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steveP

Hallo,

 

die Bank hat einer Person aus der Familie eine Europa Anleihe empfohlen (ISIN: DE000LBB4CU7).

Basiswert ist: Dow Jones Euro stoxx 50 index,

Emissionkurs: 100% zzgl 2% Agio,

Kapitalschutz: 100 % am Laufzeitende

Art der Emission: Inhaberschuldverschreibung

Rückzahlung am Laufzeitende: 100% + Wertentwicklung, max 140%,

Fälligkeitstag: Okt 2015

 

und es gibt einen Vertriebsvergütung von 2.5 %.

 

Sehe ich das richtig, dass es sich in Wirklichkeit um ein Discount-Zertifikat mit Cap handelt?

Ich bin da eher skeptisch und würde eigentlich sagen, dass lohnt sich nicht, oder ?

Kann man sowas eigentlich auch zwischendurch verkaufen oder wird das genau am Stichtag verkauft ?

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Fleisch

lass die Finger von dem Ding. Sowas kauft man wenn man überhaupt will erst nach Börseneinführung. Entweder ich würde mir einen ETF auf den EuroStoxx 50 holen oder aber ich investiere ganz anders.

 

Du kannst es auch zwischenzeitlich verkaufen, aber ob der Spread dann nicht so hoch ist, dass das ein absolutes Verlustspiel wird weiß ich nicht.

 

Mich würde mal interessieren mit welchen Vorgaben der Bankspezi das Papier rausgesucht hat

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BondWurzel
Die Europa - Anleihe kombiniert 100%igen Kapitalschutz am Laufzeitende mit den Renditechancen der europäischen Aktienmärkte.

Am Laufzeitende wird bis zu einer festgelegten Grenze eins zu eins an einer positiven Entwicklung des EURO STOXX 50® partizipiert. Die Rückzahlung errechnet sich wie folgt:

100% + Wertentwicklung, mindestens jedoch 100% und maximal 140%.

In jedem Fall ist das eingesetzte Kapital (exkl. Agio) am Laufzeitende vor Wertverlusten geschützt. Die Rückzahlung erfolgt zu mindestens 100%.

Chancen/Risiko

+Kapitalschutz zu 100% am Laufzeitende

+Partizipation an der Wertentwicklung des EURO STOXX 50® Index

+attraktive Rückzahlung am Laufzeitende möglich

-Rendite nach oben begrenzt

-es werden zu keiner Zeit Zinsen, Dividenden oder sonstige Ausschüttungen gezahlt

-Kursrisiko: Emittentin ist nicht verpflichtet, regelmäßig An- und Verkaufskurse zu stellen; eine eingeschränkte Handelbarkeit ist möglich

-Emittentenrisiko: Rückzahlung ist abhängig von der wirtschaftlichen Leistungs- und Zahlungsfähigkeit der Emittentin

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steveP
· bearbeitet von steveP
lass die Finger von dem Ding. Sowas kauft man wenn man überhaupt will erst nach Börseneinführung.

Kannst Du das etwas konkretisieren ?

Was ich vor allem schlecht daran sehe ist die obere Grenze von 140% auf 5 Jahren.

Wenn man die ganzen Gebühren und die Abgeltungssteuer beachtet, kommt da keine sehr hohe Jahresrendite bei raus.

 

Gibt es da noch einen Grund warum es nicht nehmen sollte ? Ich meine an sich ist es ja nicht schlecht einen Kapitalschutz zu haben so dass man doch zumindest kein Geld verlieren kann.

Und wenn zwischendurch der Kurs um 40% gestiegen ist, kann man ihn also, wie Du sagst einfach verkaufen.

 

Du kannst es auch zwischenzeitlich verkaufen, aber ob der Spread dann nicht so hoch ist, dass das ein absolutes Verlustspiel wird weiß ich nicht.

Bedeutet Spread die Differenz zwischen dem Kaufkurs und dem Verkaufskurs ?

 

 

Mich würde mal interessieren mit welchen Vorgaben der Bankspezi das Papier rausgesucht hat

Der "Spezi" meinte, das wäre für nicht langfrisitig, da die Person schon etwas älter ist und daher z.B. wie bei Aktien nicht jahre lang warten könne, bis der Kurs in Ordnung ist.

 

@Bondwurzel genau darum geht es, das ist ja der Werbetext.

Also was meinst Du dazu ?

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nord_sued

Hier der Link zum Factsheet

 

habe die Erfahrung gemacht, dass diese Papiere in den letzten Monaten/dem letzten Jahr intensiv beworben werden.

 

Nicht dieses, aber ähnliches wurde mir angeboten nach dem Stichwort: Anleihen / Unternehmensanleihe unsure.gif.

 

Meiner Verwandtschaft wurde sowas auch angeboten - nachdem ansonsten gerade viel in kurzes Festgeld und Tagesgeld angelegt wurde.

 

Persönlich kaufe ich sowas nicht. Wenn ich es kaufen wollen würde, dann nicht zu 102% beim Banker, sondern über die Börse. So wie Schnitzel das schon sagte.

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BondWurzel

@Bondwurzel genau darum geht es, das ist ja der Werbetext.

Also was meinst Du dazu ?

 

100% Kapitalschutz mit der Möglichkeit durch den Aktienmarkt Gewinne zu erhalten, steht doch alles da. ^_^

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steveP

@BondWurzel

ja es steht zwar alles dar, aber es ist halt ein Werbetext. Daher frage ich ja auch euch, wie ihr das ganze einschäzt, da ihr mehr Erfahungen habt und auch so ein Angebot besser analysieren könnt

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nord_sued
· bearbeitet von nord_sued

Hab mal den Rechner angeworfen. Rendite p.a. liegt bei Kaufkurs 102 zwischen -0,36% und 5,92%. --> der Kapitalschutz wird ergo ordentlich bezahlt (vom Anleger). Festgeld - nur mal als Vergleich - die guten Angebote bei 5 Jahren bringen aktuell 3-3,5%.

 

Rückzahlungsbetrag hängt vom Stand des Stoxx50 am 29. September 2015 ab. Beachte der Stoxx schwankt eher stärker als der Dax da es ein Preisindex ist (Dividenden gehen nicht ein)

 

Edit: geschlafen bei der Untergrenze

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steveP

Hier der Link zum Factsheet

Persönlich kaufe ich sowas nicht. Wenn ich es kaufen wollen würde, dann nicht zu 102% beim Banker, sondern über die Börse. So wie Schnitzel das schon sagte.

Wenn ich das über die Börse kaufe, dann wär das ohne Kapitalschutz und ohne obere Deckelung, richtig ?

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Fleisch

weia weia weia. Du hast ja gar keine Ahnung, was der dir da angeboten hat. Lass bloß die Finger von dem Ding !

 

Den Kapitalschutz und den Cap hast du aufgrund der Produktkonstruktion, nicht weil du es es bei deinem Bankspezi kaufst !

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steveP

weia weia weia. Du hast ja gar keine Ahnung, was der dir da angeboten hat. Lass bloß die Finger von dem Ding !

 

Den Kapitalschutz und den Cap hast du aufgrund der Produktkonstruktion, nicht weil du es es bei deinem Bankspezi kaufst !

 

Richtig, ich habe ja keine Ahnung davon, deswegen frage ich ja euch. Ich werd ihm wohl sagen dass er es nicht machen soll. Trotz allem schadet es ja nicht sich etwas Wissen anzueignen.

 

Und diese 2% Agio habe ich also nicht, wenn ich es z.B. über die ComDirect an der Börse kaufe, ja ?

 

 

hab mal den Rechner angeworfen. Rendite p.a. liegt bei Kaufkurs 102 zwischen -0,36% und 5,92%. --> der Kapitalschutz wird ergo ordentlich bezahlt (vom Anleger). Festgeld - nur mal als Vergleich - die guten Angebote bei 5 Jahren bringen aktuell 3-3,5%.

Wie kommst Du denn auf eine obere Grenze von 5,92% ?

Wenn es von den 100 um 40 % steigt sind wir ja bei 140.

Bezogen aus 102 sind das knapp 38 % in 5 Jahren oder 6.5 % Rendite pro Jahr.

 

 

Rückzahlungsbetrag hängt vom Stand des Stoxx50 am 29. September 2015 ab. Beachte der Stoxx schwankt eher stärker als der Dax da es ein Preisindex ist (Dividenden gehen nicht ein)

Ich dachte ich kann es auch vor diesem Datum einfach verkaufen, wenn der Kurs gerade hoch ist.

 

Bitte seid etwas nachsichtig damit, das ich mich mit diesen Sachen nicht auskenne.

 

steveP

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nord_sued

Wie kommst Du denn auf eine obere Grenze von 5,92% ?

Wenn es von den 100 um 40 % steigt sind wir ja bei 140.

Bezogen aus 102 sind das knapp 38 % in 5 Jahren oder 6.5 % Rendite pro Jahr.

 

Habe diese website bemüht: www.zinsen-berechnen.de, nicht vergessen, dass zwischenzeitlich keine Zinsen ausgeschüttet werden.

 

Ich dachte ich kann es auch vor diesem Datum einfach verkaufen, wenn der Kurs gerade hoch ist.

Klar kannst Du das. Aber es geht hier ja erstmal um den Kurs des Zertifikats an der Börse, der hoch stehen muss, damit der Plan aufgeht. Zu dem kannst verkaufen - solange sich Käufer finden.

 

Ich wollte vorhin ausdrücken, dass der Rückzahlungsbetrag nur von dem einen Termin abhängt. Wenn die Aktien über Jahre gut laufen und genau Sommer/Herbst 2015 kommt es zu einem Crash leidet Deine Verzinsung. In der Zwischenzeit wurde ja nichts ausgeschüttet.

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langzeitsparer

Hi steveP!

 

Fragen ist gut, wir alle haben mal klein angefangen...

Wichtig ist nur: Nichts kaufen, was man nicht 100%ig verstanden hat!

 

Und diese 2% Agio habe ich also nicht, wenn ich es z.B. über die ComDirect an der Börse kaufe, ja ?

 

Wenn du es an der Börse kaufst, bezahlst du den gerade aktuellen Kurs. Vermutlich wird der jedoch fairer sein, als die angebotenen 102%, da Preise von mehreren Teilnehmern, als nur deiner Bank angeboten werden können.

Andererseits könnte es auch sein, dass es wenig Verkaufs/Kaufs-Angebote an der Börse gibt. Dann wird es auch schwer sein, das Papier vorzeitig zu einem vernünftigen Kurs loszuwerden.

 

Ich dachte ich kann es auch vor diesem Datum einfach verkaufen, wenn der Kurs gerade hoch ist.

 

Das kannst du! Ich hoffe allerdings nicht, dass du denkst, sobald der EuroStoxx um 40% gestiegen ist, ist das Paper auch 140% wert. Der Kurs wird - egal wie gut der Euro Stoxx dasteht - nie über 140% liegen, da das die maximal mögliche Auszahlung ist.

 

Überlege dir doch einmal, wie du dieses Zertifikat aus "einfacheren" Mitteln selbst bauen würdest, und was dich diese zur Zeit kosten, dann kannst du abschätzen, wie sinnvoll das Angebot ist.

 

Wenn du allerdings "nur" eine 100% sichere Anlage suchst, mit der Hoffnung auf Mehrertrag, schau mal hier:

https://www.wertpapier-forum.de/index.php?showtopic=9392&st=0&p=119457entry119457

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langzeitsparer

Wie kommst Du denn auf eine obere Grenze von 5,92% ?

Wenn es von den 100 um 40 % steigt sind wir ja bei 140.

Bezogen aus 102 sind das knapp 38 % in 5 Jahren oder 6.5 % Rendite pro Jahr.

 

Habe diese website bemüht: www.zinsen-berechnen.de, nicht vergessen, dass zwischenzeitlich keine Zinsen ausgeschüttet werden.

 

Ich glaube das Problem ist, dass einmal mit 5, das andere mal mit ~5,5 Jahren gerechnet wurde...

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Herodot
· bearbeitet von Herodot

Kleines Rechenbeispiel wie die "Anleihe" funktionieren könnte:

Angenommen du hast 10.000€. Festgeldzins für 5 Jahre = 3.5%.

Ergibt 8.419,73€ die ins Festgeld angelegt werden, und nach 5 Jahren wieder 10k sind.

Übrig also jetzt 1580,27€ für den Eurostoxx.

Um die 40% max Rendite zu schaffen müssten am Ende 14000€ rauskommen, d.h. 1580,27€ im Eurostoxx auf 4000€ steigen.

Sind ungefähr 150% also 30% pro Jahr nötig. Natürlich nur wenn man einen ETF o.ä. nimmt, die nutzen vielleicht Hebelprodukte.

(Höchstwahrscheinlich nutzen die Hebelprodukte, deswegen der Cap bei 40%, alles was drüber geht wandert in deren Tasche, und das Verlustrisiko trägt dein Geld... clever :thumbsup:)

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langzeitsparer
· bearbeitet von langzeitsparer

Sind ungefähr 150% also 30% pro Jahr nötig. Natürlich nur wenn man einen ETF o.ä. nimmt, die nutzen vielleicht Hebelprodukte.

(Höchstwahrscheinlich nutzen die Hebelprodukte, deswegen der Cap bei 40%, alles was drüber geht wandert in deren Tasche, und das Verlustrisiko trägt dein Geld... clever :thumbsup:)

 

150% in 5 Jahren sind ~20% p.a.

 

Und nein, sie nutzen keine Hebelprodukte. Sie

- kaufen den Basiswert

- verkaufen eine Call-Option zum Kurs von 140%

- kaufen eine Put-Option zum Kurs von 100%

 

Der Profit der Bank entsteht aus

- den 2% Ausgabeaufschlag

- den Dividenden über die 5 Jahre

- dem Unterschied zwischen Einnahmen den Call-Option und den Ausgaben für die Put-Option

(letzteres könnte negativ ausfallen)

 

Ok, vermutlich wird es noch komplizierter repliziert werden, aber das ist eine der Möglichkeiten. Und die Bank geht sicher kein Risiko, was den Kursverlauf des EuroStoxx angeht, ein. Der Gewinn entsteht bereits beim Verkauf bzw. durch Einbehalten der Dividenden.

 

Edit: Dividendenrendite vom Eurostoxx ist häufig > 3% p.a.

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manumole

Bei dieser Anleihe handelt es sich um ein ganz klassisches Garantiezertifikat, mit dem der Anleger am Laufzeitende von Kurssteigerungen des Basiswertes bis zum maximalen Rückzahlungsbetrag profitieren kann - bei einer garantierten Rückzahlung zu 100%, wenn der Basiswert gesunken sein sollte. Das Zertifikat wird während der Laufzeit auch nicht 1:1 die Wertenwicklung des Basiswertes wiedergeben, sondern eher auf Veränderungen der Zinsen reagieren (wegen dem Zerobond, der dem Anleger am Laufzeitende das eingesetzte Kapital ohne Agio garantiert: Dieser macht den Großteil des Zertifikates aus). An der Börse kann man das Zertifikat normalerweise jederzeit verkaufen. Allerdings hängt der Kurs nicht von Angebot und Nachfrage ab, sondern vom Wert der im Zertifikat enthaltenen Komponenten (Zerobond + Call-Option).

Die Rückzahlung am Laufzeitende ist - wie schon geschrieben wurde - einzig und alleine vom Stand des Basiswertes am festgelegten Bewertungstag abhängig. Und die Kapitalgarantie gilt natürlich nur am Laufzeitende und nicht während der Laufzeit. Zur Teilnahme an Kurssteigerungen des Basiswerts WÄHREND der Laufzeit eignet sich dieses Zertifikat nicht (dann besser Indexzertifikate oder ETFs).

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steveP

also nehmen wir mal an der Index steigt in 2 Jahren auf über 140% und das Papier nimmt einen Wert von 140% an, dann verkaufe ich einfach und gut ist.. richtig ? (Ich weiß, sehr unwahrscheinlich..)

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bondholder

also nehmen wir mal an der Index steigt in 2 Jahren auf über 140% und das Papier nimmt einen Wert von 140% an, dann verkaufe ich einfach und gut ist.. richtig ? (Ich weiß, sehr unwahrscheinlich..)

 

Falsch.

Es ist ein Denkfehler, bei so einer Zertifikatkonstruktion von einem 1:1-Anstieg in Relation zum Indexwert auszugehen.

 

Die einfache Frage lautet:

Warum sollte irgendjemand so blöd sein, für dieses Zertifikat zu einem beliebigen Zeitpunkt an der Börse 140 zu zahlen?

Das wäre im günstigsten Fall für den Käufer eine Rendite von weniger als null Prozent p.a. (Transaktionskosten), und das bei bis zu 28,6% (40/140) Verlustmöglichkeit ... crying.gif

Dazu kommt natürlich noch das Bonitätsrisiko des Emittenten (LBB).

Und so liquide wie eine Bundesanleihe dürfte dieses Retailzertifikat auch nicht sein :blushing:, auch das läßt man sich als Käufer normalerweise bezahlen.

 

Wärest du bereit, für dieses Wertpapier so viel auszugeben?

Warum sollte es dann jemand anderes tun?

Insbesondere, wenn dieser andere in der Regel die Bank selbst ist?

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steveP

das ist natürlich ein guter Punkt.

Mir war nicht klar, dass es da wirklich eine andere Person geben muss, die gerade die Papiere kaufen will.

Ok ich selber hab mich halt nur mit Aktien beschäftigt und hab noch nie erlebt das man da nichts verkaufen konnte

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bondholder
· bearbeitet von bondholder

Mir war nicht klar, dass es da wirklich eine andere Person geben muss, die gerade die Papiere kaufen will.

Ok ich selber hab mich halt nur mit Aktien beschäftigt und hab noch nie erlebt das man da nichts verkaufen konnte

 

In der Regel wird bei diesen Zertifikaten der Emittent (hier: die LBB) als Marketmaker auftreten und zumindest einen Geldkurs (Ankaufspreis) stellen.

Bei der Berechnung dieses Geldkurses wird die Bank unter anderem das berücksichtigen:

Die Landesbank Berlin AG zahlt den Vertriebspartnern für die Vermittlung der Wertpapiere eine einmalige Vertriebsvergütung i.H.v. 2,5%. Zusätzlich erhalten die Vertriebspartner einmalig das Agio i.H.v. 2,0%, das vom Anleger gezahlt wird und innerhalb der Zeichnungsfrist zusätzlich zum Preis des Wertpapiers anfällt.

 

Hast du die Antwort von manumole gelesen?

(Das Allerwichtigste habe ich unterstrichen.)

Bei dieser Anleihe handelt es sich um ein ganz klassisches Garantiezertifikat, mit dem der Anleger am Laufzeitende von Kurssteigerungen des Basiswertes bis zum maximalen Rückzahlungsbetrag profitieren kann - bei einer garantierten Rückzahlung zu 100%, wenn der Basiswert gesunken sein sollte. Das Zertifikat wird während der Laufzeit auch nicht 1:1 die Wertentwicklung des Basiswertes wiedergeben, sondern eher auf Veränderungen der Zinsen reagieren (wegen dem Zerobond, der dem Anleger am Laufzeitende das eingesetzte Kapital ohne Agio garantiert: Dieser macht den Großteil des Zertifikates aus). An der Börse kann man das Zertifikat normalerweise jederzeit verkaufen. Allerdings hängt der Kurs nicht von Angebot und Nachfrage ab, sondern vom Wert der im Zertifikat enthaltenen Komponenten (Zerobond + Call-Option).

Die Rückzahlung am Laufzeitende ist - wie schon geschrieben wurde - einzig und alleine vom Stand des Basiswertes am festgelegten Bewertungstag abhängig. Und die Kapitalgarantie gilt natürlich nur am Laufzeitende und nicht während der Laufzeit. Zur Teilnahme an Kurssteigerungen des Basiswerts WÄHREND der Laufzeit eignet sich dieses Zertifikat nicht (dann besser Indexzertifikate oder ETFs).

 

P.S.: Mit normalen Anleihen einer Bank, die sich zu 100% in Bundesbesitz befindet, kann man sich derzeit ohne Stress bis Juli 2012 mehr als 4% p.a. Rendite nach Spesen sichern.

Wäre das vielleicht eine geeignete Alternative?

 

(Der Bankspezi wird das gar nicht gerne hören, denn dabei verdient die Bank erheblich weniger Provisionen.)

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steveP
· bearbeitet von steveP

Und nein, sie nutzen keine Hebelprodukte. Sie

- kaufen den Basiswert

- verkaufen eine Call-Option zum Kurs von 140%

- kaufen eine Put-Option zum Kurs von 100%

 

Der Profit der Bank entsteht aus

- den 2% Ausgabeaufschlag

- den Dividenden über die 5 Jahre

- dem Unterschied zwischen Einnahmen den Call-Option und den Ausgaben für die Put-Option

(letzteres könnte negativ ausfallen)

 

Also ein Put auf 100% zu kaufen ist mir klar.

Liegt der Kurs am Ende unter den 100% kann man die gekauften Werte für den alten Preis wieder verkaufen, daher also die 100% Absicherung.

 

Was aber meinst Du mit:

verkaufen einer Call-Option ?

Wozu brauch man überhaupt hier eine Call-Option ?

Wenn der Kurs am Ende gestiegen ist, kann die LBB doch einfach die Papiere verkaufen und man bekommt die Gewinne.

Was hab ich schonwieder übersehen ?

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langzeitsparer
· bearbeitet von langzeitsparer

zur Call-Option: Der Käufer der Option wird diese einlösen (zu 140%), wenn der Kurs am Ende über 140% liegt. Die Bank kann dann aber die Differenz einfach bezahlen: Der Wert des Index wird zu 140% an den Käufer der "Europa Anleihe" gezahlt und der Rest geht an den Käufer der Option.

 

Wieso sollte die Bank auf einen hohen Kurs am Laufzeitende spekulieren? Wenn sie die Call-Option verkauft, hat sie den Verkaufspreis sicher und dennoch kein Risiko (da sie ja die Aktien besitzt).

Wenn sie die Call-Option nicht verkauft, muss der Kurs erstmal so hoch sein, dass er die fehlenden Einnahmen aus der Call-Option auch erwirtschaftet.

 

Im Übrigen kann dir egal sein, was die Bank genau macht. Als Käufer der Anleihe bekommt man eben nur maximal 140% am Laufzeitende zurück, also ist der faire Preis eben genau:

Preis des Index + Preis Put-Option zu 100% - Preis Call-Option zu 140%.

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steveP
· bearbeitet von steveP

zur Call-Option: Der Käufer der Option wird diese einlösen (zu 140%), wenn der Kurs am Ende über 140% liegt. Die Bank kann dann aber die Differenz einfach bezahlen: Der Wert des Index wird zu 140% an den Käufer der "Europa Anleihe" gezahlt und der Rest geht an den Käufer der Option.

 

Wieso sollte die Bank auf einen hohen Kurs am Laufzeitende spekulieren? Wenn sie die Call-Option verkauft, hat sie den Verkaufspreis sicher und dennoch kein Risiko (da sie ja die Aktien besitzt).

Wenn sie die Call-Option nicht verkauft, muss der Kurs erstmal so hoch sein, dass er die fehlenden Einnahmen aus der Call-Option auch erwirtschaftet.

Meintet ihr das so ?

 

Also die Bank (nennen wir sie B ) kauft am Anfang die Aktien sowie Call-Optionen und Put-Optionen.

 

 

Fällt der Kurse des Basiswertes am Ende nun unter die 100%, so kann B die Put-Option einlösen um die gekauften Werte zum 100%-Preis wieder zu verkaufen.

Der Käufer K der Europa Anleihe bekommt also seine 100% wieder (natürlich abzüglich Gebühren), die er am Zeichnungsanfang gezahlt hat.

B hat nur duch die Dividende durch den Basiswert einen Gewinn gemacht (sowie den Gebühren)

 

Ist der Kurs am Ende zwischen 100% und 140% verkauft B den Basiswert und gibt den Gewinn an K.

B konnte die Put-Option nicht nutzen, da es B nichts bringt den Basiswert für 140% zu kaufen, wenn der Basiswert <140% kostet.

Hiier bleibt B also nur die Dividende (und natürlich die Gebühren)

 

Ist der Kurs am Ende > 140% setzt B seinen Call-Optionsschein ein, so dass er für 140% weitere Anteile kaufen kann.

B verkauft dann alle seine Anteile, der Gewinn durch die neuen Anteile mittels des Optionsscheins behält B komplett ein, der Rest geht an K.

 

Wobei B natürlich auch für die Optionsscheine zahlen muss

 

Ich versteh bloß nicht warum B seinen Optionsschein verkaufen soll ?

Im Übrigen kann dir egal sein, was die Bank genau macht. Als Käufer der Anleihe bekommt man eben nur maximal 140% am Laufzeitende zurück

richtig, aber mich interessiert einfach, wie sowas abläuft.

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vanity

Ist der Kurs am Ende > 140% setzt B seinen Call-Optionsschein ein, so dass er für 140% weitere Anteile kaufen kann.

B verkauft dann alle seine Anteile, der Gewinn durch die neuen Anteile mittels des Optionsscheins behält B komplett ein, der Rest geht an K.

 

Wobei B natürlich auch für die Optionsscheine zahlen muss

 

Ich versteh bloß nicht warum B seinen Optionsschein verkaufen soll ?

Die Bank hat die Call-Option verkauft und der Käufer wird sie einlösen. Macht aber nichts, da die Bank ja auch den Basiswert hält, der entsprechend gestiegen ist. Der Nutzen für die Bank liegt in dem Preis, den der Käufer der Call-Option für diese bezahlt hat (abzgl. Preis der Put-Option, zzgl. Gebühren/Dividenden), und das bei Kapitaleinsatz nahe 0.

 

Also: Bank verkauft Basiswert zum Preis 140 + x, 140 gehen an den Inhaber der Anleihe und x gehen an den Käufer der Call-Option.

Oder: Bank liefert den Basiswert an den Käufer und erhält dafür 140, die sie an den Inhaber weitergibt (kommt auf's gleiche raus)

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