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Wie stimmt ihr ab bei den Hauptversammlungen?

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Vielleicht ist die Frage etwas befremdlich, da man sich ja auseinandergesetzt haben sollte mit den Aktien, die man im Depot hat, aber ich frage mich in der Tat, wie man die Entscheidungen trifft für die Abstimmungen zu den Tagesordnungspunkten.

 

Gibt es Gründe nicht für die Wahl einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft zu sein? Welche Auswirkungen hätte es denn, wenn man dagegen stimmt? Gibt es Gründe eine Aktie zu halten, wenn man den Vorstand oder den Aufsichtsrat nicht mehr entlaseten möchte? Oder auch nur, wenn der Gewinn anders verwendet wird als man sich das vorstellt?

 

Gerade bei Großkonzernen wie z.B. BASF kann man ja schon zum ganzen Unternehmen keine schwarz-weiß-Haltung einnehmen (Beispiel: contra Gen, pro Kunststoffe etc), aber die zur Abstimmung gestellten Punkte erscheinen mir ebenfalls nicht einfach mit ja oder nein zu beantworten.

 

Folgt ihr da einfach eurer (moralischen) Haltung zur Geschäftspolitik oder segnet ihr alles ab, weil ihr die Aktie verkaufen würdet, wenn ihr das nicht mehr guten Gewissens tun könntet?

 

Hat es denn einen Einfluss, wenn man z.B. dem Vergütungsvorschlag nicht zustimmt? Also würde eine große Minderheit, die dagegen stimmt die Vergütungspolitik des Unternehmens tatsächlich verändern?

 

Literaturempfehlungen wären mir natürlich am liebsten. Mir scheint jedenfalls diese Entscheidungsfindung für die Hauptversammlung nicht mit den Mitteln zu bewältigen zu sein mit denen man vor dem Kauf ein Unternehmen analysiert. Vielleicht täusche ich mich da aber auch, dann lasse ich mich gerne eines besseren belehren.

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täubchen
· bearbeitet von täubchen

Instressante Fragestellung mit der ich mich vor vielen Jahren schon auseinandergesetzt habe.

 

Früher habe ich mir Gedanken zu jedem TOP gemacht und meine Meinung dazu auch geschrieben und so abstimmen lassen. Ich habe aber gemerkt, daß das gar nichts brachte - auch nicht bei brisanten und strittigen Fragen. Die Mehrheit haben doch sowieso meist institutionelle Anleger und nicht die Kleinanleger. Und so kommen niemals die erforderlichen Mehrheiten zusammen um einmal gegen einen Vorschlag des Vorstandes zu stimmen. Ich habe es bei meinen Aktien jedenfalls noch nicht erlebt.

 

Insofern lasse ich es seit einiger Zeit bleiben. Finde es aber sehr schade.

 

Ich würde wohl wieder aktiv werden, wenn ich das Gefühl hätte, das bei einer HV ein Gegenantrag in meinem Sinne eine Chance hätte. Aber ich sehe so etwas momentan nicht. Ich habe daher überlegt, ob ich meine Stimmrecht nicht einmal einer Aktionärsvereinigung übertragen sollte. Bin aber noch nicht dazu gekommen. :rolleyes:

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Kleiner Nachtrag zur Übertragung der Stimmrechte auf Aktionärsvereinigungen: man kann sich dann auch nur einzelnen Abstimmungspunkten anschließen.

 

Aber ich finde es seltsam, wenn eine Aktionärsvereinigung z.B. Atomenergiegegner vertritt, die aber alle RWE-Aktien halten. Natürlich gäbe es strategische Gründe das zu tun, mancher wird vielleicht auch ein Aktiendepot geerbt haben und sich außer für die Dividendenzahlungen nur für die Rettung der Welt interessieren. Aber das erscheint mir alles eher irrational.

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dynamind

Aber ich finde es seltsam, wenn eine Aktionärsvereinigung z.B. Atomenergiegegner vertritt, die aber alle RWE-Aktien halten. Natürlich gäbe es strategische Gründe das zu tun, mancher wird vielleicht auch ein Aktiendepot geerbt haben und sich außer für die Dividendenzahlungen nur für die Rettung der Welt interessieren. Aber das erscheint mir alles eher irrational.

Kann schonmal passieren ^_^

Ich hatte damals z.B. Chrysler Aktien und dann nach der Fusion plötzlich Daimler-Chrysler Aktien. Ich habe dann meine Stimmrechte immer den kritischen Aktionären übertragen - ist natürlich alles nur symbolisch aber war auch kein grosser Aufwand.

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Malvolio

Als Kleinaktionär hat man so einen geringen Einfluss, das man sich die ganze Abstimmerei eigentlich von vorher herein schenken kann. Die meisten Tagesordnungspunkte sind meist eh nur reine Formalitäten. Das einzige was man machen kann ist auf der HV von seinem Rederecht Gebrauch zu machen und dem Vorstand des Unternehmen mal ordentlich den Marsch zu blasen und richtig Dampf abzulassen. Das tun auch speziell bei "problematischen" Unternehmen immer mal wieder Leute, was dann auf der HV zur allgemeinen Erheiterung oder zu Beifallstürmen führen kann. Wenn dann hinter aber abgestimmt wird, ist das er Ergebnis aber meisten sowieso wieder meistens zu 97,8% im Sinne des Vorstands, auch wenn während der Redebeiträge noch so die Fetzen geflogen sind.

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georgewood

Ich denke das Problem ist auch dass sich viele gar nichts gegen die Geschäftsleitung sagen trauen. Die haben noch immer nicht verstanden dass sie die Eigentümer sind und die Vorsitzenden der Unternehmen die Angestellten (ohne deren Aktien zu berücksichtigen). Ich kann nichts damit anfangen wenn man dem Vorstand immer zustimmt und meint er ist der König im Unternehmen. Aber es ist eben leider so dass man selten mehr als 5% Stimmen gegen einen Vorschlag hat.

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

Es ist schon richtig, dass sich das Management i.d.R. vorher mit den größten Einzelaktionären abspricht und es allein deswegen sehr selten zu Überraschungen kommt.

Wie stimmt ihr ab bei den Hauptversammlungen?

Wenn ich auf einer HV bin stimme ich auch ab, auch wenn ich weis das meine Stimmabgabe eher symbolisch ist.

 

Bei anderen großen Dax-Unternehmen bin ich oft zu faul zum Briefkasten zu laufen :blushing: auch weil ich weis das ich nahezu keinen Einfluss auf die Abstimmung habe.

 

Bei der Deutschen Telekom stimme ich aus traditionellen Gründen immer gegen alle Vorschläge des Managements, obwohl ich gerade da weis das die sich mit dem Bund und anderen Großaktionären vorher abstimmen. Trotzdem ist da kein Weg zum Briefkasten zu weit. Ich bin halt ein Rebell. ;)

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abbreviation

Als Basis-Demokratie-Sympathisant denke ich, es ist sinnvoll der tatsächlichen eigenen Meinung Ausdruck zu verleihen. Wahrscheinlich gibts immer nur 5 % gegen irgendwelche Anträge, weil alle denken, dass es nur 5 % Gegenstimmen gibt. Und die Aktionärsvereinigungen haben sich wohl gerade deshalb formiert um diesen Zustand zu beenden. Man muss ihnen ja nicht blind folgen.

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Ein weiterer Aspekt dieser Frage, ob und warum das Abstimmungsverhalten keinen Einfluss bei Hauptversammlungen hat ist mir eben durch den Kopf gegangen:

 

sehr, sehr viele Leute investieren inzwischen "passiv" (oder auch aktiv über Fonds), jedenfalls aber so, dass die Stimmrechte für die im jeweiligen Produkt enthaltenen Wertpapiere gar nicht mehr ihnen selbst zustehen.

 

Wäre das nicht ein sehr schlagkräftiges Argument gegen einen solchen Anlagestil? Neben der Kenntnis des Produktes in das man investiert sollte doch auch eine Rolle spielen wieviel Einfluss man darauf hat. Mein Horror-Szenario ist, dass sehr schnell ein Zustand erreicht ist in dem Aktien fast gar nicht mehr direkt privat, sondern nur noch über Investmentvehikel gehalten werden, bei denen Fondsgesellschaften dann das Stimmrecht nicht im Sinne der Anleger ausüben. (Klar, der Einfluss ist gering, aber es scheint mir eine schleichende Delegitimierung auf Kosten der "Aktionäre" bzw. Fondsanteileigentümer stattzufinden.)

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