Stutz November 11, 2012 nein,darum geht es nicht.Man muß nicht von jedem Fonds das Verkaufsprospekt lesen,mach ich auch nicht. Zumindest bei aktiven Fonds und (schlimmer noch) Zertifikaten wirklich ein sehr grober Fehler, dies nicht zu tun. Und wieder einmal halten wir fest: sehr viele (die meisten??) Deutschen wenden Unmengen Zeit auf, um auf unübersichtlichen Reiseplattformen ein Paar Euro für die nächste Pauschalreise nach Malle mit Alkohol-Flatrate einzusparen, sind aber auf der anderen Seite nicht bereit dazu, die selbe Menge an Zeit für langfristig eventuell sehr gravierende Finanz- und Anlageentscheidungen zu investieren. Solange sich daran nicht endlich etwas ändert, wird Deutschland ein Volk von Bausparern und Kap.Lebensversicherungskunden bleiben (letzteres gemäss neuester Pressemeldungen rückläufig, was umso Schlimmeres für die Bausparquote unter den Kunden bedeuten dürfte). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Gerbenok November 11, 2012 aktive Mischfonds Patri ETF db x-Trackers Portfolio Total Return Index ETF LU0397221945 anstelle des Kapital Plus Deutschland: iShares DAX DE0005933931 Europa: iShares STOXX Europe 600 DE0002635307 (Beide in Deutschland aufgelegt, daher steuerlich unbedenklich! Richtig??) International: Lyxor ETF MSCI World FR0010315770 (ausländischer ausschütter. unproblematisch?) EM: Lyxor ETF MSCI Emerging Markets FR0010429068 (ausländischer thesaurierer aber günstige TER) Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ceekay74 November 12, 2012 aktive Mischfonds Patri ETF db x-Trackers Portfolio Total Return Index ETF LU0397221945 anstelle des Kapital Plus Deutschland: iShares DAX DE0005933931 Europa: iShares STOXX Europe 600 DE0002635307 (Beide in Deutschland aufgelegt, daher steuerlich unbedenklich! Richtig??) International: Lyxor ETF MSCI World FR0010315770 (ausländischer ausschütter. unproblematisch?) EM: Lyxor ETF MSCI Emerging Markets FR0010429068 (ausländischer thesaurierer aber günstige TER) Wenn Dir schon der Begriff TER nichts sagt, wie schaut es da mit Counterparty-Risiko, Collateral, Substitute Basket oder Wertpapierleihe aus? Falls das alles böhmische Dörfer für Dich sind, so würde ich den Rat von otto03 beherzigen: Würde vorschlagen: drei Schritte zurück, lesen, lesen, lesen, versuchen zu verstehen, neu nachdenken. Links zum Einstieg wurden genügend genannt. Bei einem zeitlich nicht begrenzten Anlagehorizont sind einige Stunden des Einlesens sicher nicht unangebracht. Sollten nach der Eigenrecherche Fragen unbeantwortet sein: Immer her damit... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bengen November 12, 2012 Warum den Patrimoine und ETFs? Warum Deutschland noch mal extra, ist ja schon im MSCI World und im STOXX Europe enthalten? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 12, 2012 korrekt Ich habe tatsächlich kein Interesse mir das 100 Seitige Verkaufsprospekt von jedem der 4-5 Fonds durchzulesen. Sollte das Voraussetzung sein hier mitschreiben zu können scheide ich wohl aus. Zum mitschreiben ist das keine Vorraussetzung. Es ist vielmehr in deinem ureigensten Interesse, wenigstens einmal einen VKP anzuschauen. Bei aller Freundlichkeit und ggf. Wissen, die die Mitglieder in diesem Forum mitbringen, sie können sich auch irren. Und je weniger Ahnung man hat, desto geringer kann man Aussagen Fremder einschätzen. Viele Mitglieder hier könnten dir ein Portfolio zusammenstellen, du kannst auch einfach eines der der bereits aufgeschrieben nehmen. Doch was nützt es dir, wenn sich das Depot nicht so entwickelt, wie du es vielleicht erhofft hattest und du feststellst, dass der Fonds X Risiken trägt, die du nie eingehen wolltest? Ein Forum ist eben kein "rund-um-sorglos-Paket", dass dir fertige Depots liefert (das tut es!) UND auch dafür gerade steht, wenn das Depot doch nicht zu dir passen sollte. Ein Forum ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wir können Dir ratschhläge geben worauf du achten musst, doch du selbst musst darüber nachdenken und dich damit beschäftigen. Und wie Stutz schon anmerkte: Einfach mal überprüfen, welche Priorität du deiner Anlage einräumen willst, und ob du dafür auch die angemessene Zeit investieren möchtest. Leider ist es häufig so, dass man sich mit elementaren Dingen wie Altersvorsorge oder allg. ansparen deutlich weniger auseinandersetzt, als mit recht belanglosen Dingen wie dem Sparen von ein paar EUR beim nächsten TV-Kauf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
no_name November 12, 2012 Sorry für das OT, aber die Debatte geht ja hier oft um aktiv oder passiv. Ich habe im Forum schon gesucht. Gibt es einen Thread der das Thema explizit behandelt? Ich habe tausende Threads gefunden, wo das thematisiert wurde, aber eigentlich nicht 100% reinpasst. Insbesondere frage ich mich, inwiefern Mischfonds das aktive Management rechtfertigen. Wenn ich jetzt z.B. mal die Performance von Mischfonds in "Krisen" anschaue, verlieren die dort selten so viel. Ein unverändertes ETF-Portfolio mit buy-and-hold ist da doch vollkommen im Nachteil oder? Vor allem, weil sie Mischfonds kein fixes Anleihen / Aktien Verhältnis haben. Wenn ich z.B. ETF-Portfolio Global oder den ARERO (ob der jetzt optimal ist oder nicht, einfach mal der Einfachheit halber) als Vergleich nehme, verlieren die 2008 und 2011 so viel, dass viele Mischfonds sie genau an diesen Stellen outperformen und diesen Vorteil über Jahre hinweg halten. Ich habe jetzt einfach mal den ETHNA-AKTIV oder Carmignac Patrimoine mit dem ARERO oder ETF-Portfolio verglichen. Habt ihr den Chartverlauf von euren ETF-Depots? Habt ihr die mal in turbulenten Zeiten mit Mischfonds verglichen? Ich habe immer das Gefühl, dass Kommer sich auf aktive 100% Aktienfonds bezieht. Wie steht es im Vergleich mit Mischfonds? Habe ich einen Denkfehler bzw. sind das Zufallsprodukte? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 100% Aktienfonds <- schlägt selten, nicht vorhersagbar und nicht konstant die Benchmark 100% Rentenfonds <- schlägt die Benchmark noch viel seltener Warum sollten jetzt z.B. 50% / 50% - Mischmasch besser sein? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
no_name November 12, 2012 Ich würde jederzeit ein passives Investment einem 100% Aktien oder Rentenfond vorziehen. Der Vorteil, den ich darin sehe ist: In guten Zeiten erreiche ich Werte, die um den Benchmark schwanken (mal positiver mal negativer). In schlechten Zeiten sichere ich aber das Kapital mehr oder weniger dynamisch in sicherere Anleihen. Am einfachsten versteht ihr mich vielleicht, wenn ihr euch den Chart vom Carmignac mal 2008 anschaut. Er hat fast nichts verloren. Dagegen die "starren" ETF-Aufteilungen von Anleihen und Aktien schon. Das liegt mMn daran, dass ein Fondsmanager dann innerhalb seiner erlaubten Grenzen dynamisch bis 100% in Rentenfonds packen kann, in Zeiten in denen die Wirtschaft abnimmt. Wenns wieder aufwärts geht kann er bis zu 100% in Aktien packen (natürlich hängen die %-Werte von jedem Fonds ab). Somit minimiert er die Verluste in schwachen Zeiten und das muss erstmal ein passives Produkt aufholen. Hast du dir die Charts mal angeschaut von z.B. ARERO vs. Patrimoine? Dann weißt du vielleicht was ich meine. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 · bearbeitet November 12, 2012 von BarrenWuffet Die Performance des Patrimoine haut mich in letzter Zeit nicht vom Hocker. Alles was davor war interessiert mich nicht. Ich war nicht investiert. Klingt ja alles ganz einfach: Wenn man sieht, dass es runter geht, ab in Anleihen oder Cash, wenn es wieder raufgeht, schnell alles in Aktien. Gucke ich mir die Performance an - von Fonds, die vor nicht langer Zeit noch toll liefen - scheint mir das alles nicht so einfach zu sein. Können? Glückliches Händchen? Kann er den Trick nochmal vorführen? Starre Allokation beibehalten bedeutet: es geht runter, dann aber ohne Abstriche mit dem Markt wieder rauf. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 November 12, 2012 Das liegt mMn daran, dass ein Fondsmanager dann innerhalb seiner erlaubten Grenzen dynamisch bis 100% in Rentenfonds packen kann, in Zeiten in denen die Wirtschaft abnimmt. Wenns wieder aufwärts geht kann er bis zu 100% in Aktien packen (natürlich hängen die %-Werte von jedem Fonds ab). Somit minimiert er die Verluste in schwachen Zeiten und das muss erstmal ein passives Produkt aufholen. Einen Fondsmanager, der dies ex ante zuverlässig können könnte, hätte vermutlich mehrere Billionen unter Verwaltung - aber dann würde er vermutlich unter market impact leiden und das Kartenhaus würde zusammenbrechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 Einen Fondsmanager, der dies ex ante zuverlässig können könnte, hätte vermutlich mehrere Billionen unter Verwaltung - aber dann würde er vermutlich unter market impact leiden und das Kartenhaus würde zusammenbrechen. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
no_name November 12, 2012 Ihr habt Recht Hab mir mal auf Morningstar einfach den Durchschnitt der Mischfonds angeschaut und dagegen den ETF-Portfolio gespielt. Klar ist: Ende 2008 gings nicht so stark bergab. Deutlich ist aber auch: Bereits zu Beginn 2010 hat das ETF-Portfolio die Mischfonds im Durchschnitt wieder eingeholt. Ich hab "nur" den Fehler gemacht und mir wenige Mischfonds angeschaut, wie sie in der Vergangenheit waren. Und dann natürlich von welchen, die da sehr gut gelaufen sind, sonst wären sie ja nicht so bekannt als positive Beispiele. Die interessante Frage ist natürlich: wie performen sie zukünftig bei solchen Situationen? Oder: wie finde ich Fonds, die zukünftig outperformen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 Oder: wie finde ich Fonds, die zukünftig outperformen? Der Vollständigkeit halber für die uns nachfolgenden Generationen, die hinauf zu einem sternenübersäten Himmel blicken: Gar nicht. Aus die Maus. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Besserwisser November 12, 2012 Seid ihr den ganzen Tag vor dem Rechner und schreibt euch die Seele vom Leib ?? Bis ich da alles gelesen habe muss ich wieder von vorne anfangen weil ich vergessen habe was am Anfang war. Klar ... am Anfang war Himmel und Erde ....jetzt weiss ich es wieder. Ich akzeptiere doch, dass ihr alle besser seid als diese selbstherrlichen Fondsmanager. Ich habe halt selbst schmerzlich erfahren müsssen, dass ich eben nicht alles besser weiss und kann. Und reines passives standardisiertes Investieren war mir halt zu langweilig, ich wollte zeigen was ich so drauf habe ... In nicht so tollen Jahren war es oft genug mein Rettungsanker, dass "andere" das Ruder über Teile meines Depots in der Hand hatten. Spricht doch nichts dagegen, oder ?? Auch die Standardaufteilung mit 70% Aktien und 30% Renten ist nicht mein Ding, denn das Risiko ist mir da zu hoch, oder ich bin zu alt für Verluste. Von daher habe ich eine Strategie gefunden die auf passiven und aktiven Invests aufbaut und seit vielen Jahren fahre ich gut damit. Wer sagt denn auch, dass ich Fonds über Jahrhunderte halten muss, die kann man doch verkaufen oder war euch das nicht klar?? Es gibt schon ein paar Renner die man kaufen kann, je nachdem ob amn seine Kohle sichern will, oder auf Rendite setzt. So sind die Fonds von Danske, Aberdeen oder First State im Schwellenländerberich schon seit vielen Jahren besser als jeder ETF. Und ich sehe keinen Grund warum sich das ändern soll. So gibt es nahezu in jedem Segment Beispiel für Fonds die jahrelang besser sind als der Index. Aber wie gesagt, das ist nicht meine Triebfeder, sondern das vermutlich gesunde Misstrauen mir selbst gegenüber. @Dünnbrettbohrer ... weniger als 100.000 Euro pro Trade ??? Das ist echt schockierend Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 November 12, 2012 Seid ihr den ganzen Tag vor dem Rechner und schreibt euch die Seele vom Leib ?? Bis ich da alles gelesen habe muss ich wieder von vorne anfangen weil ich vergessen habe was am Anfang war. Klar ... am Anfang war Himmel und Erde ....jetzt weiss ich es wieder. Ich akzeptiere doch, dass ihr alle besser seid als diese selbstherrlichen Fondsmanager. Ich habe halt selbst schmerzlich erfahren müsssen, dass ich eben nicht alles besser weiss und kann. Und reines passives standardisiertes Investieren war mir halt zu langweilig, ich wollte zeigen was ich so drauf habe ... In nicht so tollen Jahren war es oft genug mein Rettungsanker, dass "andere" das Ruder über Teile meines Depots in der Hand hatten. Spricht doch nichts dagegen, oder ?? Auch die Standardaufteilung mit 70% Aktien und 30% Renten ist nicht mein Ding, denn das Risiko ist mir da zu hoch, oder ich bin zu alt für Verluste. Von daher habe ich eine Strategie gefunden die auf passiven und aktiven Invests aufbaut und seit vielen Jahren fahre ich gut damit. Wer sagt denn auch, dass ich Fonds über Jahrhunderte halten muss, die kann man doch verkaufen oder war euch das nicht klar?? Es gibt schon ein paar Renner die man kaufen kann, je nachdem ob amn seine Kohle sichern will, oder auf Rendite setzt. So sind die Fonds von Danske, Aberdeen oder First State im Schwellenländerberich schon seit vielen Jahren besser als jeder ETF. Und ich sehe keinen Grund warum sich das ändern soll. So gibt es nahezu in jedem Segment Beispiel für Fonds die jahrelang besser sind als der Index. Aber wie gesagt, das ist nicht meine Triebfeder, sondern das vermutlich gesunde Misstrauen mir selbst gegenüber. @Dünnbrettbohrer ... weniger als 100.000 Euro pro Trade ??? Das ist echt schockierend Mal ne doofe Frage: Spielst du Lotto? Wie wahrscheinlich ist der Hauptgewinn? 1:13,6 mio? Da lobe ich mir die paar Semester Statistik an der Uni (z..B. um Permutationen zu verstehen) vielleicht schaust du dir mal #428 auf https://www.wertpapier-forum.de/topic/4293-carmignac-investissement/page__st__420 an Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Stutz November 12, 2012 Es soll Leute geben, die schon vor der Abgeltungsteuer ein Depot geführt haben. Die müssen dreimal abwägen, ob sie eine Position auflösen oder nicht. Um so wichtiger ist dann eben die TER. Wandert ja nicht jeder aus wie ich, so dass das plötzlich wieder egal wäre. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Chemstudent November 12, 2012 · bearbeitet November 12, 2012 von Chemstudent Sorry für das OT, aber die Debatte geht ja hier oft um aktiv oder passiv. Ich habe im Forum schon gesucht. Gibt es einen Thread der das Thema explizit behandelt? Ich habe tausende Threads gefunden, wo das thematisiert wurde, aber eigentlich nicht 100% reinpasst. Insbesondere frage ich mich, inwiefern Mischfonds das aktive Management rechtfertigen. Wenn ich jetzt z.B. mal die Performance von Mischfonds in "Krisen" anschaue, verlieren die dort selten so viel. Ein unverändertes ETF-Portfolio mit buy-and-hold ist da doch vollkommen im Nachteil oder? Vor allem, weil sie Mischfonds kein fixes Anleihen / Aktien Verhältnis haben. Wenn ich z.B. ETF-Portfolio Global oder den ARERO (ob der jetzt optimal ist oder nicht, einfach mal der Einfachheit halber) als Vergleich nehme, verlieren die 2008 und 2011 so viel, dass viele Mischfonds sie genau an diesen Stellen outperformen und diesen Vorteil über Jahre hinweg halten. Ich habe jetzt einfach mal den ETHNA-AKTIV oder Carmignac Patrimoine mit dem ARERO oder ETF-Portfolio verglichen. Habt ihr den Chartverlauf von euren ETF-Depots? Habt ihr die mal in turbulenten Zeiten mit Mischfonds verglichen? Ich habe immer das Gefühl, dass Kommer sich auf aktive 100% Aktienfonds bezieht. Wie steht es im Vergleich mit Mischfonds? Habe ich einen Denkfehler bzw. sind das Zufallsprodukte? Die "aktiv vs. passiv" Debatte wurde m.M.n. in diesem Forum leider zu häufig falsch geführt. Und zwar dahingehend, dass argumentiert wurde, passiv sei zwingend (!) besser als aktiv. Und dann wurde versucht das zu belegen, argumentiert mit der EMH und sonstigem, und die aktive Seite hat versucht das durch (wie sich leider zeigte untaugliche) Vergleiche zu widerlegen. Doch es ist völlig unerheblich ob passiv zwingend besser ist. Und es ist auch gar nicht notwendig, ob die EMH nun gilt, oder nicht. Ja wir könnten sogar davon ausgehen, der Markt sei ineffizient und die Erzielung eines Mehrwerts möglich. Gehen wir also einfach mal wie ein rationaler, vorurteilsfreier Anleger an die Sache heran. Wir unterscheiden nicht zwischen "ETF" und "aktiver Fonds", sondern wir schauen nach "Anlageprodukten". Wir wissen,das Risiko und Rendite Hand in Hand gehen und haben nun die Wahl zwischen einem Anlageprodukt A mit hohen kosten und einem Anlageprodukt B mit niedrigen kosten. Wenn beide Anlageprodukte entsprechend diversifiziert sind und wir weder von dem einen, noch von dem anderen wissen, ob es künftig bei gleichem Risiko (!) mehr Rendite erwarten lässt, als das jeweils andere Produkt, so ist es völlig klar, dass wir uns für das Anlageprodukt mit den geringeren Kosten entscheiden, da ganz offenbar ja nur der Kostenfaktor als "harter Fakt" übrig bleibt. Nun verspricht aber das Anlageprodukt A, dass es zwar höhere Kosten hat, aber dafür bei gleichem Risiko wie Anlage B mehr Rendite erzielt, und natürlich soviel mehr an Rendite, dass die Kosten mehr als kompensiert werden. (also Mehrwert erzielt wird!) Wenn wir wissen (!) würden, dass wir künftig das Halten des Versprechens, also das generieren eines Mehrwerts erwarten können, dann ist ebenfalls klar, das wir uns nun völlig rational für Anlage A, trotz hoher Kosten entscheiden. Doch genau hier steckt das Problem. Wir wissen nicht, dass wir das erwarten können. ("erwarten" im Sinne des Erwartungswertes!) Das Versprechen allein nützt uns nicht viel, und gerade bei Finanzprodukten sind Versprechen nun nicht wirklich das, worauf man seine Entscheidung gründen sollte, nicht wahr? Also müssen wir uns die Arbeit machen, herauszufinden, ob wir das künftig erwarten können. Die meisten Anleger begehen nun aber einen gravierenden Fehler: Sie nutzen dafür ungeeignete Methoden. Denn ein paar Chartvergleiche und das Vergleichen einer Kennzahl wie bspw. der Sharp ratio bringen einen hier keineswegs weiter. Derartige Vergleiche können sich auf Grund der Fixierung auf den Anfangspunkt innerhalb kurzer Zeit schnell ändern. D.h. ein 5-Jahresvergleich kann in einem Monat zu einem anderen Ergebnis führen, als heute. (siehe auch hier und hier ) Übrigens auch ein nettes Beispiel, das schön zeigt, wie vorsichtig man mit Chartvergleichen umgehen sollte ist dies. Man schaue sich zunächst hier einen Vergleich zwischen ETF-Dachfonds P (blau) und ETF Portfolio Global (schwarz) an. Und nun schaut man sich einmal eine andere Darstellung an: https://www.wertpapier-forum.de/topic/11230-etf-dachfonds-p/?do=findComment&comment=770535 Wir sehen: Vorsicht bei Chartvergleichen. Auch die Volatilität als Risikomaß ist zwar für den Anfang ganz nett, aber die Vola beschreibt nur eingetretene Risiken, nicht tatsächlich vorhandene. Ich zitiere mich an dieser Stelle einmal selbst: Zu 99% kann man das aus einem Chart nicht ablesen., selbst unter Berücksichtigung der Problematik der Momentaufnahme (völlig egal, welcher Zeitraum, auch 100 Jahre sind eine Momentaufnahme) Man erkennt in einem Chart nur, wie sich das Geld eines Anlegers, der exakt zu Chart-Beginn kaufte, entwickelt hat. Mehr nicht, auch keine Risikobewertung. Gerade bei Mischfonds wäre auch die Frage, wie gut sie im Vergleich zu einem selber erstellten, simplen "Trendfolgemodell" dastehen. Kurzum: Es ist äußerst häufig anzutreffen, dass man dem falschen Motto "Wer heilt hat recht" oder in diesem Fall "Wer Geld verdiente ist gut" aufsitzt. Seltsamerweise würde niemand einen Emerging Markets Fonds als besser bezeichnen, nur weil er mehr Rendite erzielte, als ein Industriestaaten-Fonds. Hier ist vielen direkt klar, dass es ohne Risikobetrachtung nicht geht. Und das sollte man nicht unterschätzen: Risiken werden nicht allein durch die Vola abgebildet, denn diese stellt lediglich realisierte Risiken dar. Das kann man sich ungefähr so vorstellen: Ein Fallschirmspringer bekommt für jeden Sprung 1000 EUR. Er springt 50 mal, seine Kapitalkurve steigt schön linear an. Offenbar ohne "Vola", ganz risikofrei. Beim 51. Sprung reißt der Fallschirm, und er ist tot. Ein anderes reales beispiel, sind "optimierte" Geldmarktfonds wie bspw. dem Pioneer euro Geldmarkt Plus. Diese liefen jahrelang ziemlich gut und "sicher", bis sich das eingegangene hohe Risiko realisierte. Daher müsste man also auch den Fondsinhalt regelmäßig prüfen, ob das Risiko tatsächlich so gering ist, wie es der Chart (-> realisierte Risiken) verspricht. Interessanter Weise wird dies bei ETFs recht gründlich getan (man denke an die SWAP und Wertpapierleihe-Diskussionen), bei aktiven Fonds oder gar Mischfonds findet dies hingegen kaum statt. Das sollte man meiner Meinung nach mit bedenken, wenn man sich für "gut" Produkte entscheiden will. Was müssten wir also tun, um herauszufinden, ob ein Anlageprodukt künftig mehrwert erwarten lässt: Nun, das ganze gliedert sich in 3 Punkte. 1. Wir müssen schauen ob das Anlageprodukt in der Vergangenheit tatsächlich Mehrwert brachte. Dazu benötigen wir rollierende Renditen (bspw. wie hier), Regressiosnanalyse, eine risikonormierung etc. Der Blick in Halb- und Jahresberichte wird bereits hier absolut notwendig. 2. Haben wir festgestellt, dass Mehrwert erzielt wurde, so gilt es zu prüfen: Glück, oder Können? Denn es ist völlig klar, allein durch den bloßen Zufall ist Mehrwert möglich. (und das Gegenteil, versteht sich) 3. Sind wir nun zur Erkenntnis gekommen, dass Mehrwert erzielt wurde und dies auf können beruhte, müssen wir nun noch schauen, ob wir dies auch für die Zukunft erwarten können. Haben wir alle 3 Punkte erfolgreich abgearbeitet, dann können wir sagen, der Kauf des Anlageprodukts A ist trotz höherer Kosten rationaler, als der Kauf des Anlageprodukts B. Man kann es auch kurz zusammenfassen: Mit welcher Methode lassen sich diejenigen Fonds selektieren, von denen man künftig Mehrwert erwarten kann? Ich habe bisher weder hier, noch sonst irgendwo eine derartige Methode entdecken können. Die Frage aller Fragen eben. Wer diese nicht beantworten kann, der entscheidet dann rational, wenn er sich für den kostengünstigeren weg entscheidet (siehe oben!). Die interessante Frage ist natürlich: wie performen sie zukünftig bei solchen Situationen? Oder: wie finde ich Fonds, die zukünftig outperformen? Hach, jetzt hab ich doch glatt über'm Essen nicht bemerkt,dass du selbst darauf gekommen bist. Genau so ist es. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Besserwisser November 12, 2012 Leider bin ich ein Kind aus den bildungfernen Schichten, und da gabs Statisik nur am Rande. Wir haben gelernt, dass statistisch gesehen jeder Mensch ein Ei und eine Brust hat. Zu deiner doofen Frage ... Nein, ich mache nie etwas in Gelddingen das mir Verluste einbringt. Aber es ist schön zu sehen, dass auch andere Anlagegewohnheiten, die natürlich niemals so gut sind wie die von studierten Statistikern, zu Wort kommen. Ich habe seit über 15 Jahren lediglich in 2008 einen kleinen einstelligen Verlust eingefahren. Ansonsten immer soviel, dass es mir meine Kosten gedeckt hat. Ich kann leider nicht spekulieren sondern muss Geld verdienen. Wie ist das so bei dir ?? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Besserwisser November 12, 2012 Mann chemstudent ... so möchte ich auch mal erklären können. Alle Achtung. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 November 12, 2012 Leider bin ich ein Kind aus den bildungfernen Schichten, und da gabs Statisik nur am Rande. Wir haben gelernt, dass statistisch gesehen jeder Mensch ein Ei und eine Brust hat. Zu deiner doofen Frage ... Nein, ich mache nie etwas in Gelddingen das mir Verluste einbringt. Aber es ist schön zu sehen, dass auch andere Anlagegewohnheiten, die natürlich niemals so gut sind wie die von studierten Statistikern, zu Wort kommen. Ich habe seit über 15 Jahren lediglich in 2008 einen kleinen einstelligen Verlust eingefahren. Ansonsten immer soviel, dass es mir meine Kosten gedeckt hat. Ich kann leider nicht spekulieren sondern muss Geld verdienen. Wie ist das so bei dir ?? Hallo Besserwisser, ICH BIN AUCH EIN KIND AUS BILDUNGSFERNER SCHICHT! und trotzdem, warum nicht öffnen? Warum ist LOTTO nicht anders als aktive fonds? Glaube mir, ich muss auch meinen Geld verdienen. Wie sieht es mit "efficent market" Theorie aus? Glaubst du an der Korrelation zwischen Rendite und Risiko? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 Wie ist das so bei dir ?? *Gaargh* DAS ist doch vollkommen egal. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Besserwisser November 12, 2012 Hallo MCThomas0215 Du hat aber auch Fragen ... dabei kommen wir doch aus der gleichen Schicht. Klar geht Rendite und Risiko Hand in Hand. Darum streue ich meine Invests weil ich irgendwie glaube damit mein Risiko zu reduzieren ohne allzuviel Rendite herzugeben. Mag sein, dass es bessere Wege gibt, aber ich bin überzeugt, dass es nicht 2 gleiche Depots gibt. So muss jeder seinen Weg finden und so weit sind wir doch nicht auseinander, ausser dass ich meiner sozialen Verantwortung bewusst bin und die Fondindustrie tatkräfig unterstütze. @Schon wieder der Dünnbrettbohrer ... bin ja schon ruhig. Ansonsten bis morgen ... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 November 12, 2012 Hallo MCThomas0215 Du hat aber auch Fragen ... dabei kommen wir doch aus der gleichen Schicht. Klar geht Rendite und Risiko Hand in Hand. Darum streue ich meine Invests weil ich irgendwie glaube damit mein Risiko zu reduzieren ohne allzuviel Rendite herzugeben. Mag sein, dass es bessere Wege gibt, aber ich bin überzeugt, dass es nicht 2 gleiche Depots gibt. So muss jeder seinen Weg finden und so weit sind wir doch nicht auseinander, ausser dass ich meiner sozialen Verantwortung bewusst bin und die Fondindustrie tatkräfig unterstütze. @Schon wieder der Dünnbrettbohrer ... bin ja schon ruhig. Ansonsten bis morgen ... Warum glaubts du mit deiner Risikosotreung (= Korrelation) richtig zu liegen. gleiche depots=gleiche risiko, was soll anders sein? Nana nana , soziale Verantwortung, (Schenkt den Führer ein Kind) ich stehe jedenfalls fest auf den Beinen von Adam Smith ("wealth of nations") Untestützung der Fondindustrie? Ist das Selbstverleugnung? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
BarrenWuffet November 12, 2012 Jetzt wird es surreal. Fond. Tschüss. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
MCThomas0215 November 12, 2012 Jetzt wird es surreal. Fond. Tschüss. Entschuldigung, Mister Buffet. F O N D S ->ich verneige mich vor Ihnen, immer mit s Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag