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Adecoagro S.A.

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Im Rohstoffbereich habe ich im Thread über Agrarrostoffe schon ein paar Mal Adecoagro erwähnt. Daher möchte ich die Aktie hier mal näher vorstellen.

 

1. Stammdaten:

Sitz: Luxemburg (-> keine Quellensteuer)

Heimatbörse: NYSE, Symbol AGRO.

Anzahl Aktien: ca. 121.980.000

IPO: Januar 2011 zu 11 USD pro Aktie

 

2. Geschäftsmodel

Schon ganz aussagekräftig ist die Fußzeile unter Pressemitteilungen:

Adecoagro is a leading agricultural company in South America. Adecoagro owns over 293 thousand hectares of farmland and several industrial facilities spread across the most productive regions of Argentina, Brazil and Uruguay, where it produces over 1 million tons of agricultural products including corn, wheat, soybeans, rice, dairy products, sugar, ethanol and electricity among others.

 

Laut den IR Seiten von Adecoagro läßt sich das Geschäft in 4 Segmente untereteilen: http://ir.adecoagro.com/adecoagro/web/conteudo_en.asp?idioma=1&conta=44&tipo=33800

Farming

Sugar, Ethanol Energy

Land Transformation

Agribusiness Model

 

Ich würde es so zusammenfassen: Adecoagro kauft nach Heuschreckenart günstig zu habendes Brachland, transformiert das dann in ertragsstarkes Agrarland und verkauft es dann mit Gewinn. Auf der Wegstrecke wirft das Land Ernteerträge ab. Kauf und Verkauf der Flächen wird offenbar nach Marktlage, also "opportunistisch" ausgerichtet.

 

Die Wertsteigerung des Landes erfolgt auch durch die Zusammenfassung zu großen Einheiten und durch den Einsatz von moderner Agrarchemie (Dünger, Pestizide, Herbizide, Fungizide) und ausgeklügelter Fruchtfolge bzw. durch Umwandlung in Weideland mit Viehbestand. Klingt für mich plausibel, dass das über Skaleneffekten ganz gut funktionieren kann.

 

Lateinamerika heißt Argentinien, Brasilien und Uruguay, wobei auf Argentinien mit großem Abstand die meiste Fläche entfällt. Lateinamerika bedeutet fürden hiesigen Investor allerdings auch, dass bei diesem wettersensitiven Geschäft immer von Nord- auf Südhalbkugel umgedacht werden muß -außer natürlich bei den Flächen in der Äquatorregion.

 

3. Jüngster Quartalbericht:

Net income in 3Q12 was $(2.8) million, $32.9 million less than in 3Q11, which is mainly explained by: (i) a $14.0 million non-cash loss generated by the mark-to-market of our long term biological assets, compared to a $34.0 million gain generated in 3Q11; and (ii) a $3.1 million unrealized loss generated by the mark-to-market of our commodity hedge position in 3Q12, compared to a $12.5 million gain generated in 3Q11. These negative effects were partially offset by a $2.5 million foreign exchange loss in 3Q12 compared to a $22.8 million loss in 3Q11.

 

Die Ertragslage ist sehr volatil, was in dem Zitat m. E. ganz gut erklärt ist. Accountingtechnisch anspruchsvoll und volatilitätsfördernd ist das Thema "biological assets". Fraglich ist auch, wie aussagekräftig der Nettoertrag ist, da dieser auch durch starke non-cash Bewertungsgewinne/ -verluste verzerrt wird.

 

Die gelegentlichen Farmverkäufe führen zudem im jeweiligen Buchungsquartal zu außerordentlichen Effekten.

 

Das operative Geschäft ist auch nicht gerade schwankungsarm. Sowohl das die Ernte wesentlich bestimmte Wetter kann große Auswirkungen haben als auch die Terminbörsenpreise für die Hauptprodukte von Adecoagro.

 

Letztlich also nichts für Nervöse. Damit sind wir bei den

 

4. Major Shareholder

Größter Aktionär ist George Soros. Der alte Währungsfuchs ist über Adecoagro in das "land grab"-Heuschreckengeschäft eingestiegen und offenbar langfristig ausgerichtet.

 

Achtung, leider nicht in der nicht nach Anteilsgröße geordnete Liste: http://finance.yahoo.com/q/mh?s=AGRO+Major+Holders

OSPRAIE MANAGEMENT, LLC 10,466,723

JENNISON ASSOCIATES LLC 4,567,090

WELLINGTON MANAGEMENT COMPANY, LLP 4,554,674

PGGM Vermogensbeheer B.V. 4,500,000

SOROS FUND MANAGEMENT LLC 25,911,633

Global Thematic Partners, LLC 2,838,842

INVESTEC ASSET MANAGEMENT LTD 1,888,100

VAN ECK ASSOCIATES CORPORATION 1,859,290

DEUTSCHE BANK AKTIENGESELLSCHAFT 1,727,922

NEUBERGER BERMAN GROUP, LLC 1,261,451

 

Einen wesentlichen Anteilseigner verliert AGRO gerade im Wege eine secondary offering:

http://seekingalpha.com/article/1146481-principal-shareholder-hbk-sells-significant-stake-in-adecoagro?source=feed

 

Meine Beobachtung: mehrere Tage in Folge ab Ankündigung des secondary offering bis zur Verkündung des Preises ging der Kurs stark runter und fast immer wurden Orders zum Geldkurs erfüllt. Als dann bekannt gemacht wurde, dass HBK die 13 Mio. Stücke zu 8 USD loswerden will, ging der Kurs von seinem Tief bei 8,15 USD wieder steil nach oben. Finde ich seltsam.

 

5. Weitere Erwägungen:

Das Argentinien-Risiko ist nicht unbeträchtlich:

http://climateerinvest.blogspot.de/2013/01/bailing-ahead-of-argentine.html

http://www.gatewaytosouthamerica-newsblog.com/gtsa-general/argentina-farms/new-zealand-pension-fund-shops-for-offshore-farm-investments

http://www.bloomberg.com/news/2013-01-30/fernandez-infuriates-investors-while-ducking-argentine-austerity.html

 

Andererseits wird es für Investoren die großflächige Landnahme immer schwerer. China versucht land grab in großem Stil, findet dafür aber eigentlich nur noch in Afrika Flächen. Die russischen Kolchosen haben sie russische Oligarchen, die Schweden (Alpcot Agro, Black Earth Farming und Trigon Agri) und die Deutschen (Ekosem) geschnappt, als es günstig war. Ukraine ging im wesentlichen an ukrainische Oligarchen. In Südamerika ist AGRO's größter Mitwettbewerber Cresud (= CRESY), aber es gibt kleinere börsennotierte und nicht börsennotierte Holdings mit ähnlichem Geschäftsmodell.

 

AGRO ist also einerseits kein Pionier, sondern ein starker player in einer nicht unbedeutenden Branche.

 

Zum Abschluß ein paar tagesaktuelle Kennzahlen von Yahoo:

Kurs: 8,66 USD

P/B: 1,0

forward P/E: 14.23

PEG: 21,47

Debt/Equity: 50,47

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Karl Napf

FactSet.com meint: Gewinn in 2012 stark rückläufig, soll sich 2013 verdoppeln (dadurch KGV 14) und 2014 stagnieren.

 

Welchen Anteil ihres Gewinns erzielt das Unternehmen in Argentinien selbst? Ich frage wegen der Devisenausfuhrproblematik dort, die ja immerhin BMW dazu gezwungen hat, zum größten argentinischen Reis-Exporteur zu werden.

 

Für ein solches Risiko im Kirchner-Land, das sich zugegebenermaßen für das Thema "Nahrungsmittel mit Asien-Ausrichtung" anbietet, erscheint mir die volatile Aktie nicht so arg billig.

 

Für dasselbe KGV bekomme ich beispielsweise die doppelt so große und in Deutschland besser handelbare Baywa, bei der ich weniger zittern muss und die gerade mit ihrer Neuseeland-Übernahme ebenfalls einen Quantensprung gemacht hat, der sie zum Player auf dem asiatischen Markt machen könnte.

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checker-finance

FactSet.com meint: Gewinn in 2012 stark rückläufig, soll sich 2013 verdoppeln (dadurch KGV 14) und 2014 stagnieren.

 

Welchen Anteil ihres Gewinns erzielt das Unternehmen in Argentinien selbst? Ich frage wegen der Devisenausfuhrproblematik dort, die ja immerhin BMW dazu gezwungen hat, zum größten argentinischen Reis-Exporteur zu werden.

 

Für ein solches Risiko im Kirchner-Land, das sich zugegebenermaßen für das Thema "Nahrungsmittel mit Asien-Ausrichtung" anbietet, erscheint mir die volatile Aktie nicht so arg billig.

 

Für dasselbe KGV bekomme ich beispielsweise die doppelt so große und in Deutschland besser handelbare Baywa, bei der ich weniger zittern muss und die gerade mit ihrer Neuseeland-Übernahme ebenfalls einen Quantensprung gemacht hat, der sie zum Player auf dem asiatischen Markt machen könnte.

 

Nur ist die Baywa als Mischkonzern mit Agrarhandelsparte kaum vergleichbar mit einem Agrarlandhaendler und Agrarproduktproduzenten. Welcher Anteil am Gewinn in Argentinien erzielt wird, ist -wie ich meinte bereits angedeutet zu haben - sehr schwankend. Wenn eine Farm in Brazilien verkauft wird, sieht das Quartal ganz anders aus als wenn keine verkauft wird oder welche in Argentinien. Die Assets liegen m. E. zu ca. 75% in Argentinien, was zweifellos ein unschönes Klumpenrisiko ist.

 

Ich gehe davon aus, das Soros und die anderen Heuschrecken einen anderen Blick darauf haben. Für die ist Christina eine vorübergehende Erscheinung. Eine Plage wie schlechtes Wetter oder Kartoffelkäfer. Nun ist die zwar gerade erst wiedergewählt, aber in dem Moment indem sie abtritt und ein vernünftiger Praesidente gewählt wird, verdoppelt sich der Wert des Landes und steigt dann noch weiter. Das ist m. E. Die Spekulation.

 

Was die Kapital- bzw. Gewinnexportbeschraenkungen angeht, kennst Du da die genaue Regelung? Wenn gar kein Gewinn das Land verlassen dürfte, wäre auch die Investition in Reisanbau für BMW sinnlos. Repsol hat immerhin Jahrelang fette Dividenden von der argentinischen Tochter YPF überwiesen bekommen. Der argentinische Wettbewerber von Adecoagro, CRESY, zahlt seinen ausländischen Aktionären auch Dividenden und m. E wird da noch nicht einmal eine Quellensteuer erhoben. Wir haben doch Argentinien-Experten hier, z. B. Akaman. Vielleicht kann der helfen.

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Akaman

und ein vernünftiger Praesidente gewählt wird

Wann ist denn so etwas das letzte Mal passiert?

 

Wir haben doch Argentinien-Experten hier, z. B. Akaman. Vielleicht kann der helfen.

Ich bin nicht auf dem letzten Stand. Im Dezember war eine argentinische Freundin zu Besuch, aber die ist leider schon wieder abgereist. Ich werde mich mal drum kümmern, kann aber über den Zeitrahmen keine sicheren Versprechungen machen.

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Karl Napf
Was die Kapital- bzw. Gewinnexportbeschraenkungen angeht, kennst Du da die genaue Regelung? Wenn gar kein Gewinn das Land verlassen dürfte, wäre auch die Investition in Reisanbau für BMW sinnlos.

Wieso? BMW lässt sich "in Naturalien bezahlen", exportiert den Reis und erzielt mit diesem dann Erträge auf dem Weltmarkt, die nicht in Argentinien anfallen.

 

Es geht für den argentinischen Staat ja nur darum, Devisen zu schonen, da Argentinien ja keine neuen Anleihen emittieren kann und die Tauschanleihen (inklusive des zuletzt so lukraktiven GDP-Kickers) bedienen muss. Argentinien ist also auf einen Außenhandelsüberschuss angewiesen, um nicht wieder in Default zu gehen.

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checker-finance

und ein vernünftiger Praesidente gewählt wird

Wann ist denn so etwas das letzte Mal passiert?

 

Wir haben doch Argentinien-Experten hier, z. B. Akaman. Vielleicht kann der helfen.

Ich bin nicht auf dem letzten Stand. Im Dezember war eine argentinische Freundin zu Besuch, aber die ist leider schon wieder abgereist. Ich werde mich mal drum kümmern, kann aber über den Zeitrahmen keine sicheren Versprechungen machen.

 

Keine Versprechung erforderlich. Die Aktie ist zwar volatil, aber bis sich das Ende der Amtstzeit von Kirchner nähert, fließt noch genug Wasser den Rio del le Plata hinunter. Ich beobachte diese Aktie und kaufe vielleicht mal kurzfristig eine Portion, aber richtig interessant wird es dann erst.

 

Was die Kapital- bzw. Gewinnexportbeschraenkungen angeht, kennst Du da die genaue Regelung? Wenn gar kein Gewinn das Land verlassen dürfte, wäre auch die Investition in Reisanbau für BMW sinnlos.

Wieso? BMW lässt sich "in Naturalien bezahlen", exportiert den Reis und erzielt mit diesem dann Erträge auf dem Weltmarkt, die nicht in Argentinien anfallen.

 

Es geht für den argentinischen Staat ja nur darum, Devisen zu schonen, da Argentinien ja keine neuen Anleihen emittieren kann und die Tauschanleihen (inklusive des zuletzt so lukraktiven GDP-Kickers) bedienen muss. Argentinien ist also auf einen Außenhandelsüberschuss angewiesen, um nicht wieder in Default zu gehen.

Na dann dürfte AGRO mit der Regelung erst recht kein Problem haben. Argentinisches Rindfleisch und argentinischer Weizen dürften auf dem Weltmarkt deutlich bessere Preise erzielen als auf dem argentinischen Markt.

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Karl Napf

Ich schiele beim Argentinien-Klumpenrisiko letztlich auch eher auf eine mögliche Enteignung a la Repsol als auf Devisenprobleme. Für BMW wäre der Verlust des Argentinien-Geschäfts zu verkraften, für Adecoagro wohl eher nicht.

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checker-finance

Ich schiele beim Argentinien-Klumpenrisiko letztlich auch eher auf eine mögliche Enteignung a la Repsol als auf Devisenprobleme. Für BMW wäre der Verlust des Argentinien-Geschäfts zu verkraften, für Adecoagro wohl eher nicht.

 

Definitiv nicht. Auch für Repsol war die Enteignung bei YPF schwer zu verkraften, aber für Adecoagro wäre das ein Totalschaden. Ich halte das Risiko aber für eher gering. AGRO ist ja kein ehemaliger Staatskonzern wie YPF. Wenn sie AGRO enteignen würden, müssten sie es bei CRESY auch machen. Beide Firmen zählen derzeit kräftig steuern, tragen zum Export und Deckung des heimischen Bedarfs bei und beschäftigen eine signifikante Anzahl ungelernter Arbeiter. Eine Enteignung hieße, die Kuh zu Schlachten, die man melken könnte. Enteignungskandidat wäre m. E. Der midstreamer TGS.

 

Bei AGRO und CRESY heißt das Risiko eher Steuern- und Abgabenerhoehung. Da gab es vor kurzem einen guten Artikel auf Seeking Alpha über Medvedevs Aeusserungen in Davos zum Exportmonopol von Gazprom. These war, dass Schaffung/Aufrechterhaltung eines staatlichen Monopols lediglich Folge eines ineffektiven Steuersystems sei. Im Falle es effektiven Steuersystems wuerden dieses mehr Geld in die Taschen des Staats umleiten als eine Verstaatlichung.

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checker-finance

AGRO ist neben Arschi-Land und Brasilien auch in Uruguay vertreten. Dass die Gerichte hier eine gegen Großgrundbesitz gerichtete Steuer gekippt haben, ist aber wohl nur ein Sieg auf Zeit: http://mobile.reuters.com/article/idUSL1N0BG1BF20130216?irpc=43

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checker-finance

JV und nun auch noch ein günstiger Kredit für die Zuckermühle in Brasilien von einer brasilianischen Bank in brasilianischer Währung: http://mobile.bloomberg.com/news/2013-01-14/bndes-approves-241-million-to-adecoagro-for-brazil-ethanol-mill.html

und dazu noch ein gegenüber dem Vorjahresquartal gesteigerter Gewinn, auf's Jahr gesehen allerdings gesunkener Gewinn.

 

Warum die Aktie jetzt neue Tiefststände erreicht, ist mir nicht ganz klar. Argentinienrisiko wäre eine Erklärung, aber das müsste dann auch und erst recht CRESY treffen.

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checker-finance

Und hier noch eine zwar schon ein halbes Jahr alter aber immer noch sehr guter Überblick von Bloomberg: http://mobile.bloomberg.com/news/2012-06-14/soros-backed-farms-ripe-for-bid-at-36-discount-real-m-a.html

 

Eine gute Sammlung von Fakten und O-Tönen. In der Tat ist das Argentinienrisiko die entscheidende Variable, gefolgt vom Wetter mit gehörigem Abstand. Die Frage ist, was vorhersehbarer ist: das Wetter oder Entscheidungen der argentinischen Regierung...

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checker-finance

Zu den letzten Quartalszahlen die Erläuterungen des Managements und die Q&A: http://m.seekingalpha.com/article/1296001-adecoagro-s-ceo-discusses-q4-2012-results-earnings-call-transcript?page=6&p=qanda&l=last

 

Ich finde besonders interessant, dass der thematische Schwerpunkt sowohl des Nanagements als auch der Analysten bei dem Wetter, dem ramp up der brasilianischen Zuckermühle und der Entwicklung in Brasilien liegt. Nur eine einzige Frage kam zum Thema Wechselkursentwicklung des argentinischen Peso. Ein Enteignungsrisiko oder Erschwernisse durch die argentinische Politik kamen gar nicht vor. Könnte also sein, dass die diesbezüglichen Sorgen übertriebenen Niederschlag im Kzrs finden.

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checker-finance

AGRO ist neben Arschi-Land und Brasilien auch in Uruguay vertreten. Dass die Gerichte hier eine gegen Großgrundbesitz gerichtete Steuer gekippt haben, ist aber wohl nur ein Sieg auf Zeit: http://mobile.reuters.com/article/idUSL1N0BG1BF20130216?irpc=43

Es war nur ein Sieg auf Zeit: http://mobile.reuters.com/article/idUSL2N0CS1GP20130405?irpc=43

Dieser Kommunist wird die landwirtschaftliche Produktion seines Landes schwer beschädigen, aber wann je hätte das solche Leute gestört?

 

Für Adecoagro jedenfalls keine gute Nachricht, aber auch keine kriegsentscheidende.

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checker-finance

Sehr schön: Assets Verkauf mit Buchgewinn und Aktienrückkauf angekündigt:

Sale of Farm

On September 13, 2013, Adecoagro entered into a sale agreement, pursuant to which the Company agreed to sell the San Martin farm for a total price of $8.0 million, equivalent to U$2,294 per hectare, representing a 15% premium over the Cushman & Wakefield independent appraisal dated September 30, 2012. San Martin is a 3,502 hectare farm located in the province of Corrientes, Argentina. The farm is used for cattle grazing activities and is a subdivision of the Ita Caabo farm acquired by Adecoagro in 2007. This transaction will generate approximately $6.5 million of operating profit in the third quarter of 2013.

"This farm sale reflects Adecoagro's ability to monetize gains generated by land transformation and commodity appreciation, as well as our focus on maximizing return on invested capital. Over the last 7-years we have consistently sold a portion of our fully developed land portfolio, generating strong capital gains for our shareholders and are committed to continue executing this strategy"- said Mariano Bosch, Chief Executive Officer of Adecoagro.

Share Repurchase Program

Adecoagro also announced today that its Board of Directors has authorized a share repurchase program for up to 5% of its outstanding shares. The Company expects the repurchase program to commence on or about September 24, 2013 and will be reviewed by the Board of Directors after a 12-month period.

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Heiner Müller
· bearbeitet von Heiner Müller

@checker-finance

 

Einfach mal schönen Dank an dich, dass du hier immer so schöne Updates über Adecoagro postest!

 

Ich wurde vor einiger Zeit auf die aufmerksam, weil G. Soros einen großen Anteil hält und ich das Geschäft der Firma spannend finde. Ich habe mich bisher nur noch nie so richtig rangetraut an den Braten, wegen der vielen Unsicherheiten. Bisher bin ich ganz froh gewesen, denn mein Einstiegspreis hätte um 7 Euro gelegen. Meine paar Kröten für den Agrasektor landeten dann in Syngenta, KWS Saat und Deere. Bei dem aktuellen Preis von Adecoagro bin ich nun wieder am überlegen, denn price is what you pay and value is what you get.

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checker-finance

@checker-finance

 

Einfach mal schönen Dank an dich, dass du hier immer so schöne Updates über Adecoagro postest!

 

Ich wurde vor einiger Zeit auf die aufmerksam, weil G. Soros einen großen Anteil hält und ich das Geschäft der Firma spannend finde. Ich habe mich bisher nur noch nie so richtig rangetraut an den Braten, wegen der vielen Unsicherheiten. Bisher bin ich ganz froh gewesen, denn mein Einstiegspreis hätte um 7 Euro gelegen. Meine paar Kröten für den Agrasektor landeten dann in Syngenta, KWS Saat und Deere. Bei dem aktuellen Preis von Adecoagro bin ich nun wieder am überlegen, denn price is what you pay and value is what you get.

Der letzte Satz stammt aber nicht von Soros, sondern von Buffet, oder?

 

Ein anderer aus der Liga hat mal sinngemäß gesagt, dass eine Dürre ein Jahresergebnis vernichtend drücken kann, er aber bei der Investition mit einem 20-Jahresdurchschnitt rechne.

 

Ich denke, dass AGRO damit weitermachen wird, ein bis zwei argentinische Farms pro Jahr zu verkaufen und dabei Profite einzustreichen. Schließlich ist es ja Bestandteil des Geschäftsmodells, Brachland zu kaufen, es durch Kultivierung aufzuwerten, laufende Gewinne zu zeigen und es dann zu verkaufen.

 

Die Investitionen in Brasilien bzw.in den Zucker-Ethanol-Komplex sind weniger laienverständlich. Der Vorteil liegt wohl darin, dass sie Zuckerrohr anbauen und durch die Verarbeitungskapazität auch die anschließende Wertschöpfung durch Veredelung in der Hand behalten. Zudem können sie auf niedrige Zuckerpreise mit einer höheren Ethanolproduktion reagieren, wenn der Ethanolpreis stärker ist.

 

Die gute US-Ernte in diesem Jahr war nicht hilfreich und das Wetter auch nicht. Beides kann nächstes Jahr ganz anders aussehen.

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checker-finance

Kein schlechter Artikel: http://seekingalpha.com/article/1725652-adecoagro-an-excellent-long-term-farmland-play?source=feed

Grundthese des Artikels: Die jüngsten Farm-Verkäufe indizieren, dass die externe Bewertung eher konservativ ist.

 

In den Büchern stehen mit 881 MUSD. C&W bewerten die Ländereine - also exklusive der Zuckermühlen und Verarbeitungsanlagen - mit 937 MUSD. Demnach besteht in der Bilanz Potenzial zur Hebung stiller Reserven. Price/Book ist minimal unter 1, so dass das nicht im Kurs reflektiert ist.

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checker-finance

Quartalsbericht ist da: http://www.mzweb.com.br/adecoagro/web/default_download.asp?NArquivo=Adecoagro_Presentation_3Q13.pdf&arquivo=46743C0D-C639-4384-B8BD-8B17C6F38486

 

- Und wieder ein Verkauf einer Farm mit Gewinn, d. h. Preis über Buchwert und über Cushman&wakefield-Bewertung. San Martin ging allerdings am 3. 10. Über den Ladentisch und damit nicht mehr im q3.

 

-Wtter hatnicht so gut mitgespielt. Dürfte sich aber langfristig ausgleichen. Was mich allerdings wundert und der FIFA und dem IOC hoffentlich bekannt war, dass es im Juli zu Frost in Brasilien kommen kann. Heftige Regenfälle im Juni könnten ja gerade der deutschen Nationalmannschaft helfen. Sowohl 1954 als auch 1974 war stärker Regen bei WM-Spielen mit von der Partie.

 

- der Lageraufbau an Ethanol, um auf bessere Preise zu spekulieren mißfällt mir etwas.

 

- was ich, s. vorheriges Posting nicht so krass eingeschätzt hatte, ist das Verhältnis von Buchwert zu Marktwert nach C&W, s. Slide 12. Demnach steht das Farmland mit nur 251 Mio. In den Büchern und Wird mit 919 Mio. von C&W bewertet.

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checker-finance

Unwilling to leave, but unable to stay. Die Möglichkeit, mit kleinen Gewinnen dieses Investment abzuwickeln, mußte ich mitnehmen. Zwar traue ich der Aktie noch viel Potential zu, aber das Argentinien-Exposure wurde mir doch zu heiß, s. Argentinienanleihen-Thread.

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Schildkröte
· bearbeitet von Schildkröte
Die Assets liegen m. E. zu ca. 75% in Argentinien, was zweifellos ein unschönes Klumpenrisiko ist.

Der Artikel ist zwar bereits vom April dieses Jahres, aber der Chef von Adecoagro, Mariano Bosch, gibt nur selten Interviews. Für die NZZ hat er jedoch eine Ausnahme gemacht: http://news.jobs.nzz...gra-chef-bosch/

 

Die Einkünfte bildeten die Basis für die Zucker- und Ethanol-Aktivitäten in Brasilien, wo das Unternehmen heute 60% seiner Gewinne erwirtschaftet.

...

Adecoagro baut nach Möglichkeit nur auf dem eigenen Farmland an, pachtet also – bis auf die Zuckerrohrplantagen in Brasilien – kaum Böden.

60% stellen meines Erachtens ein nicht zu unterschätzenden Klumpenrisiko dar. Hinzu kommt, dass es sich lediglich um Pachtland handelt. Wie wahrscheinlich ist die Gefahr, dass die Pachtverträge möglicherweise (später mal) nicht verlängert werden?

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checker-finance
Die Assets liegen m. E. zu ca. 75% in Argentinien, was zweifellos ein unschönes Klumpenrisiko ist.

Der Artikel ist zwar bereits vom April dieses Jahres, aber der Chef von Adecoagro, Mariano Bosch, gibt nur selten Interviews. Für die NZZ hat er jedoch eine Ausnahme gemacht: http://news.jobs.nzz...gra-chef-bosch/

 

Die Einkünfte bildeten die Basis für die Zucker- und Ethanol-Aktivitäten in Brasilien, wo das Unternehmen heute 60% seiner Gewinne erwirtschaftet.

...

Adecoagro baut nach Möglichkeit nur auf dem eigenen Farmland an, pachtet also – bis auf die Zuckerrohrplantagen in Brasilien – kaum Böden.

60% stellen meines Erachtens ein nicht zu unterschätzenden Klumpenrisiko dar. Hinzu kommt, dass es sich lediglich um Pachtland handelt. Wie wahrscheinlich ist die Gefahr, dass die Pachtverträge möglicherweise (später mal) nicht verlängert werden?

 

Nun ja, ich bin mittlerweile bei Adecoagro ausgestiegen. Die Gefahr der Nichtverlängerung von Pachten würde ich als vernachlässigbar betrachten. In Brasilien dürfte mittelfristig entscheidend sein, wer über Transport- und Verarbeitungskapazitäten verfügt. Im übrigen sind Pachten ja in der Regel langjährig, so dass da genug Planungssicherheit besteht.

 

Die Risiken von Südzucker sind spiegelbildich die Chancen u. a. von Adecoagro. Werden die Handelsschranken abgebaut, erhält billiger brasilianischer zucker bzw. billiger brasilianischer Ethanolsprit Zugang zum europäischen Markt.

 

Die Risiken von Adecoagro sehe ich eher versteckter oder offener Enteignung der argentinischen Ländereien sowie darin, dass die USA und/oder die EU die Subventionen bzw. Zusatzverpflichtungen für Ethanolsprit kippen. Ethanolsprit ist m. E. gegen Benzin aus fossiler Förderung nicht konkurrenzfähig.

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Isra

 

Die Risiken von Adecoagro sehe ich eher versteckter oder offener Enteignung der argentinischen Ländereien sowie darin, dass die USA und/oder die EU die Subventionen bzw. Zusatzverpflichtungen für Ethanolsprit kippen. Ethanolsprit ist m. E. gegen Benzin aus fossiler Förderung nicht konkurrenzfähig.

 

Hi,

tolle infos die ihr hier zusammengetragen. S oein Unternehmen habe ich gesucht.

 

die von dir benannten Risiken sind ja durch den neuen Präsidenten deutlich weniger relevant geworden.

Allgemein zeigt die Aktie eine ziemlich große Steigerung seit der Wahl.

 

viele Grüße

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Raspotnik

Angestoßen von einem Tipp in der WiWo kam ich auf CRESUD und darüber zu dem Faden hier und ADECOAGRO.

 

Beide Werte sind in der aktuellen Corona-Krise extrem abgestraft worden und so günstig wie noch nie. Beide Firmen hängen stark an Argentinien, das natürlich gerade insgesamt riskant ist.

 

Wie denkt Ihr denn darüber? Lohnt sich der Einstieg?

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