe gerade noch ein anderes File (noch nicht gelesen). In den Lernzielen ist folgendes vermerkt. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass das SVK fast überall wo ich etwas darüber lese als "gutes Instrument" und "langfristig" dargestellt wird. Hier gehen die Meinungen eher in die andere Richtung.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

Habe gerade noch ein anderes File (noch nicht gelesen). In den Lernzielen ist folgendes vermerkt. Ich möchte lediglich darauf hinweisen, dass das SVK fast überall wo ich etwas darüber lese als "gutes Instrument" und "langfristig" dargestellt wird. Hier gehen die Meinungen eher in die andere Richtung.

 

Ich denke es gibt zwei Gründe die das erklären können.

 

Der erste dürfte der wichtigste sein:

Jeder Ansatz erlebt weiterentwicklungen. Quasi Version 1. 1.1. 2.0 etc. Das dumme ist nur, das die Wirtschaftswissenschaften nur selten dann auch den Begriff ändern. Ausbruch von Kreativität ist dann "neuere" davor zu setzen oder ähnliches. Allgemein ist die Definition schlicht Autorenabhängig und alle verfügen nur über einen kleinsten gemeinsamen Nenner.

Es gibt nicht DEN SVK.

Kaum ein Ansatz wird in der Praxis so verwendet wie er in der Theorie entwickelt wurde. Wenn du also das umfassendste SVK Konzept liest, dann ist das ähnlich der eierlegende Wollmilchsau. Macht nur keiner so.

 

In der Wissenschaftsliteratur kann man die Kritik am SVK inzwischen schon wohl fast als evident betrachten, weil auf das zerpflücken gar nicht mehr eingegangen wird. Die Schwachpunkte werden bereits schlichtweg als bekannt vorausgesetzt.

Andererseits sind damit aber nie die theoretischen weiterentwicklungen des SVK gemeint, sondern eher die Versionen, die letztlich in den Unternehmen angekommen sind.

Und das dürften weder die Ersten Versionen gewesen sein, noch die letzten.

 

Zweitens ist es absolut wichtig zu unterscheiden was du liest. Ob du ein Buch liest das sich mit der Beurteilung von Unternehmen befasst oder an Anleger richtet oder ein Buch was sich wissenschaftlich mit Unternehmensführung und Wertsteigerungen befasst. Bei ersterem ist SVK dominant, bei letzteren nicht.

 

SVK scheint mir in der Populärwissenschaft eine deutlich stärkere Rolle zu spielen, als im Fachbereich.

Mir ist jetzt also nicht klar, ob du dich für ein theoretische SVK interessierst oder für SVK wie es von Unternehmen i.d.R. umgesetzt wird.

 

Wissenschaftlich gesehen nervt dieser ständige Ausbau von Ansätzen finde ich.

Er verwässsert einfach den Aussagegehalt indem so oft angebaut und umgebaut wird, bis er auch wirklich möglichst überall reinpasst. Aber letztlich hat man nur eine Art Frankensteinmonster aus 100 verschiedenen Ansätzen gebastelt und alle Grenzen verwischt.

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