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Hnix

BU überhaupt bei mir möglich?

Empfohlene Beiträge

Hnix

Hallo zusammen!

 

Ein paar Daten von mir:

 

- Alter: 22

- Beruf: Sachbearbeiter im Büro

- Nichtraucher

- Kein Übergewicht

- Heuschnupfenallergie

- Hausstaubmilbenallergie

- bronchiales Asthma seit Kindheit

Ich habe mich nun nach knapp 2 Jahren Berufserfahrung zum ersten Mal mit der BU auseinandergesetzt und wollte auch eigentlich demnächst (nach Beratung und intensiver Vorbereitung) eine Versicherung abschließen.

 

Heute nahm ich schonmal in Angriff, dass ich bei meinem Arzt den ich seit 2 Jahren "besuche", einen Karteiauszug anfordere.

 

Es war auch kein großer Akt und ich habe nun eine Kopie zu Hause liegen.

 

Eine kurze Erläuterung zum Auszug:

 

Vor ca. 7 Monaten hatte ich ein paar Schlafstörungen, die aufgrund von Stress bei der Arbeit auftraten. Ich hatte nie den Kopf frei.

 

Daraufhin schrieb mich der Arzt für 5 Tagekrank (Mo-Fr).

 

Ca. 3 Monate später fing das ganze wieder an, und ich wurde erneut für 8 Tage krankgeschrieben. Mir wurde dann noch ein Mittel in Tablettenform verschrieben.

 

Ich habe mir da auch nichts schlimmes bei gedacht, sondern das ich "einfach nur" überarbeitet und gestresst bin, aber in der "Akte" steht tatsächlich: Psychovegetative Erschöpfung. <_<

 

Kann man wohl schon als Burn Out bezeichnen...?

 

Ich habe die Diagnose gar nicht als solches empfunden, ich war einfach nur "schlapp" und gerädert.

 

Jetzt frage ich mich, ob ich überhaupt eine BU mit dieser Diagnose bekomme?

 

Ich bin gerade wirklich überfragt und weiß nicht was ich tun soll.

 

Könnten Sie mir einen Tipp geben?

 

Sollte ich evtl. noch 5 Jahre warten, und einer BU dann erst meinen Antrag schicken aufgrund der Nachweispflicht schicken, damit ich angekommen werde?

 

Dann wäre ich allerdings "schon" 27.

 

Vielen Dank schonmal!

 

Viele Grüße,

 

Hnix

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Adun
· bearbeitet von Adun

Was genau war an der Antwort unter http://www.versicherungtalk.de/altersvorsorge-risikovorsorge/berufsunf-higkeitsversicherung/6680-bu-gesucht-nach-anforderung-der-krankenakte-kam-der-schock/ unbefriedigend, dass Du die Frage hier nochmal stellst? Du kriegst mit Schlafstörungen oder irgendetwas anderem was auf Psyche hindeutet keine BU-Versicherung. Und wenn, dann allerhöchstens mit größeren Ausschlüsse oder sonstigen Einschränkungen. Aber in der Regel gar keine.

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Nebukadnezar

Hallo,

 

Da gebe ich Adun recht. Psyche oder ähnliches ist immer ein "Todesurteil" für eine biometrische Risikoversicherung.

Aber... ... ...

Kein Problem ohne Lösung.

 

Für deine Allergien und chronischen Krankheiten (Hauptsächlich wegen deinem Asthma bronchiale) werden dir schon mindestens 50% der Gesellschaften auf dem Markt aufgrund der Anhäufung der Krankheiten die rote Karte

zeigen. Und das ändert sich auch die nächsten 5 Jahre nicht. Ausser deine Allergien und Asthma sind weg.

 

Psychovegetative Störung ist tatsächlich eine "Verschleierungsformulierung" für Bernd-Out.

Wird als ICD Schlüssel gern verwendet weil der Arzt nich weiß was er reinschreiben soll.

Dann schreibt er halt irgendwas, weil er sonst nix abrechnen kann.

Würde er nur Stressbedingte Schlafstörung rein schreiben könnte er weniger abrechnen.

 

Wobei du dich nicht so liest als ob du tatsächlich mit Bernd aus gewesen wärst.

 

Also folgender Vorschlag, vorausgesetzt dein Hausarzt ist kein Affe:

 

Geh zu deinem Hausarzt und rede mit ihm. Sage ihm was du vor hast (Eine BU beantragen!) und das dir die Gesellschaften

massive Probleme machen weil die die Psycho Sache als Burn Out auslegen und dich nicht versichern wollen obwohl du doch eigentlich

nur gestresst warst. Ob er nicht wüsste was man da machen kann. (Und glaube mir, der weiß was man da machen kann :-) weil du bist nicht der Einzige der das problem hat)

 

Dann gehst zum freien Makler deines Vertrauens (die Betonung liegt auf Frei) der soll dir ne Risikovorabanfrage mit Arztbericht

bei einigen Gesellschaften machen. Mit dem Arztbericht gehst dann zu deinem Hausarzt der soll dir den ausfüllen und nach der Psychosache und dem Asthma schauen.

Und der füllt dir den dann so aus, dass das ganze funktioniert und du danach auch keinen Stress hast wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung oder ähnlichem.

 

Und schwups hast (mit Zuschlag oder Ausschluss deiner Allergie/Chronisch Geschichten) eine äusserst wichtige Berufsunfähigkeitsversicherung.

 

Gruss

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Adun

Geh zu deinem Hausarzt und rede mit ihm. Sage ihm was du vor hast (Eine BU beantragen!) und das dir die Gesellschaften

massive Probleme machen weil die die Psycho Sache als Burn Out auslegen und dich nicht versichern wollen obwohl du doch eigentlich

nur gestresst warst. Ob er nicht wüsste was man da machen kann. (Und glaube mir, der weiß was man da machen kann :-) weil du bist nicht der Einzige der das problem hat)

Diagnose ist Diagnose, da kann man nichts mehr machen -- außer Sachen, die sich nicht mehr im Bereich des legalen befinden. Besser als irgendwelche faulen Tricks zu versuchen, wäre, sich ein entsprechendes finanzielles Polster anzusparen und es ggfs. nach fünf Jahren wieder zu versuchen.

 

Dann gehst zum freien Makler deines Vertrauens (die Betonung liegt auf Frei) der soll dir ne Risikovorabanfrage mit Arztbericht

bei einigen Gesellschaften machen. Mit dem Arztbericht gehst dann zu deinem Hausarzt der soll dir den ausfüllen und nach der Psychosache und dem Asthma schauen.

Und der füllt dir den dann so aus, dass das ganze funktioniert und du danach auch keinen Stress hast wegen vorvertraglicher Anzeigepflichtverletzung oder ähnlichem.

Der Arzt befindet sich (wie auch der Makler) in einem Interessenkonflikt. Daher sollte man ihn keine Formulare ausfüllen lassen, für deren Korrektheit man selbst (und nicht der Arzt) später bei einer Versicherung mit seiner Unterschrift bürgen muss.

 

Oberstes Gebot ist in einer solchen Situation ist, die Sache nicht noch schlimmer zu machen. Wenn man jetzt zum Arzt geht, und sei es nur um mit ihm zu reden oder Formulare ausfüllen zu lassen, kann das im ungünstigsten Fall erneut zu einem Eintrag in der Krankenakte führen und dann hat man sich die schon zum Teil ausgelaufene 5-jahres-Frist gleich wieder schön erneuert.

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mcQueen17
Diagnose ist Diagnose, da kann man nichts mehr machen -- außer Sachen, die sich nicht mehr im Bereich des legalen befinden.

 

Das kommt darauf an. Aus ärztlicher Sicht kannst du zumindest versuchen, von einem qualifizierten (!, das heißt in diesem Falle also ein Psychotherapeut bzw. ein Psychiater) eine Art Gutachten zu bekommen, welches dir bescheinigt, dass du definitiv kein psychovegetatives Syndrom hast. Im Zweifelsfall hättest du auch eine Chance, die Qualifikation deines Hausarztes (das nehme ich jetzt mal an) zur Diagnosestellung anzuzweifeln. Leider wirst du so ohne Probleme vermutlich nicht aus der Diagnose rauskommen. Und es wird einige Zeit dauern.

Rückwirkend wird dir eh keiner bescheinigen, dass du keine Krankheit hattest. Wenn dir das dein Arzt anbietet, gehst du bitte nie wieder hin. Das ist Betrug.

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Adun

Das kommt darauf an. Aus ärztlicher Sicht kannst du zumindest versuchen, von einem qualifizierten (!, das heißt in diesem Falle also ein Psychotherapeut bzw. ein Psychiater) eine Art Gutachten zu bekommen, welches dir bescheinigt, dass du definitiv kein psychovegetatives Syndrom hast.

Das ist grober Unfug. Die Diagnose betrifft einen akuten Zustand zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit, und gibt diesen Zustand auch zutreffend wieder. Zumal psychische Diagnosen sowieso nicht überprüfbar sind und aufgrund der Aussagen des Patienten gestellt werden. Diagnose ist Diagnose, man muss sich damit abfinden. Wer wie Du behauptet, es gäbe doch noch einen WInkelzug, weckst Du unrealistische Hoffungen und stiftest Du einer Vorgehensweise an, die alles nur noch schlimmer machen kann.

 

Im Zweifelsfall hättest du auch eine Chance, die Qualifikation deines Hausarztes (das nehme ich jetzt mal an) zur Diagnosestellung anzuzweifeln. Leider wirst du so ohne Probleme vermutlich nicht aus der Diagnose rauskommen. Und es wird einige Zeit dauern.

Genauso Unfug. Damit wird das Vertrauensverhältnis zum Hausarzt zerstört, und, glaub mir, der Arzt sitzt am Ende sowieso am längeren Hebel.

 

Rückwirkend wird dir eh keiner bescheinigen, dass du keine Krankheit hattest. Wenn dir das dein Arzt anbietet, gehst du bitte nie wieder hin. Das ist Betrug.

Lustig, empfiehlst Du doch genau das zwei Sätze vorher.

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mcQueen17

Das kommt darauf an. Aus ärztlicher Sicht kannst du zumindest versuchen, von einem qualifizierten (!, das heißt in diesem Falle also ein Psychotherapeut bzw. ein Psychiater) eine Art Gutachten zu bekommen, welches dir bescheinigt, dass du definitiv kein psychovegetatives Syndrom hast.

Das ist grober Unfug. Die Diagnose betrifft einen akuten Zustand zu einem Zeitpunkt in der Vergangenheit, und gibt diesen Zustand auch zutreffend wieder. Zumal psychische Diagnosen sowieso nicht überprüfbar sind und aufgrund der Aussagen des Patienten gestellt werden. Diagnose ist Diagnose, man muss sich damit abfinden. Wer wie Du behauptet, es gäbe doch noch einen WInkelzug, weckst Du unrealistische Hoffungen und stiftest Du einer Vorgehensweise an, die alles nur noch schlimmer machen kann.

 

Du hast da eine falsche Vorstellung von der Qualifikation der Hausärzte. Natürlich ist eine Diagnose eine Diagnose, aber felsenfest ist die sicher nicht. Wie du selbst schon sagst, werden gerade im psychischen Bereich viele Diagnosen als eine Art Fragenkatalog gestellt, diese lassen in den meisten Fällen reichlich Raum für Interpretation.

 

Im Zweifelsfall hättest du auch eine Chance, die Qualifikation deines Hausarztes (das nehme ich jetzt mal an) zur Diagnosestellung anzuzweifeln. Leider wirst du so ohne Probleme vermutlich nicht aus der Diagnose rauskommen. Und es wird einige Zeit dauern.

Genauso Unfug. Damit wird das Vertrauensverhältnis zum Hausarzt zerstört, und, glaub mir, der Arzt sitzt am Ende sowieso am längeren Hebel.

 

Sitzt er sicherlich nicht. Da sitzt im Zweifelsfall der MDK.

 

Rückwirkend wird dir eh keiner bescheinigen, dass du keine Krankheit hattest. Wenn dir das dein Arzt anbietet, gehst du bitte nie wieder hin. Das ist Betrug.

Lustig, empfiehlst Du doch genau das zwei Sätze vorher.

 

Bitte lies meine Grammatik richtig. Im oberen Abschnitt spreche ich in der Gegendwart, in diesem in der Vergangenheit. Mir ging es zu Beginn darum, einen neuen Ist-Zustand festzustellen. Dass die Diagnose der Vergangenheit in den Krankenakten bleibt, habe ich nicht bezweifelt.

 

Meine Sicht der Dinge basiert auf den Einblicken ins Gesundheitswesen, die ich in beruflicher Hinsicht habe. Nicht ins Versicherungswesen.

Ich möchte also keine "unrealistischen Hoffnungen" hinsichtlich dem Verhalten der Versicherungen wecken, wie du das so schön formulierst, Adun. Allerdings ist deine Darstellung der Arztposition extrem fatalistisch. Und das wollte ich graderücken.

 

Außerdem habe ich bereits in meinem vorigen Beitrag darauf hingewiesen, dass meine Vorschläge sicher nicht "mal eben" zu realisieren sind. Der TO muss sich halt überlegen, wieviel Aufwand er in die ganze Sache stecken möchte, und ob sich das dann für ihn lohnt.

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Adun

Du hast da eine falsche Vorstellung von der Qualifikation der Hausärzte. Natürlich ist eine Diagnose eine Diagnose, aber felsenfest ist die sicher nicht.

Doch, in allen praktischen Belangen ist sie das.

 

Wie du selbst schon sagst, werden gerade im psychischen Bereich viele Diagnosen als eine Art Fragenkatalog gestellt, diese lassen in den meisten Fällen reichlich Raum für Interpretation.

Die Interpretation ist aber festgelegt worden, und zwar auf eine Diagnose.

 

Sitzt er sicherlich nicht. Da sitzt im Zweifelsfall der MDK.

Nein, der Arzt wird auf seiner Diagnose bestehen und der MDK kann dann nichts tun, zumal die Diagnose nicht nur nicht offensichtlicht falsch, sondern sogar unbestritten korrekt ist (!)

 

Selbst wenn der MDK sich gegen die Sicht des Arztes stellen und die Korrektheit der Diagnose bestreiten sollte, macht das die Diagnose des Arztes nicht ungültig und beseitigt auch nicht die Angabepflicht.

 

Ärzte werden in der Praxis niemals eine heikle Diagnose zurücknehmen, alleine schon aus haftungstechnischen Gründen!

 

Bitte lies meine Grammatik richtig. Im oberen Abschnitt spreche ich in der Gegendwart, in diesem in der Vergangenheit. Mir ging es zu Beginn darum, einen neuen Ist-Zustand festzustellen. Dass die Diagnose der Vergangenheit in den Krankenakten bleibt, habe ich nicht bezweifelt.

Was soll der Sinn dahinter sein? Die Diagnose war doch akuter Natur. Die Versicherung geht von sich davon aus, dass der Ist-zustand nicht mehr so ist, wenn bei der Frage zum aktuellen Gesundheitszustand nichts derartiges steht. Sie lehnt dennoch ab, wegen des Ist-Zustands in der Vergangenheit, der eine erhebliche Gefaherhöhung bedeutet. Alles, was eine solche Feststellung eines neuen Ist-Zustands also bewirken kann, das ist, die Lage durch neue angabepflcihtige Untersuchungen sowie ggfs. sogar weitere Diagnosen noch zu verschlimmern.

 

Meine Sicht der Dinge basiert auf den Einblicken ins Gesundheitswesen, die ich in beruflicher Hinsicht habe. Nicht ins Versicherungswesen.

Weißt Du, die Leute, die in beruflicher Hinsicht Einblick in das Gesundheitswesen haben, die sind in der Regel in diesen Belangen die allergefährlichsten: Sie glauben nämlich, kompetent zu sein, und geben dann aus ihrer medizinischen (statt versicherungstechnischen) Perspektive heraus fatale Ratschläge. Das Versicherungswesen gehorcht einer anderen Logik als die Medizin. Der Mediziner sieht: Psychischer Zustand aktuell einwandfrei, keinerlei Krankheitswert oder Behandlungsbedarf. Der Versicherer sieht hingegen: Akuter abnormaler psychischer Zustand in der Vergangenheit, dadurch erfahrungsgemäß sehr hohes Risiko für Leistungsfall.

 

Ich möchte also keine "unrealistischen Hoffnungen" hinsichtlich dem Verhalten der Versicherungen wecken, wie du das so schön formulierst, Adun. Allerdings ist deine Darstellung der Arztposition extrem fatalistisch. Und das wollte ich graderücken.

Meine Darstellung der Arztposition ist einfach nur realistisch und da lässt sich auch nichts dran gradezurücken.

 

Außerdem habe ich bereits in meinem vorigen Beitrag darauf hingewiesen, dass meine Vorschläge sicher nicht "mal eben" zu realisieren sind. Der TO muss sich halt überlegen, wieviel Aufwand er in die ganze Sache stecken möchte, und ob sich das dann für ihn lohnt.

Nochmal: Es gibt bei Deinen Empfehlungen nicht nur viel Aufwand, sondern auch keine klare Perspektive für irgendeine Verbesserung, die man dadurch erwirken könnte. Dem steht aber die reale Gefahr einer weiteren Verschlechterung der Position durch Diagnosen gegenüber, ganz zu schweigen vom Schaden für das Verhältnis zum Arzt. Daher kann man nur davor warnen, solche Ratschläge umzusetzen. In der Praxis hat sich nur eine Strategie als realistisch, bequem und äußerst wirksam erwiesen: Rücklagen bilden, Ärzte meiden und Sache aussitzen.

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Akaman

Du hast da eine falsche Vorstellung von der Qualifikation der Hausärzte. Natürlich ist eine Diagnose eine Diagnose, aber felsenfest ist die sicher nicht.

Doch, in allen praktischen Belangen ist sie das.

Ich werde mich nicht in die allgemeine Diskussion einmischen, weil BU mich nicht interessiert.

 

Aber die Vorstellung, dass eine Diagnose - sei sie vom Hausarzt oder von Prof. Dr. Schnösel persönlich - felsenfest (und sei es nur "in allen praktischen Belangen") sein könnte, finde ich abenteuerlich.

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mcQueen17
· bearbeitet von mcQueen17
Weißt Du, die Leute, die in beruflicher Hinsicht Einblick in das Gesundheitswesen haben, die sind in der Regel in diesen Belangen die allergefährlichsten: Sie glauben nämlich, kompetent zu sein, und geben dann aus ihrer medizinischen (statt versicherungstechnischen) Perspektive heraus fatale Ratschläge. Das Versicherungswesen gehorcht einer anderen Logik als die Medizin. Der Mediziner sieht: Psychischer Zustand aktuell einwandfrei, keinerlei Krankheitswert oder Behandlungsbedarf. Der Versicherer sieht hingegen: Akuter abnormaler psychischer Zustand in der Vergangenheit, dadurch erfahrungsgemäß sehr hohes Risiko für Leistungsfall.

 

Das ist wohl der zentrale Punkt. Aber ich gebe hier keine Ratschläge.

 

Aber die Vorstellung, dass eine Diagnose - sei sie vom Hausarzt oder von Prof. Dr. Schnösel persönlich - felsenfest (und sei es nur "in allen praktischen Belangen") sein könnte, finde ich abenteuerlich.

 

Ist sie auch nicht. Mir fällt momentan nur eine Diagnose ein, an der es nix zu diskutieren gibt: Schwangerschaft. Und das ist, in den meisten Fällen, keine Krankheit.

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Schinzilord

Aber die andere Frage ist doch:

Wie bitte soll sich ein Psychater jetzt ueber den Arzt hinwegsetzen und jetzt entscheiden koennen, ob vor 2 Jahren eine Psychose / Burnout etc. vorgelegen hat?

Und selbst wenn er das kann und somit bescheinigt, wird dann die Akte des Hausarztes geloescht bzw. muss er diese nicht mehr in der BU angeben?

 

Und wenn er sie doch angeben muss, und die Versicherung nun zwei Gutachten hat: eine von vor 2 Jahre mit der damals aktuellen Diagnose XZ und eine von heute mit der Diagnose "war alles nicht so schlimm", wie wuerdet ihr an Stelle der Versicherung entscheiden?

Ich wurde den Kunden auf die Banlist setzten, einfach um kein Risiko einzugehen.

 

Bei anderen Sachen wir gebrochene Rippe (war gar nicht gebrochen, sieht man jetzt eindeutig im verbesserten MRT) etc. wuerde ich dem als Versicherer schon eher glauben.

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mcQueen17

Aber die andere Frage ist doch:

Wie bitte soll sich ein Psychater jetzt ueber den Arzt hinwegsetzen und jetzt entscheiden koennen, ob vor 2 Jahren eine Psychose / Burnout etc. vorgelegen hat?

Und selbst wenn er das kann und somit bescheinigt, wird dann die Akte des Hausarztes geloescht bzw. muss er diese nicht mehr in der BU angeben?

 

Da ist meine Aussage offensichtlich falsch verstanden worden. Es geht nicht darum, dass die Diagnose aus der Vergangenheit verschwindet, sondern dass sie in der Gegenwart nicht mehr vorliegt. Gelöscht wird in Krankenakten (hoffentlich) gar nichts.

 

Und wenn er sie doch angeben muss, und die Versicherung nun zwei Gutachten hat: eine von vor 2 Jahre mit der damals aktuellen Diagnose XZ und eine von heute mit der Diagnose "war alles nicht so schlimm", wie wuerdet ihr an Stelle der Versicherung entscheiden?

Ich wurde den Kunden auf die Banlist setzten, einfach um kein Risiko einzugehen.

 

Das hat Adun ja schon aus versicherungstechnischer Sicht beantwortet. Die Versicherung geht da kein Risiko ein.

 

Bei anderen Sachen wir gebrochene Rippe (war gar nicht gebrochen, sieht man jetzt eindeutig im verbesserten MRT) etc. wuerde ich dem als Versicherer schon eher glauben.

 

Versicherungen sind in der Regel leider keine Gutmenschen (auch wenn Ergo uns das im Moment verkaufen möchte), sondern wollen Geld verdienen. Und eine Verletzung/Erkrankung irgendeiner Art und Weise stellt immer ein Kosten-Risiko da. Selbst so etwas augenscheinlich banales wie ein Rippenbruch.

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John Silver

...

Versicherungen sind in der Regel leider keine Gutmenschen (auch wenn Ergo uns das im Moment verkaufen möchte), sondern wollen Geld verdienen.

...

OT:

Versicherungen wollen nicht nur sondern müssen praktisch Geld verdienen. Deshalb werden sie auch genauso, meiner Meinung nach sogar zurecht genauer, wie Banken geprüft. Ich weiss gar nicht wann das letzte Mal eine Versicherung "hops" gegangen ist. Auf jedenfall passiert das zum Glück seltener als im Bankensektor. Die Auswirkungen wären wahrscheinlich genauso gravierend.

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Schinzilord

 

OT:

Versicherungen wollen nicht nur sondern müssen praktisch Geld verdienen. Deshalb werden sie auch genauso, meiner Meinung nach sogar zurecht genauer, wie Banken geprüft. Ich weiss gar nicht wann das letzte Mal eine Versicherung "hops" gegangen ist. Auf jedenfall passiert das zum Glück seltener als im Bankensektor. Die Auswirkungen wären wahrscheinlich genauso gravierend.

NAja, ich glaube, dass die Risiken in der Versicherung ueberschaubarer sind als die Risiken bei Finanzanlagen. Mit einem genuegend grossen Pool an Kunden sollte der Querschnitt ziemlich gut angepasst werden koennen an die Erwartungswerte + Praemie, zumal eine kontinuerliche anpassung leicht erfolgen kann. Auch sollten Systemschocks umwahrscheinlicher sein (wie eine Pandemie oder eine Alienkrankheit, wobei die Leistungen bei Versicherungen wahrscheinlich ausgeschlossen sind)

 

Sozusagen:

Versicherungsmathematik > Finanzmathematik

um es in eine "Gleichung" zu packen.

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John Silver

...

NAja, ich glaube, dass die Risiken in der Versicherung ueberschaubarer sind als die Risiken bei Finanzanlagen. Mit einem genuegend grossen Pool an Kunden sollte der Querschnitt ziemlich gut angepasst werden koennen an die Erwartungswerte + Praemie, zumal eine kontinuerliche anpassung leicht erfolgen kann. Auch sollten Systemschocks umwahrscheinlicher sein (wie eine Pandemie oder eine Alienkrankheit, wobei die Leistungen bei Versicherungen wahrscheinlich ausgeschlossen sind)

 

Sozusagen:

Versicherungsmathematik > Finanzmathematik

um es in eine "Gleichung" zu packen.

Was Du zu dem versicherungsmathematischen Vorgehen im Allgemeinen sagst ist richtig. Und gerade darüber wird hier ja auch gesprochen. Die Zeichnung von Risiken, deren Auswahl und die Anpassung der Prämie an das Risiko. Und das geht natürlich nur bedingt, wenn man die Risiken die man zeichnet nicht kennt.

Versicherungen haben ein erhebliches Risiko auf der Finanzanlagenseite, denn sie gehören zu den größten Kapitalsammelstellen und Darlehensgebern überhaupt. Selbst mittelgroße Versicherungen verwalten schon Gelder im Milliardenbereich.

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Philchen

Moin Hnix,

 

Ich hatte Ihnen in dem verlinkten Forum ja schon geantwortet was möglich ist und was nicht.

Ich frag' mich auch was hier manch einer für unqualifizierte Tipps gibt. Die Diagnose ist gestellt. Es lässt sich anhand der Schilderung des TE auch nicht erkennen, dass das eine Fehldiagnose ist.

 

Gruß

Philipp

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Adun

Da ist meine Aussage offensichtlich falsch verstanden worden. Es geht nicht darum, dass die Diagnose aus der Vergangenheit verschwindet, sondern dass sie in der Gegenwart nicht mehr vorliegt. Gelöscht wird in Krankenakten (hoffentlich) gar nichts.

Ich kann nur wiederholen, was ich oben schon gesagt habe:

Was soll der Sinn dahinter sein? Die Diagnose war doch akuter Natur. Die Versicherung geht von sich davon aus, dass der Ist-zustand nicht mehr so ist, wenn bei der Frage zum aktuellen Gesundheitszustand nichts derartiges steht. Sie lehnt dennoch ab, wegen des Ist-Zustands in der Vergangenheit, der eine erhebliche Gefaherhöhung bedeutet. Alles, was eine solche Feststellung eines neuen Ist-Zustands also bewirken kann, das ist, die Lage durch neue angabepflcihtige Untersuchungen sowie ggfs. sogar weitere Diagnosen noch zu verschlimmern.

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