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Optionen für Tagesgeld im Euro-Krisenfall (100kEUR)

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Hallo erstmal ...

 

Ich suche mit diesem Thema Eure Empfehlungen zu meiner gegenwärtigen Aufgabe einer

 

Krisenoptimierten Alternative statt derzeitiger Tagesgeldanlage für meine Mutter,welche seit 10 Jahren in Rente ist = 70 Jahre.

 

Ausgangssituation und Ziel der Anlage:

Es liegen derzeit ein hoher 5stelliger Betrag mit 1,75% verzinst auf einem Tagesgeldkonto.

Das Geld unterliegt derzeit keiner Verwendung

Zweck des Geldes ist die autarke finanzielle Versorgung meiner Mutter für Altersheim oder Pflegefall

Im Normalfall sind bis zum Eintritt dieses Ernstfalles keine Entnahmen von diesem Geld geplant.

Ab Umzug in das Altersheim / Pflegefall werden dann Monatsraten von ca. 2000-3000 Euro aus den Rücklagen entnommen.

Der Zugriff auf das Geld soll unproblematisch und innerhalb 3 Monaten möglich sein sein.

Rendite ist für die Rücklage unwichtig.

Fokus liegt auf maximalen Werterhalt solange der Euro stabil ist und

Falls es zu einem Crash des Euro in Deutschland kommt liegt der Fokus bei der Rettung von anteiligem Geld mindestens 50%

Weitere Vermögen wie Immobilien, Rohstoffe, Land, Edelmetalle sind nicht vorhanden

Der derzeitige monatliche Finanzbedarf wird voll von der Rente bestritten.

 

Gedanken zur Umsetzung, welche ich gerne mit Euch diskutieren will:

- Ausscheiden tut für mich:

- Aktien/Aktienfonds etc (starke Schwankungen in Vor-Krisenzeiten, siehe mein eigenes ETF-Depot)

- Gold, Edelmetalle und Rohstoffe (starke Schwankungen in Vor-Krisenzeiten)

- Immobilien (aufwändig

 

Wie ich heute anlegen würde:

50% Tagesgeld (wie bisher)

50% streuen in:

30%

- Kanadische Staatsanleihen

- Australische Staatsanleihen

- Norwegische Staatsanleihen

- Schweizer Staatsanleihen

20%

- Emerging Market Bonds, iShares (ETF in US$, ISIN DE000A0RFFT0)

- Inflationsindizierte EUR-Anleihe

(Bei Inflationsindizierten Anleihen habe ich gehört, dass die nur einen Inflationsschutz bieten, wenn die echte Inflation über der vorab erwarteten liegt. Sonst sind sie wirkungslos. Ist dem So?)

 

Fragen:

Was würdet Ihr in meinem Falle tun?

Wie würdet Ihr die Anlage aufteilen?

Habt Ihr konkrete Empfehlungen?

 

Für alle die jetzt sagen, ich sei ein Pessimist:

Ich weiß (leider/glücklicherweise) auch nicht, ob und wann es zum Crash kommt.

Der Euro ist sicher - Solange Frau Merkel mit ihrer physischen Arbeitskraft nicht persönlich haftet, ist dies nett zu lesen.

Also rechne ich mal mit einer Crashwahrscheinlichkeit von 10%. Schade nur, wenn dann keine! Kohle mehr da ist, für die meine Eltern lebenslang geschuftet haben.

Über mich:

Die hier gewünschten Basisangaben findet ihr bei meinem Musterdepot . Achtung. In diesem Thema geht es jedoch um meine Mutter ;)

 

Ich bin gespannt auf Eure Antworten

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vanity
· bearbeitet von vanity

(Bei Inflationsindizierten Anleihen habe ich gehört, dass die nur einen Inflationsschutz bieten, wenn die echte Inflation über der vorab erwarteten liegt. Sonst sind sie wirkungslos. Ist dem So?)

...

Nein! Wenn die tatsächliche Inflation höher als die erwartete ausfällt, haben inflationsindizierte Anleihen einen Vorteil gegenüber dem nichtgelinkten Pendant. Fällt sie etwa gleich aus, sind sie gleichwertig. Fällt sie schwächer aus oder kommt es gar zu einer Deflation, haben sie ihnen gegenüber Nachteile. Einen Inflationsschutz bieten sie so oder so, abgesehen davon, dass der Inflationsausgleich auch versteuert werden muss.

 

Was ist bei dir ein €-Crash? Wenn du eine überaus hohe Inflationsrate (nicht aber einen Staatsbankrott) darunter verstehst, wären Inflationsgelinkte AAA-Anleihen das Mittel der Wahl. Am Beispiel der deutschen (WKN 103050, 103051, 103052):

 

- Realrendite bei Halten bis Fälligkeit um 0%, bei der kurzlaufenden sogar negativ

- Inflationsausgleich auf Basis des HVPI (manche zweifeln ihn an) abzüglich 25% AgSt

- im konkreten Fall kann natürlich durchaus eine Diskrepanz zwischen dem abgebildeten Inflationsindex (Gesamtwarenkorb €-Zone) und dem Verwendungszweck (Pflege- und Dienstleistung) bestehen. Es ist nicht auszuschließen, das in diesem Bereich die Steigerungsrate deutlich über der allgemeinen liegt.

- eine bedarfskonkruente Fälligkeitsstaffelung ist ratsam, da auch die Linker Kursverluste bei Ansteigen des Realzinsniveaus erleiden

 

Alternative im Rentenbereich:

- Euribor-Floater bester Emittenten (es gibt welche von dt. Bundesländern), die sehr schnell dem kurzfristigen Zins folgen.

- Bundesschatzbriefe, die durch vorzeitige Rückgabe an das aktuelle Zinsniveau angepasst werden können (Achtung: Höchstbeträge 5k p. m.)

 

Weitere Infos zu Linkern: Thread zu Inflationslinkern, liebevoll gepflegt!

 

Btw: Bei einer monatlichen Entnahme von 2k sind die 100k innerhalb von 4 Jahren vebraucht. Bei 3k sind es nicht mal 3 Jahre. Große Zuwächse sind bei sicherer, inflationsgeschützter Anlage und dem derzeitgen Zinsniveau nicht zu erwarten.

 

Und noch eine generelle Anmerkung: Was willst du mit einem hohen Fremdwährungsanteil, wenn Ausgaben in EUR zu bestreiten sind und das Kapital kurzfristig verfügbar sein muss? Einen Werterhalt kannst du so nicht gewährleisten. Und: Was willst du mit EM-Bonds für diesen Zweck erreichen? Renditemaximierung bei Inkaufnahme erhöhten Risikos - wohl kaum?

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Kollektor
· bearbeitet von Kollektor

Nein! Wenn die tatsächliche Inflation höher als die erwartete ausfällt, haben inflationsindizierte Anleihen einen Vorteil gegenüber dem nichtgelinkten Pendant. Fällt sie etwa gleich aus, sind sie gleichwertig. Fällt sie schwächer aus oder kommt es gar zu einer Deflation, haben sie ihnen gegenüber Nachteile. Einen Inflationsschutz bieten sie so oder so, abgesehen davon, dass der Inflationsausgleich auch versteuert werden muss. ...

danke vanity für diese strukturierte Schnellschulung und den Link. War hier das, was ich brauche.

 

Was ist bei dir ein €-Crash? Wenn du eine überaus hohe Inflationsrate (nicht aber einen Staatsbankrott) darunter verstehst, wären Inflationsgelinkte AAA-Anleihen das Mittel der Wahl.

Ein €-Crash ist für mich genau beides.

1) steigende Inflation, ohne dass ein Währungsschnitt kommt, und

2) Zahlungsunfähigkeit in den EUR-Ländern bzw. Deutschland, so dass Guthaben (und Schulden) gegf. auf Null gesetzt werden.

Ich habe Dich so verstanden,

- dass für Punkt 1) die Inflationsgelinkte AAA-Anleihen eine denkbare Wahl wären, weil sie in etwa der Inflation folgen. Sicher ist der Währungskorb HVPI kein allzu gutes Maß. Aber eine perfekte Welt gibt es nicht.

- dass für Punkt 2) (Zahlungsunfähigkeit im EUR-Raum) sie auch nicht helfen.

Letztenendes gehe ich bei einem €-Crash aus meiner Sicht davon aus, dass deutsche EUR-Guthaben im Rahmen eines Staatsbankrottes / staatlichen Zahlungsunfähigkeit weg sind oder ähnlich der Währungsunion DDR/BRD ab einer Grenze beschnitten werden.

Mein Ziel ist der Erhalt von Restguthaben im Fall 2!

Kommte es aber nicht ganz so schlimm ist es offensichtlich gut einige Inflationsgelinkte Anleihen zu haben. Als Beimischung!

 

Btw: Bei einer monatlichen Entnahme von 2k sind die 100k innerhalb von 4 Jahren vebraucht. Bei 3k sind es nicht mal 3 Jahre. Große Zuwächse sind bei sicherer, inflationsgeschützter Anlage und dem derzeitgen Zinsniveau nicht zu erwarten.

Sehe ich auch so. Aber mehr hat meine Mutter nicht. Sie ist derzeit fit und das Guthaben soll die Abhängigkeit von Pflege ihr angenehmer machen. Und die Kinder von finanziellen Lasten für 3-4 Jahre befreien. Danach bin ich dann dran :'(

 

Und noch eine generelle Anmerkung: Was willst du mit einem hohen Fremdwährungsanteil, wenn Ausgaben in EUR zu bestreiten sind und das Kapital kurzfristig verfügbar sein muss? Einen Werterhalt kannst du so nicht gewährleisten. Und: Was willst du mit EM-Bonds für diesen Zweck erreichen? Renditemaximierung bei Inkaufnahme erhöhten Risikos - wohl kaum?

Häufig geäußerter und interessanter Gedanke von Dir.

Genau hier sehe ich auch einen Vorteil, mit den Fremdwährungen. Beim EUR-Totalcrash gibt es eben noch Gelder in anderen Währungen. Die Ausgaben sind in EUR zu bestreiten, aber die Rente und das Guthaben lauten auch auf EUR. Wenn ich davon ausgehe, dass das Leben selbst bei einem Total-Finanzcrasch im EUR-Raum weiter geht, so wird es auch weiterhin irgendwelche Rentenzahlungen für unsere Rentner geben. Das System wird neu aufsetzen. Um selber dann diversifiziert zu sein will ich nicht nur Guthaben in EUR. Im Ernstfall! stören mich auch keine Verluste von 20% bei Fremdwährungen. Im Ernstfall soll meine Mutter nur nicht alle Anlagen (EUR) verlieren.

 

Fazit: Weniger Krise sondern eher Crash-Gedanken ;)

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H.B.

Kurze Anmerkung von mir:

 

1. Du solltest dir dein Szenario nochmal genau durchdenken. Die Erfahrung aus dem Jahr 2008 zeigt doch eindringlich, dass die Industriestaaten in der Lage sind, auch größere Verwerfungen in den Griff zu bekommen. Deshalb halte ich nichts davon sich mit Extremszenarien auseinander zu setzen.

2. Es kann also schlicht um nichts mehr gehen, als eine zeitlich befristete Absicherung des Kapitals. Diese Aufgabe ist mit den verfügbaren Instrumenten des Kapitalmarkts grundsätzlich lösbar.

3. Der Betrag von 100k ist viel zu klein, um hier effektive Absicherungsstategien fahren zu können. Für diesen Betrag wirst du keinen kompetenten Berater finden, der dir das Ganze strukturiert. Das lohnt sich für beide Seiten einfach nicht.

4. Wenn es um die Absicherung der Pflege geht, dann gibt es bessere Wege, als das Geld per Kapitalmarkt abzusichern.

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Kollektor
· bearbeitet von Kollektor

Danke ficoach für Deine Anmerkungen.

 

Beim beginnenden genauen Durchdenken bin ich gerade und such in diesem Sinne Rat im Forum.

An was denkst Du konkret bzgl. Deiner Punkte

2) "zeitlich befristete Absicherung des Kapitals" und

4) "bessere Wege, als das Geld per Kapitalmarkt abzusichern" ?

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