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Dandy

Eigenschaften vergangener Börseneinbrüche

Empfohlene Beiträge

Dandy

Hallo,

 

hier im Forum herrscht meiner Einschätzung nach überwiegend die Buy & Hold Fraktion, speziell bei den erfahreneren Nutzern. Ich maße mich jetzt nicht an es besser zu wissen, bin aber auch nicht davon überzeugt, dass reines Buy & Hold in der heutigen Zeit garantiert gute Profite bringt. Wenn man sich den MSCI World der letzten 10 Jahre ansieht, so ist er dort kaum gestiegen, im Gegensatz zu den 20 Jahren davor. Ausgehend davon, dass man also auf große Krisen reagieren möchte, sprich sein Depot umschichten will, aber sonst breit investiert ist wie im Forum hier empfohlen und sicherlich auch sinnvoll, so stellt sich die Frage, wie man in einer Krise eigentlich umschichten müsste, um hohe Verluste zu vermeiden. Üblicherweise hat man ja unterschiedliche Anlageklassen im Depot, also Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe (ha ich was vergessen?).

 

Die Aktien brechen in der Krise ein, das ist wohl immer so. Was ist aber in den anderen Anlageklassen, speziell der Rohstoffe und Anleihen? Wenn man sich 2008 ansieht, dann waren diese auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun ist 2008 aber nicht unbedingt repräsentativ für alle Krisen. Wie verhielt es sich in der Vergangenheit, weiß das einer?

 

Wenn man davon ausgeht, dass man richtiges Timing betreiben würde (glauben wir einfach mal dran), wie hätte man bei den vergangenen Krisen bei einem breit aufgestellten Portfolio umschichten müssen um kein/nur wenig Geld zu verbrennen? Alles in Gold? Was ist mit anderen Rohstoffen und Immobilien sowie Anleihen? Gibt es spezielle Titel egal welcher Anlagenklasse, die sich in Krisenzeiten (fast) immer gut geschlagen haben?

 

Eine Alternative ist natürlich, alles zu veräußern und abzuwarten, aber das ist in der Radikalität sicherlich selten Durchzuhalten (man ist sich ja schließlich nie 100 % sicher).

 

 

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otto03

Hallo,

 

hier im Forum herrscht meiner Einschätzung nach überwiegend die Buy & Hold Fraktion, speziell bei den erfahreneren Nutzern. Ich maße mich jetzt nicht an es besser zu wissen, bin aber auch nicht davon überzeugt, dass reines Buy & Hold in der heutigen Zeit garantiert gute Profite bringt. Wenn man sich den MSCI World der letzten 10 Jahre ansieht, so ist er dort kaum gestiegen, im Gegensatz zu den 20 Jahren davor. Ausgehend davon, dass man also auf große Krisen reagieren möchte, sprich sein Depot umschichten will, aber sonst breit investiert ist wie im Forum hier empfohlen und sicherlich auch sinnvoll, so stellt sich die Frage, wie man in einer Krise eigentlich umschichten müsste, um hohe Verluste zu vermeiden. Üblicherweise hat man ja unterschiedliche Anlageklassen im Depot, also Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe (ha ich was vergessen?).

 

Die Aktien brechen in der Krise ein, das ist wohl immer so. Was ist aber in den anderen Anlageklassen, speziell der Rohstoffe und Anleihen? Wenn man sich 2008 ansieht, dann waren diese auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun ist 2008 aber nicht unbedingt repräsentativ für alle Krisen. Wie verhielt es sich in der Vergangenheit, weiß das einer?

 

Wenn man davon ausgeht, dass man richtiges Timing betreiben würde (glauben wir einfach mal dran), wie hätte man bei den vergangenen Krisen bei einem breit aufgestellten Portfolio umschichten müssen um kein/nur wenig Geld zu verbrennen? Alles in Gold? Was ist mit anderen Rohstoffen und Immobilien sowie Anleihen? Gibt es spezielle Titel egal welcher Anlagenklasse, die sich in Krisenzeiten (fast) immer gut geschlagen haben?

 

Eine Alternative ist natürlich, alles zu veräußern und abzuwarten, aber das ist in der Radikalität sicherlich selten Durchzuhalten (man ist sich ja schließlich nie 100 % sicher).

 

Seit Ende 2002 beispielhaft

 

MSCI World net > 65%

Rexp > 62%

DAX > 160%

 

DAX/Rexp jährlich zum Ende des Jahres rebalanced > 125%

 

Glaubst du ernsthaft, mit Timingversuchen bessere Ergebnisse gehabt zu haben?

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Dandy

Das ist jetzt aber nicht fair. Schließlich betreibst Du mit der Wahl von 2002 implizit Timing. Das hieße ja, zum optimalen Zeitpunkt einsteigen und halten. Das ist doch auch Timing und kriegt man nach der Buy & Hold Logik genausowenig hin. Wenn Du als Einstiegszeitpunkt 2000 wählst, dann hast Du zu heute gar keine Rendite gemacht. Das sollte man meiner Meinung nach nicht totschweigen.

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otto03
· bearbeitet von otto03

Wenn man sich den MSCI World der letzten 10 Jahre ansieht, so ist er dort kaum gestiegen,

 

Das Bezugsjahr stammte nicht von mir, aber bitte: DAX 7577,28 Rexp 442,57

 

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Mit dem MSCI World seite Ende 2000 hast du recht, die €net Variante minus 1,50% total; aber wer legt schon sein Geld ausschließlich in den

MSCI World und dann noch ohne Rebalancing.

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Dandy

Ok, sorry, hast recht. war jetzt nicht so wörtlich gemeint mit den zehn Jahren sondern mehr so als Größenordnung. Wenn man sich das MSCI World Chart ansieht dann ist die Entwicklung deutlich abgeflacht in den letzten 10 Jahren (ca, nicht exakt).

 

Wie auch immer, mir ging es auch eher um die Veränderung anderer Anlageklassen zu solchen Zeiten. Gibts da Indizes die lange genug in die Vergangenheit reichen und die man sich dazu ansehen kann?

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TaurusX

auch noch mal als Grafik seit 2000

 

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Dandy

Mit dem MSCI World seite Ende 2000 hast du recht, die €net Variante minus 1,50% total; aber wer legt schon sein Geld ausschließlich in den

MSCI World und dann noch ohne Rebalancing.

Ich weiche jetzt zwar von meiner Ursprungsfrage ab, aber mich würde interessieren wie sich ein 50/50 Depot mit Rebalancing in den letzten 12 Jahren entwickelt hätte. Also sowas wie die Musterdepots hier aus dem Forum mit Buy and Hold.

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TaurusX

und nochmal mit Gold/Rex/DAX 20/40/40

seit 1988

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und nochmal seit 2000 incl. Gold

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otto03

Ok, sorry, hast recht. war jetzt nicht so wörtlich gemeint mit den zehn Jahren sondern mehr so als Größenordnung. Wenn man sich das MSCI World Chart ansieht dann ist die Entwicklung deutlich abgeflacht in den letzten 10 Jahren (ca, nicht exakt).

 

Wie auch immer, mir ging es auch eher um die Veränderung anderer Anlageklassen zu solchen Zeiten. Gibts da Indizes die lange genug in die Vergangenheit reichen und die man sich dazu ansehen kann?

 

Es gibt fast alles im Netz, man muß nur lange genug suchen.

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35sebastian

Hallo,

 

hier im Forum herrscht meiner Einschätzung nach überwiegend die Buy & Hold Fraktion, speziell bei den erfahreneren Nutzern. Ich maße mich jetzt nicht an es besser zu wissen, bin aber auch nicht davon überzeugt, dass reines Buy & Hold in der heutigen Zeit garantiert gute Profite bringt. Wenn man sich den MSCI World der letzten 10 Jahre ansieht, so ist er dort kaum gestiegen, im Gegensatz zu den 20 Jahren davor. Ausgehend davon, dass man also auf große Krisen reagieren möchte, sprich sein Depot umschichten will, aber sonst breit investiert ist wie im Forum hier empfohlen und sicherlich auch sinnvoll, so stellt sich die Frage, wie man in einer Krise eigentlich umschichten müsste, um hohe Verluste zu vermeiden. Üblicherweise hat man ja unterschiedliche Anlageklassen im Depot, also Aktien, Anleihen, Immobilien und Rohstoffe (ha ich was vergessen?).

 

Die Aktien brechen in der Krise ein, das ist wohl immer so. Was ist aber in den anderen Anlageklassen, speziell der Rohstoffe und Anleihen? Wenn man sich 2008 ansieht, dann waren diese auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun ist 2008 aber nicht unbedingt repräsentativ für alle Krisen. Wie verhielt es sich in der Vergangenheit, weiß das einer?

 

Wenn man davon ausgeht, dass man richtiges Timing betreiben würde (glauben wir einfach mal dran), wie hätte man bei den vergangenen Krisen bei einem breit aufgestellten Portfolio umschichten müssen um kein/nur wenig Geld zu verbrennen? Alles in Gold? Was ist mit anderen Rohstoffen und Immobilien sowie Anleihen? Gibt es spezielle Titel egal welcher Anlagenklasse, die sich in Krisenzeiten (fast) immer gut geschlagen haben?

 

Eine Alternative ist natürlich, alles zu veräußern und abzuwarten, aber das ist in der Radikalität sicherlich selten Durchzuhalten (man ist sich ja schließlich nie 100 % sicher).

 

 

 

Deine theoretische Betrachtung bringt dich nicht weiter.Wie sich Aktien in Zukunft entwickeln, weiß keiner.

Man kann aus vergangenen Börsenzeiten einige Schlüsse ziehen.

Kurzfristiges Handeln ist dann sehr erfolgreich, wenn man Timing perfekt beherrscht.

Langfristiges Handeln war an der Börse bisher immer erfolgreicher als Investments in anderen Assetklassen.

Nur ist Aktienhandel nur bedeutend volatiler als andere Anlagen. Das muss man als Anleger wissen und psychisch verkraften können.

In den letzten 12 Jahren war es schwer, an der Börse Geld zu verdienen. Da half nur gutes Timing, verstärktes Kaufen im März 2003 und 2009.

Wer aber vor 20 Jahren solide Unternehmen gekauft hat, hat mit der buy and hold Methode gute Gewinne eingefahren, vorausgesetzt, dass man gut diversifiziert hat.

Man kann sagen: Je länger die Haltedauer, umso risikoloser wird ein Investment in Aktien.

 

Komisch, viele Menschen denken sehr kurzfristig bei Aktien.

Bei der Lebensversicherung und Altersfürsorgeprodukten richten sie sich dagegen auf Langfristigkeit ein, obwohl in diesen Fällen die Renditen absolut erbärmlich sind.

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Dandy
· bearbeitet von Dandy

<p>

</p><p>Wer aber vor 20 Jahren solide Unternehmen gekauft hat, hat mit der buy and hold Methode gute Gewinne eingefahren, vorausgesetzt, dass man gut diversifiziert hat.<br></p>Man kann sagen: Je länger die Haltedauer, umso risikoloser wird ein Investment in Aktien.<br>
<br>Ich verstehe schon, aber wer sagt Euch, dass die nächsten zehn Jahre so werden wie die vorletzten zehn und nicht wie die letzten zehn? Letztlich ist Buy and Hold auch nur eine extreme Form des Timings, nämlich die, dass die Kurse von heute in den nächsten 30 Jahren weiter so steigen werden wie in den letzten 30 Jahren. Wissen kann das niemand und der Rückblick auf die letzten zehn Jahre würde mich persönlich da auch nicht komplett optimistisch stimmen. Es kann genauso eine Strategie sein mittels Buy and Hold auf fallende Weltwirtschaft oder auch Stagnation zu setzen.<br><br><p>Bei Market Timing geht man eben eher den Weg das Beste aus der jeweiligen Lage rauszuholen, egal ob sie sich nun verschlechtert oder verbessert. Dass das viel einfacher klingt als getan ist mir natürlich bewusst. 

</p><p>Nachtrag: Ich habe mir jetzt mal den Rogers Commodity Index angesehen. Ich habe ihn leider nur als komplett Rohstoffe abdeckend auch für die Crashes von 2000 und 2002 gefunden. Das komische ist, mal davon abgesehen dass er seit 1998 um 400 % zugelegt hat (davon träumt der MSCI nur), ist er 2000 kaum eingebrochen und 2008 dagegen stark (ca. 50 %, wie auch der MSCI). Damit ist es also schwer zu sagen, ob es eine Korrelation zwischen Rohstoffindex und großen Börsencrashes gibt. Nach Sparten, also Energie, Metall und Agrar habe ich leider nur Daten der jüngeren Vergangenheit gefunden. 2008 habe ich nur für die Industriemetalle gefunden und die sind stark, wenn auch nicht ganz so stark wie der MSCI, eingebrochen. Am Rande: Energie ist mir zu Öllastig, worin ich ein großes Risiko sehe, da es kaum vorherzusehen ist, wie da die Reise hingeht (alternative Energien etc) und Investitionen in Agrarstoffe halte ich für bedenklich. Die Industriemetalle werden aber mit dem Aufsteigen der Schwellenländer und der damit einhergehenden Nachfrage stark steigen, so jedenfalls meine Prognose. Schließlich lässt sich die Fördermenge nicht einfach beliebig steigern und auch Recycling wird das mittelfristig nicht ausgleichen, behaupte ich mal.</p><p>Wenn man sich die Goldkurse ansieht, so sind diese seit 2000 um 300 % gestiegen. Weniger also als der allgemeine Rohstoffindex! Interessant hierbei ist aber, dass sich Gold 2000 kaum bewegt hat, 2008 (halbwegs moderat) aber sogar angestiegen ist! Dem könnte man entnehmen, dass beim nächsten Börsencrash evtl. noch mehr Anleger in Gold umschichten werden und dieses damit die Kurse entsprechend stärker ansteigen werden. Daher erscheint ein Umschichten in Gold bei einem Crash sinnvoll. Leider habe ich jetzt auf die Schnelle auch keine älteren Kurse gefunden.</p><p>Generell scheinen mir Rohstoffe aber auch etwas überhitzt - gut möglich, dass es zu einer Korrektur kommt. </p><p>Jetzt wären noch Anleihen und Immobilien interessant. Was kann man also globalen Anleihenindex heranziehen, der eine möglichst lange Historie hat? Gibt es eine Art Index für Immobilien mit langer Historie?</p>

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35sebastian

Du solltest zuerst mal mit dir im Reinen sein, was du überhaupt willst.

Keiner kann dir die Zukunft voraussagen.

Wenn du nicht einfach in Zukunft hineinleben willst, musst du aber Entscheidungen treffen, im Beruflichen wie in finanzieller Hinsicht.

Das bedeutet immer; Risko eingehen.

Dass du jetzt gerade Anleihen und Immobilien präferierst, spricht nicht dafür , dass du dich in der Materie gut auskennst.

 

Tschüss.

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otto03

Bei Market Timing geht man eben eher den Weg das Beste aus der jeweiligen Lage rauszuholen, egal ob sie sich nun verschlechtert oder verbessert. Dass das viel einfacher klingt als getan ist mir natürlich bewusst.

 

Mein letzte Anmerkung zu diesem deinem Thema:

 

Im Verhältnis zu einem sauber aufgestellten den eigenen Bedürfnissen entsprechenden kostengünstigen Portfolio (anlass- und/oder zeitbezogen rebalanciert)

funktioniert Market Timing bei Privatanlegern auf mittlere/lange Sicht (fast) nie. Gelegentliche Erfolgserlebnisse führen ggfs. zu Overconfidence und/oder zu Self Confidence Bias - dabei war es vermutlich nur auch statistisch zu erwartendes Glück.

 

Bei den sog. Profis (z.B. Fondsmanagern) funktioniert es im Durchschnitt auch (fast) nie, die "funktionierenden Profis" lassen sich leider für zukünftige Zeitspannen nicht ex ante identifizieren.

 

Bei den Instis weiß keiner nix genaues, auch da habe ich meine Zweifel.

 

Du wirst schon bei der Einschätzung der jeweiligen Lage scheitern, erst recht beim rausholen des Besten..

Forget it!

 

Aber, jeder wie möchte - alle starten unter vergleichbaren Voraussetzungen: Nix genaues weiß man nicht.

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MCThomas0215

Hier mal eine schöne Übersicht über die Zyklen der Börse.

 

"History repeats itself only the details change"

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H.B.

 

Die Aktien brechen in der Krise ein, das ist wohl immer so. Was ist aber in den anderen Anlageklassen, speziell der Rohstoffe und Anleihen? Wenn man sich 2008 ansieht, dann waren diese auch stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Nun ist 2008 aber nicht unbedingt repräsentativ für alle Krisen. Wie verhielt es sich in der Vergangenheit, weiß das einer?

 

Wenn man davon ausgeht, dass man richtiges Timing betreiben würde (glauben wir einfach mal dran), wie hätte man bei den vergangenen Krisen bei einem breit aufgestellten Portfolio umschichten müssen um kein/nur wenig Geld zu verbrennen? Alles in Gold? Was ist mit anderen Rohstoffen und Immobilien sowie Anleihen? Gibt es spezielle Titel egal welcher Anlagenklasse, die sich in Krisenzeiten (fast) immer gut geschlagen haben?

 

 

 

Du säumst das Pferd von hinten auf. Das macht es etwas schwierig.

 

Die Preise für Vermögensgegenstände reflektieren im Grunde volkswirtschaftliche Prozesse.

Wenn man sich von dieser Seite dem Phänomen »Kurseinbruch« nähert, landet man schnell bei Zyklen (und damit bei meinem Lieblingsthema: Lange Zyklen, die in den Ausführungen Kontradjews und Schumpeters näher beleuchtet werden).

 

Heute überlagert der Prozess der Alterung der Industriegesellschaften (in weiten Teilen eine Spätfolge des 2.Weltkriegs) die Preisgestaltung. Im Grunde arbeiten wir uns immer noch am IT-Strukturzyklus ab. Trotzdem gibt es Gemeinsamkeiten. Am Ende des 19.Jahrhunderts fiel der Eisenbahnboom in sich zusammen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts »erlag« die Industriegesellschaft erstmals der eigenen Überproduktion und in den 70er Jahren musste der Produktivitätsschub durch Automatisierung der Nachkriegszeit »verdaut« werden,

 

Kennzeichen für all diese Krisen ist ein Mangel an lukrativen Investmentzielen.

Im vorangegangenen Strukturzyklus wurde stets eine Menge Kapital generiert, das nun erfolglos nach weiteren Anlageopportunitäten sucht. Die gibt es jedoch nicht. Sinkende Realzinsen sind die Folge. Inflation und/oder Deflation sind Systemantworten auf ein »zuviel an Kapital«.

 

Schau dir einfach die Historie nach dem Wiener Börsenkrach 1879 oder dem Wallstreetcrash 1927 an. Aktuell versuchen die Notenbanken gemeinsam mit der Politik gemäß den heutigen wissenschaftlichen Stand die Folgen zu managen. Wie man immer deutlicher sieht mit sehr mäßigem Erfolg. Die Kerneigenschaften des Wechsels des Stukturzyklus bleiben erhalten.

 

Deshalb ist es mir geradezu eine Genugtuung, zu sehen, wie sich (fast nach Lehrbuch) trotz Liquiditätschwemme ein (in den Industrieländern mit schiefer Demographie) deflationärer Kapitalvernichtungsprozess durchsetzt.

 

Mit diesen Erkenntnissen über lange Zyklen kann man natürlich »Anlagepolitk« betreiben.

 

Eine Erkenntnis wäre die geographische Auswahl für Investments.

Eine weitere die Schwerpunktbildung bei Assetklassen.

 

In diesem Zusammenhang gilt es natürlich, die »großen Strömungen« im Auge zu haben.

Die gehen aktuell von der Geldpolitik aus. In den USA bleibt ZIRP aktiv solange die Arbeitslosigkeit nicht unter eine Grenze fällt. In Japan wird ähnliches vorbereitet, auch in Brasilien gehts in diese Richtung. China ist die große Unbekannte im Spiel.

 

In meinen Augen zeichnet sich damit eine »Lösung« ab, die wie ein Krieg die Ökonomien grundlegend verändert.

(Nach dem Eisenbahnboom hatten wir die beiden Weltkriege, der IT-Boom hat zuerst die Finanzkrise gebracht, dann eine Zwischenzeit und jetzt folgt Teil zwei der Aufarbeitung).

Entsprechend kann man in naher Zukunft eine »NachkriegsEntwicklung 2.0« erwarten.

Die große Frage ist natürlich, ob es vorher zu einem Bruch kommt oder ob es gelingt, die Volkswirtschaften weiter stabil zu halten. Vor 12 Monaten hätte ich noch gesagt, dass Ersteres sehr wahrscheinlich ist. Derzeit sieht es nach Letzterem aus.

 

 

Nachsatz: In meinen Augen ist »Buy & Hold« nicht zielführend. Erstens weil dieser statische Ansatz die selektive Funktion von Kapital im Kapitalismus außer Kraft setzt und zweitens weil die Zyklen Systemeigenschaften sind, die nicht zu nutzen, törricht ist.

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otto03
· bearbeitet von otto03

 

 

Nachsatz: In meinen Augen ist »Buy & Hold« nicht zielführend. Erstens weil dieser statische Ansatz die selektive Funktion von Kapital im Kapitalismus außer Kraft setzt und zweitens weil die Zyklen Systemeigenschaften sind, die nicht zu nutzen, törricht ist.

 

Abgesehen von deiner Person (die das ggfs.(?) können könnte): welches öffentlich handelbare Konstrukt oder welcher Vermögensverwalter ist denn in der Lage nach Kosten besser abzuschneiden als ein ordentlich konstruiertes kostengünstiges zeit- und/oder anlassbezogenes rebalanciertes b&h Portfolio?

 

Ich könnte das nicht leisten; ohne jemandem zu nahe zu treten, vermutlich wäre die überwiegende Mehrheit der hier lesenden/schreibenden ebenfalls nicht in der Lage deine Szenarien selbstständig renditeliefernd umzusetzen.

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MCThomas0215

_-

 

Ich möchte mal ein paar Punkte von dir aufgreifen:

 

Anlagemöglichkeiten:

 

Warum investiert den keiner in die Forschung oder die Produkte für den 6. Kontratieff, hier kann man dann in 20 Jahren den super Profit herausziehen?

Bis jeder Chinese ein Handy oder Auto hat vergeht noch einige Zeit, und solange sind Investitionen in ein neue Autofabrik oder bei TMSC noch lohnend

Wie will China seinen Energiehunger stillen ohne neue Kraftwerke?

 

Strukturzyklen als einziger Treiber der Weltwirtschaft:

 

Die westlichen Industriestaaten sind vielleicht gesättigte Märkte, aber seit der Globalisierung ist ein riesiger neuer Absatzmarkt entstanden, der die Weltwirtschaft noch einige Jahre treiben kann.

 

Differenzierung Strukturzyklen <-> Demographie

 

Amerika und Europa werden aufgrund ihrer Demographie (Babyboomer) ihren Anteil am Welthandel in den nächsten Jahren drastisch reduzieren.

Realzinsverluste sind die Folge des Hedonismus der Babyboomer, sonst könnte weder Europa noch Amerika seine Schulden bezahlen. (Außer Schweiz, Norwegen)

 

Furcht vor Umstürzen:

 

Meinst du der Deutsch Michel geht auf die Strassse weil sein Überschussbeteiligung halbiert wird?

Amerika hat nach den 2. Wk 30 jahre finanzielle Repression betrieben, und es gab keine Umstürze.

Buy and Hold-Ansatz

 

In meinen Augen ist »Buy & Hold« nicht zielführend. Erstens weil dieser statische Ansatz die selektive Funktion von Kapital im Kapitalismus außer Kraft setzt und zweitens weil die Zyklen Systemeigenschaften sind, die nicht zu nutzen, törricht ist.

Ganz bestimmt NICHT! Ein BIP gewichtetes Portfolio reduziert z. B den Nordamerika Anteil um 25% in den nächsten 5 Jahren. Außerdem ist die Allokation in den MSCI-Anteilen nicht in Stein gemeißelt, (Frag doch mal ENRON oder Mannesman)

 

Die Kernfrage bleibt:

 

Woher weist du was der 6.Kontratief ist? Der 4. Kontratief wurde ausgelöst in einem IBM-Labor (Transistor), eine damals gar nicht so kleine Firma.

 

Warum glaubst du besser zu wissen als der Markt ob Glaxo, Novartis oder Pfizer das Wundermittel gegen Krebs" zu finden .

 

 

Eine Antwort darauf kannst du bekommen, wenn du sehr viel Zeit damit verbringst und dich einliest (-> Aktives Portfolio) oder den Ausscheideprozess sich Marktwirtschaftlich Prinzipien überlassen lässt (-> Passives Portfolio) und einsteigst wenn die Firmen Geld verdienen.

 

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H.B.

welches öffentlich handelbare Konstrukt oder welcher Vermögensverwalter ist denn in der Lage nach Kosten besser abzuschneiden als ein ordentlich konstruiertes kostengünstiges zeit- und/oder anlassbezogenes rebalanciertes Portfolio?

 

Ich dachte es geht hier um Eigenschaften und Rahmenumstände die eine Handelsstrategie begründen und nicht um Produkte?

 

Produkte / Menschen zu finden, die meinen Vorstellungen entsprechend handeln, ist leicht, wenn zunächst einmal klar ist, was man möchte.

Man muss sich entscheiden: Statisches Rebalancen als Handelsstrategie und BIP-Depots als Produkt (also mit der Masse schwimmen und mit der Masse eine positive oder negative Rendite erzielen) oder Prozesse identifizeren und Akzente setzen und individuell eine positive oder auch negative Rendite erzielen.

Wenn ich mit so anschaue, wieviel Energie und Sachverstand hier auf das Nachvollziehen von Unternehmensentscheidungen verwendet wird, dann wundere ich mich, dass niemand in der Lage sein soll, die größeren Zusammenhänge aus dem Informationsangebot herauszufiltern.

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Onassis
· bearbeitet von Onassis

Hier mal eine kleine Übersicht der Börseneinbrüche im DAX.

 

Im Schnitt verliert der Markt bei einem Crash 36 Prozent.

Wenn man momentan vom DAX 7.600 ausgeht, kann man sehen wo der DAX landet, wenn jetzt ein Crash laufen würde.

 

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Hinweise:

- Nur wenn eine Deflation droht, ist der Crash gefährlich

- Ein Einstieg lohnt sich immer! Allerdings sollte man im Schnitt zwischen 4 Wochen und maximal 6 Monate warten

 

 

 

Onassis

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MCThomas0215

 

Abgesehen von deiner Person (die das ggfs.(?) können könnte): welches öffentlich handelbare Konstrukt oder welcher Vermögensverwalter ist denn in der Lage nach Kosten besser abzuschneiden als ein ordentlich konstruiertes kostengünstiges zeit- und/oder anlassbezogenes rebalanciertes b&h Portfolio?

 

 

Zum unterstreichen deiner Aussage erinnere ich mal an die Pleite am Neuen Markt.

Da haben alle geadcht, der 6. Kontratieff ist gefunden und in Informationstechnik, Multimedia, Biotechnik und Telekommunikation investiert.

Der Rest ist Geschichte.

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otto03

welches öffentlich handelbare Konstrukt oder welcher Vermögensverwalter ist denn in der Lage nach Kosten besser abzuschneiden als ein ordentlich konstruiertes kostengünstiges zeit- und/oder anlassbezogenes rebalanciertes Portfolio?

 

Ich dachte es geht hier um Eigenschaften und Rahmenumstände die eine Handelsstrategie begründen und nicht um Produkte?

 

Produkte / Menschen zu finden, die meinen Vorstellungen entsprechend handeln, ist leicht, wenn zunächst einmal klar ist, was man möchte.

Man muss sich entscheiden: Statisches Rebalancen als Handelsstrategie und BIP-Depots als Produkt (also mit der Masse schwimmen und mit der Masse eine positive oder negative Rendite erzielen) oder Prozesse identifizeren und Akzente setzen und individuell eine positive oder auch negative Rendite erzielen.

Wenn ich mit so anschaue, wieviel Energie und Sachverstand hier auf das Nachvollziehen von Unternehmensentscheidungen verwendet wird, dann wundere ich mich, dass niemand in der Lage sein soll, die größeren Zusammenhänge aus dem Informationsangebot herauszufiltern.

 

Es geht für mich persönlich nicht um eine Handelsstrategie ( die richtig oder falsch sein kann - dies könnte man eh erst ex post entscheiden ) sondern darum mit mit welchen kostengünstigen Konstrukten partizipiere ich an einer möglichen Entwicklung der Märkte.

 

Den Beweis, daß irgendeine Handelsstrategie ex post und mit großer Wahrscheinlichkeit ex ante zu einem Mehrwert gegenüber einer rebalancierten Partizipation an der Entwicklung der Märkte führen könnte hat bisher meines Wissens keiner führen können (auch du nicht, selbstverständlich nicht, ex ante, wie auch).

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H.B.
· bearbeitet von H.B.

@MCThomas, du hast mich mit den langen Zyklen nicht ganz richtig verstanden.

Es geht nicht darum, Entwicklungen vorweg zu nehmen, sondern diese im Ansatz zu erkennen bzw. eine Grenzsituation auszumachen, die das Potenzial hat, einen Trend zu begründen.

 

Aktuell ist folgender Zusammenhang prägnant:

post-10422-0-82405100-1355580452_thumb.pngpost-10422-0-55169700-1355580466_thumb.png

 

ich nehme Mexiko, weil die Darstellung dort so übersichtlich ist.

 

Im zweiten Bild sieht man den Zusammenhang zwischen Anleihenrenditen und Staatsverschuldung. Im ersten Bild die Entwicklung des Aktienmarkts, die man sogar mit der Ökonomie begründen kann.

 

Ist es zielführend, hier einen Systembruch (Crash) zu antizipieren, wenn ja, dann wo (sicherlich nicht am Aktienmarkt!).

 

In meinen Augen ist dies ein No-go für (Neu-)Investments in EM-Bonds. Diese Assetklasse gehört also auf die Watchlist für einen Sell, auch wenn dann die Anleihenquote nochmals reduziert würde....um einmal ganz aktuell in die Praxis zu gehen.

 

Das meine ich mit volkswirtschaftlichen Prozessen, die es zu beobachten gilt.

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Dandy

Auch wenn ich hier nicht ganz folgen kann eine Bitte: Nicht Versuchen die Diskussion über Buy & Hold hier in diesem Thread ein für alle mal zu klären. Es wird sicher nicht gelingen und es ist schlicht nicht das Thema hier.

 

Mir ging es einzig und alleine um eine Betrachtung VERGANGENER Börseneinbrüche im Bezug auf einzelne Anlageklassen (neben Aktien versteht sich). Ob man daraufhin Rückschlüsse für die Zukunft machen will sei jedem selbst überlassen. Beweisen kann es sowieso keiner, darum geht es mir auch überhaupt nicht.

 

Wo kann man Informationen möglichst gebündelt dazu im Netz finden?

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MCThomas0215

Auch wenn ich hier nicht ganz folgen kann eine Bitte: Nicht Versuchen die Diskussion über Buy & Hold hier in diesem Thread ein für alle mal zu klären. Es wird sicher nicht gelingen und es ist schlicht nicht das Thema hier.

 

Mir ging es einzig und alleine um eine Betrachtung VERGANGENER Börseneinbrüche im Bezug auf einzelne Anlageklassen (neben Aktien versteht sich). Ob man daraufhin Rückschlüsse für die Zukunft machen will sei jedem selbst überlassen. Beweisen kann es sowieso keiner, darum geht es mir auch überhaupt nicht.

 

Wo kann man Informationen möglichst gebündelt dazu im Netz finden?

 

Ich weiss nicht, ob Wissen über vergangene Börseneinbrüche dir etwas nutzen. So etwas macht man nur um sich in Zukunft davor zu schützen. Vielleicht hilft dir ja DAS weiter.

 

Die Globalisierung ändert vieles. Wenn z.B. 1950 jemand die finanzielle Repression der USA nicht mitmachen wollte, war er gezwungen in Aktien zu investieren. Heute legt er einfach in Emerging Markets an und wartet ab.

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H.B.

Wenn z.B. 1950 jemand die finanzielle Repression der USA nicht mitmachen wollte, war er gezwungen in Aktien zu investieren. Heute legt er einfach in Emerging Markets an und wartet ab.

 

Merci! Das ist der Spruch des Tages.

 

Hier nochmal zur aktuell sich aufbauenden Spannung :

 

Das ist 2008 passiert

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und jetzt stehen wir hier

post-10422-0-90022300-1355583081_thumb.png

... und jetzt darf sich jeder Gedanken machen, ob es jetzt zu einem Börsenein- oder ausbruch kommt und wenn ja, wie heftig dieser ausfallen dürfte.

Denn

... um auf den Thread zurück zu kommen: Die wichtigste Eigenschaft von Börseneinbrüchen ist das Auftreten massiver Divergenzen, die sich plötzlich entladen.

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