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tottillini

Strategien für ein ETF Depot im Falle eines Börsencrashs

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tottillini

Hallo zusammen,

 

ich bin noch Neuling und habe nun meinen ersten ETF Sparplan eingerichtet. Dabei investieren ich zu Beginn zu 60% in RK3 (Aktien ETFs / World, EM) und zu 40% in RK1 (derzeit TG). Das Depot ist als Altersvorsorge gedacht mit einem Zeithorizont von ~ 30 Jahren.

 

Eine zentrale Frage, die ich mir stelle, ist, welches die richtige Strategie bzw. ein angemessenes Verhalten im Falle eines Börsen-Crashs (wie bsp. in 2008 oder 2001) sein wird.

Szenarien könnten ja sein:

 

  • die Anteile im Depot zu behalten und weiterhin monatl. besparen?
    -> Average effect
  • die Anteile verkaufen und bei niedrigeren Kursen wieder zukaufen?
  • die Besparung erhöhen, um günstig Anteile zuzukaufen?
  • .....

Mir ist bewußt, dass man zukünftige Kursverläufe nicht erahnen und somit auch keine Aussage treffen kann, wann der richtige Zeitpunkt für eine Handlung ist, geschweige denn, was die richtige Handlung dann sein wird.

Dennoch würde mich interessieren, welche Strategien in der Vergangenheit Vorteile und Nachteile im Rückblick aufzeigten?

Was ist die allgemeine Forenmeinung, wie man sich in solch einer Situation am Besten verhalten sollte. Ich habe schon desöfteren gelesen, dass man solche Abstürze in der Regel aussitzt.

 

Ich bin sehr gespannt auf Eure Meinung und die Erfahrungen, die Ihr in der Vergangenheit gesammelt habt.

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wendelin

Hallo Tottilini,

 

ich denke, Du solltest Dich mit dem Thema "Rebalancing" beschäftigen. Ein sehr gutes Buch dazu ist die "Buy and Hold Bibel" von Kommer. Kurz gefasst: Wenn Du jetzt 60 % Aktien und 40 % Renten kaufst, bleibt es ja nicht dabei, da sich die Aktien anders entwickeln als die Renten. Du solltest so ca. 1x jährlich Dein Gleichgewicht von 60 % Aktien zu 40 % Renten wiederherstellen, indem Du entweder nur in eine der beiden Anlageklassen nachinvestierst, oder, falls Du dazu kein überschüsises Kapitel verfügbar hast, eben die Klasse, die ein Übergewicht ist, verkaufst und die andere Klasse kaufst. Dadurch kaufst Du sozusagen automatisch Aktien, falls die Aktien abgestürzt sind, und Renten, wenn die Aktien gestiegen sind. Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen dazu, dass man auf diese Weise mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit eine sehr ordentliche Rendite erwirtschaftet. Wichtig ist allein, die Strategie eisern durchzuhalten, egal wie mulmig einem zwischendrin wird. Das heißt also, in der Krise genau GAR NICHTS tun, außer einmal jährlich zu rebalancieren. Steht so bei Kommer auch explizit drin. Das ist das sogenannte "passive Investieren". Hierfür werden in der Regel ETFs genommen, weil sie die günstigsten Kosten haben und es keinen Grund gibt, irgendjemand sonst noch höhere Kosten zu bezahlen.

 

Dem passiven Investieren steht das aktive Investieren entgegen, wo bewusst versucht wird, Markettiming zu betreiben, also zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Aktien zu kaufen. Diese Frage stellst Du im Prinzip, wenn Du fragst, was man im Falle eines Börsencrashs tun sollte - denn das wäre Markettiming. Anhänger des passiven Investierens bestreiten, dass Markettiming funktionieren kann. Aber wenn es überhaupt funktioniert, dann haben das erforderliche Wissen höchstens hochbezahlte und hochqualifizierte Fondsmanager. Genau aus diesem Grunde nämlich haben aktive Fonds eine hohe Verwaltungsvergütung, weil diese Fonds ihre Manager dafür bezahlen, möglichst kluge Investitionsentscheidungen zu treffen. Wenn Du an die Möglichkeit von Markettiming glaubst, solltest Du gute aktive Fonds kaufen. Zum Beispiel Carmignac Investissement oder Patrimoine und wie sie alle heißen.

 

Deine Frage klingt etwas danach, als wolltest Du aktives Markettiming betreiben, Dir aber durch die Wahl von ETFs statt aktiver Fonds die Verwaltungsgebühren sparen. Denkt man das weiter, so bist Du der Meinung, dass Du als Freizeitinvestor bessere oder mindestens gleichgute Entscheidungen treffen kannst wie ein hochbezahlter Fondsmanager eines aktiven Misch- oder Dachfonds (der ja seinerseits in ETFs investieren könnte). Wie realistisch ist das?

 

Also entweder passiv investieren, dann nimmst Du ein sinnvoll kombiniertes ETF-Depot und rebalancierst lediglich, oder aktiv Investieren, dann gehst Du auf die Jagd nach den "besten" aktiven Fonds.

 

Gruß

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