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Chronophagus

Reden wir über Geld

Empfohlene Beiträge

Emilian
· bearbeitet von Emilian
Ich bin absolut kein Fan von Alice...

 

Die Schwarzer hat pauschalisiert, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und alle Frauen in hohen Bankerpositionen, die die Gelegenheit dazu hatten haben bei der Veursachung der Finanzkrise genauso mitgemacht wie die Kerle. Die waren aber auch nicht einen Deut besser. Im Gegenteil es waren einzelne Männer, die ausgestiegen sind, z.B. Geraint Anderson und noch n paar andere - wo waren da die Frauen? Bondwurzel hat Dir heut morgen schon ein Beispiel gebracht.

 

Gruß Emilian.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Ich kann das bei Marx nicht trennen, der hat ja gesagt, dass dem Kapitalismus unwiderruflich der Sozialismus/Kommunismus folgen wird, insofern ist das ja sein Kontext, diese Dinge fließen ja überall ein.

 

Jetzt aber deine Begründung zu seinen ökon. Aussagen.

Seh' ich nicht so. Da stehen einerseits seine politischen Schriften, und andererseits seine Überlegungen und Darstellungen des Kapitalismus. Ich wüsste ad hoc nicht, das bspw.die Krisentheorie besonders falsch sein sollte.

 

Das natürlich nicht alles perfekt und zu 100% objektiv ist, ist klar. Das gibt's auf dem Gebiet nirgends.

 

Deine Antwort ist wie bei Marx auch, er läßt vieles offen interpretierbar...sag mir doch was Konkretes zu "seiner" Ökonomie.

 

Marx verstand sein Werk zunächst als ständig überprüf- und revidierbare Analyse der jeweiligen Verhältnisse und als eine daraus abgeleitete Prognose.

 

Was soll man damit und besonders jetzt. Das machen andere jeden Tag auch.

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Zinsen

Tacheles? Tacheles.. Was hast du denn am Gesetz der fallenden Profitrate zu kritisieren? Du hast ihn schließlich für obsolet erklärt.:P

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BondWurzel

Tacheles? Tacheles.. Was hast du denn am Gesetz der fallenden Profitrate zu kritisieren? Du hast ihn schließlich für obsolet erklärt.:P

 

grundsätzlich kann ich ihn in vielen Dingen verstehen, ..... :P ...die Gedanken sind ja auch edel, aber, die Naturgesetze ( Wettkampf, Auslese, Hierarchien, Gier, Spielsucht, Machtkämpfe etc. ) einschl. dem Menschen reagieren anders, passen in math. Schemata nicht rein und Undank ist der Welten Lohn

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Chemstudent

Sie bringt es zum Teil gut rüber, wirkt aber trotzdem künstlich und alles auswendig gelernt...mit Marx hab ich mich selbst genug auseinander gesetzt...er lebte ja auch in einer vollkommen anderen Zeit inkl. deren Fluidum, grundsätzlich kann ich ihn in vielen Dingen verstehen, die Gedanken sind ja auch edel, aber, die Naturgesetze ( Wettkampf, Auslese, Hierarchien, Gier, Spielsucht, Machtkämpfe etc. ) einschl. dem Menschen reagieren anders, passen in math. Schemata nicht rein und Undank ist der Welten Lohn. Ihre Auseinandersetzungen kenne ich nicht. Marx ist auch für mich heutzutage keine Richtgrösse mehr.

 

Deine Antwort ist wie bei Marx auch, er läßt vieles offen interpretierbar...sag mir doch was Konkretes zu "seiner" Ökonomie.

 

:P

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Zinsen

Das mach demnächst bei Hayek, Armack etc. auch so. Blöde Elfenbeinturmfuzzies.:D

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BondWurzel

Sie bringt es zum Teil gut rüber, wirkt aber trotzdem künstlich und alles auswendig gelernt...mit Marx hab ich mich selbst genug auseinander gesetzt...er lebte ja auch in einer vollkommen anderen Zeit inkl. deren Fluidum, grundsätzlich kann ich ihn in vielen Dingen verstehen, die Gedanken sind ja auch edel, aber, die Naturgesetze ( Wettkampf, Auslese, Hierarchien, Gier, Spielsucht, Machtkämpfe etc. ) einschl. dem Menschen reagieren anders, passen in math. Schemata nicht rein und Undank ist der Welten Lohn. Ihre Auseinandersetzungen kenne ich nicht. Marx ist auch für mich heutzutage keine Richtgrösse mehr.

 

Deine Antwort ist wie bei Marx auch, er läßt vieles offen interpretierbar...sag mir doch was Konkretes zu "seiner" Ökonomie.

 

:P

 

Zumindest in Bezug auf seine ökonomischen Betrachtungen kann ich das nicht ganz nachvollziehen.

 

Zumindest könntest du mir sagen, was du genau meinst, meinst du den Marxismus der noch in abgewandelter Form auf Kuba existiert oder von Hugo C. in Venezuela eingeführt werden will. Wo ist Marx aktuell noch Richtgrösse oder heißt er jetzt Krugman?

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35sebastian
Ich bin absolut kein Fan von Alice...

 

Die Schwarzer hat pauschalisiert, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und alle Frauen in hohen Bankerpositionen, die die Gelegenheit dazu hatten haben bei der Veursachung der Finanzkrise genauso mitgemacht wie die Kerle. Die waren aber auch nicht einen Deut besser. Im Gegenteil es waren einzelne Männer, die ausgestiegen sind, z.B. Geraint Anderson und noch n paar andere - wo waren da die Frauen? Bondwurzel hat Dir heut morgen schon ein Beispiel gebracht.

 

Gruß Emilian.

 

Wollen wir jetzt den Thread zerreden und uns mit der Frage beschäftigen, ob Männer allein oder Männer und Frauen zu gleichen Teilen die Bankenkrise inszeniert haben, ob Männer an sich größere Risiken eingehen als Frauen, oder ob die Risikofreude und -bereitschaft bei Frauen und Männer gleich ist?

Ich habe dazu meinen Teil gesagt. Und ich habe deine Meinung vernommen.

Mir ist das eigentliche Thema viel wichtiger. Und zu den vielen Interviews ist noch nicht gesagt. Oder?

 

Beispiel : Sarah Wagenknecht.

 

"Kommentar: Hat von Tuten und Blasen keine Ahnung."thumbsup.gif

 

Auch Sarah Wagenknecht steht mir nicht nahe. Ich weiß auch nicht viel von ihr. Nach meinem Kenntnisstand ist sie aber verheiratet. smile.gif

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Ich bin absolut kein Fan von Alice...

 

Die Schwarzer hat pauschalisiert, da beißt die Maus keinen Faden ab. Und alle Frauen in hohen Bankerpositionen, die die Gelegenheit dazu hatten haben bei der Veursachung der Finanzkrise genauso mitgemacht wie die Kerle. Die waren aber auch nicht einen Deut besser. Im Gegenteil es waren einzelne Männer, die ausgestiegen sind, z.B. Geraint Anderson und noch n paar andere - wo waren da die Frauen? Bondwurzel hat Dir heut morgen schon ein Beispiel gebracht.

 

Gruß Emilian.

 

Wollen wir jetzt den Thread zerreden und uns mit der Frage beschäftigen, ob Männer allein oder Männer und Frauen zu gleichen Teilen die Bankenkrise inszeniert haben, ob Männer an sich größere Risiken eingehen als Frauen, oder ob die Risikofreude und -bereitschaft bei Frauen und Männer gleich ist?

Ich habe dazu meinen Teil gesagt. Und ich habe deine Meinung vernommen.

Mir ist das eigentliche Thema viel wichtiger. Und zu den vielen Interviews ist noch nicht gesagt. Oder?

 

Beispiel : Sarah Wagenknecht.

 

"Kommentar: Hat von Tuten und Blasen keine Ahnung."thumbsup.gif

 

Auch Sarah Wagenknecht steht mir nicht nahe. Ich weiß auch nicht viel von ihr. Nach meinem Kenntnisstand ist sie aber verheiratet. smile.gif

 

Es ging um Frau Saunders / WESTLB

 

Noch eine die von Tüten und Blusen keine Ahnung hat Herr Sebastian Schwarzer.... :P .....

 

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Chemstudent

Zumindest könntest du mir sagen, was du genau meinst, meinst du den Marxismus der noch in abgewandelter Form auf Kuba existiert oder von Hugo C. in Venezuela eingeführt werden will. Wo ist Marx aktuell noch Richtgrösse oder heißt er jetzt Krugman?

Ich meine seine Theorie (bspw. Krisentheorie) über den Kapitalismus.

Deinen Ausgangspost habe ich so verstanden, dass du diese Theorien eher für utopischen Quatsch hälst. Vielleicht liegt ja da das Missverständnis.

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nord_sued
· bearbeitet von nord_sued

Habe den einen oder anderen schonmal zufällig, das Ganze aber nie als Serie wahrgenommen.

 

  • schon jemand den ersten Kommentar und dem Eden Interview gefunden? hui.
  • der Psychotherapeut Dahlke nervt gewaltig:
    ich habe meinem Bankier gesagt, er soll das Geld risikolos und ethisch vertretbar anlegen. Er muss nicht 20 Prozent Rendite rausholen, drei, vier Prozent sind völlig in Ordnung.
    rolleyes.gif
  • Diesen Anwalt Seitz fand ich nett zu lesen - Fussball interessiert mich, ähnlich wie die Lage eines Sacks Reis - er hat aber was blicken lassen.

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35sebastian
Sarah Wagenknecht

 

Hat von Tuten und Blasen ( vielleicht ) keine Ahnung.

 

A. Schwarzer hat keine Ahnung, Frauen verursachen auch Millionenschäden...damals WESTLB...

Für die Abwicklung des Geschäft mit Boxclever war bei der Londoner WestLB-Tochter Principle Finance die Investment-Bankerin Robin Saunders zuständig. Die ausgebildete Tänzerin hatte das Strafverfahren gegen sich beenden können, indem sie eine Million Euro zahlte. Nun ist sie für den 28. Februar als Zeugin geladen. Auch eine ganze Riege damaliger WestLB-Vorstände muss in den Zeugenstand.

 

Bevor die Blasenbildung oder das Blasen ... beginnt... (Das ist das Zitat)

 

Und ich beschäftige mich nur noch mit den Interviews "Reden wir übers Geld".

 

Warum hat S. Wagenknecht von Tuten und Blasen keine Ahnung? Vielleicht kommen wir ja zu einer sachlichen Bewertung.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Zumindest könntest du mir sagen, was du genau meinst, meinst du den Marxismus der noch in abgewandelter Form auf Kuba existiert oder von Hugo C. in Venezuela eingeführt werden will. Wo ist Marx aktuell noch Richtgrösse oder heißt er jetzt Krugman?

Ich meine seine Theorie (bspw. Krisentheorie) über den Kapitalismus.

Deinen Ausgangspost habe ich so verstanden, dass du diese Theorien eher für utopischen Quatsch hälst. Vielleicht liegt ja da das Missverständnis.

 

Aber das danach - mit Sozialismus oder Kommunismus klappt ja nicht, das meinte ich. Utopischer Quatsch meinte ich nicht. Seine Ideale widersprechen den Naturgesetzen...in seiner Zeit verstehe ich seine Gedanken, obwohl ich Engels weniger versponnen finde....

 

 

Sowas hat was.....

 

"Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. Jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andre, unvorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder aufheben. Die Leute, die in Mesopotamien, Griechenland, Kleinasien und anderswo die Wälder ausrotteten, um urbares Land zu gewinnen, träumten nicht, daß sie damit den Grund zur jetzigen Verödung jener Länder legten, indem sie ihnen mit den Wäldern die Ansammlungszentren und Behälter der Feuchtigkeit entzogen. Die Italiener der Alpen, als sie die am Nordabhang des Gebirgs so sorgsam gehegten Tannenwälder am Südabhang vernutzten, ahnten nicht, daß sie damit der Sennwirtschaft auf ihrem Gebiet die Wurzel abgruben; sie ahnten noch weniger, daß sie dadurch ihren Bergquellen für den größten Teil des Jahrs das Wasser entzogen, damit diese zur Regenzeit um so wütendere Flutströme über die Ebene ergießen könnten. Die Verbreiter der Kartoffel in Europa wußten nicht, daß sie mit den mehligen Knollen zugleich die Skrofelkrankheit verbreiteten. Und so werden wir bei jedem Schritt daran erinnert, daß wir keineswegs die Natur beherrschen, wie ein Eroberer ein fremdes Volk beherrscht, wie jemand, der außer der Natur steht - sondern daß wir mit Fleisch und Blut und Hirn ihr angehören und mitten in ihr stehn, und daß unsre ganze Herrschaft über sie darin besteht, im Vorzug vor allen andern Geschöpfen ihre Gesetze erkennen und richtig anwenden zu können."

(Quelle: Engels, Dialektik der Natur, MEW 20 S.453)

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35sebastian

Reden wir über Geld.

 

Über das unterschiedliche Einkaufsverhalten von Mann und Frau:

 

Schneider: Die Forschung geht von drei Grundbedürfnissen aus: Dominanz - man will anderen überlegen sein; Stimulanz - der Wunsch nach Neuem und Aufregendem; und die Balance - das Streben nach Ausgeglichenheit und Sicherheit.

 

SZ: Was folgt daraus konkret?

 

Schneider: Jüngere Männer werden stark vom Dominanzmotiv geleitet, darum kaufen sie gerne Marken wie BMW, die ein dominantes und relativ aggressives männliches Image haben. Beim Einkauf verhalten sich Männer auch gerne wie Jäger: Schnell ins Geschäft reingehen, Beute erlegen und wieder raus. Übersetzt heißt das: Sie greifen sich die erstbeste Jeans. Wenn sie passt, wird sie gekauft. Und immer gilt: Sex sells. Wenn die Verkäuferin hübsch genug ist, setzt die Rationalität beim Mann aus.

 

SZ: Gilt das umgekehrt auch?

 

Schneider: Nicht ganz. Frauen werden sicher durch gut aussehende Männer angeregt, sie kaufen aber insgesamt mehr stimulanzgesteuert. Sie probieren viel aus, nehmen Dinge in die Hand und kaufen öfters spontan ein. Menschheitsgeschichtlich ist die Frau eher die Sammlerin. Im Alter überwiegt übrigens bei beiden Geschlechtern das Balancemotiv: Man sucht immer die gleichen Geschäfte auf und wählt immer die gleichen Produkte. Das gibt Sicherheit.

 

 

 

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Zinsen

Was ist mit Thatcher , Katharina oder Caterina di Medici ? Ich kann da keine echten Unterschiede erkennen.

 

Ansonsten krass bw, hätte nicht gedacht, dass du dich wirklich damit damit auseinandergesetzt hast, aber derzeit ist halt gerade eine Krisenzeit wie Chemstudent schrieb:

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John Silver
· bearbeitet von John Silver

...

Seh' ich nicht so. Da stehen einerseits seine politischen Schriften, und andererseits seine Überlegungen und Darstellungen des Kapitalismus. Ich wüsste ad hoc nicht, das bspw.die Krisentheorie besonders falsch sein sollte.

 

Das natürlich nicht alles perfekt und zu 100% objektiv ist, ist klar. Das gibt's auf dem Gebiet nirgends.

Seine Krisentheorie hat versagt.

Wenn ich am Wochenende die Zeit finde such ich dazu mal was raus.

 

Tacheles? Tacheles.. Was hast du denn am Gesetz der fallenden Profitrate zu kritisieren? Du hast ihn schließlich für obsolet erklärt.:P

Ach Zinsen, das weißt Du doch selber. Ich muss doch jetzt nicht den Fehler in der Argumentationskette von Marx rauskramen, wenn ich genau weiss, dass Du den kennst.

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35sebastian

Reden wir über Geld :mit der Indendantin Karin Beier:

 

Diese Passagen fand ich gut.

 

SZ: Wenn Sie morgen ihren Job als Intendantin verlören ...

 

Beier: ... bekäme ich keine Angst. Dann würde ich mir entweder als Regisseurin an den großen Häusern eine goldene Nase verdienen oder in der freien Szene für wenig Geld Theater machen und mich darüber identifizieren.

 

SZ: Waren Sie immer so gelassen?

 

Beier: Als ich mit der Regiearbeit begann, wurde gerade das Schiller-Theater in Berlin geschlossen. Es gab Proteste, und große private Existenzängste gingen bei vielen Menschen in der Theaterwelt um. Ich persönlich konnte da aber nicht ernsthaft mitzittern. Damals haben einige Kollegen diese meine persönliche Lebenshaltung als berufliche Stellungnahme missverstanden und waren dann ziemlich verärgert darüber, dass ich ihre Ängste nicht teilen mochte. Aber ich sagte nur, wenn ich unbedingt Theater machen will, dann kriege ich das schon irgendwie hin - auch unter schlechten Bedingungen. Und auch heute will ich mein Lebensglück nicht davon abhängig machen, ob die gesamtwirtschaftliche Situation dem Theater nun gerade Sommervillen baut oder doch nur Wellblechhütten.

 

SZ: Glück hängt nicht vom Geld ab?

 

Beier: Ich habe einmal in einem Kinderheim in Indien gearbeitet. Vorher dachte ich, es könne doch gar nicht anders sein, als dass diese Kinder unglücklich sein müssten. Dann habe ich dort aber das Gegenteil erlebt. Die Kinder waren bitterarm und die medizinischen Verhältnisse katastrophal. Und trotzdem hatten sie den Willen und die Kraft genauso glücklich und lebendig wie Kinder hier in unserem luxuriösen Deutschland zu sein. Natürlich kann Geld dabei helfen, glücklich zu sein, aber der Überfluss, in dem wir leben, verführt dazu, einen zwingenden, ursächlichen Zusammenhang zwischen Geld und Glück zu sehen - damit laufen wir Gefahr, am Glück vorbeizulaufen.

 

SZ: Ist Ihnen etwas wichtig, was sie nicht mögen?

 

Beier: Ja - meine Prägung durch die achtziger Jahre ist mir wichtig, gerade weil ich gewisse Aspekte dieser Prägung nicht mag. Nach den etwas flauen siebziger Jahren avancierte damals eine extreme Leistungsorientierung zum entscheidenden Kriterium, das darüber zu bestimmen schien, wie wertvoll, wie liebenswert ein Mensch ist. Dadurch sind viele, die damals ihre Jugend durchlebten, auf geradezu wahnsinnige Art erfolgsabhängig geworden. Heute bin ich soweit, dass ich diese Abhängigkeit meinem eigenen Kind gerne ersparen würde. Wenn ich damals mit 20 Jahren gesagt hätte, ich will keine Karriere, keine Leistungsspitzen, dann wäre das schwierig gewesen. Es hätte in meinem Umfeld wenig gegolten.

 

SZ: Und heute ist dies anders?

 

Beier: Ich glaube, der Wert, den man der beruflichen Karriere zumisst, ändert sich langsam. Vielleicht liegt dies auch daran, dass ich viele erfolgreiche Frauen um mich herum kenne, die mit Ende 30 oder Anfang 40 Kinder bekommen. Für uns werden unsere Kinder zum Zentrum - natürlich versuchen wir trotzdem noch, auch unseren Job vernünftig hinzubekommen, aber wir erkennen automatisch, dass es auch Wichtigeres auf der Welt gibt. Ich glaube, es könnte für uns alle von Gewinn sein einzusehen, dass auch ein Leben ohne Karriere wertvoll sein kann, dass es nicht gleichbedeutend mit Sozialschmarotzertum ist.

 

 

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35sebastian

Niki Lauda ist große Risiken eingegangen und hat sie überlebt.

 

Zur Griechenland Krise :

 

 

SZ: Sie haushalten penibel, während Europas Regierungen Hunderte Milliarden Euro zur Verfügung stellen, um die Währungsunion zu retten. Wie findet das ein Geschäftsmann?

 

Lauda: Das ist der Wahnsinn, dass man den Griechen Geld gibt. Schließlich hat Deutschland selber kein Geld. Man kann nicht mehr ausgeben als man hat. Die Politiker aus der ganzen Welt handeln unvernünftig. Das könnte man in der Privatwirtschaft nie machen.

 

SZ: Würden Sie Griechenland einfach pleitegehen lassen, mit allen Konsequenzen für die übrige Eurozone?

 

Lauda: Es wäre das beste, wenn die Griechen aus der Währungsunion gehen würden. Es gibt in der Politik anders als in der Wirtschaft keine vernünftigen Krisenmanager. Wenn ein Unternehmen pleite ist, kommt der Insolvenzverwalter. Bei den Staaten passiert das nicht.

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35sebastian

Sind die Kinder aus der Unterschicht selber schuld, dass sie nicht aufsteigen.

 

Ein Auszug:

 

 

SZ: Sie behaupten damit, die Geringqualifizierten sind heute selbst schuld, weil sie einfach nicht aufsteigen wollen?

 

Nolte: Selbst schuld sind sie nicht, sie stehen auch vor vielen unsichtbaren Wänden. Aber dennoch: Wer sich anstrengt, hat meist auch etwas davon - ein guter Schulabschluss führt in aller Regel auch zu guter Ausbildung und einem Job.

 

SZ: Jetzt klingen Sie wie Kurt Beck, der einem Hartz-IV-Empfänger riet, sich zu rasieren, um so mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu haben.

 

Nolte: Mit Herrn Beck fühle ich mich in guter Gesellschaft. Wer im Wohnzimmer die berühmte Glasschale mit drei Kilo Süßigkeiten stehen hat, dem kann man sagen, dass sich das Geld auch anders investieren lässt, in Obst und Gemüse oder ein Buch zum Vorlesen zum Beispiel.

 

SZ: Jetzt blicken Sie aber von ziemlich weit oben auf die da unten herab.

 

Nolte: Ich fürchte, ich bin nicht abgehobener als die meisten anderen Akademiker auch. Vielleicht spitze ich die Dinge manchmal etwas zu.

 

SZ: Die Frage ist, welche Lösung Sie haben - außer dem Rat, keine Süßigkeiten zu essen.

 

Nolte: Der Staat muss Brücken bauen und Kinder aus der Unterschicht fördern, etwa mit außerschulischem Musikunterricht. Und wir haben ja immer noch ein gutes Netz öffentlicher Bibliotheken. Lesen ist kostenlos!

 

SZ: Schon wahr, aber trotzdem gehen viele Kinder nicht dorthin.

 

Nolte: Ja, die Frage ist eben: Wie bringt man die Kinder in die Bibliothek, wenn es die Eltern nicht tun? Da braucht es die helfende Hand des Staates.

 

 

 

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jumpsuit27

Das ist eine ganz interessante Serie und das Gespräch mit Felix Magath fand ich besonders aufschlussreich.

 

In einer englischen Zeitung gibt's etwas Ähnliches (Daily Telegraph - Fame and Fortune). Mag sein, dass die britischen Prominente Euch nicht so bekannt sind aber in dieser Reihe geht's mehr um konkrete Beispiele als bei "Reden wir über Geld", meistens mit Zahlen belegt - wie viel das Haus gekostet hat, wieviel es nun wert ist usw. oder die beste/schlechteste Investition.

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