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fernsucht

Meine erste richtige Asset Allocation

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fernsucht
· bearbeitet von fernsucht

Hallo allerseits,

ich lese schon seit einiger Zeit fleißig mit und versuche so viel es geht zu lernen um endlich mal ein Fundament in der Finanzplanung zu haben.

Echt ein klasse Forum mit vielen Informationen die erst mal verdaut werden müssen!

 

Vor kurzem habe ich mein halbwegs verkorkstes Depot gründlich bereinigt, sprich fast alle Positionen vekauft.

Nach dem Lesen von Gerd Kommer - Souverän investieren in Indexfonds etc. und David Swensen - Unconventional Success / A fundamental approach to personal investment habe ich mich entschieden nicht mehr zu versuchen besonders schlau zu sein sondern lieber quasi "dumm" den Märkten zu folgen. Dafür will habe ich eine Asset Allocation vorgenommen und bin gespannt auf eure Kommentare, insbesondere auch zu den ausgewählten Produkten.

 

Aber damit alles seine Ordnung hat, hier die wichtigsten Informationen:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Seit meinem 16. Lebensjahr habe besitze ich Aktien und Fonds. Zertifikate hatte ich auch mal.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen (ISIN angeben)

Momentan noch:

Ethna Aktiv E(A) ca. 2000 €

C-​QUADRAT ARTS TOTAL RETURN GLOBAL AMI (A) ca. 2300 €

Raiffeisen-​Eurasien-​Aktien ® (A) ca. 2000 €

Rest is schon liquidiert.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage

Tja so viel wie muss, so wenig wie möglich. Ich hätte zwar durchaus eine Stunden die Woche Zeit, aber Ziel der neuen Strategie ist es auch mit besserem Gefühl im Bauch eine klarere Strategie zu verfolgen.

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten

Ich kann mit Verlusten umgehen. In der Internetblase hatte mein Depot einen Wert von knapp 50000 DM. Ich habe mehr als 50 % davon wieder verloren. War schmerzhaft, aber da ich auf das Geld nicht täglich angewiesen bin hab ich es akzeptiert und trotzdem weiter in Fonds und Aktien investiert.

Mit Verlusten von max. 25 % des Gesamtvermögens könnte ich klar kommen.

 

Optionale Angaben:

1.Alter

28

 

2. Berufliche Situation

Mitarbeiter der Stadt bis Ende nächsten Jahres, dann geht es hoffentlich als promovierter Ingenieur in die Wirtschaft.

 

3. Sparerfreibetrag ausgeschöpft?

Jap, leider...

 

Über meine Fondsanlage

1. Anlagehorizont

Grundsätzlich langfristig, aber es wird auch mittelfristigen Finanzbedarf geben, z.B. wenn ein neues Auto her muss. Immobilienkauf für den Eigenbezug ist eine mittelfristige Möglichkeit (6-10 Jahre Horizont), aber nicht zweifelsfrei vorgesehen.

2. Zweck der Anlage

Langfristiges Investment, teilweise ist es auch zur Altersvorsorge gedacht.

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

Vorerst eine Einmalanlage, es soll ca. 1-2x im Jahr nachinvestiert werden. Momentan ist der Spielraum dafür nicht so groß (ca. 100-150€ monatlich), wird aber innerhalb der nächsten Jahre deutlich steigen.

4. Anlagekapital

Es steht ein Gesamtvermögen von ca. 100k zur Verfügung.

 

So, dann stelle ich mal meine Gedankengänge vor:

Ich habe zuvor noch nie richtig über eine ganzheitliche Vermögensanlage nachgedacht. Jetzt soll da Grund rein kommen und ich habe eine grobe Einteilung de Finanzen in Risikokategorien gemacht.

Dabei kam heraus:

RK 1: 60 %

RK 2: 8 %

RK 3: 32 %

 

Für RK1 habe ich vorgesehen, die bereits bestehenden Sparbriefe / Festgeldanlagen um weiteres Geld zu ergänzen. Da hatte ich an verschiedene Laufzeiten gedacht z.B. 2 Jahre Mercedes-Benz-Bank bei 3 % und eher mehr in 3 Jahre bei der Santander Direkt für 4 %.

Euro Staatsanleihen haben meiner Meinung nach momentan ein schlechtes Risiko / Ertragsverhältnis. Ich hatte auch über Inflationsindexierte Anleihen nachgedacht, sprich z.B. IBOXX® € INFLATION-LINKED TR-INDEX ETF (LU0290358224). Die Liquidität solcher Anlagen ist sehr schön, nur habe ihc das Gefühl innerhlab der nächsten Zeit nicht ein mal Tagesgeld-Verzinsung dort zu bekommen, auch wenn die Inflation jetzt wirklich noch längere Zeit auf dem aktuellen Niveau bleiben sollte. Ich finde aus Diversifikationsgründen bzw. aufgrund deren Korrelationseigenschaften Anleihen interessant, aber fühl mich glaube ich besser bei Sparbriefen etc. aufgehoben.

Ein Puffer von ca. 8000 in Tagesgeld soll bleiben.

 

Für RK2 habe ich EMLE vorgesehen. Ich hatte auch über ein Investment in Immobilienfondsprodukte nachgedacht, jedoch haben meiner Meinung nach offene Immobilenfonds wesentliche Nachteile: Anlage in eine nicht liquide Basisanlage und schwierige Bewertung des Vermögensinhaltes. Das sind für mich zu große unwägbare Risiken für ein RK2 Investment. REITs scheinen mir als Laie ein tolles Produkt, aber leider bewegen sie sich schön im Gleichschritt mit den Aktienmärkten und somit dienen sie der Streuung nicht.

Somit bleibt für mich der EMLE, denn ich halte aktuell viele Emerging Markets Staaten für bessere Haushalter als die meisten Industrienationen.

-> DB X-TRACKERS EMERGING MARKETS LIQUID EUROBOND (DBX0AV)

 

RK3:

Hier habe ich mich an die Marktaufteilung nach BIP-Daten gehalten. Dabei kam heraus:

Nord Amerika 29,2%

Europa 30,2%

Pazifik 12,3%

Emerging Markets 28,3%

Krumme Zahlen sollen jetzt mal nicht stören...

 

Bei der konkreten Produktauswahl, wollte ich möglichst replizierende ETFs haben. Leider haben die auch alle Nachteile, wie eine höhere TER oder ein geringes Marktvolumen bzw. Thesaurierungen.

Insofern bin ich etwas laxer geworden was meine Ansprüche angeht und hab geschaut, was in den Sicherheitsbaskets drin ist und ob ich damit leben kann. Heraus gekommen sind folgende Produkte:

 

Nordamerika

COMSTAGE ETF MSCI NORTH AMERICA TRN ETF113

 

Europa

ISHARES STOXX EUROPE 600 263530

DB X-TRACKERS MSCI EUROPE SMALL CAP TRN INDEX ET DBX1AU

DB X-trackers MSCI EUROPE VALUE TRN INDEX ETF LU0486851024

 

Emerging Markets

DB X-TRACKERS MSCI EMERGING MARKETS TRN INDEX DBX1EM

 

Pazifik

COMSTAGE ETF MSCI PACIFIC TRN ETF114

 

Anhand dessen, was ich bisher gelesen habe, lohnt sich ein investment in Small Caps in den USA nicht. Daher dort keine Small Caps. In Europa scheint das anders zu sein, allerdings scheinen die Small Caps schon recht weit gegangen zu sein. Grundsätzlich scheint mir auch ein Investment in Value Aktien sinnvoll. Bisher überlege ich für Europa dies auch zu machen. Da die Strategie aber langfristig sein soll, sollte ich kaum über die aktuelle Lage nachdenken.

Ich wollte mein Vermögen nicht auf zu viele Produkte aufteilen, daher bei EM, Pazifik und USA keine Value / Small Caps.

 

Hui, da sind jetzt einige Zeilen zusammen gekommen. Was haltet Ihr davon?

Wie ist es mit den Rohstoffen, ich hätte da ncoh zwei Produkte auf dem Zeiger:

ETFX DJ-UBS ALL COMMODITIES 3 MONTH FORWARD FUND A1CXBV

DB X-TRACKERS DBLCI - OY BALANCED ETF LU0292106167

 

Gibt es eurer Meinung nach Gegenargumente gegen die einzelnen Produkte?

 

Gruß

fernsucht

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Schinzilord

In Anbetracht der Tatsache, dass du in den ersten Jahren nicht viel Kapital zum rebalancen hast, würde ich auf weniger Positionen setzen. Du kannst die nächsten Jahre immer noch ausbauen.

Auch würde ich an deiner Stelle nicht nur Aktien im riskanten Portfolioteil nehmen, sondern z.B. auch noch REITs und Rohstoffe, wenn du die Produkte wirklich verstehst.

 

sonst hast du ein ziemliches Standardaktienportfolio, das hier keinen mehr zu irgendwelchen Beiträgen anregt.

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Morbo

weniger Positionen. Dem kann ich mich nur anschliessen. Bei soviel Zeug scheint einfach das "Verzettelungsrisiko" zu hoch.

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Berd001
· bearbeitet von Berd001

Ich würde die beiden Mischfonds behalten, v. a. der Ethna hat sich in volatilen Zeiten bislang immer als stabilisierender Faktor in einem Depot ausgewirkt. Damit wäre - für meine Begriffe - auch RK2 schon mal abgedeckt. Ich neige auch zur Position meiner Vorschreiber. Da sind noch zu viele Positionen im Depot. Wenn Du bei der Aufteilung von RK3 bleiben willst, würde ich Europa "eindampfen". Nimm statt dreier Fonds nur einen. Falls Du an Value oder Small Caps glaubst, einen der drei, ansonsten den Stoxx 600.

Falls Du auf Small Caps und Value nicht verzichten möchtest aber bereit wärst, RK3 anders zu gestaltet, wäre auch der "Depotklassiker" von supertobs eine Möglichkeit:

 

MSCI World

MSCI EM

 

Die beiden decken eigentlich alles ab.

 

Dazu evtl. ein Euroland-Fonds zur Übergewichtung der Heimatwährung. Da böten sich der Eurostoxx an oder die von Dir schon erwähnten Value- bzw. Small-Caps-Fonds.

 

Damit hättest Du in RK3 zwischen zwei und vier ETFs. Die ließen sich später natürlich auch erweitern, z. B. durch weitere Value- oder Small-Caps-ETFs oder - falls man eine Übergewichtung einer bestimmten Region anstrebt - durch entsprechende Produkte.

 

In RK2 würde ich auch noch einen Offenen Immobilienfonds aufnehmen. Ich kann die Panik vieler Anleger nicht teilen. Ein Produkt wie z. B. der hausinvest hat seit 1972 immer positive Renditen abgeworfen, dazu war er nie geschlossen, ist der größte am Markt und hat seinen Schwerpunkt in Europa mit Beimischung USA und Asien. In guten Zeiten rentiert er mit fast 7 Prozent, jetzt werdens immer noch um die 3 Prozent werden (der größere Teil davon steuerfrei). Und auch die gesetzlichen Änderungen bzgl. der OIs sind für "Kleinanleger" wie uns vernachlässigbar.

 

Gruß

berd

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