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HerrMustermann

Währungsreform?

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HerrMustermann
· bearbeitet von HerrMustermann

Anlässlich eines Börsentages in meiner Heimatstadt wurde die Frage diskutiert, wie die Regierung(en) die riesigen Staatsschulden jemals zurückzahlen können. Ein Vertreter der Bundesfinanzagentur äußerte seine persönliche Meinung (obwohl er immer wieder betonte, dass er das gar nicht dürfe ) wie folgt:

Es sei gar nicht möglich die gegenwärtigen Schulden des Bundes in Höhe von 1,6 Billionen Euro jemals abzubauen. Einen Schuldenabbau durch Inflation sah er nicht. Dafür eine kommende Währungsreform.

Dazu meine Fragen:

1. Wie kann so eine Reform aussehen, wenn sie denn kommt? Müsste sie nicht, um einen Effekt auf die Schulden zu haben, Schulden anders bewerten als Guthaben? Wenn man beides z.B. einfach durch zwei teilt, hat das doch keinen Effekt. Oder?

2. Was bedeutet so eine Reform für unser aller Anlagen?

 

Es gibt zwar in verschiedenen Threads schon die eine oder andere Aussage zu dem Thema, aber nicht in geschlossener Form.

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DrFaustus

Schau mal die Staatsverschuldung in Dänemark an. Die wurde nahezu komplett abgebaut. Wieso sollte sowas in anderen Ländern nicht funktionieren?

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Drudaz

schau mal hier: http://de.wikipedia....Westdeutschland)

 

Besonders der Punkt Umstellung wird dich wohl interessieren.

 

Gruß

Drudaz

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obx

Einen Schuldenabbau durch Inflation sah er nicht. Dafür eine kommende Währungsreform.

Dazu meine Fragen:

1. Wie kann so eine Reform aussehen, wenn sie denn kommt? Müsste sie nicht, um einen Effekt auf die Schulden zu haben, Schulden anders bewerten als Guthaben? Wenn man beides z.B. einfach durch zwei teilt, hat das doch keinen Effekt. Oder?

2. Was bedeutet so eine Reform für unser aller Anlagen?

Ich denke der einzige Weg eines Schuldenabbaus kann nur über eine Inflationierung funktionieren. Steigt die Inflation, später gefolgt von höheren Lohnabschlüssen, so steigen gleichzeitig auch die Steuereinnahmen die ja prozentual am Einkommen orientiert sind. Merkel schließt ja nun auch Kredite für Griechenland aus. Konsequenz ist, dass der Euro zu anderen Währungen abwertet und an Kaufkraft verliert. Importe, insb. Energie wie Öl, werden mithin eh teurer, treiben als bis zu einem gewissen Grad Inflation.

Ferner wird von Merkel und Sarkozy mittlerweile auch ein Einspringen des IWF für Griechenland favorisiert. Der IWF tritt mittlerweile sowieso für eine höhere Inflation ein, und zwar von ca. 4 oder 5% ein. Man bedenke, steigt die Inflation jährlich um 5%, so halbieren sich die Staatsschulden schon innerhalb von 12 Jahren (richtig gerechnet???)

 

Zu Deinen Fragen:

1. Es tritt an die Stelle des Euros I einfach der Euro II. Hier werden dann die Wechselkurse entsprechend neu festgelegt. Dadurch, dass Guthaben und Bargeld verschiedenen Umtauschkursen unterliegen können, kann über dieses Instrument die Verschuldung abgesenkt werden. Bsp. Reichsmark und D-Mark. Den Bürgern wurde ein Kopfgeld von 20 DM in die Hand gegeben, Schulden, insb. Grundbuchschulden etc., sind mit einem anderen Schlüssel umgerechnet worden. Beispiel 2 ist die DDR. Bankguthaben wurden bis zu einem Betrag von 20.000 Mark im Verhältnis 1:1, darüberhinaus zu einem schlechteren getauscht. Alle Beträge sind übrigens willkürlich gewählt, ich weiß nicht wo sie genau und ob sie so überhaupt richtig gelegen haben. Es soll Dir nur zeigen, dass der Phantasie da keine Grenzen gesetzt sind.

 

2. Ich glaub die Vergangenheit hat gezeigt, dass Sachwerte nahezu unabhängig davon reagiert haben. Ein Unternehmen hat nach wie vor den "gleich wertvollen Wert", ob das jetzt in DM, Euro, Reichsmark, Goldmark oder sonst einem Konstrukt berechnet wird.

 

So, dass waren alles Schnellschüsse aus der Hüfte. Wenn ich einem Irrtum oder Denkfehlern unterliege bitte ich das zu entschuldigen. Kritik erwünscht.

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Thomas

Damit müsstest du aber in deinem Beispiel unterstellen, dass der Staat bei stattfindender Inflation in keinem Jahr mehr ausgibt, als zu Beginn. Denn auch für den Staat wird die Beschaffung teurer.

Somit ist am Ende garnichts gewonnen, wenn ich mich nicht täusche.

 

Einzig eine kurze Hyperinflation von 60% und mehr könnte die Schulden abbauen. Allerdings kann man danach den Euro auch ein für alle mal vergessen.

 

Es müsste ein weltweit völlig neues Finanzsystem geschaffen werden, welches eine gerechte Verteilung bewerkstelligt.

Das aktuelle System ist am natürlichsten, jedoch wird die Konzentration von viel Geld an einigen wenigen Punkten und der Mangel auf breiter Fläche in Zukunft weiter zunehmen.

 

Was machen? Es müssten ja schon alle Länder dieser Welt mitziehen, sonst kann man das gleich vergessen. Es gibt ja schon genügent Konstrukte, die zu einer Lösung beitragen sollen (Negativzins etc.), aber alles hat so seine Macken.

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vanity
· bearbeitet von vanity

... steigt die Inflation jährlich um 5%, so halbieren sich die Staatsschulden schon innerhalb von 12 Jahren (richtig gerechnet???

Wenn die Inflation jährlich um 5% steigt, dann liegt sie - ausgehend vom jetzigen Niveau (1%) - in 12 Jahren bei 1,8%. Die Entwertung durch Inflation beträgt dann über diesen Zeitraum etwa 20%. Wenn aber die jährliche Inflation gleichbleibend 5% sein soll, dann dauert es 14 Jahre, bis sich der Geldwert halbiert.

 

... Es sei gar nicht möglich die gegenwärtigen Schulden des Bundes in Höhe von 1,6 Billionen Euro jemals abzubauen ...

Die Schulden des Bundes betragen (per 31.12.2009) etwas mehr als 1 Billionen Euro, nicht 1,6. Es sei denn, die Finanzagentur verschweigt uns etwas: http://www.deutsche-finanzagentur.de/fileadmin/Material_Deutsche_Finanzagentur/PDF/Schuldenstand/Schuldenstand_Quartal/2009-12-31.pdf

 

Warum sollte die Bundesschuld jemals abgebaut werden sollen? Wäre es nicht hinreichend, wenn sie um weniger als die Inflationsrate zunimmt? Die Zinsen auf die Bundesschulden liegen übrigens zurzeit bei bequemen 3,6% p. a., macht etwa 500 € pro bundesdeutscher Nase und Jahr. Und noch eine Zahl: der Bund muss dieses Jahr knapp 300 Mrd. seiner umlaufenden Kreditmittel (etwa ein Viertel) umschichten.

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rainbow

Schau mal die Staatsverschuldung in Dänemark an. Die wurde nahezu komplett abgebaut. Wieso sollte sowas in anderen Ländern nicht funktionieren?

 

Hinkt der Vergleich nicht etwas, kann man beide Länder überhaupt miteinander vergleichen?

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HerrMustermann

schau mal hier: http://de.wikipedia....Westdeutschland)

 

Besonders der Punkt Umstellung wird dich wohl interessieren.

 

Gruß

Drudaz

 

Danke für den Link. Habe es jetzt kurz überflogen. Muss aber nochmal in Ruhe lesen. Mein erstes Fazit ist: Wenn es kommt, dann macht es die Regierung so, wie es für sie gerade am günstigsten ist. Sie also ihre Schulden verliert/senkt. Und die Bevölkerung? Muss es sicherlich bezahlen.

 

Frage mich nur, ob so eine Ungleichgewichtung wie 1948 heute im Angesicht des Grundgesetzes noch machbar wäre? Nach dem Krieg war es doch wohl eine Sondersituation?

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HerrMustermann

Die Schulden des Bundes betragen (per 31.12.2009) etwas mehr als 1 Billionen Euro, nicht 1,6. Es sei denn, die Finanzagentur verschweigt uns etwas: http://www.deutsche-.../2009-12-31.pdf

 

 

Bin mir nicht sicher, ob der mit 1,6 Billionen nur den Bund meinte. Sicherlich nicht. Vielleicht Bund und Länder? Außerdem wurde noch geäußert, dass mit Pensionsverpflichtungen usw.

, also in den Sozialkassen nochmal ca. 1,5 Billionen zu berücksichtigen wären.

 

Warum der Staat seine Schulden mal zurückzahlen muss? Oder zumindest die Quote absenken? Weil es irgendwann nicht mehr bezahlbar ist? Und vor allem, weil Politiker nicht der Versuchung widerstehen können, weiterhin Geschenke auszuteilen, an wen auch immer. Bin mal gespannt, was aus der Schuldenbremse im GG wird.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Näheres hier....

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsverschuldung

 

http://www.welt.de/wirtschaft/article6870484/Forscher-setzt-deutsche-Schulden-dreimal-hoeher-an.html

 

http://www.tagesschau.de/inland/defizit106.html

 

 

 

Finanzministerium beklagt Milliardenwünsche für Haushalt 2011

Samstag, 20. März 2010, 14:51 Uhr

 

Berlin (Reuters) - Das Bundesfinanzministerium ist verstimmt über neue Milliardenforderungen der übrigen Ressorts für das kommende Jahr.

 

Die Anmeldungen der Ministerien für den Haushalt 2011 lägen um bis zu 24 Prozent über den Ansätzen des Finanzplans, heißt es in einem Schreiben von Haushaltsstaatssekretär Werner Gatzer an die Ressorts, das Reuters am Samstag vorlag. "Alle Anmeldungen überschreiten, abgesehen von konjunkturellen Effekten, den Finanzplan deutlich", kritisiert der Staatssekretär. Spielräume für weitere Maßnahmen des Koalitionsvertrags seien hierbei noch nicht berücksichtigt.

 

Gatzer moniert, die Voranschläge stünden in erheblichem Widerspruch zu einem Rundschreiben von Finanzminister Wolfgang Schäuble von Mitte Januar. Darin habe Schäuble deutlich gemacht, "dass kein Politikbereich von den Konsolidierungszwängen ausgenommen werden kann". Zudem habe der Minister betont, dass aus dem Finanzplan keine Besitzstände abgeleitet werden könnten. Jede Ausgabe und Einnahmeposition sei kritisch zu hinterfragen.

 

"Ich muss leider feststellen, dass Sie und Ihre Kollegen der geschilderten Lage noch nicht annähernd Rechnung tragen", kritisiert der Staatssekretär die Kollegen. Die Einhaltung der Schuldenregel und damit eines verfassungsgemäßen Bundeshaushalts liege nicht allein in der Verantwortung des Finanzministeriums, sondern sei Aufgabe der gesamten Bundesregierung. "Auch vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Erholung wird die Öffentlichkeit kein Verständnis dafür aufbringen, wenn wir die Nettokreditaufnahme in den kommenden Jahren nicht deutlich zurückführen", schreibt Gatzer.

 

Die Bundesregierung muss wegen der Schuldenbremse im Grundgesetz die Neuverschuldung ab 2011 jedes Jahr um zehn Milliarden Euro zurückführen. Im Kampf gegen die Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise war sie drastisch erhöht worden.

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losemoremoney

Da wir ja den Euro haben wäre natürlich die gesamten Schulden der EU interessanter.

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Stephan09

Damit die Versicherungen wieder schön in AAA-geratete ABS und CDO's investieren können? Eine Quote von 40-50% BIP wär sicherlicherstrebenswert, aber null ist einfach Schwachsinn. Ganz abgesehen davon, dass es ja auch sinnvolle Schulden geben kann. Das Lehrergehalt/Professorengehalt von heute ist die Wertschöpfung von morgen; man kann natürlich auch eine funktionale Analphetenquote von 20-30% der Bevölkerung anstreben, denen man dann sittenwidrige Kreditverträge unterschiebt und sie dann verpackt.

Fallende private und öffentliche Verschuldung führen zur Schrumpfung der Wirtschaft, das wäre dann eine Depression, zu besichtigen in Letlland und dann sind auch die hübschen Riesterverträge nicht mehr viel wert.

Eine Stagnation der Neuverschuldung für einige Jahre würde völlig ausreichen, ein Abbau in der jetzigen Situation ist der Ruf danach, dass alles noch mal eine Stufe schlimmer werden muss.

Schulden müssen wachsen, entweder im privaten oder im öffentlichen Bereich.

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Maikel
Schulden müssen wachsen, entweder im privaten oder im öffentlichen Bereich.

... damit wir alle wohlhabender werden können.

So verrückt es klingt, aber damit wir unser Geld sicher (staatsgarantiert) in AAA-Anleihen anlegen können, brauchen wir "Staatsschulden" in Form von Bundesanleihen etc.

 

Da die gesetzliche RV nicht mehr ausreicht, müssen wir zusätzlich privat vorsorgen. Und die sicherste Anlage sind nun mal Bundesanleihen etc., die umgekehrt "Staatsschulden" sind.

 

Das hatten sich unsere Regierenden so "schön" ausgedacht: Der Beitrag zur RV wird weit weniger als eigentlich nötig erhöht, um die Jüngeren und die nachfolgenden Generationen nicht zu sehr zu belasten. Aber die notwendige zusätzliche private Vorsorge taucht jetzt z.T. als "Staatsschulden" auf, und muß verzinst werden.

 

Der Staat also als "Renten-Bank"? Er sammelt das Geld ein, daß die Bürger für die Altersversorgung sparen wollen und setzt es in der Zwischenzeit, in der es nicht gebraucht wird, (mehr oder weniger) sinnvoll ein. Die entsprechende Rückzahlungsverpflichtung erscheint als "Staatsschulden" in den Büchern.

 

Es ist ja nicht so, daß unser Staat Mühe hätte, das Geld geliehen zu bekommen, eher im Gegenteil: Es gibt sehr viel Geld, daß (sicher) angelegt werden will, ein Großteil davon als private Altersvorsorge.

 

Gruß, Michael

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
So verrückt es klingt, aber damit wir unser Geld sicher (staatsgarantiert) in AAA-Anleihen anlegen können, brauchen wir "Staatsschulden" in Form von Bundesanleihen etc.

 

Was ist das denn? Man kann auch auch Bundeswertpapiere ausgeben ohne Schulden zu haben, hier wird soviel Quatsch geschrieben, besonders schön, wenn der Staat bald auf D gerated wird. Das aktuelle Rating is sowieso eine Farce.

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Maikel
· bearbeitet von Maikel
Man kann auch auch Bundeswertpapiere ausgeben ohne Schulden zu haben

Wie denn das? Anleihen, auch Bundesanleihen, sind Schulden.

 

Nachtrag: Ausführlicher formuliert sind Anleihen natürlich nur für den Emittenten Schulden.

 

Gruß, Michael

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BondWurzel
Man kann auch auch Bundeswertpapiere ausgeben ohne Schulden zu haben

Wie denn das? Anleihen, auch Bundesanleihen, sind Schulden.

 

Nachtrag: Ausführlicher formuliert sind Anleihen natürlich nur für den Emittenten Schulden.

 

Gruß, Michael

 

Formell / schuldrechtlich ja, aber materiell braucht man keine tatsächlichen Schulden zu haben, quasi als durchlaufender Posten mit entsprechenden Gegenanlagen, hier geht es ja um die tatsächlichen Staatsschulden. Man stelle sich nur einen Staat ohne Schulden vor, welch ein Paradies mit einer nur kleinen Steuerquote. Die Unproduktivität führt bei einem Staat, wie auch bei einem Unternehmen, zu immer mehr komischen fiskalischen Klimmzügen - bei hohem Zinsniveau kann man sich schon vorstellen wie die Zinsbelastung im Staatshaushlat hochschnellen wird. Man sehe sich nur die von mir oben geposteten Links an.

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HerrMustermann

Wie hoch die Schulden nun sind, ob sie sinnvoll oder sinnlos sind und ob sie zurückgezahlt werden müssen oder nicht, sollte ja eigentlich nicht das Thema des Threads werden. die Schuldenfrage war ja nur der Ausgangspunkt für die Frage:

 

Kann und wird die Regierung (oder die Regierungen Europas) der Versuchung erliegen, die Schulden eines Tages wegzureformieren. Wenn ja, wie kann das geschehen und vor allem: wie können wir Anleger uns davor schützen, dass sie uns ganz tief in die Tasche greifen.

 

Sind Sachwerte wie Aktien oder Gold wirklich sinnvoll? Kann der Staat nicht einfach bei Bedarf in meine Goldkassette greifen und sich nehmen, was er denkt zu brauchen? Wären Aktienkurse auch von einer Währungsreform betroffen? Kann ähnlich wie beim Geld oder den Schulden gesagt werden: Aktien bewerten wir ab sofort mit einem Abschlag von xx%?

 

Mal angenommen (sehr hypoteisch wie die ganze Diskussion) wir glauben daran, dass der Staat eines Tages die Schulden wegreformiert. Sollten wir dann nicht auch Schulden haben? Oder kann, auch im Angesicht des Gleichheitsgrundsatzes des Grundgesetzes, das es 1948 ja noch nicht gab, private Schuld anders bewertet werden, wie staatliche Schuld.

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BondWurzel

Wie hoch die Schulden nun sind, ob sie sinnvoll oder sinnlos sind und ob sie zurückgezahlt werden müssen oder nicht, sollte ja eigentlich nicht das Thema des Threads werden. die Schuldenfrage war ja nur der Ausgangspunkt für die Frage:

 

Kann und wird die Regierung (oder die Regierungen Europas) der Versuchung erliegen, die Schulden eines Tages wegzureformieren. Wenn ja, wie kann das geschehen und vor allem: wie können wir Anleger uns davor schützen, dass sie uns ganz tief in die Tasche greifen.

 

Sind Sachwerte wie Aktien oder Gold wirklich sinnvoll? Kann der Staat nicht einfach bei Bedarf in meine Goldkassette greifen und sich nehmen, was er denkt zu brauchen? Wären Aktienkurse auch von einer Währungsreform betroffen? Kann ähnlich wie beim Geld oder den Schulden gesagt werden: Aktien bewerten wir ab sofort mit einem Abschlag von xx%?

 

Mal angenommen (sehr hypoteisch wie die ganze Diskussion) wir glauben daran, dass der Staat eines Tages die Schulden wegreformiert. Sollten wir dann nicht auch Schulden haben? Oder kann, auch im Angesicht des Gleichheitsgrundsatzes des Grundgesetzes, das es 1948 ja noch nicht gab, private Schuld anders bewertet werden, wie staatliche Schuld.

 

Der Staat kann grundsätzlich alles, also jegliches Vermögen; auch im Ausland versilbern bzw. einbeziehen bei einer Umschuldung.

 

So geschehen schon in den USA beim Zwangsgoldumtausch zu einem Fixkurs.

 

Ausweg: Staatsbürgerschaft niederlegen; eine andere kaufen bzw.erlangen. Thema erledigt. :-

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Maikel
Wie hoch die Schulden nun sind, ob sie sinnvoll oder sinnlos sind und ob sie zurückgezahlt werden müssen oder nicht, sollte ja eigentlich nicht das Thema des Threads werden. die Schuldenfrage war ja nur der Ausgangspunkt für die Frage:

 

Kann und wird die Regierung (oder die Regierungen Europas) der Versuchung erliegen, die Schulden eines Tages wegzureformieren.

Das Entscheidende bei dieser Frage ist aber, ob die Regierungen diese Schulden (endlich) als (in Maßen!) sinnvoll begreifen oder nicht.

 

Und dafür ist es auch wichtig, daß wir als Bürger das verstehen.

Solange ein Herr R. mit seinen errechneten 6 Bio. Euro "Schulden" überall seine Presse findet; solange also "das Volk" der Meinung ist, diese "Schulden" wären nur etwas Schlechtes und unbedingt zu vermeiden, wird keine Regierung auch nur eine Chance haben, diese "Staatsschulden" als sinnvoll darzustellen.

 

Gruß, Michael

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Maikel
Formell / schuldrechtlich ja, aber materiell braucht man keine tatsächlichen Schulden zu haben, quasi als durchlaufender Posten mit entsprechenden Gegenanlagen,

Du meinst also, der Staat solle seinen Bürger Bundesanleihen mit 3% Zinsen anbieten, und das Geld z.B. bei der ING Diba zu 2% anlegen? Oder wie? In dem Fall stünden den Bundesanleihen ein (fast) entsprechendes Geldvermögen gegenüber. Da der Staat das nicht macht, sondern das Geld sinnvoller investiert, stehen den Bundesanleihen entsprechende materielle Investitionen gegenüber.

 

hier geht es ja um die tatsächlichen Staatsschulden.

Wenn von "Staatsschulden" die Rede ist, meinen die meisten, das wären Schulden, die D gegenüber dem Ausland hat. Tatsächlich aber hat D gegenüber dem Ausland ein Nettovermögen von mehr als 500 Mrd. Euro.

Tatsächlich sind unsere "Staatsschulden" lediglich Schulden der staatlichen Institutionen bei den eigenen Bürgern. Statt ihnen das Geld in Form von Steuern wegzunehmen, haben die staatlichen Institutionen es sich nur von ihnen geliehen.

 

Man stelle sich nur einen Staat ohne Schulden vor, welch ein Paradies mit einer nur kleinen Steuerquote.

Nette Vorstellung, plötzlich ohne Schulden und Rückzahlungsverpflichtungen dazustehen. Die Argentinier haben das übrigens vor ein paar Jahren praktiziert, es hat aber nicht lange vorgehalten.

 

Du vergißt dabei aber, daß mit diesem Geld in erster Linie Investitionen getätigt wurden, in Schulen, Infrastruktur usw. Bis vor kurzem schrieb das GG sogar vor, daß mit Schulden nur Investitionen getätigt werden dürfen. Wenn du dir als ein D ohne Schulden vorstellst, dann mußt dir auch ein Land mit (noch) schlechterer Infrastruktur, Schulen usw. vorstellen. Inkl. der "Behinderung" wirtschaftlicher Aktivitäten durch diese schlechte Infrastruktur.

 

... führt bei einem Staat, wie auch bei einem Unternehmen, zu immer mehr komischen fiskalischen Klimmzügen

Was zu diesen Klimmzügen führt, ist eher das falsche Verständnis der "Staatsschulden".

Wenn immer mehr Investitionen mit "privaten Kapitalgebern" durchgeführt werden. dann zahlen wir zukünftig statt Steuern z.B. Straßenbenutzungsgebühren. Und zwar mehr, als an Steuern dafür nötig wären, denn die privaten Investoren erwarten und bekommen für ihr Geld eine wesentlich höhere Rendite als die Bundesanleihen an Zinsen kosten. Offiziell keine "Staatsschulden", aber für die Bürger teurer als "Staatsschulden".

 

Eine weitere Möglichkeit, "Staatsschulden" zu verringern, wäre eine (ehrliche) Erhöhung des Beitragssatzes für die gesetzliche RV. Denn der Bundeszuschuß zur RV hat etwa die Größenordnung der jährlichen Neuverschuldung. Wieder hätten wir offiziell weniger "Staatsschulden", aber wieder keine konkrete Entlastung für die Bürger.

BTW: In der gesetzlichen RV hat es in den letzten Jahren eine Inflation=(Geld)-Entwertung gegeben. Diese Entwertung unserer Rentenpunkte ist auch für die Zukunft festgelegt, ganz unabhängig von einer Kontrolle durch die EZB.

 

Gruß, Michael

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Du meinst also, der Staat solle seinen Bürger Bundesanleihen mit 3% Zinsen anbieten, und das Geld z.B. bei der ING Diba zu 2% anlegen? Oder wie? In dem Fall stünden den Bundesanleihen ein (fast) entsprechendes Geldvermögen gegenüber. Da der Staat das nicht macht, sondern das Geld sinnvoller investiert, stehen den Bundesanleihen entsprechende materielle Investitionen gegenüber.

 

Das muss alles nicht sein. Dein Beispiel ist ja an den Haaren herbeigezogen, oder wie kannst du die Relation 3% Staatspapierzinsen und Festgeld 2% vernünftig begründen?

 

Inwiefern wurden mit den Staatsschulden sinnvolle Investitionen getätigt? Der Umtausch DM zu Ost-Mark? Deine schulmäßige Betrachtungsweise hat mit der Realität nur wenig zu tun. Die Verschuldung der Städte und Gemeine wird von 15 Milliarden auf 60 ansteigen in den nächsten Jahren, wurden da etwa sinnvolle Investitionen gemacht?

 

Dies sind nur einige Beispiele.

 

Keynes hat auch von Rückführung in guten Zeiten gesprochen, nur dann wird erst richtig verschwendet seitens der Politiker, die gerade jüngts in der Krise als Aufsichtsorgane bei den öffentl. Banken vollständig versagt haben. Investoren der Steuern handeln da wirklich miserabel.

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Maikel
Das muss alles nicht sein.

Wie kann es denn sein? Wie soll/kann deiner Meinung nach der Staat Anleihen "als durchlaufender Posten mit entsprechenden Gegenanlagen" ausgeben, ohne daß es Schulden werden? Bitte mit konkretem Beispiel.

 

Dein Beispiel ist ja an den Haaren herbeigezogen

Natürlich ist das eine absurde Vorstellung, basierend auf deiner (absurden) Idee mit der Gegenanlage.

 

, oder wie kannst du die Relation 3% Staatspapierzinsen und Festgeld 2% vernünftig begründen?

Mit den aktuell üblichen Zinssätzen bei Bundesanleihen und bei Guthaben bei der DiBa (jeweils geschätzt).

 

Ich warte auf deinen fundierten Gegenvorschlag.

 

Die Verschuldung der Städte und Gemeine wird von 15 Milliarden auf 60 ansteigen in den nächsten Jahren, wurden da etwa sinnvolle Investitionen gemacht?

Ja.

 

Gruß, Michael

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odenter
· bearbeitet von odenter
Das muss alles nicht sein.

Wie kann es denn sein? Wie soll/kann deiner Meinung nach der Staat Anleihen "als durchlaufender Posten mit entsprechenden Gegenanlagen" ausgeben, ohne daß es Schulden werden? Bitte mit konkretem Beispiel.

Wohnungsbau, Zinseinnahmen == Mieteinnahmen.

Ist zumindest theoretisch denkbar.

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Schinzilord

Da wäre es doch das Einfachste, die pro Kopf Schulden von ca. 20000 Euro durch ein "Entschuldungsbeschleunigungsgesetz" mit einer einmaligen Abgabe von 3 Monatsgehältern von jedem Bundesbürger einzuziehen.

Das hätte zwar katastrophale Auswirkungen, jedoch bestimmt nicht mehr als eine Hyperinflation von 60%.

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HerrMustermann

wäre schön, wenn wir nochmal auf das ursprüngliche Thema eingehen könnten.

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