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ramirez_asdf

Tips zur ETF-Musterdepot Recherche

Empfohlene Beiträge

ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Hi,

 

ich hab mich einigermaßen durch Bücher über Finanzplanung gekämpft. Vor allem das von Commer war aufschlussreich. Mir sagt die passive Strategie gut zu und will diese umsetzen. Ich bin jetzt beim Umschauen, wie andere ihre Portfolios gestalten.

 

Allerdings bin ich bei Musterportfolios (wie bei allen Finanzpaketen/Werbung) misstrauisch und suche daher einige Tips, wie ich Musterportfolios am besten hinterfragen kann. Soweit habe ich folgende Punkte zusammen:

  1. Will der Verfasser des Portfolios etwas verkaufen (z.B. sitzt er mit einem ETF-Anbieter im Boot?).
  2. Über Portfolio-XRay schauen, wie diversifiziert das Portfolio über Branchen und Länder ist.
  3. Wie steht es mit den tatsächlichen Korrelationen? (dies scheint nach Lesen einiger Posts statistisch sehr aufwendig zu sein und da historisch auch zukunftsunsicher)?

 

Hab ich Punkte vergessen?

 

Als Beispiel: Wie würde ich folgende Musterportfolios am besten hinterfragen?

 

danke.

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molari

Hallo,

Ich würde das Pferd an deiner Stelle andersherum aufsatteln und mir mein eigenes Süppchen kochen, anstatt durchzuprüfen welches Musterdepot im Netz zu dir passen würde.

Kommer gibt in seinen Büchern einige Hinweise und Tipps wie man sein Depot zusammenstellen kann.

Kurzum solltest du anfangen dir zu überlegen wieviel Risiko du wirklich schultern willst, einen entsprechenden Anlagehorizont vorrausgesetzt.

Danach entsprechend die Assetallocation festlegen. Ich rate an dieser Stelle dazu das unbedingt selbst zu tun, oder wenn du schon kopierst das ganze sehr genau nachzuvollziehen, damit du auch hinter der Entscheidung stehst. Denn wir wissen alle das es bei Buy and Hold auch mal eine Menge Jahre bergab gehen kann und da möchte ich wissen das die Entscheidung auf meinem Mist gewachsen ist und das ganze nicht vlt daran liegt, dass es jemand anderes verbockt hat. So als kleiner Tipp für den besseren Schlaf eben. Sobald du die Assetallocation festgelegt hast, kannst du prüfen welche ETFs sinnvoll sind, immer daran denken keine zu kleinen Indices zu verwenden. Dann kommt die Frage nach Ausschüttend oder Thesaurierern, da musst du eben wissen was du brauchst, ich persönlich bevorzuge es wenn immer mal wieder ein kleiner Geldfluss seinen weg zu mir findet und somit bevorzuge ich die Ausschütter.

 

Wenn du wirklich passiv sein willst, dann kannst du dich auf die historische Korrelation schon etwas verlassen. Im Forum wurde mal geklärt, dass die Korrelation dich meistens dann verlässt wenn du sie wirklich brauchen würdest also in Krisen, da du diese aber eh langfristig aussitzen willst, sollten dich diese Anomalien nicht so wirklich stören.

 

Also dann frohes gelingen auf dem Weg zum eigenen Depot.

 

Grüße

Molari

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TerracottaPie
· bearbeitet von TerracottaPie

Ich habe letztens in einem Forum der Verbraucherzentrale einen Beitrag gelesen, dessen Autor sich für höchstens drei ETFs ausgesprochen hat. Ich selbst habe ja eher ein Wildwuchs-Depot, aber ich fürchte, der Mensch hat durchaus gute Argumente (vor allem Einfachheit und Kostensenkung):

 

http://finanzforum.vz-nrw.de/cgi-bin/yabb2/YaBB.pl?num=1267384727/7#7

 

Edit: Sehe gerade, dass der Link direkt zum Beitrag wohl nicht funktioniert hat - ist der 7. Beitrag in dem verlinkten Thread (der Rest ist aber auch ganz interessant).

 

Ich weiß nicht, ob man so weit gehen muss, zu sagen, dass man bis zu einem Vermögen von 1 Mio. Euro wirklich höchstens drei ETFs haben sollte, aber gerade wenn man passiv anlegen will, ist es sinnvoll nicht der Versuchung zu verfallen, alle möglichen Pseudo-Passiv-Produkte mit an Bord zu nehmen.

 

Das eine von Dir verlinkte Musterdepot von Extra-Funds mit REIT-ETFs und dem "X-Trackers Currency Returns"-Dingens sieht für meinen Geschmack schon ziemlich wild und investmentporn-verdächtig aus. Das Depot kann natürlich auch eine Super-Sache sein, beurteilen kann ich's nicht wirklich, aber insgesamt habe ich schon den Eindruck, dass auch der Trend bei ETFs und passivem Investieren insgesamt eher hin zu unnötigem Schnickschnack geht. "Kein Schnickschnack" wäre für mich deshalb ein guter Ausgangspunkt zur Beurteilung eines Depots. Zu welchem Ergebnis Du dann kommst - ob Du einen Devisen-ETF gut findest - bleibt ja nach wie vor Dir selbst überlassen.

 

Neben den Ausführungen von wegen "höchstens 3 ETFs bis 1 Mio Euro" sind natürlich auch die oft genannten Musterdepots von Supertobs hier im Forum anschauenswert - die sind auch ziemlich weit weg von Schnickschnack. ;)

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ramirez_asdf

@molari: Danke, ich denke ich werde beide Wege gehen, erst selbst zusammenstellen und dann abgleichen. Soweit ich richtig verstanden hab, ist die Asset-Allokation das Herz des Portfolios und wichtiger als der "eigentliche" ETF. Weg Buy/Hold: Ich werde gute Nerven haben, ich werde mich nicht totsparen und nur überschüssiges Geld anlegen ;) Ich für meinen Teil bevorzuge thesaurierende, da geht der Zinsenszins-Effekt implizit ein ohne extra neu anzulegen.

 

@TerracottaPie: Hmm, 3 kommen mir schon sehr wenig vor, aber entscheidend scheint wohl die richtige Asset Auswahl zu sein. Was etwas unklar ist, ob er mit 3 ETFs gleich 3 Assert Klassen meint oder er einen ETF nimmt, der gleichzeitig mehrere Asserts aufnimmt. Aber grundsätzlich ist mir Einfachheit eines Depots sympatisch :)

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TerracottaPie

@TerracottaPie: Hmm, 3 kommen mir schon sehr wenig vor, aber entscheidend scheint wohl die richtige Asset Auswahl zu sein. Was etwas unklar ist, ob er mit 3 ETFs gleich 3 Assert Klassen meint oder er einen ETF nimmt, der gleichzeitig mehrere Asserts aufnimmt. Aber grundsätzlich ist mir Einfachheit eines Depots sympatisch :)

 

Er meinte letztlich 3 ETFs, die zwei Assetklassen abdecken: 1 für die entwickelten Aktienmärkte (MSCI World), 1 für Emerging-Markets-Aktien (MSCI Emerging Markets) und 1 für sichere Staatsanleihen (hier gehen auch Sparbriefe etc.). Das ist natürlich keine revolutionär neue Idee, aber die wichtigsten Anlageklassen hat man damit - auch in einem Buch wie "Die intelligente Asset Allokation" geht es letztlich vor allem darum, die richtige Mischung aus einer möglichst guten Abdeckung des weltweiten Aktienmarktes und sicheren Staatsanleihen zu finden (das ist nebenbei gesagt im Extra-Funds-Balanced-Depot nicht gewährleistet, weil es offenbar komplett auf Staatsanleihen verzichtet).

 

Es kommt in jedem Fall auf die Größe Deines Depots an. Ich denke, mit einer sechsstelligen Anlagesumme dürfen es ruhig mehr als 3 ETFs sein. :P Aber so ein extrem einfaches Depot hilft vielleicht, den Blick fürs Wesentliche zu schärfen. Ich zum Beispiel bin mir nach wie vor nicht sicher, ob Rohstoff-(Future)-ETFs nicht letztlich eine Modewelle sind, die gerade totgeritten wird. Und für andere sind REITs einfach nur Aktien einer bestimmten Branche.

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Warlock

Mir wären drei Positionen zu wenig, ich weiß auch nicht ob das der Weisheit letzter Schluss ist. Das wichtigste ist das du auf deine eigene Einschätzung vertraust, egal was andere sagen. Heißt natürlich nicht das man nicht nach links und rechts schauen soll, aber immer sehr kritisch.

 

Du solltest dir vorab auch überlegen ob du physische oder synthetische ETF's haben willst, davon hängt teilweise deine Auswahl ab.

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