Zinsen langfristig zugesagt bekommen?

[Onassis]

Hi Leute,

 

gibt es eine Möglichkeit, bei einer Finanzierung die Zinsen für die nächsten Jahre im voraus festschreiben zu lassen?

D.h. Ich brauche den Kredit erst in 4 Jahren, möchte mir aber die jetzigen Konditionen (mit einem Aufschlag) sichern.

Das Prinzip der Bausparkassen ist klar.

 

Gibt es so etwas ähnliches auch bei normalen Banken wir Sparkasse, Volksbank usw.?

 

Onassis

[Hubert]

Es gibt an der richtigen Stelle alles.

Frag nach einem Forward-Darlehen. Du zahlst für die künftige Sicherheit, doch es kann sich rechnen.

[Onassis]

@hubert:

Forward-Darlehen

Danke für die Antwort.

Habe ich bis heute noch nie gehört gehabt!

Werde morgen mal gleich alles in die Wege leiten um Informationen darüber zu erhalten.

 

Onassis

[Schlumich]

... wenn du den Kredit erst in vier Jahren brauchst, bekommst du (soweit ich informiert bin) kein Forward Darlehen - und wenn, dann wird es dir die Tränen in die Augen treiben, welche Gebühren die Schmutzbuckel bei den Banken von dir wollen. Ich habe ein ähnliches Problem und bin bislang noch nicht fündig geworden.

 

Wenn du nur noch zwei Jahre hast, bis eine Umschuldung fällig wird, sind Forward-Darlehen vielleicht sogar sinnvoll - aber bei VIER Jahren..... :'(

[Onassis]

habe gerade gesehen das die Forward-Darlehen bis maximal 3 Jahre vor der Umschuldung festgelegt werden.

Also kann ich im Moment gar nichts machen (außer über Bausparkassen)...

Aber alleine dort eine Gebühr von 1% zu zahlen geht mir mächtig auf die Nerven!

 

Onassis

[Schlumich]

@Onassis:

 

wieviel wollen denn die freundlichen Banker für die Bereitstellung des Forward-Darlehens für 3 Jahre?

[cubanpete]

Das die Bank Dir das nur für drei Jahre anbietet liegt daran, dass die sich mit dem Eurex Future absichern.

 

Das ist ein klassischer Fall für den Einsatz eines Futures zum Zweck des Hedgens. Allerdings müsste der Kredit schon eine Million Euro betragen, dann lohnt es sich für Dich, den Kontrakt selbst zu handeln, Du sparst Dir die Bankgebühren.

 

Willst Du z.B. eine Euribor Hypothek von 1 Million Euro absichern, so verkaufst Du einen Kontrakt und rollst ihn immer weiter z.B. mit einer spread order. Wenn Du die Hypothek aufnimmst so hast Du beim Future die Differenz vom damaligen Preis zum heutigen Preis (Euribor) verdient oder verloren, genauso viel wie Du mehr oder weniger für die Hypothek bezahlen musst. Ist wirklich nicht sehr schwierig und auch gar nicht teuer.

 

Die Bank kassiert für fast gar nichts, wie immer.

 

Ich rechne hier mal die Kosten für die Absicherung einer Million (ein Kontrakt) aus:

 

Kommission InteractiveBrokers Eurex USA: $1.31

Margin: Je nach Kontrakt 400 bis 2000 Euro (sollte natürlich schon ein wenig mehr davon vorhanden sein, kann in T-Bonds angelegt werden und wird damit verzinst).

 

Ihr seht also, lächerlich billig wenn man primitive Algebra beherrscht und es selber macht. Die Bank verlangt für sowas gern mal ein paar hundert oder sogar Tausend Euros.

[Onassis]

@Schlumich

Die Kredite belaufen sich ungefähr auf folgende Kosten (10 Jahre Laufzeit):

 

Forward-Kredit, Darlehensbegin in 12 Monaten: 3,96 eff. - 4,14%

Forward-Kredit, Darlehensbegin in 24 Monaten: 4,15 eff. - 4,38 %

Forward-Kredit, Darlehensbegin in 36 Monaten: 4,33 eff. - 4,60%

 

Das heißt, das für 2 Jahre Sicherheit ein Aufschlag von ca. 0,4% gezahlt werden muss.

 

Jetzt kann jeder selbst abschätzen ob er auf "Nummer sicher" gehen möchte oder das Risiko eingehen möchte sich in 2 Jahren überraschen zu lassen und dann evtl. durhc Verhandeln einen guten Zins angeboten zu bekommen.

 

Ich weiß nicht, welcher Weg der bessere ist.

 

Onassis

[Schlumich]

Für drei Jahre nur 0,4%??? Da hatte ich aber andere Daten in Erinnerung. Für 0,4% würde ich mir meine Kredite heute vermutlich festschreiben lassen.

[steinbooock]

Hallo zusammen,

 

es geht vieles wenn man fleissig verhandelt. Da ein grösserer Kredit von mir Ende 2007 ausläuft wollte ich ebenfalls ein Forward-Darlehen. Nach längeren Verhandlungen und hin und her rechnen, bin ich mit meiner Bank (Raiffeisenbank) ins Geschäft gekommen.

 

und zwar

 

Normales Darlehen ab sofort abgeschlossen mit nach 9 Monaten fälliger Bereitstellungsgebühr von 0,25%/pro Monat. Dies war in meinem Fall günstiger als der Aufschlag eines Forward-Darlehen.

 

Desweiteren wurde vereinbart um die Bereitstellungsgebühr zu minimieren, dass das Darlehen schon nach 9 Monaten ausbezahlt wird. Natürlich wegen der dann fehlenden Sicherheit auf ein Sperrkonto.

 

So bleibt zum Schluß nur die Zinsdifferenz vom Darlehnszinssatz und dem Zinsatz des Anlagekonto(Sperrkonto) als eigentliche Gebühr.

 

Die "kleinen" Banken sind oft gar nicht so schlecht wie vielleicht ihr Ruf ist.

 

Guten Rutsch,

 

Steinbooock