Zum Inhalt springen
Torman

Absicherung Wechselkurs bei Fremdwährungsanleihen

Empfohlene Beiträge

Torman

Vor kurzem habe ich meinen Bestand an der griechischen CHF-Anleihe (CH0021839524 fällig am 05.07.2013) aufgestockt. Die Rendite ist weiterhin sehr hoch. Das Wechselkursrisiko wird mit abnehmender Laufzeit in Relation zum möglichen Ertrag aber immer gewichtiger. Dies wurde hier im Forum auch als Grund für den Verkauf dieser Anleihe genannt. Ich habe mich für einen anderen Weg entschieden, das Wechselkursrisiko abzusichern.

 

Aufgrund meiner Erfahrungen mit der Absicherung eines Aktienportfolio (siehe Musterportfolio https://www.wertpapier-forum.de/topic/18368-absicherung-eines-dax-portfolios/ ) haben ich mich für ein Hebelzertifikat mit KO-Barriere entschieden. Den Abstand zur Barriere habe ich relativ klein gewählt wegen der aktuellen Situation in der Schweiz (Basispreis bei 1,14). Die Zentralbank verteidigt die Kursmarke von 1,20, sodass das Hauptrisiko zunächst in einer Abschwächung des Franken liegt. Sollte die 1,20 dagegen signifikant gebrochen werden, so hätte sich die Politik der Zentralbank geändert und es dürfte zu einer dauerhaften, stärkeren Aufwertung des Franken kommen, an der ich gerne partizipieren würde. Meine Wahl fiel spontan auf ein Zertifikat der DZ Bank (DZ5N6Z). Allerdings war dies mehr eine Bauchentscheidung als eine rationale Entscheidung auf Basis eines Produktvergleichs mehrerer Anbieter. Leider ist ein Vergleich im Zertifikatebereich auch nicht einfach. Ich habe nun im Nachhinein versucht meine Entscheidung zu validieren. Folgende Aspekte sind mir eingefallen:

 

1. Sicherheit des Emittenten:

Da die Haltezeiten bei Zertifikaten meist nur einige Monate betragen, halte ich das Bonitätsrisiko für eher zweitrangig. Man sollte natürlich keine Zertifikate von einem Anbieter kaufen, dessen Abwicklung gerade im Gespräch ist. Wer regelmäßig den Markt beobachtet, dürfte genug Zeit haben, den Anbieter im Zweifelsfall auch zu wechseln. Je seltener man sich informiert, um so höher sollten die Bonitätskriterien sein.

 

2. Geld-Brief-Spanne:

Die Geld-Brief-Spanne ist bei der Preisstellung an der Börse auf den ersten Blick erkennbar und deshalb wohl für viele ein Entscheidungskriterium. Insbesondere bei kurzen Haltezeiten dürfte dies seine Berechtigung haben. Andererseits weiß man auch nicht, wie stark die Anbieter ihre Spreads in volatilen Phasen vergrößern. Diese Phasen sind für den kurzfristigen Handel aber am interessantesten. Im Falle der Absicherung mit Haltezeiten von mehreren Monaten sind die Spreads fast vernachlässigbar. Die betrachteten Zertifikate benötigen zur Absicherung von 5000 CHF den Einsatz von lediglich gut 300 Euro und nur auf diesen Wert fällt der Spread an. Somit liegen die Spreadkosten bei einem Spread von 1% lediglich bei rund 3 Euro, was nicht mal 0,1% der abzusichernden Summe entspricht. Fällt die Währung und steigt somit der Wert des Zertifikats, so werden die Spreadkosten zunehmen, da die Hälfte erst beim Verkauf auf den dann höheren Transaktionswert anfällt. Trotzdem zahlt man die Spreadkosten immer nur auf einen Bruchteil der abzusichernden Summe. Der Hebel des Zertifikats bestimmt den Anteil.

 

3. Anpassungssatz:

Endloszertifikate werden vom Emittenten kontinuierlich angepasst. Der Basispreis und die KO-Barriere verschieben sich also im Laufe der Zeit. Dabei spielen zum einen die Finanzierungskosten eine Rolle als auch der vom Emittenten festgelegte Anpassungssatz. Die Finanzierungskosten werden von allen Emittenten ähnlich berechnet. Entscheidend ist die Differenz der Geldmarktsätze (in der Regel 1-Monatszins) der beiden Währungen. Geht man also long in einer Währung mit hohem Zins (z.B. HUF) steigt der Wert des Zertifikates im Zeitablauf. Für den Vergleich der Anbieter ist aber der vom Emittenten festgesetzte Anpassungssatz entscheidend. Leider herrscht hier keine Transparenz. Die Emittenten geben sich mit den Wertpapierprospekten selbst das Recht den Anpassungssatz jederzeit nach billigem Ermessen zu verändern. Lediglich der Anpassungssatz für den ersten Monat nach der Emission steht im Prospekt. Er ist aber leider kein verlässlicher Indikator für die späteren Perioden. Häufig nehmen die Anbieter später höhere Sätze. Durch diesen Anpassungssatz verringert sich kontinuierlich der Wert des Zertifikats. Dabei wird dieser Satz nicht nur auf den Wert des Zertifikats angewendet, sondern auf die gesamte abzusichernde Summe. Schon nach wenigen Wochen übersteigen die Anpassungskosten die Spreadkosten. Bei mehreren Monaten Haltezeit werden sie zum dominierenden Faktor.

 

Da die Emittenten selbst keine Angaben zum Anpassungssatz machen, habe ich das von mir gekaufte Zertifikat mit möglichen Alternativen über die letzten 6 Monate verglichen. Dabei sieht man natürlich nur die Anpassungskosten der letzten 6 Monate. Sie dürften aber noch der beste Anhaltspunkt für die Anpassungskosten in der Zukunft sein, schließlich wird jeder Anbieter intern ein System verwenden, nachdem er den Anpassungssatz festlegt. Natürlich kann man Brüche zur Historie trotzdem nicht ausschließen.

 

Konkret habe ich den Wert des abgesicherten Frankenbetrages in Euro rückwirkend simuliert. Die Anleihe hat eine Stückelung von 5000 CHF. Diesen Betrag möchte ich absichern, da ich von einer regulären Rückzahlung zur Fälligkeit ausgehe. Die notwendige Anzahl an Zertifikaten ergibt sich, wenn man den Betrag (5000 CHF) durch den Basispreis (rund 1,14 in meinem Fall) und das Bezugsverhältnis (100:1) teilt.

 

5000:1,14:100= 43,86

 

Dies habe ich auf 44 gerundet, da nur ganze Stücke der Zertifikate handelbar sind. Eigentlich müsste ich die Basispreise von vor 6 Monaten verwenden, die ich aber nicht kenne. Der Fehler ist aber nicht groß, auch bei 1,13 ergibt sich gerundet noch eine Stückzahl von 44.

 

Man könnte natürlich genauso auch noch die Zinszahlung der Anleihe absichern. Darauf habe ich für die Simulation verzichtet, da es die Ergebnisse nicht beeinflusst.

 

Die täglichen Preise der Zertifikate habe ich über Onvista von der Börse Stuttgart gezogen. Als Wechselkurs habe ich den Referenzkurs der EZB verwendet. Die Preisfeststellungen finden nicht genau zur gleichen Zeit statt, sodass sich täglich leichte Abweichungen ergeben, die sich aber im Mittel aufheben sollten. Auf dieser Basis habe ich den Wert der 5000 CHF umgerechnet in Euro addiert mit dem Wert der 44 Zertifikate. Aufgrund der leicht unterschiedlichen Basispreise sind die Werte der verschiedenen Absicherungsbündel nicht genau gleich, weshalb ich alle zum Startpunkt auf 100 normiert habe. Damit kann man genau den prozentualen Wertverlauf ermitteln.

 

post-9555-0-17265800-1367098710_thumb.gif

 

Die Ergebnisse zeigen die praktisch linear mit der Zeit steigenden Anpassungskosten. Die Unterschiede zwischen den Anbietern sind erheblich und verdeutlichen, dass die Anpassungskosten das entscheidende Kriterium für die Anbieterwahl sein sollten. RBS und HSBC Trinkhaus sind mit Kosten von 1,4% pro Jahr die günstigsten. Es folgt ein breites Mittelfeld (rund 2,5% Kosten pro Jahr) mit Deutscher Bank, UBS und DZ Bank, von dem sich SocGen leicht positiv abheben kann. Die höchsten Kosten mit gut 3,5% pro Jahr haben Vontobel und Commerzbank.

 

Die Anpassungssätze habe ich durch eine lineare Regression ermittelt, um mögliche Ausreißer am Anfang oder Ende der Reihe zu neutralisieren. Zudem habe ich den Wechselkurs als Kontrollvariable aufgenommen, um mögliche Restschwankungen aufzufangen. Schließlich bietet der Ansatz keine 100%ige Absicherung. Der Wechselkurs war aber bei keiner Regression signifikant.

 

post-9555-0-76619500-1367098803_thumb.gif

 

Absolut ergeben sich bei 6 Monaten Haltefrist daraus spürbare Kostenunterschiede. Bei RBS betrugen die Kosten 27 Euro, während Vontobel für die gleiche Dienstleistung 77 Euro kassierte. Hier habe ich die Differenzen der Start- und Endpunkte genommen, so dass sich eine minimal Abweichende Reihenfolge der Zertifikate ergibt. Die Kostenreihenfolge gilt sicher nicht für alle Zertifikate der Anbieter. Sie dürfte am ehesten repräsentativ für andere CHF-Zertifikate sein. Bei anderen Währungspaaren könnte die Reihenfolge schon wieder anders sein und auch im Zeitablauf kann sich dies ändern. Daher muss man wohl jeweils vor dem Kauf eine eigene historische Simulation machen. Eigentlich ist es eine Sauerei, dass die Anbieter ihre Kosten nicht transparent machen.

 

Ich habe zwei Zertifikate der Deutschen Bank genommen, da ich sehen wollte, ob es Unterschiede zwischen den Zertifikatetypen gibt. Grundsätzlich gibt es Endloszertifikate bei denen Basispreis und KO-Barriere identisch sind und solche bei denen diese zwei Werte leicht unterschiedlich sind. Mir ist nicht klar, warum es diese zwei Typen immer noch gibt. In meiner Untersuchung habe ich keine grundsätzlichen Unterschiede zwischen beiden Typen bemerkt. Auffällig ist aber, dass die günstigsten Zertifikate alle zum Typ 2 (unterschiedlicher Basis- und KO-Preis) gehören. Dies sind RBS, HSBC Trinkaus und SocGen. Bei der Deutschen Bank liegt dagegen das Zertifikat vom Typ 2 nur marginal vor dem Typ 1. Somit sind es wohl eher Anbieterunterschiede, die zufällig zum besseren Abschneiden des Typ 2 geführt haben.

 

Abschließend noch ein Wort zu den Transaktionskosten des Absicherungsgeschäfts. Die Börsengebühren sind wegen des geringen Werts der Zertifikate sehr niedrig. Der Broker wird in der Regel die Mindestgebühr verlangen. Man muss dem aber die Kosten eines vorzeitigen Verkaufs der Anleihe gegenüber stellen. Die Absicherung ermöglicht die Anleihe bis zur Fälligkeit zu halten und damit die kostenfreie Einlösung. Unterm Strich dürften die Transaktionskosten daher kaum ins Gewicht fallen. Bei einigen Brokern kann man Zertifikate im Direkthandel eventuell sogar kostenfrei handeln.

 

Als Fazit für zukünftige Absicherungsüberlegungen, kann man festhalten, dass sich dies nur dann lohnt, wenn die Rendite der Fremdwährungsanleihe mindestens 4% über der Geldmarktzinsdifferenz (bei den geringen Zinsen von Franken und Euro spielt diese aktuell keine Rolle) liegt und somit die Kosten der Absicherung garantiert übertrifft. Mit der griechischen Anleihe ist man hier weit im profitablen Bereich. Sie rentiert noch immer mit mehr als 20%.

 

Wer andere, kostengünstige Möglichkeiten kennt, wie sich Kleinanleger(!) gegen Währungsrisiken absichern können, darf dies gern hier darlegen. Auch sonst sind Kommentare sehr willkommen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Marius

um diese eheblichen Anstrengungen zu vermeiden, kenn ich nur die Möglichkeit in sfr direkt ein darlehn aufzunehmen und mit dem erlös der anleihe das darlehn direkt zu tilgen. nateil natürlich, das nach dt. recht die zinsen nicht abzugsfähig sind. das muss man dann mal durchrechnen, welche variante besser ist. sie sieht es steuerlich mit deiner variante aus?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

ein grösseres Aufwärtspotential für den Euro kann ich nun wirklich nicht erkennen. Warum die Mühe?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

um diese eheblichen Anstrengungen zu vermeiden, kenn ich nur die Möglichkeit in sfr direkt ein darlehn aufzunehmen und mit dem erlös der anleihe das darlehn direkt zu tilgen. nateil natürlich, das nach dt. recht die zinsen nicht abzugsfähig sind. das muss man dann mal durchrechnen, welche variante besser ist. sie sieht es steuerlich mit deiner variante aus?

Ein passendes Darlehen aufzunehmen ist wohl komplizierter als ein Zertifikat zu kaufen oder? Oder man hat ein Brokerkonto in der jeweiligen Währung und nutzt einen entsprechenden Wertpapierkredit. Dann braucht man das aber für alle möglichen Währungen. Welche Bank bietet sowas und zu welchen Kosten? Scheint mir nicht gerade einfach und kostengünstig. Steuerlich ist das Zertifikat unproblematisch. Kosten schmälern den Verkaufspreis und werden somit komplett steuerlich berücksichtigt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel

es reicht auch ein Währungskonto für die Gutschrift bei Fälligkeit und Zinserträge, ist kein Problem, wo man ein Timing absolvieren kann, habe gerade mein CHF-Konto aufgelöst mit nettem Profit.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

ein grösseres Aufwärtspotential für den Euro kann ich nun wirklich nicht erkennen. Warum die Mühe?

Weil wegen der kurzen Restlaufzeit der Anleihe schon 3% Abwertung des CHF die Anleihe zu einem Minusgeschäft machen würde.

 

es reicht auch ein Währungskonto für die Gutschrift bei Fälligkeit und Zinserträge, ist kein Problem, wo man ein Timing absolvieren kann, habe gerade mein CHF-Konto aufgelöst mit nettem Profit.

Dann würde man aber dauerhaft das Wechselkursrisiko tragen. Dies wäre dann eine Währungsspekulation. Kann man machen, ist aber eine andere Geschichte.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
Weil wegen der kurzen Restlaufzeit der Anleihe schon 3% Abwertung des CHF die Anleihe zu einem Minusgeschäft machen würde.
dann raus und bis August 5% mit OTE... :)

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman
Weil wegen der kurzen Restlaufzeit der Anleihe schon 3% Abwertung des CHF die Anleihe zu einem Minusgeschäft machen würde.
dann raus und bis August 5% mit OTE... :)

Warum? Mit Absicherung bringt die Staatsanleihe noch immer mehr als 15% Rendite. Da ist OTE keine Alternative.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Ich habe nun noch drei weitere Anbieter hinzugefügt. Es sind Goldman Sachs, Barclays und BNP. Diese hatte ich zunächst nicht in der Auswahl, da sie kein Zertifikat mit Basispreis 1,14 anbieten. Damit sind nun alle Banken dabei, die in Stuttgart ein Call-Zertifikat auf CHF anbieten. Während Barclays mit SocGen um den dritten Platz kämpft und damit zu den kostengünstigeren Anbietern gehört, eröffnen die beiden anderen neue Dimensionen. Mit Anpassungssätzen von über 5% sind Goldman und BNP extrem teuer. Die absoluten Kosten liegen hier bei rund 115 Euro in 6 Monaten. :w00t:

 

post-9555-0-58136100-1367171619_thumb.gif

 

post-9555-0-05799100-1367171628_thumb.gif

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

dann raus und bis August 5% mit OTE... :)

Warum? Mit Absicherung bringt die Staatsanleihe noch immer mehr als 15% Rendite. Da ist OTE keine Alternative.

wieso bringen dann schon 3%CHF-Change das Ganze in's Wanken...mit welcher genauen Absicherung? Bringt auch nix mehr in den 2 Monaten noch.

 

der Bond war vor 1 Jahr ein guter Zock, jetzt eher noch mit gutem Restrisiko behaftet aufgrund von möglichen Imponderabilien seitens der Troika...ob sich das noch lohnt, da man schon ein gutes Sümmchen ergeben muss um noch was Nettes rauszubekommen, die relativen Zahlenspielchen nützen da wenig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

wieso bringen dann schon 3%CHF-Change das Ganze in's Wanken...

Der Unterschied zwischen Rendite und Ertrag ist doch wohl bekannt. :unsure:

mit welcher genauen Absicherung?

Du hast das Thema schon gelesen oder schreibst du hier nur einfach so? :blink:

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman
· bearbeitet von Torman

Heute bei Tageslicht Börsenhandel habe ich mir noch die Geld-Brief-Spreads angesehen. Dabei zeigt sich, dass die Deutsche Bank und BNP keine Briefkurse für die jeweiligen Zertifikate stellen. Es ist nur noch ein Verkauf möglich. Bei den anderen bewegen sich die Spreads zwischen 2 und 8 Cent (entspricht 0,3% bis 1,1% bezogen auf den Wert des Zertifikats). Absolut sind das Kosten zwischen 0,88 Euro und 3,52 Euro. Bezogen auf das abgesicherte Volumen entspricht dies 0,02% bis 0,08% an Spreadkosten. Die Unterschiede sind also eher marginal. Bei 1 Prozentpunkt Differenz des Anpassungssatzes zwischen zwei Zertifikaten wird dies schon nach 22 Tagen ausgeglichen, bei 4 Prozentpunkten Differenz des Anpassungssatzes schon nach 6 Tagen.

 

Geld-Brief-Spreads von heute Vormittag:

 

DZ, UBS 2 Cent

SG, RBS, GS 3 Cent

Coba, Barclays 5 Cent

Vontobel 7 Cent

HSBC 8 Cent

 

P.S. Hier noch die Ergänzung zu den Finanzierungskosten. Der durchschnittliche 1-Monatszins betrug in den letzten 6 Monaten 0,11% in Euro und 0,00% in CHF. Da man mit dem Zertifkaten faktisch Euro gegen CHF kauft, läuft die Zinsdifferenz also leicht zugunsten der Zertifikate. Mit anderen Worten zu den oben angegebenen Anpassungssätze muss man noch 0,11% hinzufügen. Die Anpassungkosten der Zertifikate liegen also zwischen 1,5% und 5,5%.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Superhirn

@Torman. Wie immer sehr saubere Arbeit smile.gif

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Maciej

Ja, danke Torman für die ausführliche Darstellung, sehr informativ! :thumbsup: Hab mich selbst schon gefragt, wie sehr sich wohl ein längeres Halten von Optionsscheinen/Zertifikaten zum Hedgen auf die Gesamtperformance auswirkt.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
spotturn
· bearbeitet von spotturn

Wer andere, kostengünstige Möglichkeiten kennt, wie sich Kleinanleger(!) gegen Währungsrisiken absichern können, darf dies gern hier darlegen. Auch sonst sind Kommentare sehr willkommen.

 

Mein erstes Posting im WPF. Schaumermal :rolleyes:

 

Ich habe meine Position in dem CHF Griechen Bond erstmalig mit einem Short meiner investierten Summe via Forex gehätscht (sic).

Grund war, dass mir die von Dir schön aufgedröselte impliziten Kosten der Zertis viel zu hoch und undurchsichtig waren (habe ich lange genug selber bezahlt).

 

Realisiert habe ich das via meines Accounts bei Interactive Brokers:

 

Die Kosten lagen (aus dem Gedächtnis) bei knapp 2 Euro für den Kauf des Shorts EUR.CHF. Beim Auflösen der Position wird wohl nochmal der gleiche Betrag fällig.

Notwendig ist die Hinterlegung einer Margin von 2.5% der investierten Summe.

 

Bei der Stückelung von 5000 CHF wären das 125 CHF oder ca 100 EUR. Das ist deutlich weniger als Dein Modell mit 44*6.80= 299.20 für Zertifikate.

 

Grundsätzlich ist dieses Modell auch für Kleinanleger geeignet, da keine weiteren Kosten anfallen.

 

Hope this helps!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Realisiert habe ich das via meines Accounts bei Interactive Brokers:

 

Die Kosten lagen (aus dem Gedächtnis) bei knapp 2 Euro für den Kauf des Shorts EUR.CHF. Beim Auflösen der Position wird wohl nochmal der gleiche Betrag fällig.

Vielen Dank für den Hinweis. Ich kenne die Möglichkeiten von Interactive Brokers nicht. Dieser Short selbst beinhaltete keine Kosten? Man bekommt die gleichen Konditionen wie am Interbankenmarkt? Wer ist die Gegenpartei? Interactive Brokers oder läuft das über ein Clearinghaus?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
spotturn
· bearbeitet von spotturn

Vielen Dank für den Hinweis. Ich kenne die Möglichkeiten von Interactive Brokers nicht. Dieser Short selbst beinhaltete keine Kosten? Man bekommt die gleichen Konditionen wie am Interbankenmarkt? Wer ist die Gegenpartei? Interactive Brokers oder läuft das über ein Clearinghaus?

 

Die IB Homepage findet sich hier. Die Konditionen hier. Gebühren hatte ich richtig im Kopf: Minimalgebühr FOREX 2.5 USD sind ca 1.80-1.90 EUR.

Der Short kostet nichts extra. Ist wie bei Futures: Was Du short bist, ist eine Gegenpartei long. Und beide müssen halt eine Margin hinterlegen.

 

Ich weiss nicht, was Du mit Interbanken-Konditionen meinst, aber die Spreads Bid/Ask sind an der Forex minimal (4te Nachkommastelle). Gegenpartei lt Link oben "IB fasst in seinem System den besten Bid/Offer von einer Reihe grosser Banken zusammen."

 

Man darf nicht vergessen, dass die FOREX primär zur Währungsspekulation verwendet wird. Und um hier Geld zu bewegen werden dann schnell sechs- oder siebenstellige Beträge eingesetzt. Da ist man mit einem Hedge einer doppelten Kindersicherung von 100k, der für die meisten von uns im Depot doch schon ein Batzen wäre, nur ein kleiner Fisch. Daher sind die Gebühren vermutlich auch so niedrig.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
diogenes2

Zum Thema "Hedging durch Verkaufen von CHF bei IB":

 

Nicht vergessen werden sollten die Finanzierungskosten, die anfallen, sobald der CHF-Anteil des Kontos aus welchen Gründen immer ins Minus rutscht. Diese betragen (bis 100.000 CHF) LIBOR + 1,5%, dzt. also 1,497% (Interest Charged). Zinszahlunden aus dem nach dem Verkauf angewachsenen EUR-Anteil können wegen der niedrigen Benchmark dzt. leider nicht lukriert werden (Interest Paid).

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Man darf nicht vergessen, dass die FOREX primär zur Währungsspekulation verwendet wird. Und um hier Geld zu bewegen werden dann schnell sechs- oder siebenstellige Beträge eingesetzt. Da ist man mit einem Hedge einer doppelten Kindersicherung von 100k, der für die meisten von uns im Depot doch schon ein Batzen wäre, nur ein kleiner Fisch. Daher sind die Gebühren vermutlich auch so niedrig.

Mich wundert, dass man hier als kleiner Spieler mit 5000 CHF teilnehmen kann und nicht wie bei Futures ein 6-stelliges Kontraktvolumen üblich ist.

 

Zum Thema "Hedging durch Verkaufen von CHF bei IB":

 

Nicht vergessen werden sollten die Finanzierungskosten, die anfallen, sobald der CHF-Anteil des Kontos aus welchen Gründen immer ins Minus rutscht. Diese betragen (bis 100.000 CHF) LIBOR + 1,5%, dzt. also 1,497% (Interest Charged). Zinszahlunden aus dem nach dem Verkauf angewachsenen EUR-Anteil können wegen der niedrigen Benchmark dzt. leider nicht lukriert werden (Interest Paid).

Das wäre dann aber eine andere Methode als der short von spotturn oder? Man kann bei IB, soweit ich das verstehe einfach einen negativen Saldo auf einem CHF-Konto generieren und damit das Währungsrisiko absichern. Dann würde man 1,5% auf diese Summe zahlen und in einer ähnlichen Kostenregion wie die günstigsten Zertifikate liegen. Dann hat man aber zusätzliche Liquidität in Euro, die man auch wieder in einem Wertpapier anlegen kann mit entsprechenden Erträgen. Man muss das Geld nicht auf dem IB Konto verschimmeln lassen. Die Gegenposition zu dem CHF-Kredit hat man ja mit der CHF-Anleihe schon. Die Laufzeit des Euro-Papiers kann man also beliebig wählen. Faktisch würde man dann einen Wertpapierkredit zu 1,5% nutzen und zugleich sein Währungsrisiko gehedged haben. Auch diese Variante hätte ihren Reiz.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
diogenes2

Das wäre dann aber eine andere Methode als der short von spotturn oder? Man kann bei IB, soweit ich das verstehe einfach einen negativen Saldo auf einem CHF-Konto generieren und damit das Währungsrisiko absichern. Dann würde man 1,5% auf diese Summe zahlen und in einer ähnlichen Kostenregion wie die günstigsten Zertifikate liegen. Dann hat man aber zusätzliche Liquidität in Euro, die man auch wieder in einem Wertpapier anlegen kann mit entsprechenden Erträgen. Man muss das Geld nicht auf dem IB Konto verschimmeln lassen. Die Gegenposition zu dem CHF-Kredit hat man ja mit der CHF-Anleihe schon. Die Laufzeit des Euro-Papiers kann man also beliebig wählen. Faktisch würde man dann einen Wertpapierkredit zu 1,5% nutzen und zugleich sein Währungsrisiko gehedged haben. Auch diese Variante hätte ihren Reiz.

 

Nein, ist keine andere Mehode. Es gibt meines Wissens bei IB keinen "Schein" zu kaufen, der das Verhalten von "Short Spot-Kurs CHF" nachbildet. Du handelst immer ein Währungspaar in beliebiger Richtung, wobei die Menge nach oben (bei einem Margin-Konto) nur durch die Gesamt-Margin begrenzt ist. Du kannst auch den berühmt-berüchtigten "Carry-Trade" durchführen, z.B. Short JPY, Long AUD. Für dein Minus in JPY zahlst du 1,6%, für dein Plus in AUD bekommst du 2,5%. Am besten das Ganze dann noch gehebelt ...

 

Das Geld muss nicht auf dem Konto verschimmeln, da dein Cash-Anteil durchaus auch negativ werden kann.

Beispiel:

Basiswährung des Kontos USD, Kontostand 10.000 USD, keine Wertpapiere im Depot.

Nun kaufst du US-Aktien im Wert von 30.000 USD, woraufhin dein Kontostand 20.000 USD im Minus ist und du dafür 1,63% Zinsen zahlst.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Nein, ist keine andere Mehode. Es gibt meines Wissens bei IB keinen "Schein" zu kaufen, der das Verhalten von "Short Spot-Kurs CHF" nachbildet. Du handelst immer ein Währungspaar in beliebiger Richtung, wobei die Menge nach oben (bei einem Margin-Konto) nur durch die Gesamt-Margin begrenzt ist.

Und auf welchen Betrag muss ich dann die 1,5% bezahlen? Auf das gesamte Shortvolumen?

 

Habe mir jetzt mal bei Flatex die Möglichkeiten näher angesehen. Dort bietet man auch einen FX-Handel an mit Marginkonto. 1000,- Euro muss für jedes Geschäft mindestens als Margin hinterlegt werden. Dort entstehen zudem Kosten über die sogenannten Swaprates, was nicht anderes ist als die Anpassungskosten/Finanzierungskosten bei den Zertifikaten. Zudem braucht man eine zusätzliche Software für den FX-Handel.

 

Die Swaprates sehen merkwürdig aus. So scheint es als wenn man bei EURCHF long noch 0,2% bekommt, während das gleiche short 3,9% kosten soll. Angesichts der kaum vorhandenen Zinsdifferenz zwischen beiden Währungspaaren ist diese asymmetrische Preisstellung für mich nicht nachvollziehbar. Andere Währungen sehen aber auch merkwürdig aus. Oder setzen die täglich die Swaprates so wie die Kunden positioniert sind, also hohe Kosten dort, wo die meisten Kunden drauf setzen?

 

https://www.flatex.de/handel/fx-handel.html

 

FXSwaps.pdf

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
diogenes2

Und auf welchen Betrag muss ich dann die 1,5% bezahlen? Auf das gesamte Shortvolumen?

 

IB führt für dich de facto mehrere Fremdwährungs-Unterkonten. Bei einem Handel von z.B. EURCHF verändert sich dein Saldo auf dem CHF-Konto und du zahlst entweder Libor+1,5% (Saldo negativ) oder bekommst Maximum(LIBOR-0,5%, 0%) (Saldo positiv). Die 1,5% bzw. 0,5% bleiben wohl bei IB und Zwischenhändlern hängen. Die Prozentsätze verstehen sich p.a. Abgerechnet wird - wie bei Stückzinsen - täglich.

 

Zu Flatex kann ich leider nichts sagen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Torman

Der FX-Handel bei Flatex ist eher ungeeignet für meine ursprüngliche Idee. Man kann dort nur Lots a 100.000 Euro handeln.

 

Die Swaprates sind nicht in Prozent, sondern in Pips angegeben und werden täglich berechnet. Ich habe mal versucht dies in Prozent umzurechnen.

 

EURCHF long +0,2 Pip täglich 100.000*0,00002/1,2200=+1,64 Euro -> annualisierter Zins +0,6%

EURCHF short -3,9 Pip täglich 100.000*0,00039/1,2200=-31,97 Euro -> annualisierter Zins -11,0%

 

Die starke Asymmetrie bleibt, weshalb ich nicht sicher bin, ob ich das richtig verstanden habe. Zumindest weiß ich nun, dass ich das nicht brauche.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Cairol

Habe seit kurzem eine Bankverbindung in Mexiko daher Zugriff auf Festgelder mit >3,9% Zinssatz (z.B. für 3 Monate). Ich könnte kostenfrei beliebige Summen von Deutschland nach Mexiko in mex. Peso transferieren und von den lokalen Zinsen profitieren. Die Erträge wären für mich in Deutschland nicht steuerpflichtig.

 

Die lokale Inflation beträgt ca. 4%, ist für mich aber irrelevant, da das Geld nicht für lokalen Konsum benötigt wird. Relevant ist dagegen die Absicherung gegen Währungsschwankungen (die mittelfristig Zins-/Inflationsunterschiede wiederspiegeln sollten).

 

Nach meinen bisherigen Recherchen können Privatanleger keine Devisentermingeschäfte durchführen, da es sich um einen "Interbankenmarkt" handelt, den die Banken nur für Unternehmen und große Lose öffnen.

 

Welche Möglichkeiten gibt es für Privatpersonen über Optionen, Swaps etc. am Devisen-/Terminmarkt oder sonstige Märkte das Währungsrisiko einer Festgeldanlage in Fremdwährung entsprechend abzusichern? Meine "Hausbanken" schienen mit der Frage vollkommen überfordert und ich warte seit über 2 Wochen auf eine Antwort:) Anschließend stellt sich natürlich noch die Frage nach den Kosten der Absicherung.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
davidh

Die Erträge wären für mich in Deutschland nicht steuerpflichtig.

 

Wieso das denn? Wohnst du auch in Mexico?

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde dich hier an.

Jetzt anmelden

×
×
  • Neu erstellen...