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Lensk

Denkfabrik - Der Dax und überhaupt

Empfohlene Beiträge

Lensk
· bearbeitet von Lensk

Heute: Der DAX und überhaupt

 

Die 7.400 Punkte hat der DAX geknackt und ich frage mich, wie lange der Aufwärtstrend noch hält. Was ist 7.400? Eigentlich ja eine Zahl ohne viel Inhalt, im historischen Vergleich fällt aber auf, dass wir es mit eines relativ hohen Stand zu tun haben. Als wir vor ein paar Jährchen die 8000 gesehen haben, ging es plötzlich rasant Richtung Erde, seit Anfang 2012 hat sich die Lage an den Märkten aber wieder gefangen und der DAX klettert, klettert und klettert. Eigentlich ärgerlich, damals nicht eingestiegen zu sein.

 

Jaja, der gute alte Einstieg. Bisher habe ich es immer falsch gemacht. Einige behaupten, der Einstiegszeitpunkt sei irrelevant. Market Timing unmöglich. Pustekuchen. Vielleicht erwischt man nie sicher den besten Zeitpunkt, aber mein Depot ist der beste Beweis dafür, dass man es absolut falsch treffen kann. Nun habe ich in letzter Zeit die Füße still gehalten und jeder Verlockung widerstanden. Lediglich meine Watchlist verfolgt und gesehen, wie alle Werte klettern, klettern und klettern.

 

Aber wie kann das sein? Bei allen quantitativen Analysen stelle ich fest, dass kaum ein Unternehmen einen Preis hat, den ich bezahlen würde. Trotzdem laufen die Werte weiter und weiter gen Himmel. Ich sehe quasi einen Geldtsunami, der aber leider nicht in meiner Tasche landet. Ärgern tu ich mich ein wenig, aber noch mehr wundere ich mich.

Die Gesamtwirtschaftliche Situation ist kaum entspannter, als noch vor ein paar Monaten. Rettungspaket um Rettungspaket, ein Ende ist aber nicht in Sicht. Im Euroraum sehe ich ungelöste Probleme, die Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder liegt am Boden und es ist unklar, wie sie wieder aufstehen soll. Lange ist das Schiff Eurozone stur weiter durch dichten Nebel gesteuert worden, jetzt hat er sich verzogen und die Passagiere bemerken, dass es auf Grund gelaufen ist. Konstruktionsfehler sind schuld. Die Finanzmärkte suggerieren, dass sich das Chaos langsam legt. Aber ist dem so? Nein, ich denke nicht.

Sorgen machen mir auch die USA. Schulden, Leistungsbilanzdefizit, Arbeitslosigkeit. Auch nicht so rosig. Der Motor der letzten Jahre scheint stottert auch hin und wieder. China steht vor großen politischen und sozialen Problemen, die am Ende auch die Wirtschaft hart treffen können.

 

Momentan halte ich mich von Aktien fern, ich beobachte still, denke aber nicht daran zu investieren. Wieder mal eine falsche Entscheidung (wie gesagt, bei Einstiegszeitpunkten mache ich immer alles falsch)?

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otto03

Wenn der DAX bei 7400 steht - viel zu hoch zum Einstieg

Als der DAX bei 3600 stand - zu früh zum Einstieg, der wird noch weiter abstürzen

 

So wird das nie 'was :blushing:

 

Es führen viele Wege nach Rom, aber ohne den ersten Schritt (Einstieg) leider keiner.

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Lensk
· bearbeitet von Lensk

@Bondwurzel: Vielleicht bin ich einfach ein Bär ;) Ich habe mich auf die Risiken konzentriert und die sind meiner Meinung nach auch in den USA noch beträchtlich. Und viele der Risiken, die den Markt nach unten gedrückt haben, sind nach wie vor präsent, oder? Chancen gibt es sicherlich auch. Wie sieht denn das Chance Risiko Profil im Moment aus?

@otto03: Der erste Einstieg ist ja lange getan, ich bin seit 2010 investiert ;) Das Ergebnis ist nur nicht ganz so prall. Ein großer Teil ist angelegt und ich hoffe, dass der Bullenmarkt mich aus der Verlustzone hievt. Oder wenigstens in die Nähe der schwarzen Zahlen. Wäre toll. Ich muss nur zusehen, dass ich rechtzeitig raus komme. Denn ohne Ausstieg kein Einstieg. In diesem Fall.

Aber ich lasse das Geschehen vor allem an mir vorbeiziehen, weil ich so blutjung bin und lieber beobachte, lerne und nachdenke. Irgendwie. So lange mein Tagesgeld bei der Comdirect noch was abwirft, ist das alles in Ordnung.

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BondWurzel

@Bondwurzel: Vielleicht bin ich einfach ein Bär ;) Ich habe mich auf die Risiken konzentriert und die sind meiner Meinung nach auch in den USA noch beträchtlich. Und viele der Risiken, die den Markt nach unten gedrückt haben, sind nach wie vor präsent, oder? Chancen gibt es sicherlich auch. Wie sieht denn das Chance Risiko Profil im Moment aus?

 

Ich würde nicht so auf die Staatsschulden schauen, sondern auf die AGs...man muss ja nicht mit Exotischem anfangen eine stabile ISIN US4781601046

Johnson & Johnson Registered Shares tut es auch mit netter Dividende oder Procter & Gamble Co, liegt alles an der individuellen Strategie. ;)

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Lensk

liegt alles an der individuellen Strategie. ;)

 

Ich arbeite dran ;)

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Nudelesser
· bearbeitet von Nudelesser

Momentan halte ich mich von Aktien fern, ich beobachte still, denke aber nicht daran zu investieren. Wieder mal eine falsche Entscheidung (wie gesagt, bei Einstiegszeitpunkten mache ich immer alles falsch)?

 

Wenn einen die Ratlosigkeit packt und man gar nicht weiter weiß, dann finde ich den alten Standardtipp von Benjamin Graham nicht schlecht: Lege nie weniger als 25% und nie mehr als 75% Deines Vermögens in Aktien an. Das bewahrt sowohl die Bären wie die Bullen zumindest vor den schlimmsten Folgen ihres Pessimismus/ Optimismus.

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Maikel

Heute: Der DAX und überhaupt

 

Die 7.400 Punkte hat der DAX geknackt

zum etwa 3. Mal dieses Jahr

 

Was ist 7.400? Eigentlich ja eine Zahl ohne viel Inhalt

Genau! und deshalb muß sie "richtig" interpretiert werden.

 

, im historischen Vergleich fällt aber auf, dass wir es mit eines relativ hohen Stand zu tun haben. Als wir vor ein paar Jährchen die 8000

Beim reinen Vergleich der Zahlen schon, aber kaum bei der Beurteilung des DAX. Denn

 

1. ist der DAX ein Performance-Index. Ohne daß sich die Kurse der zugrundeliegenden Aktien geändert haben müssen, werden jedes Jahr ein paar 100 Punkte für die Dividenden draufgepackt.

 

Der DAX-Kurs-Index (ohne die Dividenden) ist weit von seinen Höchstständen entfernt.

 

2. bei der Beurteilung der Entwicklung von Löhnen, Gehältern und Renten wird idR. die Inflation berücksichtigt. Das sollte man auch beim DAX machen.

Dadurch kommen zu den vergleichbaren Höchstständen jedes Jahr etwa 2% dazu. Das macht seit dem 8000er-Hoch im Jahr 2000 schon etwa 25% aus.

 

3. sollte auch das reale Wirtschaftswachstum für einen vernünftigen Vergleich zu den historischen Ständen hinzugerechnet werden. Denn um diesen Betrag sollten die Gewinne, Firmenwerte und entsprechenden Aktienkurse normalerweise gestiegen sein.

 

Summa summarum entspricht das 2000er-Hoch des DAXes heute etwa 15.000 Punkten, das 2007er-Hoch vergleichsweise immer noch (weit) über 10.000 Punkten (je nach Ansatz).

 

Aber wie kann das sein? Bei allen quantitativen Analysen stelle ich fest, dass kaum ein Unternehmen einen Preis hat, den ich bezahlen würde.

Das sollte schon eher bedenklich stimmen, denn wenn man für die Analyse z.B. das KGV heranzieht, dann sind obige Faktoren dafür ohne Einfluß, bzw. sollten es sein.

 

Gruß, Michael

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Lensk

Nicht ganz falsch, stimmt.

 

Aber warum Inflation und reales Wirtschaftswachstum draufschlagen? Müsste man nicht eher das gewichtete geometrische Mittel des Gewinnwachstums der DAX Werte draufschlagen, um verschiedene Stände konstruktiv vergleichen zu können? Wenn das Gewinnwachstum eine hohe Korrelation zu Wirtschaftswachstum und Inflation hat, kann man natürlich auch die beiden nehmen, klar.

 

Deinen letzten Satz habe ich leider nicht ganz verstanden.

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dankenichts
· bearbeitet von dankenichts
Die 7.400 Punkte hat der DAX geknackt und ich frage mich, wie lange der Aufwärtstrend noch hält. Was ist 7.400? Eigentlich ja eine Zahl ohne viel Inhalt, im historischen Vergleich fällt aber auf, dass wir es mit eines relativ hohen Stand zu tun haben. Als wir vor ein paar Jährchen die 8000 gesehen haben, ging es plötzlich rasant Richtung Erde, seit Anfang 2012 hat sich die Lage an den Märkten aber wieder gefangen und der DAX klettert, klettert und klettert. Eigentlich ärgerlich, damals nicht eingestiegen zu sein.

 

Ich lege Dir einen Underperformer ans Herz mit Megapotenzial und noch nicht weit gelaufen, EURStoxx 50 ETF, kostet 0,17% p.a.. Die relative Stärke nimmt zu bei dem Index.

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H.B.

 

 

Ich lege Dir einen Underperformer ans Herz mit Megapotenzial und noch nicht weit gelaufen, EURStoxx 50 ETF, kostet 0,17% p.a.. Die relative Stärke nimmt zu bei dem Index.

 

Tja, da muss ich schon wieder Salz in die Suppe streuen.

Schau dir den Tagebucheintrag über Zombie-Unternehmen an.

 

Heute nacht hat Japan (in zwei Wochen Wahlen) ein neues Konjunkturprogramm (oder soll man sagen: Geldvernichtungsprogramm) gestartet.

Die Industrieländer glänzen mit ausgeprägter und immer weiter forcierter finanzieller Repression.

 

Meine Lehre daraus: geh dort hin, wo die ökonomischen Rahmenumstände »normal« sind: Australien, Singapore, Phillipinen, Brasilien, Chile, Canada. Meide Risiken, außer zur Spekulation.

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Lensk

Jeder macht es irgendwie, aber alle machen es anders.

 

Ist die Frage, ob in einer globalisierten Welt die "normalen" ökonomischen Umständen in den Ländern großartig helfen, wenn die Umstände in den Ländern der Zielmärkte "unnormal" sind. Ich sehe da erhebliche Interpendenzen.

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H.B.

Ich sehe da erhebliche Interpendenzen.

 

Zumindest kann man nicht viel verkehrt machen, wenn man so handelt, wie beschrieben.

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Europäische, australische Aktien und Phillipinen (grün), jeweils MSCI in USD

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Lensk

Interessant! Hast Du einen ähnlichen Vergleich auch mit allen genannten Ländern?

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H.B.

Interessant! Hast Du einen ähnlichen Vergleich auch mit allen genannten Ländern?

Selbst ist der Mann: finance.yahoo.com und dann die entsprechenden MSCI-Länder-ETF's eintragen.

(ewc ist zb. Kanada, ewz ist Brasilien, ECH Chile, AIA ist Asia 50 ect.)

Mit europäischen ETF's gehts genauso, beispielsweise bei ariva.de.

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Lensk

Klar, hätte ja sein können, dass sie vorliegen :)

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BondWurzel

Interessant! Hast Du einen ähnlichen Vergleich auch mit allen genannten Ländern?

und alles läuft dem DJ nach...es sei denn, es gab mal eine besondere, wirklich Extra-Situation in einem Land. :lol:

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Gast
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