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Shjin

Shareholder Value � viel mehr als ein Schlagwort

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fireball

sorry was soll positiv bzw. negativ sein ? Wäre nett wenn du einfach den Absatz zitierst den du nicht zuordnen kannst.

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Shjin
Noch als kleine Randbemerkung, wo sind den jetzt hier die die aus dem Ich finde es schade Thema ? klar theoretische Behandlung von Themen ist einfach langweilig. Gut finde ich das in diesen Themen keine Ansehenspunkte vergeben werden, ist doch auch viel wichtiger im Offtopic. Soviel zu den Bewertungen von Beiträgen rofl.

 

 

Sorry schreibe vom Iphone aus... nid so einfach :P Das meinte ich.

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fireball

Lies es einfach mit einer gehörigen Portion Ironie.

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Elvis77
· bearbeitet von Elvis77

@Elvis77

Besten Dank für deinen Beitrag. Gerade in der Schule und sehr langweilig!

Werde das Thema SVK für mich noch komplett durcharbeiten und würde mich dann gern nochmals melden.

Du vertrittst ja die Auffassung, dass SVK kein langfristig ausgerichtetes Konzept/Ansatz ist. Was wären denn für dich geeignete langfristige Ansätze?

 

Ansätze die das Unternehmen und nicht die Eigentümer in den Vordergrund stellen. Das war der entscheidende Paradigmenwechsel den das SVK bewirkt hat.

Früher war z.B. der Börsenkurs einfach etwas, was sich eben ergeben hat. Es war nicht Ziel der Unternehmenssteuerung ihn zu steigern. Es wurde quasi als residualgröße betrachtet die sich eben ergibt. Heute steht vor jeder Entscheidung als aller erstes die Frage wie sie sich auf den Börsenkurs auswirken wird. Und der wird nunmal kurzfristig bestimmt und nicht langfristig. Deswegen kollidiert ein SVK das sich naturgemäß auf Aktionärsinteressen, dessen Maßstab der Börsenkurs ist konzentriert, immer wieder mit langfristigen Unternehmensinteressen.

Zwei Beispiele:

Die Unternehmenssteuerung wird erheblich durch die Dividendenerwartung beeinflusst. Du wirst es kaum erleben das in wirtschaftlich guten Zeiten die Dividende mal gekürzt wird, weil das Unternehmen stärkere Rücklagen schaffen will oder seinen Ausbau und seine marktstellung massiv erweitern möchte. Zuerst müssen die Dividendenerwartungen erfüllt werden. Alle anderen Ziele können nur mit den verbleibenden Mitteln erreicht werden. Hier schränken die kurzfristigen Eigentümerinteressen beständig die langfristigen Unternehmensinteressen ein, da die Gewinnverwendung von Anfang an Einschränkungen unterliegt.

 

Zweites Beispiel. Die meisten eigentümergeführten Unternehmen versuchen deutlich stärker ihr Personal in schlechten Zeiten zu halten, weil sie Wissen, das sie im nächstem Aufschwung sonst schlechter profitieren. Neuanstellungen in ein Unternehmen und seine Kultur zu integrieren ist ein langer Prozess. Bei den Börsenunternehmen werden Personalentlassungen nahezu grundsätzlich begrüßt und mit Kursaufschlägen belohnt, weil man kurzfristig die Kostenseite entlastet. Wenigstens hat in Deutschland die Kurzarbeiterregel das schlimmste bisher verhindert.

Dies ist aber auch ein Punkt wo man langsam zu den Unternehmen durchdringt und ihnen und den Aktionären langsam klar machen kann das dieser massive Stellenabbau in Rezessionen unterm Strich teurer kommt und qualifiziertes Stammpersonal nicht beliebig entlassen und eingestellt werden kann.

Wenn aber eine Unternehmenssteuerung sich an Aktionärsinteressen, damit am Börsenkurs und damit an Kennziffern wie dem KGV orientiert, stehen in Rezessionen Kostensenkungen ganz vorne an und die Langfristperspektive tritt zwangsläufig zurück, weil sonst das KGV viel zu hoch wäre, mit entsprechenden Konsequenzen für den kurzfristigen Börsenkurs.

 

Es gibt Unternehmen, die Versuchen sich dem zu entziehen. Das ist aber jedesmal ein Krampf auf dem Parkett das den Aktionären zu vermitteln.

 

Meine These ist, das Aktionäre keine guten Eigentümer sind. Unternehmenssteuerung daher auf ihre Interessen auszurichten, ist nicht der beste Weg.

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Shjin
Meine These ist, das Aktionäre keine guten Eigentümer sind. Unternehmenssteuerung daher auf ihre Interessen auszurichten, ist nicht der beste Weg.

 

Was sind denn langfristig gute Ansätze/Konzepte aus Unternehmenssicht? Würde mich hier gerne etwas einlesen.

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Elvis77

Was sind denn langfristig gute Ansätze/Konzepte aus Unternehmenssicht? Würde mich hier gerne etwas einlesen.

 

Da würde man jetzt in der Strategischen Managementlehre, bzw. Unternehmensstrategie landen. Die stellt sich z.B. die Frage warum ein Unternehmen, trotz gleicher Bedingungen, erfolgreicher ist als das andere.

Das ist aber ein ganzes Bündel von Ansätzen. SVK spielt dabei keine Rolle, weil es quasi auf die operative Ebene verdrängt wird, die bei der Umsetzung der Strategien erst beachtet wird.

 

Das ist eben meiner Meinung nach der Fehler, das der SVK mit seinen Zielgrößen zu sehr in die strategischen Entscheidungen reinpfuscht.

 

Leider kann ich da nichts einstiegsfreundliches Empfehlen.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Meine These ist, das Aktionäre keine guten Eigentümer sind. Unternehmenssteuerung daher auf ihre Interessen auszurichten, ist nicht der beste Weg.

 

Die Ironie ist, dass es oft auch nur vermeintlich im Interesse der Aktionäre ist. Die Dividendenpolitik ist hierfür ein schönes Beispiel. Theoretisch ist es (von steuerlichen Erwägungen mal abgesehen) für den Aktionär ja völlig egal ob und wenn ja wieviel ein Unternehmen von seinem Gewinn ausschüttet oder thesauriert. Der Aktionär kann auch durch Anteilsverkäufe nahezu jeden beliebigen Zahlungsstrom erzeugen, den er durch eine mögliche Ausschüttung erhalten würde. Dennoch wird eine hohe Dividendenausschüttung häufig als der heilig Gral aktinonärsfreundlichen Verhaltens hochgehalten obwohl es für viele Unternehmen womöglich viel besser wäre, wenn sie die Mittel im Unternehmen investieren würden.

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Shjin

Ansätze die das Unternehmen und nicht die Eigentümer in den Vordergrund stellen. Das war der entscheidende Paradigmenwechsel den das SVK bewirkt hat.

 

Es gibt Unternehmen, die Versuchen sich dem zu entziehen. Das ist aber jedesmal ein Krampf auf dem Parkett das den Aktionären zu vermitteln.

 

Meine These ist, das Aktionäre keine guten Eigentümer sind. Unternehmenssteuerung daher auf ihre Interessen auszurichten, ist nicht der beste Weg.

 

Die Ironie ist, dass es oft auch nur vermeintlich im Interesse der Aktionäre ist. Die Dividendenpolitik ist hierfür ein schönes Beispiel. Theoretisch ist es (von steuerlichen Erwägungen mal abgesehen) für den Aktionär ja völlig egal ob und wenn ja wieviel ein Unternehmen von seinem Gewinn ausschüttet oder thesauriert. Der Aktionär kann auch durch Anteilsverkäufe nahezu jeden beliebigen Zahlungsstrom erzeugen, den er durch eine mögliche Ausschüttung erhalten würde. Dennoch wird eine hohe Dividendenausschüttung häufig als der heilig Gral aktinonärsfreundlichen Verhaltens hochgehalten obwohl es für viele Unternehmen womöglich viel besser wäre, wenn sie die Mittel im Unternehmen investieren würden.

 

Ich möchte nun doch nochmal diesen Punkt aufgreifen. Wir haben "hier" also festgestellt, oder die vorherrschende Meinung ist, dass das SVK eine kurzfristige, auf den Aktionär ausgerichtetes Konzept ist. Die Ausrichtung auf den Aktionär ist jedoch ungleich mit den Zielsetzungen des Unternehmens. Fokus auf den Aktionär = nicht immer beste Entscheidung fürs Unternehmen = Zielkonflikt. Obwohl der Aktionär, das Geld zur Verfügung stellt.

Denke, dies fasst es gut zusammen und kann man so stehen lassen.

 

In den Wirtschaftswissenschaften oder auch anderswo gilt es ja immer, eine Theorie gilt solange als annerkannt/"state of the art" solange diese nicht durch eine bessere abgelöst wird. Darum würde ich einerseits gerne die Frage stellen, wenn man sich auf den Aktionär ausrichtet ist das SVK gut, das beste?

Wenn man jedoch die langfristigen Unternehmensziele / wie ein Unternehmen geführt werden sollte in den Vordergrund stellt wonach sollte man sich dann richten/halten. Ich bin der Meinung eine klare Marschrichtung sollte man dennoch vorgeben an der man sich messen kann. (Kann mir in diesem Punkt jemand weiterhelfen / einige Ansätze/Theorien/Methoden bekannt geben?)

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Shjin

Würde gerne noch eine weitere - aus meiner Sicht interessante Textpassage - hier aufführen:

 

Der Shareholder-Value-Ansatz stellt eine klare wirtschaftspolitische Parteinahme zugunsten des Kapitals dar

 

Es kann nur rationale und nachvollziehbare Entscheidungen geben, wenn die Unternehmensleitung über eine klar definierte und eindimensionale Zielfunktion verfügt. Es ist jedoch nicht gesagt, dass dies die Aktionäre sein müssen.

Kapital ist extrem mobil und insofern hervorragend geeignet, die Aufgaben einer effizienten Allokation zu erfüllen. Eine auf Arbeit statt auf Kapital gegründete Wettbewerbswirtschaft hätte wesentlich höhere Risiko- und Allokationskosten zu tragen.

Eine Volkswirtschaft, die nicht die Minimierung ihrer Risikokosten anstrebt, ist im globalen Wettbewerb kaum überlebensfähig. Minimierung der Risikokosten heisst aber Minimierung der Kapitalkosten und das Wieder Maximierung des Unternehmenswerts: dieser ergibt sich nämlich als der Quotient aus den erwarteten zukünftigen Cash-Flows und den vom Markt geforderten Eigenkapitalkosten! Die Maximierung des Shareholder Value ist somit schlicht das betriebswirtschaftliche Korrelat zu einer klar geordneten, effizient gestalteten und auf dem Privateigentum basierenden Gesamtwirtschaft.

Die damit verbundene "Parteinahme" zugunsten der Aktionäre ist aber in einer Wettbewerbswirtschaft zugleich stark kanalisiert: dasselbe Shareholder-Value-Denken sorgt nämlich dafür, dass auch das Kapital der gnadenlosen Kontrolle durch den Markt unterworfen wird. Wir können und wollen nicht verhindern, dass die Unternehmen danach trachten, ihre Kosten so gering wie möglich zu halten. Im Gegenteil: Wir fordern sie dazu auf, gerade das zu tun. Wir, die Konsumenten, zwingen sie dazu, indem wir das billigere Angebot dem teureren vorziehen, und die Unternehmen sind gehorsam: Sie reduzieren ihre Belastungen im Bereich der Materialkosten, der Energiekosten, der Personalkosten, der Steuern etc. Warum sollten wir ausgerechnet die Kapitalkosten davon ausnehmen und den Kapitaleignern das Privileg einräumen, vom unerbittlichen Druck der in einem kapitalistischen Wirtschaftssystem angelegten Kostenreduktion verschont zu bleiben? Nur ein Denken in Shareholder-Value-Kategorien unterwirft auch das Kapital der zwingenden Logik des Marktes. Nur ein Denken in Shareholder-Value-Kategorien macht auch das Kapital zum Sklaven des Systems, eine Rolle, die die anderen "Stakeholder", ob sie es wollten oder nicht, aufgrund der Macht des Faktischen längst haben akzeptieren müssen.

 

Lediglich vom durchlesen, klingt für mich eigentlich alles logisch..

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kosto1929
· bearbeitet von kosto1929
Meine These ist, das Aktionäre keine guten Eigentümer sind. Unternehmenssteuerung daher auf ihre Interessen auszurichten, ist nicht der beste Weg.

 

Diese These vertrete ich auch und ich kann dir auch sagen warum: Aktionäre schauen, genauso wie Unternehmenslenker mit fixer Boni, häufig nur auf den kurzfristigen Profit.

 

Das hat aber mit einer langfristen und nachhaltigen Geschäfspolitik wenig zu tun. Da geht es nur darum den Aktienkurs kurzfristig nach oben zu treiben.

 

Schau dir das kurzfr. Primborium mit den Analysten und den Quartalszahlen an.

 

Die Marktteilnehmer schauen viel zu viel auf dir aktuelle Sicht und nicht auf das große Bild.

 

Am Besten sind große Ankerinvestoren wie z.B. Frau Klatten oder Familenunternehmen, die auf die langfristige Entwicklung schauen.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Wie hier auch schon angeklungen muss man auch immer berücksichtigen, das sich in der "Berater-BWL" auch immer wieder Modewellen bilden, die nicht selten mit der eigentlichen betriebswirtschaftlichen Theorie nur noch wenig zu tun haben und sich hier nur Teilbereiche rauspicken, neue Begriffe dafür erfunden werden (möglichst Anglizismen) um dann von den Beratungsfirmen für viel Geld verkauft werden zu können. Das viele der so verwursteten Modelle dabei häufig gewissen Annahmen unterliegen, die in der Realtiät oft nicht erfüllt werden, wird dabei oft geflissentlich unter den Teppich gekehrt. Journalisten und sogl. "praxisorientierte" Buchautoren mögen sowas natürlich auch und hängen sich dann dort mit rein.

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Shjin

Ich muss jetzt aber nochmals nachfragen.. (bin mir hier noch etwas unschlüssig) .. wer hat denn den Kurs eines Unternehmens zu bestimmen? Die Aktionäre (denen das Unternehmen gehört) oder die Manager (die das Unternehmen führen)?

Die Antwort müsste klar lauten: den Aktionären.

 

.. auch ich vertrete absolut die Ansicht, dass Unternehmen sich besser langfristig orientieren sollten. Aber soll ein Manager (CEO, Verwaltungsrat) die Möglichkeit haben sich darüber hinwegzusetzen und - den Aktionären zuwider zu handeln? .. auch wenn es zum Beispiel besser wäre?

 

"Es gibt wenig Entwicklungstendenzen, die so gründlich das Fundament unserer freien Gesellschaft untergraben können, wie die Annahme einer anderen sozialen Verantwortung für die Unternehmer, als die, für die Aktionäre ihrer Gesellschaften soviel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften. Das andere ist eine zutiefst subversive Doktrin. wenn die Unternehmer eine andere soziale Verantwortung haben als die, für ihre Aktionäre möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, wie sollten sie genau bestimmen, was für eine? Können Privatleute, die sich für berufen halten, bestimmen, was das soziale Interesse verlangt? Können sie entscheiden, wie gross die Belastung sein darf, die sie im Namen des sozialen Interesses sich selbst oder ihren Aktionären zumuten können? Kann man tolerieren, dass derart wichtige öffentliche Funktionen wie Besteuerung, Ausgabenverteilung und ihre Kontrolle von den Leuten wahrgenommen werden, die vorübergehend aufgrund ihrer Wahl ... durch rein private Gruppen für bestimmte Unternehmen verantwortlich sind?"

 

"Da jedoch die Direktoren solcher Gesellschaften eher die Verwalter von anderer Leute Vermögen als von ihrem eigenen sind, kann man nicht wohl erwarten, dass sie es mit derselben ängstlichen Sorgfalt überwachen, wie die Teilhaber einer Privatgesellschaft das Ihrige. Gleich den Verwaltern eines reichen Mannes neigen sie sehr dazu, die Inachtnahme von Kleinigkeiten als der Ehre ihrer Herren zuwiderlaufend zu betrachten und entschlagen sich sehr leicht dieser Pflicht. Nachlässigkeit und Vergeudung müssen deshalb stets mehr oder minder in der Geschäftsleitung solcher Gesellschaften obwalten."

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Malvolio

Ich muss jetzt aber nochmals nachfragen.. (bin mir hier noch etwas unschlüssig) .. wer hat denn den Kurs eines Unternehmens zu bestimmen? Die Aktionäre (denen das Unternehmen gehört) oder die Manager (die das Unternehmen führen)?

Die Antwort müsste klar lauten: den Aktionären.

 

.. auch ich vertrete absolut die Ansicht, dass Unternehmen sich besser langfristig orientieren sollten. Aber soll ein Manager (CEO, Verwaltungsrat) die Möglichkeit haben sich darüber hinwegzusetzen und - den Aktionären zuwider zu handeln? .. auch wenn es zum Beispiel besser wäre?

 

Bei Kapitalgesellschaften hast du hier die klassische Pricipal-Agency-Problematik. Das Management (der "agent") soll die Interessen der Aktionäre (des "pricipal") vertreten und das Unternehmen in ihrem Sinne führen, hat aber natürlich auch Eigeninteressen, die unter Umständen den Interessen der Aktionäre widersprechen. Die Aktionäre müssen also irgendwie versuchen, diese Eigeninteressen des Managements zu begrenzen oder entsprechende Anreize (z.B. durch Aktienbeteiligungen) zu setzen, dass sie im Sinne der Aktionäre handeln.

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Shjin

Bei Kapitalgesellschaften hast du hier die klassische Pricipal-Agency-Problematik. Das Management (der "agent") soll die Interessen der Aktionäre (des "pricipal") vertreten und das Unternehmen in ihrem Sinne führen, hat aber natürlich auch Eigeninteressen, die unter Umständen den Interessen der Aktionäre widersprechen. Die Aktionäre müssen also irgendwie versuchen, diese Eigeninteressen des Managements zu begrenzen oder entsprechende Anreize (z.B. durch Aktienbeteiligungen) zu setzen, dass sie im Sinne der Aktionäre handeln.

 

Ich hoffe es stört nicht wenn ich mich hier ab und zu nicht mit selbstgeschriebenen Beiträgen äussere, sondern dies Personen überlasse die dies besser können. Auf die Agency Problematik bezogen möchte ich folgendes sagen:

 

Es gibt wenig Entwicklungstendenzen, die so gründlich das Fundament unserer freien Gesellschaft untergraben können, wie die Annahme einer anderen sozialen Verantwortung für die Unternehmer, als die, für die Aktionäre ihrer Gesellschaften soviel Gewinn wie möglich zu erwirtschaften. Das andere ist eine zutiefst subversive Doktrin. wenn die Unternehmer eine andere soziale Verantwortung haben als die, für ihre Aktionäre möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften, wie sollten sie genau bestimmen, was für eine? Können Privatleute, die sich für berufen halten, bestimmen, was das soziale Interesse verlangt? Können sie entscheiden, wie gross die Belastung sein darf, die sie im Namen des sozialen Interesses sich selbst oder ihren Aktionären zumuten können? Kann man tolerieren, dass derart wichtige öffentliche Funktionen wie Besteuerung, Ausgabenverteilung und ihre Kontrolle von den Leuten wahrgenommen werden, die vorübergehend aufgrund ihrer Wahl ... durch rein private Gruppen für bestimmte Unternehmen verantwortlich sind?

Da jedoch die Direktoren solcher Gesellschaften eher die Verwalter von anderer Leute Vermögen als von ihrem eigenen sind, kann man nicht wohl erwarten, dass sie es mit derselben ängstlichen Sorgfalt überwachen, wie die Teilhaber einer Privatgesellschaft das Ihrige. Gleich den Verwaltern eines reichen Mannes neigen sie sehr dazu, die Inachtnahme von Kleinigkeiten als der Ehre ihrer Herren zuwiderlaufend zu betrachten und entschlagen sich sehr leicht dieser Pflicht. Nachlässigkeit und Vergeudung müssen deshalb stets mehr oder minder in der Geschäftsleitung solcher Gesellschaften obwalten.

 

Je präziser die Unternehmung verfasst ist, je klarer das System aus Anreizen und Handlungsbeschränkungen funktioniert, durch das die Machtsphären der Beteiligten gegeneinander abgesteckt und ihre Verhaltensweisen zielgerichtet werden, um so eher weiss jeder, woran er ist. Je mehr Spielräume und Unschärfebereiche hingegen das System für das Handeln der Manger offen lässt, umso grösser wird die Gefahr, dass diese sich opportunistisch verhalten und zuvörderst ihre eigenen Interessen im Auge haben. Das Shareholder-Value-Konzept, zielgerichtet eingesetzt, ist geeignet, diese Gefahren zu vermindern.

Ob es mit Hilfe des Shareholder-Value-Prinzips gelingt, diese Interessenkongruenz herbeizuführen, ist fraglich, denn die idealen Marktbedingungen (hinreichende Wettbewerbsintensität und keine Externalitäten) sind nicht immer gegeben. Mit einem mehrdimensionalen Zielsystem im Sinne des Stakeholder-Ansatzes ist es unmöglich, denn er erlaubt es, für jedwedes Handeln eine legitimatorische Begründung zu geben.

... why do so many managers and directors of corporations embrace stakeholder theory? One answer lies in their own personal short run interests. Because stakeholder theory provides no definition of better, it leaves managers and directors unaccountable for their stewardship of the firm's ressources. With no criteria for perfomance, managers cannot be evaluated in any principled way. Therefore, stakeholder theory plays in the hands of self-interested managers alowing them to persue their own intests at the expense of society and the firm's financial claimants.

 

... ich bin der Meinung die Manager eines Unternehmens sind lediglich die ausführende Kraft und sollten demnach in ihrem Tun und Handeln eingeschränkt und kontrolliert werden. .. oder seht ihr das anders?

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Malvolio

Ich hoffe es stört nicht wenn ich mich hier ab und zu nicht mit selbstgeschriebenen Beiträgen äussere, sondern dies Personen überlasse die dies besser können. Auf die Agency Problematik bezogen möchte ich folgendes sagen:

 

 

 

... ich bin der Meinung die Manager eines Unternehmens sind lediglich die ausführende Kraft und sollten demnach in ihrem Tun und Handeln eingeschränkt und kontrolliert werden. .. oder seht ihr das anders?

 

Das ist ein zweischneidiges Schwert. Sicher wird durch stark eingeschränkte und kontrollierte Manager das Risiko opportunistischen Verhaltens eingeschränkt. Andererseits muss der Führung eines Unternehmens ja auch Raum für unternehmerische Entscheidungen gelassen werden, z.B. um neue Märkte zu erschließen oder das Unternehmen an geänderte Rahmenbedingungen anzupassen.

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Elvis77

Das ist wirklich nicht klar zu sagen.

Wenn ich sehe, das sie angesichts der trüben Aussichten dieses Jahr im Schnitt 70% ihrer Gewinne ausgeschüttet haben, würde ich sie am liebsten verhaften lassen.

Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Ich weis nicht warum diese Hausfrauenweisheit eigentlich nicht für Unternehmen gelten soll. Und wenn sie dann nichtmal in der Not ihre paar Überschüsse beisammen halten wollen, finde ich das alles andere als verantwortungsbewußt.

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Shjin

Das ist wirklich nicht klar zu sagen.

Wenn ich sehe, das sie angesichts der trüben Aussichten dieses Jahr im Schnitt 70% ihrer Gewinne ausgeschüttet haben, würde ich sie am liebsten verhaften lassen.

Spare in der Zeit, so hast du in der Not. Ich weis nicht warum diese Hausfrauenweisheit eigentlich nicht für Unternehmen gelten soll. Und wenn sie dann nichtmal in der Not ihre paar Überschüsse beisammen halten wollen, finde ich das alles andere als verantwortungsbewußt.

 

Ja gut, aber ich denke da bestehen auch Verträge, resp. Verpflichtungen und dann können die halt nicht einfach ausgesetzt werden (jetzt auf Boni, Vergütungen bezogen). Wenn weiter Dividenden ausgeschüttet werden ok - es sei denn Reserven sind vorhanden.

Was ich aber gerne noch weiter thematisieren möchte... hier wird häufig Kritik genannt, die ich grösstensteils auch als gerechtfertigt empfinde. Was mir aber fehlt sind konkrete Empfehlungen wie man dies besser lösen könnte.

Was ist denn der "state of the art" wie ein Unternehmen geführt werden soll? Wenns das nicht gibt kann man auch keine objektive Kritik ausüben..

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Elvis77

Einfach mit der klassischen Betriebswirtschaftslehre die es bei Entscheidungen vorher ja auch nicht interessiert hat, wie nun die Eigentumsverhältnisse an dem Unternehmen sind.

Der SVK ist kein revolutionär neues Konzept. Das meiste ist Bestandteil der klassischen Betriebswirtschaftslehre. Nur plötzlich hat sie durch den SVK einen ganz bestimmten Adressaten bekommen. Das sorgt dafür, das das Unternehmen auf den stetig wechselnden Eigentümer ausgerichtet wird und nicht mehr auf sich selber.

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ipl

Das ist eine sehr schizophrene Diskussion. ;)

 

Aktionäre sollen also gezielt Führungskräfte einstellen, damit diese einen Kurs fahren, den die Aktionäre nicht haben wollen, weil Aktionäre dumm sind?

 

Und deshalb sollte die Unternehmensführung nicht auf den Vorteil der Aktionäre ausgerichtet werden, weil die Aktionäre nicht wissen, was gut für sie ist, und eine Ausrichtung nicht auf ihren Vorteil ihnen zum größten Vorteil gereicht!

 

Alles klar. :thumbsup:

 

Ich glaube hier wird einfach schlechte (kurzfristige) Führung massiv mit SHV-konformer Führung verwechselt.

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Malvolio

Das ist eine sehr schizophrene Diskussion. ;)

 

Aktionäre sollen also gezielt Führungskräfte einstellen, damit diese einen Kurs fahren, den die Aktionäre nicht haben wollen, weil Aktionäre dumm sind?

 

Und deshalb sollte die Unternehmensführung nicht auf den Vorteil der Aktionäre ausgerichtet werden, weil die Aktionäre nicht wissen, was gut für sie ist, und eine Ausrichtung nicht auf ihren Vorteil ihnen zum größten Vorteil gereicht!

 

Alles klar. :thumbsup:

 

Ich glaube hier wird einfach schlechte (kurzfristige) Führung massiv mit SHV-konformer Führung verwechselt.

 

Nein, es liegt bei Kapitalgesellschaften (zumindest bei Publikumsgesellschaften) nun mal in der Natur der Sache das Eigentum (Aktionäre) und Management auseinander fallen. Wenn die Aktionäre in so einem Fall selbst ein Unternehmen nicht führen wollen oder können, dann müssen sie wohl oder übel Führungskräfte einstellen, um das Unternehmen in ihrem Sinne zu leiten. Das Risiko das sie dabei eingehen ist aber natürlich, dass die Unternehmensleitung auch Eigeninteressen verfolgt, die unter Umständen den Interessen der Aktionäre widersprechen können (z.B. der Vorstandsvorsitzende will sich um jeden Preis selbst ein Denkmal setzen, indem er den größten Automobilkonzern der Welt schaffen will). Dieser Konflikt ist nahezu unvermeidlich. Die Aktionären lediglich durch Kontrolle, Einschränkung oder bestimmte Anreizkonzepte versuchen, dies zu beschränken.

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Elvis77

Mal wieder ein schönes Beispiel

Als leichte Enttäuschung bei RWE werten Börsianer zudem, dass der Versorger seine Aktionäre nicht am Verkaufserlös für die letzten Anteile des US-Wassergeschäfts beteiligen will. Stattdessen sollen mit dem Erlös Schulden zurück gezahlt werden.

 

http://www.n-tv.de/wirtschaft/marktberichte/Dubai-haelt-Dax-in-Schach-article617804.html

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Shjin

 

 

Eben ... totaler Schwachsinn. Und da die Mehrzahl der sog. "Wirtschaftsjournalisten" auch keine Ahnung haben wir eben so ein Unfug immer weiter verbreitet.

 

Also ich finde das Konzept gut und sehe eher die Problematik, dass das Konzept an sich gut ist, jedoch falsch eingesetzt wird.

Nach der Theorie:

 

Free Cashflows sollen nach dem Shareholder-Value-Ansatz an die Aktionäre ausbezahlt werden (Dividendenausschüttung, Aktienrückkauf), sofern eine Schuldentilgung nicht zweckmässig ist

Begründung: Wenn Manager keine sinnvollen Möglichkeiten sehen, wie sie das operativ erwirtschaftete Geld rentabel investieren können, dann ist es besser, dieses an die Aktionäre zurück-zugeben.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Also ich finde das Konzept gut und sehe eher die Problematik, dass das Konzept an sich gut ist, jedoch falsch eingesetzt wird.

Nach der Theorie:

 

Mal von möglichen steuerlichen Gründen, Transaktionskosten usw. abgesehen ist es schlicht irrelevant ob die Unternehmen "freies Geld" ausschüttet oder nicht. Das Geld gehört dem Aktionär anteilig sowieso. Und wenn er lieber Bargeld in der Tasche hätte könnte er das auch jederzeit durch Anteilsverkäufe realisieren. Es ist schlicht ein unausrottbares Volksmärchen, dass durch Ausschüttungen aus dem Unternehmen an die Aktionäre irgendein zusätzlicher Wert generiert wird. Wenn das wahr wäre, dann müsste man ja am besten alle Unternehmen komplett liquidieren und den Erlös ausschütten. ;) Erst recht irrwitzig wird es, wenn ein Unternehen auf sinnvolle Schuldentilgungen oder Investitionen verzichtet, um Ausschüttungen vornehmen zu können und die sogenannten Analysten und Journalisten das dann noch als aktionärsfreundlich feiern.

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