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Georg-Ferdinand

Bewertung von Forwards

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Georg-Ferdinand

Hallo

 

Ich hätte mal eine Frage zur Bewertung eines finanziell abgerechneten Forward-Kontrakts.

 

Vorüberlegung: Angenommen jemand besitzt die Long-Position in einem Forwardkontrakt mit Lieferpreis K auf ein Gut X. Er könnte diese offene Position schließen, indem er die Short-Position in einem identischen Forward-Kontrakt mit Abrechnungspreis F einnimmt. Völlig unabhängig davon, welcher Spotpreis für das Gut X am Fälligkeitstag gilt, müsste er dann untern stricht nur noch die Differenz zwischen K und F zahlen, da sich die beiden Positionen aufheben. Diskontiert muss dieser Betrag dann den aktuellen Marktwert des Forward-Kontrakts darstellen. Ich hoffe ihr stimmt mir bis hierher alle zu.

 

Nun meine Frage:

Welcher Zinssatz ist in diesem Fall der korrekte Abzinsungssatz? Bei Hull (Optionen, Futures und andere Derivate) ist dafür stets der risikolose Zinssatz angegeben. Ich versteh aber ehrlich gesagt nicht warum. Denn ich muss doch zukünftige Cash Flows immer mit einem risikoadjustierten Zinssatz abzinsen. Der Cash Flow aus den beiden Kontrakten ist aber nicht risikolos. Wer weiß ob die Kontrahenten der beiden Forward-Kontrakt wirklich ihrer Zahlungsverpflichtung nachkommen. Zumindest wird bei Hull diesbezüglich keine Annahme getroffen.

 

Vielleicht kann mir ja jemand ein paar Denkanstöße geben. Vielen Dank im Voraus!

 

Grüße,

G-F

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Schinzilord

Der risikolose Zinssatz gilt hier in meinen Augen nur bei Futures, wenn über ein Clearinghouse abgewickelt wird.

Ich würde hier einfach den Zinsatz des Kontrahenten abhängig von seiner Bonität mit vergleichbarer Restlaufzeit nehmen.

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bb_florian

Habe jetzt nur kurz darüber nachgedacht, aber: Wenn beide Seiten eines Forwards das Counterparty Risiko in ihre Berechnungen aufnehmen würden, dann würden beide den Forward nicht abschließen, da der Käufer einen geringeren Forward-Preis zu zahlen bereit ist als der Verkäufer verlangt. Also muss risikolos abdiskontiert werden, weil beide ja ein Counterparty Risiko übernehmen. Wenn eine Seite ein wesentlich höheres Risiko besitzt, könnte das natürlich berücksichtigt werden.

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Rotkehlchen

Vorüberlegung: Angenommen jemand besitzt die Long-Position in einem Forwardkontrakt mit Lieferpreis K auf ein Gut X. Er könnte diese offene Position schließen, indem er die Short-Position in einem identischen Forward-Kontrakt mit Abrechnungspreis F einnimmt. Völlig unabhängig davon, welcher Spotpreis für das Gut X am Fälligkeitstag gilt, müsste er dann untern stricht nur noch die Differenz zwischen K und F zahlen, da sich die beiden Positionen aufheben. Diskontiert muss dieser Betrag dann den aktuellen Marktwert des Forward-Kontrakts darstellen. Ich hoffe ihr stimmt mir bis hierher alle zu.

 

Nicht ganz. Der fett markierte Satz müsste so lauten: Diskontiert muss dieser Betrag dann den kumulierten aktuellen Marktwert der beiden Forward-Kontrakte darstellen. Der Marktwert eines Future-Kontraktes ist immer der Spotpreis plus die Bestandhaltungskosten.

 

Nun meine Frage:

Welcher Zinssatz ist in diesem Fall der korrekte Abzinsungssatz? Bei Hull (Optionen, Futures und andere Derivate) ist dafür stets der risikolose Zinssatz angegeben. Ich versteh aber ehrlich gesagt nicht warum. Denn ich muss doch zukünftige Cash Flows immer mit einem risikoadjustierten Zinssatz abzinsen. Der Cash Flow aus den beiden Kontrakten ist aber nicht risikolos. Wer weiß ob die Kontrahenten der beiden Forward-Kontrakt wirklich ihrer Zahlungsverpflichtung nachkommen. Zumindest wird bei Hull diesbezüglich keine Annahme getroffen.

 

Bei der Preisbestimmung wird der risikolose Zinssatz verwendet. Die Bonität des Kontrahenten wird in der Regel bei der Bestimmung der zu stellenden Sicherheiten berücksichtigt. bb_florian hat die Gründe für dieses Vorgehen schon ganz richtig angedeutet.

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citizenkane

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Future und Forward?

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Atros

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Future und Forward?

 

Kurz gesagt:

Futures unterscheiden sich von Forwards dadurch, dass sie börsengehandelt und dementsprechend standardisiert sind.

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