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ramirez_asdf

Korrelation Festgeld zu Staatsanleihen

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ramirez_asdf

Da beide Assets (Festgeld, Staatsanleihen) sich am Leitzins orientieren und es sich um Renten-Produkte handelt, würde ich annehmen, dass die Korrelation sehr nahe an 1 ist. Natürlich nur, wenn man Produkte mit gleicher Währung vergleicht (z.B. EUR-Anleihen + EUR-Festgeld).

 

Ist dies korrekt bzw. hat jemand dazu eine Datenbasis-Referenz? Ich konnte immer nur Aussagen zur Korrelation zw. Aktien und Staats-Anleihen finden, aber keine zu Festgeld.

 

Danke.

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Ramstein

Da beide Assets (Festgeld, Staatsanleihen) sich am Leitzins orientieren und es sich um Renten-Produkte handelt, würde ich annehmen, dass die Korrelation sehr nahe an 1 ist. Natürlich nur, wenn man Produkte mit gleicher Währung vergleicht (z.B. EUR-Anleihen + EUR-Festgeld).

 

Ist dies korrekt bzw. hat jemand dazu eine Datenbasis-Referenz? Ich konnte immer nur Aussagen zur Korrelation zw. Aktien und Staats-Anleihen finden, aber keine zu Festgeld.

 

Danke.

Zur Zeit korrelieren deutsche Festgeldzinsen nicht mit EUR-Anleihen Griechenlands. rolleyes.gif

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Da beide Assets (Festgeld, Staatsanleihen) sich am Leitzins orientieren und es sich um Renten-Produkte handelt

 

seit wann ist ein Festgeld ein Rentenprodukt? Zwischen Einlagensicherung und Staatsanleihe besteht wohl doch ein kleiner Unterschied.

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Schinzilord
· bearbeitet von Schinzilord

Genaugenommen kannst du die beiden Produkte nicht vergleichen und auch keine Korrelation berechnen.

Hierzu müsstest du den Kursverlauf betrachten, welcher aber nicht interessiert bzw. nicht existent ist, da du aufgrund der Illiquidität ja dein Festgeld nicht verkaufen kannst.

 

Also wäre ein Festgeld sozusagen eine Anleihe, welche man bis zur Endfälligkeit halten MUSS.

Dementsprechend hält man scheinbar keine Kurs- und Zinsänderungsrisiken, weil sie nicht festgestellt werden.

Natürlich übernimmt man Opportunitätskosten, wenn in der Zwischenzeit der Leitzins steigt etc.

 

Fazit: Festgeld ist auch aufgrund der Einlagensicherung ein Spezialprodukt für den kleinen Privatkunden und somit nicht mit dem effizienten Markt der Staatsanleihen vergleichbar.

Sozusagen ein Parallelprodukt, da der Zins auch von Willkommensangeboten bei der Bank, Bankpolitik, Einschätzung der Wirtschaft von der Bank etc. abhängig ist.

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Karl Napf

Ich würde annehmen, dass keine direkte Korrelation in Form eines zeitlichen Gleichlaufs vorliegt, weil man aus Festgeld nicht bzw. nur sehr schwer heraus kommt, sodass ein eventuelles Zinsänderungsrisiko dort härter durchschlägt als bei handelbaren Papieren.

 

Die Santander-Bank hat schon vor einem Jahr (ein paar Wochen lang) 4% für dreijähriges Festgeld geboten, was dann eine Spekulation auf die Geschwindigkeit war, mit der wir steigende Inflationsraten sehen werden; in Erwartungs steigender Inflationsraten musste Festgeld damals bereits deutlich höhere Zinsen bieten als Anleihen, die infolge fallender Kurse bei steigender Inflation irgendwann vermutlich nachziehen werden. Ob und wann dies der Fall ist, hängt jedoch von der Politik der EZB ab.

Eine Korrelation mit zeitlichem Versatz (wobei natürlich nicht die Kurse, sondern die Renditen gleicher Laufzeiten bei Neuabschluss vergleichen werden müssten) könnte ich mir durchaus vorstellen, weil abgesehen von der Verfügbarkeit beide Anlageformen für Kleinanleger durchaus direkt miteinander konkurrieren.

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

Erstmal Danke für den Input!

 

@BondWurzel: Ich dachte beim Begriff "Renten" geht es allgemein um den Geldmarkt unabhängig davon welche Institution dahinter steht (Staat, Bank, Unternehmen).

 

@Schinzilord: Mir ist klar, dass es bei Festgeld keinen Kurs gibt, den man entnehmen kann. Aber ich denke im Festgeld ist ein "versteckter" Kurs, da man durch das Zinsänderungsrisiko entweder zu wenig oder zu hohe Zinsen bekommt. Bei Anleihen werden die direkt in den Kurs eingepreist, bei Festgeld durch entsprechende andere aktuelle Konditionen am Markt. Ich nehme an, du meinst ähnliches mit Opportunitätskosten?

 

@Karl Napf:

Meine Annahme ist, dass bei Festgeld die Markt-Zinsen auch effizient, also eingepreist sind. Zusätzlich bekommt man Aufschläge wegen der fehlenden Liquidität.

 

 

Evtl. zum Hintergrund meiner Frage: Aktuell hab ich ne Festgeld-Sparleiter (1,2,3,4,5 Jahre Laufzeit). Ich setze auf Diversifikation, aber auch auf Einfachheit. Um meine Depot einfach zu halten und auch Transaktionskosten bei Anleihen zu sparen würde ich nur in Staatsanleihen investieren, wenn sie spürbar unter '1' mit Festgeld korrelieren. Auch beobachtet man, dass Staatsanleihen nicht mehr mit früher vergleichen kann, da wir uns in einer Phase von Staatskrisen befinden (siehe EUR PIIGS, USA). Auch auf die Rating-Agenturen als Bewertungsinstanz von Staaten pfeife ich mittlerweile (Interessenkonflikt-Molochverein, völlig intransparent, dramatische Herabstufungen). Unternehmensanleihen kommen nicht in Frage, da ich bei RK3 bereits durch Aktien an Unternehmen investiert bin.

 

Ich vermute anhand Eurer Antworten, dass es eben keine Korrelationszahlen zw. Festgeld + Staatsanleihen gibt, da diese eben sehr schwer zu berechnen sind (Kurs vs. Angebot).

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Karl Napf
Meine Annahme ist, dass bei Festgeld die Markt-Zinsen auch effizient, also eingepreist sind.
Festgeld spricht auch eine Zielgruppe an, die keine Wertpapiere handelt (weil sie nicht will oder nicht genügend Kapital für die Stückelung hat oder Wertpapieren grundsätzlich misstraut oder die Gebühren beim Wertpapierkauf scheut).

Deshalb kann man Festgeld für Aktionen zum Werben neuer Bankkunden einsetzen (was bei Anleihen desselben Emittenten kaum funktionieren würde - und ich habe im Fernsehen noch nie Werbung für eine Anleihe-Emission einer Großbank gesehen, Tages- und auch Festgeldangebote aber häufig, u. a. das unsägliche "Festzins"-Angebot der Deutschen Bank, das erstens offen lässt, ob es Tagesgeld oder Festgeld ist, und zweitens nach Rendite gegen die Wettbewerber beider Sorten klar verliert und noch dazu seinen Nachteil in Zeiten steigender Inflation, nämlich den unveränderlichen Zinssatz, als Vorteil anpreist). Denn die Kundenbindung bei Festgeld (Kontoeröffnung mit entsprechendem Aufwand, ggf. Besuch einer Filiale) ist viel höher als beim (anonymen) Kauf eines Wertpapiers.

 

Das bedeutet aber wiederum, dass Festgeld von bestimmten Anbietern bewusst nicht "markteffizient" eingesetzt, sondern für Lockvogelangebote genutzt wird, d. h. im Umkehrschluss: Man kann dort "Schnäppchen" machen (weil der Anbieter hofft, die gebotene Überrendite durch andere Angebote wieder hereinholen zu können).

Gerade (hierzulande) weniger bekannte Banken nutzen Tages- und Festgeldangebote, um den Eintritt in neue Märkte zu schaffen. Ich halte es nicht für Zufall, dass die Santander-Bank seit mindestens 2010 bei Festgeld fast durchgängig das beste Angebot macht (und damit die Rendite von dreijährigen Türkei-Anleihen mit Rating "BB" deutlich schlägt, trotz deutscher Bankeneinlagensicherung!). Auch die Werbekampagne der Bank of Scotland beim Tagesgeld hat Methode: Manche locken eben mit hohen Zinsen, andere lieber mit 2,13 m hohen Würzburgern.

 

Und natürlich könnte man einen "Kurs" von Festgeld berechnen, mit derselben Methode wie beim Euro-Bund-Future - das ist ein fiktiver Langläufer (8,5-10,5 Jahre) mit einem Kupon von 6%, obwohl es unter AAA-Emittenten in Europa seit längerer Zeit keine Emissionen mit solchen Kupons gibt. Man kann jedoch den fairen Kurs eines heute fiktiv emittierten 6%-Bonds mit 10 Jahren Laufzeit berechnen, indem man unterstellt, dass dieser dieselbe Rendite bieten müsste wie eine tatsächlich aktuell emittierte 10-jährige derselben Bonität. Festgeld ist numerisch betrachtet ja nichts Anderes als eine Anleihe (sofern dieselben Zinsmodalitäten vorliegen wie bei Anleihen, also z. B. keine automatische Wiederanlage der Zinsen zu vordefinierten Konditionen, was Santander-Festgeld optional erlaubt, Anleihen aber nicht - solches Festgeld wäre dann aus Kundensicht de facto ein Zerobond, aber mit zeitlich vorgezogener Besteuerung der Rendite). Man müsste also "nur" eine Festgeld-Marktrendite berechnen (aber wie tut man das? Umsatzgewichtet? Woher bekommt man die Umsatzdaten?) und diese in eine Anleihe derselben Rendite übersetzen. Es gibt für solche Daten Zeitreihen bei der Deutschen Bundesbank, aber die dort erfassten Laufzeiten scheinen mir sehr kurz zu sein.

Vielleicht reicht auch, aus den im WWW verfügbaren Hitlisten für Festgeldangebote einen Chart für die zum Tag X verfügbare Spitzenrendite (unter vergleichbaren Konditionen, also nicht gemischte Einlagesicherungskonditionen), denn als Kunde würde man ja vermutlich genau diesen Renditeführer nehmen, wenn man ein solches Angebot sucht. Ich weiß allerdings nicht, ob sich irgendjemand die Mühe macht, die Historie solcher Angebote mitzuführen, weil die Zielsetzung der Vergleichsportale ja eher die Vermittlung der aktuellen Konditionen ist.

 

Aber die Fragestellung ist insgesamt nicht völlig uninteressant. Ich kann mir vorstellen, dass so etwas als Studienarbeit an irgend einer Wirtschafts-Uni schon mal analysiert worden sein könnte, die sind ja ständig auf der Suche nach neuen, noch nicht behandelten Themen.

 

Ein kurzer Blick in Google: Dieser Artikel meint, ein direkter Korrelationsvergleich wäre u. a. deshalb nicht möglich, weil man aufgrund des häufig positiven Steigungswinkels der Renditestrukturkurve bei Anleihen Rollgewinne erzielen kann, wenn man kurze Restlaufzeiten immer wieder verlängert, statt einfach Buy & Hold zu spielen - und deshalb sei der reine Yield-to-Maturity-Vergleich mit Festgeld, wo dies nicht funktioniert, nicht fair. Für jemanden, der "auf Einfachheit setzt", fällt dieses Argument allerdings ggf. weg.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Erstmal Danke für den Input!

 

@BondWurzel: Ich dachte beim Begriff "Renten" geht es allgemein um den Geldmarkt unabhängig davon welche Institution dahinter steht (Staat, Bank, Unternehmen).

 

Nein,

 

Der Geldmarkt ist derjenige Teilmarkt des Finanzmarktes, auf dem kurzfristige Gelder (Forderungen und Verbindlichkeiten) mit Zentralbankgeldguthaben gehandelt werden. Angebot und Nachfrage bilden sich über den Geldmarktzins. Vom Kapitalmarkt unterscheidet sich der Geldmarkt durch eine kürzere Fristigkeit der Kapitalüberlassung. Die Grenze zwischen beiden Märkten wird in der Regel bei Fristigkeiten von einem oder zwei Jahren gezogen. Handelnde Akteure auf dem Geldmarkt sind die Zentralbank, Kreditinstitute, Finanzintermediäre und große Industrieunternehmen.

 

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldmarkt

 

Festgelder können auch an keiner Börse gehandelt werden. Die Begriffe zu verallgemeinern ist falsch; auch der jur. Backround ist differenziert. Was dem Privatkunden angeboten wird, ist nur ein kleiner Output des Geldmarktes der Banken.

 

Interessant sind auch Geldmarktzertifikate, wie den Eonia-Traker, oder Währungszertifikate auf Geldmarktsätze, wo die Zinsen täglich kapitalisert werden, höherer Zinseszinseffekt.

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bb_florian

Das bedeutet aber wiederum, dass Festgeld von bestimmten Anbietern bewusst nicht "markteffizient" eingesetzt, sondern für Lockvogelangebote genutzt wird, d. h. im Umkehrschluss: Man kann dort "Schnäppchen" machen (weil der Anbieter hofft, die gebotene Überrendite durch andere Angebote wieder hereinholen zu können).

Gerade (hierzulande) weniger bekannte Banken nutzen Tages- und Festgeldangebote, um den Eintritt in neue Märkte zu schaffen. Ich halte es nicht für Zufall, dass die Santander-Bank seit mindestens 2010 bei Festgeld fast durchgängig das beste Angebot macht (und damit die Rendite von dreijährigen Türkei-Anleihen mit Rating "BB" deutlich schlägt, trotz deutscher Bankeneinlagensicherung!).

 

Früher hießen die CC-Bank und haben das auch gemacht, ich nehme an die refanzieren sich tatsächlich so. Zu welchen Produkten sollten sie die Kunden auch locken? Als ich da früher war, haben die nie versucht, mir irgendwas anderes anzudrehen. Außerdem machen die ihr Hauptgeschäft mit Konsumentenkrediten, denke ich, und da will man Festgeldanleger ja wohl kaum hinlocken B)

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Rotkehlchen

Genaugenommen kannst du die beiden Produkte nicht vergleichen und auch keine Korrelation berechnen.

Hierzu müsstest du den Kursverlauf betrachten, welcher aber nicht interessiert bzw. nicht existent ist, da du aufgrund der Illiquidität ja dein Festgeld nicht verkaufen kannst.

 

Fehlende Marktpreise könnten zum Zweck einer Korrelationsanalyse durch theoretische Preise ersetzt werden. Die Barwertmethode drängt sich dazu geradezu auf. Vergleicht man die damit bestimmten Preise dann mit den Marktpreisen der Anleihen, so sollte allein schon wegen dem gleichen Bewertungsmodell und weitgehend identischen Risikofaktoren (beherrscht durch die Zinsstrukturkurve) eine sehr hohe Korrelation herauskommen. Je nachdem um was für eine Anleihe es geht, gibt es eben unterschiedlich hohe Liquiditäts- und Risikoprämien. Das tut der Korrelation aber vermutlich keinen Abbruch.

 

Fazit: Festgeld ist auch aufgrund der Einlagensicherung ein Spezialprodukt für den kleinen Privatkunden und somit nicht mit dem effizienten Markt der Staatsanleihen vergleichbar.

Sozusagen ein Parallelprodukt, da der Zins auch von Willkommensangeboten bei der Bank, Bankpolitik, Einschätzung der Wirtschaft von der Bank etc. abhängig ist.

 

Das kann ich so nicht bestätigen. Allerdings muss ich zugeben, dass der Begriff "Festgeld" generell erstmal exakt definiert werden muss. Geht es dabei um die Anlage von Privatkunden bei der Bank für einen Zeitraum von x Jahren? Oder beinhaltet es auch unkündbare Termingelder mit kürzeren Laufzeiten? Letztere werden von institutionellen Investoren und auch Banken häufig im Rahmen der Liquiditätssteuerung eingesetzt und sind mitnichten ein Spezialprodukt für den kleinen Privatkunden.

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Schinzilord

 

 

Fehlende Marktpreise könnten zum Zweck einer Korrelationsanalyse durch theoretische Preise ersetzt werden. Die Barwertmethode drängt sich dazu geradezu auf. Vergleicht man die damit bestimmten Preise dann mit den Marktpreisen der Anleihen, so sollte allein schon wegen dem gleichen Bewertungsmodell und weitgehend identischen Risikofaktoren (beherrscht durch die Zinsstrukturkurve) eine sehr hohe Korrelation herauskommen. Je nachdem um was für eine Anleihe es geht, gibt es eben unterschiedlich hohe Liquiditäts- und Risikoprämien. Das tut der Korrelation aber vermutlich keinen Abbruch.

Da gebe ich dir prinzipiell recht, wobei der TO wohl unter Korrelation was anders gemeint hat:

Der Gleichlauf von Zinsen, den man für Festgeld bzw. der Yield bei Anleihen erhält, wenn ich heute (und immer wieder zum neuen Zeitpunkt) neu abschließen würde.

Denn eine Korrelation von 1.0 bekomme ich auch, wenn man zwei beliebige Steigungen als Barwertzuwachs zugrundlegt (wie zwei Festgelder mit einmal sagen wir 3% p.a. und ein anderes mit 5% p.a.).

 

Ich denke, dass es nichts bringt, einen theoretischen Kursverlauf von Festgelder und Anleihen zu berechnen,

sondern es ist besser, direkt die Zinsstrukturkurven zu vergleichen. (sozusagen vom Zeitraum in den Zinsraum wechseln :))

Und da kann die Fluktuation von neuen Zinsangeboten sehr stark von der Bankpolitik und von Marketingmaßnahmen beeinflusst sein.

 

Das kann ich so nicht bestätigen. Allerdings muss ich zugeben, dass der Begriff "Festgeld" generell erstmal exakt definiert werden muss. Geht es dabei um die Anlage von Privatkunden bei der Bank für einen Zeitraum von x Jahren? Oder beinhaltet es auch unkündbare Termingelder mit kürzeren Laufzeiten? Letztere werden von institutionellen Investoren und auch Banken häufig im Rahmen der Liquiditätssteuerung eingesetzt und sind mitnichten ein Spezialprodukt für den kleinen Privatkunden.

Ich habe Festgeld nur im Sinne von von Banken emittierte Produkte speziell für Privatkunden aufgefasst.

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Rotkehlchen
· bearbeitet von Rotkehlchen

Da gebe ich dir prinzipiell recht, wobei der TO wohl unter Korrelation was anders gemeint hat:

 

Unter Korrelation versteht blöderweise sowieso jeder was anderes ;)

 

Ich denke, dass es nichts bringt, einen theoretischen Kursverlauf von Festgelder und Anleihen zu berechnen,

sondern es ist besser, direkt die Zinsstrukturkurven zu vergleichen.

 

Da sind wir einer Meinung. Es ist also zweckmäßig, zum Beispiel die Entwicklungen des (durchschnittlichen) Zinssatzes von Festgeldern (oder allgemein unkündbaren Spareinlagen) mit einer Laufzeit von x Jahren mit der Entwicklung der Umlaufrendite von Anleihen der öffentlichen Hand mit einer Restlaufzeit von x Jahren zu vergleichen. Ich vermute, dass das der Intention des TO entspricht.

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ramirez_asdf
· bearbeitet von ramirez_asdf

@Rotkehlchen, Schinzilord:

Ja, mit Festgeld meine ich von unkündbare von der Bank emittierte Anlagen für Privatinvestoren. Gute Idee, immer aktuelle Angebote zu vergleichen (Umlaufrendite neu emittierter Anleihen vs. Festgeld-Zins). Allerdings ist die Datenerhebung nicht ganz einfach:

- schwerer Abgleich Bonität Banken gegenüber Bonität von Staaten (um Risikoaufschläge ein bzw. rauszurechnen)

- historische Kurse für Festgeldangebote sind schwer zu beschaffen

 

Mit Korrelation '1' meine ich: Bei Vergleich Zinsstrukturkurven zwischen Festgeld (Zins) und Staatsanleihen (Umlaufrendite) ist die Steigung identisch. Der Verlauf erfolgt entsprechend gleichphasig. Eine volle 1.0 ist wohl sehr unwahrscheinlich, aber ich vermute eine starke Näherung der 1.

 

Aktuell tendiere ich, NICHT in Staatsanleihen als Asset-Klasse zu investieren, sondern für diese Position mich aufs Festgeld zu konzentrieren (wobei ich betone, dass ich die Liquidität nicht brauche, diese auf Tagesgeld sammle und/oder in Ausnahmefällen aus Aktien holen kann). Blöd ist, dass ich solche Entscheidungen normalerweise aufgrund fundierter Analysen treffe, aber dies ist in diesem Fall schwierig...

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BondWurzel
Ja, mit Festgeld meine ich von unkündbare von der Bank emittierte Anlagen für Privatinvestoren. Gute Idee, immer aktuelle Angebote zu vergleichen (Umlaufrendite neu emittierter Anleihen vs. Festgeld-Zins).

 

welche Anleihen?

 

In extremen Niedrigzinsphasen sich mit länger laufenden Festgeldern zu beschäftigen, ist Zeitvergeudung, es ei denn man ist Banksponsor, dasselbe gilt für Topbonitäten in längerfrstige Anleihen in solchen Phasen.

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ramirez_asdf
Ja, mit Festgeld meine ich von unkündbare von der Bank emittierte Anlagen für Privatinvestoren. Gute Idee, immer aktuelle Angebote zu vergleichen (Umlaufrendite neu emittierter Anleihen vs. Festgeld-Zins).

 

welche Anleihen?

 

In extremen Niedrigzinsphasen sich mit länger laufenden Festgeldern zu beschäftigen, ist Zeitvergeudung, es ei denn man ist Banksponsor, dasselbe gilt für Topbonitäten in längerfrstige Anleihen in solchen Phasen.

 

Ich meine Staatsanleihen.

 

Wg. Niedrigzinsphasen: Ich bin passiver Investor und will kein Market-Timing betreiben, daher rolliere ich die Anlage jährlich per Sparbrief-Leiter (1,2,3,4,5 Jahre). Damit gleiche ich Niedrigzins und Hochzinsphasen aus. Außerdem betreibe ich Rebalancing zwischen den Risikoklassen, es ist wahrscheinlich, dass in Niedrigzinsphasen mehr Aktien (in meinem Fall Aktien ETFs) zugekauft werden und weniger in Festgeld angelegt wird. Sehr 'wahrscheinlich' ist dies, da die Korrelation zwischen Zinsstrukturkurven und Aktienkursen klein ist.

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel
Sehr 'wahrscheinlich' ist dies, da die Korrelation zwischen Zinsstrukturkurven und Aktienkursen klein ist.

 

Mich wundern immer solche Aussagen, zumal ohne Begründung. Das sind so Sachen, die man sich selbst zurechtlegt. Wann sollen Aktienkurse denn brummen, wenn nicht auf einem Niedrigzinsniveau?

 

 

Wg. Niedrigzinsphasen: Ich bin passiver Investor und will kein Market-Timing betreiben, daher rolliere ich die Anlage jährlich per Sparbrief-Leiter (1,2,3,4,5 Jahre). Damit gleiche ich Niedrigzins und Hochzinsphasen aus.

.. :'( In Hochzinsphasen gibt es nichts besseres als Bonds, zumal es dann noch dicke Kursgewinne gibt.

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ramirez_asdf
Sehr 'wahrscheinlich' ist dies, da die Korrelation zwischen Zinsstrukturkurven und Aktienkursen klein ist.

 

Mich wundern immer solche Aussagen, zumal ohne Begründung. Das sind so Sachen, die man sich selbst zurechtlegt. Wann sollen Aktienkurse denn brummen, wenn nicht auf einem Niedrigzinsniveau?

Das mit der Korrelation hab ich aus verschiedenen Quellen, darunter http://www.portfoliotheorie.com/Schritt2-Anlageklassen/Hintergrund_Korrelationen.htm.

 

Wg. Niedrigzinsphasen: Ich bin passiver Investor und will kein Market-Timing betreiben, daher rolliere ich die Anlage jährlich per Sparbrief-Leiter (1,2,3,4,5 Jahre). Damit gleiche ich Niedrigzins und Hochzinsphasen aus.

.. :'( In Hochzinsphasen gibt es nichts besseres als Bonds, zumal es dann noch dicke Kursgewinne gibt.

 

Die Frage ist dann immer wann man am Gipfel der Hochzinsphase gelangt ist. Klar es gibt immer Tendenzen (siehe Leitzins), aber das Tal bzw. den Gipfel zu prognostizieren ist wohl Glückssache.

 

Soweit ich verstanden hab, besteht der Kursgewinn bei Anleihen aus der Differenz zum aktuellen Marktzins. Wenn man in der gleichen Phase nun Festgeld hat, hat man den Nachteil dass man einen "Zinsvorteil" nicht direkt als Kursgewinn realisieren kann. Dennoch existiert der Zinsvorteil damit, dass man Zinssätze über dem Marktniveau hält und überdurchschnittliche Rendite einfährt. Daher ist die Aussage "in Hochzinsphasen in Festgeld anlegen" deckungsgleich zu Staatsanleihen.

 

Oder verstehe ich was falsch?

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BondWurzel

 

 

Mich wundern immer solche Aussagen, zumal ohne Begründung. Das sind so Sachen, die man sich selbst zurechtlegt. Wann sollen Aktienkurse denn brummen, wenn nicht auf einem Niedrigzinsniveau?

Das mit der Korrelation hab ich aus verschiedenen Quellen, darunter http://www.portfoliotheorie.com/Schritt2-Anlageklassen/Hintergrund_Korrelationen.htm.

 

 

.. :'( In Hochzinsphasen gibt es nichts besseres als Bonds, zumal es dann noch dicke Kursgewinne gibt.

 

Die Frage ist dann immer wann man am Gipfel der Hochzinsphase gelangt ist. Klar es gibt immer Tendenzen (siehe Leitzins), aber das Tal bzw. den Gipfel zu prognostizieren ist wohl Glückssache.

 

Soweit ich verstanden hab, besteht der Kursgewinn bei Anleihen aus der Differenz zum aktuellen Marktzins. Wenn man in der gleichen Phase nun Festgeld hat, hat man den Nachteil dass man einen "Zinsvorteil" nicht direkt als Kursgewinn realisieren kann. Dennoch existiert der Zinsvorteil damit, dass man Zinssätze über dem Marktniveau hält und überdurchschnittliche Rendite einfährt. Daher ist die Aussage "in Hochzinsphasen in Festgeld anlegen" deckungsgleich zu Staatsanleihen.

Oder verstehe ich was falsch?

 

 

Sei mir bitte nicht böse, aber das is Mist³ für mich, denn nach einer Hochzinsphase folgt eine Niedrigzinsphase und das bringt enorme Kursgewinne bei den Longbonds, ist doch logisch. Den Gipfel kann man daran gut erkennen, dass das Wirtschaftswchstum stark nachläßt und die Inflation stark zurückgeht, was ist daran Glückssache, wenn man lesen kann und wo will man dann mit langfr. Festgeldern zusätzliche Kursgewinne erhalten?

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Karl Napf
· bearbeitet von Karl Napf

Die Kursgewinne sind allerdings nur die Vorwegnahme der Erträge aus einer dann höheren Rendite als für sonstige Zinsanlagen. Würdest Du beide "Papiere" bis zur Endfälligkeit halten, dann wäre der Kursgewinn am Ende (bei Tilgung zu 100%) wieder weg.

 

Was die Hochzinsanleihe tatsächlich erlaubt, das ist eine Spekulation durch Veränderung der Laufzeit: Auf dem Zinsgipfel nimmt man einen möglichst hohen Kurshebel (= lange Laufzeit), im Zinstal schraubt man den Laufzeithebel herunter und tastet sich mit relativ kurzen Laufzeiten wieder nahe an den nächsten Zinsgipfel heran. Wobei im Zinstal vermutlich Festgeldanlagen die normalen Anleihen schlagen werden, während auf dem Zinsgipfel kaum ein Emittent ein Festgeldangebot mit hohen Zinsen über 20 Jahre machen wird.

Letztlich muss man also zwischen beiden Anlageformen hin und her tauschen, wenn man die Zinsveränderungswelle optimal absurfen will.

 

Im konkreten Fall der aktuellen Situation also: Entweder im September 2010 raten, wie lange es bis zum nächsten Zinsgipfel dauert und deshalb Festgeld mit der entsprechenden Laufzeit nehmen, um die Zeit der Kursverluste mit konstanter Rendite zu überbrücken - und danach mit maximaler Liquidität zurück in Anleihen langer Laufzeit. Oder alternativ: Zum Maximum der Festgeld-Überrendite gegenüber Anleihen (Santander bot im Mai 2010 für drei Jahre Laufzeit 4,0%, als die 114154 = 2,25% Bundesobligation 11.4.2014 einen Kurs von 105% hatte! Das war der Moment, wo Festgeld begann, mehr Rendite zu bieten als türkische Staatsanleihen derselben Laufzeit) schrittweise Anleihen mit niedrigen Renditen in Festgeld umwandeln und danach dasselbe wie oben durchführen, denn im September 2010 war naheliegenderweise auch Festgeld nicht zu exakt den Konditionen zu bekommen wie ein paar Monate zuvor bzw. heute, wo es beide Male mit höheren Anleihe-Renditen konkurrieren musste.

Den einen optimalen Umstiegszeitpunkt wird man wohl nicht exakt treffen können. Aber dass es ab Herbst 2010 schwer werden würde, mit Anleihen die Rendite von Festgeld zu schlagen (oder überhaupt eine positive Brutto-Rendite zu erwirtschaften), das war im Chart schon recht deutlich zu sehen.

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vanity

Die Frage ist dann immer wann man am Gipfel der Hochzinsphase gelangt ist. Klar es gibt immer Tendenzen (siehe Leitzins), aber das Tal bzw. den Gipfel zu prognostizieren ist wohl Glückssache.

Sei mir bitte nicht böse, aber das is Mist³ für mich, denn nach einer Hochzinsphase folgt eine Niedrigzinsphase und das bringt enorme Kursgewinne bei den Longbonds, ist doch logisch. Den Gipfel kann man daran gut erkennen, dass das Wirtschaftswchstum stark nachläßt und die Inflation stark zurückgeht, was ist daran Glückssache, wenn man lesen kann und wo will man dann mit langfr. Festgeldern zusätzliche Kursgewinne erhalten?

Jepp! Z. B. war bis letzten Freitag eine Hochzinsphase und heute ist eine Niedrigzinsphase. Die 30-jährige Bund hat in den zwei Tagen um enorme 7% zugelegt, weil das Wirtschaftswachstum stark nachgelassen hat und die Inflation zurückgegangen ist (oder war das umgekehrt?)

 

Was daran war Glücksache, sich letzte Woche das Depot mit deutschen Langläufern vollgestopft zu haben? Das war doch sonnenklar und jeder, der ein bisschen Ahnung vom Geschäft hat (bzw. lesen kann), konnte schöne Gewinne einfahren.

 

(ich fürchte nur, dass das außer Al Bondy niemand gemacht hat :()

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

 

Sei mir bitte nicht böse, aber das is Mist³ für mich, denn nach einer Hochzinsphase folgt eine Niedrigzinsphase und das bringt enorme Kursgewinne bei den Longbonds, ist doch logisch. Den Gipfel kann man daran gut erkennen, dass das Wirtschaftswchstum stark nachläßt und die Inflation stark zurückgeht, was ist daran Glückssache, wenn man lesen kann und wo will man dann mit langfr. Festgeldern zusätzliche Kursgewinne erhalten?

Jepp! Z. B. war bis letzten Freitag eine Hochzinsphase und heute ist eine Niedrigzinsphase. Die 30-jährige Bund hat in den zwei Tagen um enorme 7% zugelegt, weil das Wirtschaftswachstum stark nachgelassen hat und die Inflation zurückgegangen ist (oder war das umgekehrt?)

 

Was daran war Glücksache, sich letzte Woche das Depot mit deutschen Langläufern vollgestopft zu haben? Das war doch sonnenklar und jeder, der ein bisschen Ahnung vom Geschäft hat (bzw. lesen kann), konnte schöne Gewinne einfahren.

 

(ich fürchte nur, dass das außer Al Bondy niemand gemacht hat :()

 

 

Bei zunehmendem Mond darf man sich nicht wundern, sondern es bestätigt einiges...nach so einer elementaren Hochzinsphase....gähn..

 

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