gr4fi September 2, 2005 Hallo an alle Ich hätte eine Frage zu Ausbildungsberufen oder generell Berufen in der Finanzbranche. Da ich mich sehr für Aktien,Optionsscheine und co. interessiere würde ich gerne beruflich damit zutun haben. Ich weis zumindest das man mit einer Bankkaufmann Ausbildung + Zusatzqualifikation z.B. in einem Trading Center oder in einer InvestmentBank oder wie auch immer arbeiten kann. Ausbildungsberufe die sich jetzt direkt mit dem Thema beschäftigen konnte ich nur Fondsverwalter (oder ähliches) finden. Nun etwas zu mir :> Ich bin jetzt 19 komme aus Hessen (ca. 40 km von FFM) und habe dieses Jahr meine Fachhochschulreife gemacht Richtung Wirtschaft/Verwaltung Noten naja eigentlich recht passabel hatte schon schlechtere Zeugnisse ^^) Nun steht nach den Sommerferien ein Praktikung bei einer Versicherung an. nach diesen 6 Monaten weis ich dann nicht was weiter. Also konkret meine Frage ist jetzt was gibt es sonst noch wie Ausbildungsberufe (IHK anerkannt) die sich mit dem Thema beschäftigen . Wie sind die Aussichten in dieser Branche einen Job zu bekommen ? Lohnt Studium um in der Richtung voranzukommen ? Wenn ja welches ? Und was könnte man sonst noch machen um Beruflich mit Aktien&Co. zu arbeiten. so mfg. ich hoffe hier findet sich jemand der mir weiterhelfen kann ! ps. Das Bankkaufmann lehre nicht das wahre ist weis ich :> also was Perspektiven angeht (selbst in FFM) so dann schonmal vielen dank Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
TraderS September 2, 2005 Hi ! Du interessierst Dich da sicherlich für einen sehr interessanten Bereich der Wirtschaft - keine Frage. Allerdings muss man auch an ein paar Stellen mal etwas genauer, kritischer hinschauen. Wichtig ist dabei zu erkennen, wer an der Börse was macht, wer nur ausführt und wer die wirklichen Entscheidungen trifft. Viele sind der Meinung, dass wenn sie von einem Broker sprechen, sie schon bei DER Person der Finanzwelt sind. Das ist allerdings nicht richtig. Die Broker sind diejenigen Personen, die in den Händlerräumn der Banken sitzen und vor den vielen Bildschirmen und im Auftrag der vermögenden Privatkunden oder eben der zahlreichen Filialen der Bank Aktien kaufen oder verkaufen. Diese Leute führen aber in aller Regel nur aus. D.h., sie bekommen vorgaben innerhalb derer sie sich zu bewegen haben oder sich bewegen dürfen. Die wirklich wichtigen Entscheidungen, die dan auch von strategischer Tragweite sind, werden von den sogenannten "Investment-Bankern" getroffen. Dieser Berufsstand hat aber anders als in Amerika und England in Deutschland einen eher "angekratzten" Ruf. Ihr Image ist nicht wirklich gut, bzw. in den USA und GB weitaus höher angesehen. Zur Ausbildung ************ Ich weis zumindest das man mit einer Bankkaufmann Ausbildung + Zusatzqualifikation z.B. in einem Trading Center oder in einer InvestmentBank oder wie auch immer arbeiten kann. Ja das stimmt. Um z.B. als Broker in einen Händlersaal oder auf das Börsenparkett zu kommen, ist eine Ausbildung zum Bankkaufmann ein absolutes Muss und darüber hinaus sind noch -meist hausintern durchgeführte- Weiterbildungsveranstaltungen zu absolvieren. Hier ist aber ein erstes "Problem" zu erkennen. Eine Ausbildung zum Bankkaufmann ist heute auch nicht mehr soo leicht zu bekommen, wie früher noch. Viele diese Stellen werden immer öfter abgebaut. Denn selbst wenn Du Börsenhändler werden willst, so musst Du Dir ersteinmal Deine Sporen im Filialgeschäft verdienen. Du gehst also nicht direkt nach der Ausbildung an die Börse. Ausnahmen gibt es natürlich auch, etwa besondere Umstände während der Ausbildung. Wenn Du etwa eine längere Zeit während der Ausbildung an der Börse warst oder aber ein akuter Stellenmangel in diesem Bereich vorliegt. Jedoch kann man sich darauf nicht verlassen. Außerdem musst Du dann am Ende in jedem Fall eine sog. Börsenhändlerprüfung ablegen, die von den jeweiligen Börsen abgenommen wird. An dieser Stelle möchte ich auch schon mal darauf hinweisen, dass es heute oft so ist, dass auch immer öfter Leute mit fachspezifischem Studium dafür eingesetzt werden. Die Gründe dafür sind jedoch unterschiedlich und vielseitig. Ausbildungsberufe die sich jetzt direkt mit dem Thema beschäftigen konnte ich nur Fondsverwalter (oder ähliches) finden. Ich nehme an, dass Du damit den jüngst geschaffenen Beruf des Investmentfonds-Kaufmannes meinst. In der Tat handelt es sich hierbei um einen von der IHK geschaffenen Beruf um die Arbeit der Leute, die für die Fonds verantwortlich sind, zu unterstützen. Die Anforderungen sind allerdings nicht selten sehr hoch - obwohl es sich "nur" um einen Ausbildungsberuf handelt. Also konkret meine Frage ist jetzt was gibt es sonst noch wie Ausbildungsberufe (IHK anerkannt) die sich mit dem Thema beschäftigen . In diesem Bereich gibt es recht wenige Ausbildungsberufe, wie Du ja sicher selber schon festgestellt hast. Der Grund dafür liegt darin, dass hierbei besondere Kenntnisse erforderlich sind, die in einer 3 jährigen Ausbildung nicht zu vermitteln sind. Es geht um oftmals sehr hohe Verantwortungen und damit oft eben auch um hohe Summen. Hierzu müssen die daran beteiligten Personen ein fundiertes Fachwissen haben und vor allem sehr viel Berufserfahrung. Die Finanzbranche ist von einer äußerst hohen Dynamik geprägt und damit einem ständigen Wandel und Fortschritt unterworfen. Wie sind die Aussichten in dieser Branche einen Job zu bekommen ? Wenn Du die Wirtschaftspresse verfolgt hast, wird Dir sicherlich nicht entgangen sein, dass jetzt auch immer öfter die Jobs der Investmentbanker zur Disposition stehen und auch diese Leute keine Jog-Garanie -wie noch vor zwei, drei Jahren- mehr besitzen. Auch im Retailgeschäft, also dem Filalgeschäft, sind viele Stellen bedroht. Allerdings konnte ich vor einiger Zeit in einem Gespräch mit der Deutschland-Chefin der Citibank, Mrs. Sue Harnett, erfahren, dass die Citibank in diesem Bereich sogar dringend neue Leute einstellen will. Alles in allem ist die Lage aber angespannt und der Einstieg zum jetztigen Zeitpunkt sicher nicht so leicht wie noch vor 5 Jahren. Lohnt Studium um in der Richtung voranzukommen ? Wenn ja welches ? Um es kurz zu machen: Das ist das A und O. Wenn Du in der Finanzbranche eben nicht nur Helfer oder gar Helfershelfer sein willst und wirklich etwas mitgestalten willst, dann kommst Du um ein Studium im Bereich Finance nicht herum. Wie ich ja schon sagte, müssen die Leute in dieser Branche über ein umfassendes und fächerübergreifendes Wissen verfügen. Das kann man nicht in 3 Jahren lernen. Dafür muss man schon mal mindestens 8 oder 9 Semester studieren (also mind. 4,5 Jahre) und eine Menge lernen. Es zählen nicht nur Kenntnisse in BWL und VWL, sondern insbesondere im Bereich Statistik und Finanzmathematik, wobeo die Statistik eigentlich am wichtigsten ist. Dieses Wissen kann man nur in einem Studium erlernen. Und selbst dann muss man sehen, dass ein Studium niemals ausreicht. Studium und Praxis weichen oft erheblich voneinander ab. Das Studium hat 2 Aufgaben zu erfüllen: 1. Du sollst die Grundlagen der Finance lernen und 2. zeigen, dass Du selbstständig in der Lage bist, etwas zu erlernen und zudruchdenken. Weil das wird Dir später immer wieder begegnen, gerade dann wenn Du Dich immer wieder neu in die Abläufe der Finanzmärkte einarbeiten musst, wenn sich die Dinge in der dynamischen Finanzwelt verändern. Mit dem Abschluss der Fachhochschulreife kommst Du ja an keine Universität. Das muss auch nicht sein, da FH's heute ebenfalls einen sehr guten Ruf besitzen. Für den Bereich Finance kann ich Dir dabei die FH Nürtingen nennen. http://www.fh-nuertingen.de/wirtschaft_for...auto_4420.shtml So, ich hoffe nun, dass ich Dir die Freude an dem Job nicht verdorben habe. Nur finde, dass es wichtig ist, vorher genau zu wissen, was da auf einen zukommt. Sicher, davon träumen viele und sie klingt echt sexy diese Branche, aber man bekommt eben nichts geschenkt und es ist knallhart. Die Leute in dieser Branche, die wirklich Verantwortung tragen, arbeiten oftmals zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche und selbst am Wochenende. Klar, man kann viel verdienen, allerdings auch sehr schnell "weg vom Fenster" sein. Das sollte Dich aber nicht davon abhalten, wenn Du Dich wirklich dafür interessierst und es auch machen willst. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bond September 3, 2005 Da schreibst Du viel wahres, TraderS. Kann mich dem bedingungslos anschließen. Das Geschäft ist wirklich knallhart und nur die Besten kommen da rein. Jedes Trading Center wird bestrebt sein, maximalen Gewinn aus den einzelnen Trades zu erzielen. Das können einige sehr gut und andere wiederum sehr schlecht. Wird im Auftrag des Kunden gehandelt, wird das noch ein wenig brisanter. Dann zählt Schnelligkeit und Marktkenntnis. Eine große Kundenorder zu platzieren muss auch gekonnt sein. Soweit meine Ansichten dazu... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
locutusofborg Oktober 22, 2006 Hi TraderS! Du scheinst echt kompetent zu sein und recht fundiertes Wissen zu haben, daher wende ich mich an dich! ;-)) Hab in Gegensatz zu dir absolut Null Ahnung; durchs Dolmetschen bei einer Firma kam mit day-trading in Berührung;hast da eventuell Ahnung von? Fand richtig sexy das ganze (bin auch ne Frau , muss ich dazu sagen...;-)). Also meine Frage: will selber traden; studiere Mathe und bisher Physik an der Hochschule im Hauptstudium;beindruckt von dem ganzen habe das Nebenfach gewechselt,mache jetze Internationale Wirtschaft und Osteuropa, belege Finanzmathematik.Will also mir erst theoretische Grundlagen verschaffen. Ist das jetzt der richtige Weg dafür? Will aber schnell ins Geschäft;was brauche ich da außer Liquidität? Ich bin mir sicher du gibst mir einen guten Tipp Liebe Grüsse locutusofborg kannst mir auch mailen: stegemey@hotmail.com Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
