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face

Vorsorge: Betriebsrente, Riester; Rürup, BU?

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face

Hallo zusammen,

 

erstmal zu meiner Person. Ich bin 24 Jahre alt, habe Maschinenbau studiert, und arbeite jetzt in der Industrie. Mein verdienst beträgt circa. 3500 Euro Brutto mit steigender Tendenz.

 

Aktuelle Vorsorge ist nur betrieblich was wie folgt aussieht.

 

Ich zahle 1% meines Einkommens in die betriebliche Altersvorsorge ein. Wenn ich mit 63 Jahre in Rente gehe bekomme ich laut Berechnung 727,91 Euro Rente (mit 4% Verzinsung und einer Tariferhöhung von 2% ohne Gehaltssteigerung)

 

Wenn ich dies mit anderen Angeboten vergleiche fühle ich mich sehr gut abgesichert ist das richtig?

 

Nun möchte ich mich noch mit einer BU Versicherung absichern. Hierzu wurde mit von einem MLP Berater geraden das ich ja wenn ich BU werde weiterhin in die Rente einzahlen muss. Daher sollte ich es mit einer Rürup kombinieren ist das sinnvoll? (was ich bis jetzt gelesen habe nein) Was würdet ihr mir vorschlagen?

 

Außerdem rät er mir zu einer Riester Rente bei welcher ich aber die Gebühren überzogen finde. Ich denke das ich eine Riesterrente auch noch später abschließen kann, so wenn ich Kinder habe und es sich noch mehr lohnt. Außerdem halte ich aktuell persönlich nicht so viel davon. Ihr?

 

Was haltet ihr von eine Investition in Immobilien?

 

Ist es für mich sinnvoll zur Verbraucherzentrale zu gehen?

 

Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Bin für jeden Tip dankbar. Habe noch nichts abgeschlossen.

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polydeikes

BAV -> Unterschiede Bruttorente und Nettorente / beste Rentabilität zwischen 45000 und 65000 Brutto ganz vereinfacht gesagt und gerundet

 

Kopplung AV und Risikovorsorge grds. nicht ratsam. Rürup in deinem Fall vom Grenzsteuersatz her mMn auch nicht wirklich attraktiv. Würde eine SBU / oder SBU RLV Kombi vorziehen.

 

MLP -> no comment

 

Riester -> drängt sich noch nicht auf, aber nicht wg Kindern, sondern weil Einkommen "noch" nicht wirklich attraktiv für Riester

 

Verbraucherzentrale -> Regional ganz unterschiedlich von der Qualität, oft aber Kosten ohne jeden Nutzen. Besser in ein gutes Buch investieren.q

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etherial

Polydeikes hat ja schon eine kurze zusammenfassung geschrieben. Eigentlich triffts das, aber die ausführliche Variante war schon geschrieben, deswegen lasse ich sie auch mal stehen:

 

Wenn ich dies mit anderen Angeboten vergleiche fühle ich mich sehr gut abgesichert ist das richtig?

 

In 40 Jahren sind 700€ nicht mehr so viel Wert wie heute. Bei einer moderaten Inflation von 2% (optimistisch) hast du hinterher weniger als die Hälfte an Kaufkraft. Zusammen mit der gesetztlichen Rente ist es eine Basis, aber es lohnt sich auf jeden Fall noch mehr zurück zu legen.

 

Nun möchte ich mich noch mit einer BU Versicherung absichern. Hierzu wurde mit von einem MLP Berater geraden das ich ja wenn ich BU werde weiterhin in die Rente einzahlen muss. Daher sollte ich es mit einer Rürup kombinieren ist das sinnvoll? (was ich bis jetzt gelesen habe nein) Was würdet ihr mir vorschlagen?

 

Das ist eine Masche von MLP:

1. Es stimmt, dass du bei Berufsunfähigkeit weiterhin Rente einzahlen musst. In der Konsequenz musst du deine BU-Summe einfach um den Rentenbeitrag erhöhen. Das macht der Versicherer, der hinter MLP steht genauso. Das Argument ist eher schwach

2. Die Rürup-Rente gibt dir keinen Vorteil in obiger Situation. Rürup-Renten funktionieren so: Du setzt heute einen Teil deiner Beiträge (76%) von der Steuer ab und versteuerst bei der Rente alle (100%) Renteneinkünfte. Das lohnt sich, wenn du heute einen hohen Steuersatz hast und bei der Rente einen niedrigen. Als Berufsanfänger mit 3500 Brutto hast du aber keinen hohen Steuersatz. Mit Rürup würde ich noch 13 Jahre warten: dann kannst du 100% deiner Steuern absetzen (und das lohnt sich auch richtig, weil dein Steuersatz hoch ist) und außerdem hast du in 13 Jahren vielleicht andere Pläne (Immobilienerwerb?), sodass es für dich gar nicht mehr in Frage kommt.

3. Die Kombination von Rürup und BU wird von MLP gerne empfohlen, da man in dieser Kombination auch die BU-Rente von der Steuer absetzen kann. Generell kenne ich wenige Fans von gekoppelten BU/RVs. Die BU-Rente muss dann auch 100%ig versteuert werden (da gibts sicher schlimmeres). Zusätzlich hast du den Ärger, dass Altersvorsorge und BU gekoppelt sind und nicht mehr getrennt unterbrechbar/kündbar.

4. Wenn es schon sein muss: Such dir ein geeignetes Produkt im Internet und nicht über MLP.

 

Außerdem rät er mir zu einer Riester Rente bei welcher ich aber die Gebühren überzogen finde. Ich denke das ich eine Riesterrente auch noch später abschließen kann, so wenn ich Kinder habe und es sich noch mehr lohnt. Außerdem halte ich aktuell persönlich nicht so viel davon. Ihr?

 

Riester ist aus meiner Sicht deutlich sinnvoller als Rürup. Ich bin auch skeptisch ob es wirklich was bringt. Was es aber auf jeden Fall bringt ist eine Diversifikation im Altersvorsorgeportfolio:

- Gesetzliche Rente: niedrige Rendite, aber geschützt gegen Inflation

- Private-Rente: faire Rendite, aber ungeschützt gegen Inflation und Hartz4

- Private Vorsorge mit Wertpapieren: hohe Rendite, aber auch hohes Risiko und eventuell Verluste

- Riester-Rente: weniger faire Rendite, aber schützt gegen Hartz4 keine Verluste

 

Auf jeden Fall sollte man sich für das richtige Produkt entscheiden:

- Wenn du definitiv nicht Immobilien erwerben willst, kannst du eine Riester-Rentenversicherung wählen (aber dann nicht bei MLP, Stiftung Warentest zeigt dir welche Versicherer da gut sind). Würde ich nicht tun, weil du insgesamt sehr unflexibel bist.

- Ansonsten kannst du mit Riester Fonds besparen oder einen Banksparplan. In beiden Fällen kannst du das Geld jederzeit für einen Riestergeförderten Immobilienerwerb verwenden.

- lass dir von MLP keinen Reister-Bausparvertrag aufschwätzen. Fonds- und Banksparpläne haben die nicht (damit ist nichts zu verdienen) und wenn sie hören, dass du flexibel bleiben willst, werden sie gleich den Bausparvertrag rausziehen und dir die Vorteile preisen

 

Was haltet ihr von eine Investition in Immobilien?

 

Für Eigennutzung: Bleibst du für ewig an deinem jetzigen Arbeitsplatz? Hast du bereits ordentlich Eigenkapital? Dann kannst du dir das überlegen. Ansonsten warten bis mindestens diese Voraussetzungen erfüllt sind.

Für Vermietung an Dritte: Keine Ahnung, würde ich nicht machen, weil der Ärger mit Mietern einfach zu hoch und die Rendite ist mickrig, wenn man eine Wohnungsverwaltung beauftragt (wenn man sich den Ärger sparen möchte)

 

Ist es für mich sinnvoll zur Verbraucherzentrale zu gehen?

 

Unter Umständen ... die wissen aber unter Umständen auch nicht mehr als wir. Ich glaube eine Verbraucherzentrale ist vor allem dann sinnvoll, wenn man die Vertragskonditionen nicht richtig versteht oder sich auf Grund der hier vorhandenen Informationsflut überhaupt nicht mehr traut etwas zu tun.

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farbfarbrik

Riester -> drängt sich noch nicht auf, aber nicht wg Kindern, sondern weil Einkommen "noch" nicht wirklich attraktiv für Riester

 

Kannst du das einmal näher erklären?

 

Ich habe jetzt mal das von TO angenommene Gehalt genommen, da Bezahlung nach Tarif kommen wohl noch Weihnachts-/Urlaubsgeld dazu. Rechnet man das dann auf 13,5 Monatsgehälter hoch, komme ich auf ca. 47000€ Jahresgehalt.

 

Nach Lohntsteuertabelle komme ich auf folgende Werte (vereinfacht):

 

Bei 47000€ zu versteuerndes Gehalt: 11.539€ Lohnsteuer

Bei 45000€ zu versteuerndes Gehalt: 10.768€ Lohnsteuer

 

Habe eine Selbstbeteilung von 2000€ vorausgesetzt (ich weiß, das sind eigentlich ein bisschen weniger, spielt aber eine Nebenrolle).

 

Macht eine Steuerersparnis von 771€. Alleine dadurch eine Förderung von 38,55%. Dazu kommen ja noch die Zulagen. Und unter Berücksichtigung des Kinderwunsches in einiger Zeit erhöhen sich die staatlichen Zulagen ja noch (und die Steuerersparnis wird gemindert, aber in geringerem Umfang), sodass die Gesamtförderung noch steigt.

 

Berücksichtigt man noch die zu erwartenden Lohnsteigerungen, da Berufsanfänger, fällt die Förderquote durch Steuerersparnis noch höher aus.

 

Ich bin beileibe kein Fachmann in Sachen Riester, falls ich da einen Denkfehler drin habe, bitte ich um Aufklärung.

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etherial

Macht eine Steuerersparnis von 771€. Alleine dadurch eine Förderung von 38,55%. Dazu kommen ja noch die Zulagen. Und unter Berücksichtigung des Kinderwunsches in einiger Zeit erhöhen sich die staatlichen Zulagen ja noch (und die Steuerersparnis wird gemindert, aber in geringerem Umfang), sodass die Gesamtförderung noch steigt.

 

Bei Riester bekommst du das Maximum von beiden Werten:

- Steuerersparnis

- Zulagen

 

Die Zahlungsmodalitäten sind ausgesprochen kompliziert, sodass man diesen Zusammenhang nicht unmittelbar sieht. Im Steuerersparnisfall werden die Zulagen von der Steuerrückerstattung wieder abgezogen. Im anderen Fall erhälts du keine Steuerersparnis.

 

Eine Förderung von 38% scheint mir aber im Riesterfall annehmbar, aber nur dann wenn man bereit ist alle anderen Nachteile von Riester-Verträgen zu tragen (geringe Liquidität, geringe Produktauswahl, teure Produkte, unflexibel ...).

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boll

Bei 47000€ zu versteuerndes Gehalt: 11.539€ Lohnsteuer

Bei 45000€ zu versteuerndes Gehalt: 10.768€ Lohnsteuer

Es gibt einen Unterschied zwischen dem Jahresbrutto und dem zu versteuernden Einkommen. Das Jahresbrutto ist bei einem normalen Arbeitnehmer in aller Regel höher als das zu versteuernde Einkommen (zvE). Beim zvE werden - vereinfacht dargestellt - Werbungskosten und Sonderausgaben abgezogen. Hier sollte sich, wenn man nur die Pauschalen ansetzt und nicht KiSt-pflichtig ist, ein zvE von etwa 36.000 - 38.000€ ergeben. Die Einkommensteuer wird auf dieser Grundlage festgelegt.

 

Im Sticky zu den Richtlinien findet man einen bAV-Rechner (Stand 2012), mit dem man die Nettoaufwendungen und Förderquoten (für bAV und/oder Riester) recht gut kalkulieren kann. (Beachte: Bei Riester muss die Höhe der Zulage selbst ermittelt und entsprechend eingetragen werden. D.h. z.B. (!) wenn ich weniger als 4% meines rentenvers.pflichtigen Einkommens des Vorjahres in den Vertrag eingezahlt habe, muss die Zulage anteilig reduziert werden.)

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Minas

Ich klinke mich hier mal ein, da meine Fragen in eine ähnliche Richtung gehen.

 

Kopplung AV und Risikovorsorge grds. nicht ratsam. Rürup in deinem Fall vom Grenzsteuersatz her mMn auch nicht wirklich attraktiv. Würde eine SBU / oder SBU RLV Kombi vorziehen.

 

Riester -> drängt sich noch nicht auf, aber nicht wg Kindern, sondern weil Einkommen "noch" nicht wirklich attraktiv für Riester

Hat jemand eine Untersuchung ggf. durch Steuerberater parat, ab welchen Grenzsteuersatz/Einkommen sich Rürup und Riester wirklich lohnen?

 

Hat jemand Erfahrung/Infos zu einem guten Anbieter für die RiLV+ BUZ?

Unser "Berater" möchte mir diese Kombi die ganze Zeit ausreden und sagt es gibt keine guten Angebieter, die beides gut "können".

Die Kombi RiLV + BUZ als teilweise kostengünstigere Alternative zur SBU habe ich an verschiedenen Stellen gelesen.

Natürlich ist die RiLV Summe nicht hoch, aber besser als 0.

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polydeikes
Hat jemand eine Untersuchung ggf. durch Steuerberater parat, ab welchen Grenzsteuersatz/Einkommen sich Rürup und Riester wirklich lohnen?

 

@Antwort als Beispiel von face, auch wenn Frage von Minas

 

und

 

Kannst du das einmal näher erklären?

 

Boll hatte das ein mal sehr schön erklärt, finde aber den Thread auf die schnelle nicht.

 

Im Prinzip ist es so. Du bestimmst zunächst einen Sparaufwand für Altersvorsorge, in deinem Alter aber auch für Vermögensaufbau. Das funktioniert über eine ungefähre Hochrechnung der zu erwartenden Altersvorsorgelücke mit einer angenommenen Inflationsgröße. Will ich an dieser Stelle eh nicht weiter ausführen, das Thema ist kontrovers genug.

 

In jedem Fall landest du nach dem Schritt bei einer Größe für verfügbares Einkommen und für Altersvorsorge reserviertes Einkommen / zur Verfügung stehende Mittel.

 

Nehmen wir an, 100 Geldeinheiten stehen für die Altersvorsorge zur Verfügung. Nun gibt es zahlreiche Varianten der Altersvorsorge.

 

- lebenslange Rentenleistungen auf Versicherungsbasis mit geringer steuerlicher Belastung im Rentenalter (Lebensversicherung, Rentenversicherung etc.)

- lebenslange Rentenleistungen mit zusätzlichen Restriktionen da staatlich gefördert (Riester, bAV, Rürup), mit zusätzlichem Pfändungsschutz / Hartz 4 Schutz aber voller nachgelagerter Besteuerung

 

- private Vorsorge ex Versicherung ohne Absicherung des Langlebigkeitsrisikos

 

Ich bin Verfechter davon, einen guten Teil der Altersvorsorge als Absicherung des Langlebigkeitsrisikos zu planen. Wenigstens aber die ungefähre Lücke zwischen zu erwartender Rente und voraussichtlichen Fixkosten im Alter.

 

Nun kommt der springende Punkt bei den Fixkosten. Lebenshaltungskosten als Minimum sind für fast alle ähnlich, somit hat ein Akademiker mit gutem Einkommen bessere Chancen einen guten Teil davon bereits durch den Anspruch auf gesetzliche Rente zu decken. Fixkosten bilden aber den Lebensstil ab. Und der kann wahrlich sehr unterschiedlich ausfallen. Auch hier ist in deinem Alter eine Planung mehr Glaskugel denn das Papier wert, aber trotzdem ein Überschlag unverzichtbar.

 

Jedoch schränkt jeder Euro der in Langlebigkeitsabsicherung fließt die Flexibilität ein. Daher sollte man seine Altersvorsorge nie vollends auf einen einzigen Versicherungs- / Langlebigkeitsbaustein aufbauen. Staatlich geförderte Produkte sind noch wesentlich restriktiver durch zahlreiche Auflagen. Vollends auf staatlich geförderte Produkte kann nicht gut gehen. Liegt vor allem an dem riesigen Unterschied zwischen Brutto Rente und Netto Rente bei der bAV. Bei Riester daran, dass das Konzept im Normalfall gar nicht als "stand alone" Altersvorsorge gedacht ist (Fördergrenzen).

 

Siehe oben, wir haben 100 Geldeinheiten. Diese teilt man nun nach Vorlieben, Wissen und zu erwartenden Boni auf. Bei einem Berufsanfänger wie dir können gut und gern 50 % der 100 GE in eine Langlebigkeitsabsicherung ala Riester, Rürup, bAV fließen. Das liegt vor allem daran, dass bei dir die Gehaltsentwicklung noch mal wenigstens 50 % Luft nach oben hat, im schlimmsten Fall. Damit also später auch zusätzliche Mittel zur Verfügung stehen, um sich Flexibilität zurück zu kaufen.

 

Andererseits ist aber die Rentabilität eben dieser Produkte in deiner jetzigen Situation nur "gut", liegt am Grenzsteuersatz. Nehmen wir mal 40 % Förderquote. Bei noch 43 Jahren bis zur Rente ist das eine zusätzliche Rendite von gerade ein mal 1 % p.a. zzgl. Zinseszins. Wäre der Sparer 50 Jahre alt, ergäben sich auf 15 Jahre mehr als 2 % zusätzliche Rendite p.a. durch die Förderung. Ganz andere Konstellation.

 

Bei Riester macht die Konstellation aus Alter, Anspruch auf Zulagen und / oder Steuerersparnis und Zweckmäßigkeit des gewählten Produkts den wahren Unterschied.

 

Zudem nimmst du mit der Förderung wie gesagt Restriktionen in Kauf. Die Reihenfolge ist relativ simpel in der zu Grunde liegenden Akademiker Kategorie von 45-65.000 Euro Brutto.

 

1) bAV wenn gutes Angebot

2) Riester wenn keine Kinder oder Verringerung des Einkommens durch Ehepartner

3) Wenns denn sein muss Rürup

 

Rürup ist für junge Leute per Definition idiotisch. Man kann nur einen prozentualen Teil des Beitrags absetzen (zum noch geringen Grenzsteuersatz da jung), zahlt aber im Alter volle Steuern. Ist per Definition eine doppelte Besteuerung, wer es braucht ... Als Dankeschön für diese Konstellation kann man Rürup nicht kündigen, keinen wirklich soliden Hinterbliebenschutz vereinbaren und eine Beitragsfreistellung führt sehr schnell zu einem toten Vertrag.

 

Ob man die 100 Geldeinheiten jetzt in bspw. 40 bAV, 20 Riester, 40 sonstiges aufteilt oder wie auch immer ... das muss in einem echten Beratungsgespräch geklärt werden.

 

BTW: An Riester Bausparverträgen ist nichts schlechtes. An 1,6 % vs 1 % bei Abschlusskosten bei Strukturvertrieben sind halt 0,6 % schlecht ... und evtl das Produkt selbst. Aber das hat ja mit der Variante Riester Bausparer wenig zu tun.

 

...

 

 

Hat jemand Erfahrung/Infos zu einem guten Anbieter für die RiLV+ BUZ?

Unser "Berater" möchte mir diese Kombi die ganze Zeit ausreden und sagt es gibt keine guten Angebieter, die beides gut "können".

Die Kombi RiLV + BUZ als teilweise kostengünstigere Alternative zur SBU habe ich an verschiedenen Stellen gelesen.

Natürlich ist die RiLV Summe nicht hoch, aber besser als 0.

 

 

Das ist einfach das ständige wiederholen der nach wie vor unsinnigen Weisheiten von Stiftung Warentest, bzw. Finanztest in diesem Bereich. Einen Preis zu bewerten kriegen sie hin. Mit den Versicherungsbedingungen etc. haben sie es nicht so. Finanztest taugt zum negieren. Sprich Verkäufer bietet xyz an, xyz ist aber bei Finanztest sehr schlecht bewertet. Die Topprodukte bei Finanztest sind aber selten wirklich top, liegt einfach daran, dass solche Modellvergleiche nur Musterkunden erfassen, die mir als Versicherungsmakler höchstens 1-2-3 mal im Jahr begegnen. Aber eben nicht die Realität.

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boll

Boll hatte das ein mal sehr schön erklärt, finde aber den Thread auf die schnelle nicht.

Meinst du das hier?

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polydeikes

Jawohl.

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Minas

Hat jemand Erfahrung/Infos zu einem guten Anbieter für die RiLV+ BUZ?

Unser "Berater" möchte mir diese Kombi die ganze Zeit ausreden und sagt es gibt keine guten Angebieter, die beides gut "können".

Die Kombi RiLV + BUZ als teilweise kostengünstigere Alternative zur SBU habe ich an verschiedenen Stellen gelesen.

Natürlich ist die RiLV Summe nicht hoch, aber besser als 0.

 

 

Das ist einfach das ständige wiederholen der nach wie vor unsinnigen Weisheiten von Stiftung Warentest, bzw. Finanztest in diesem Bereich. Einen Preis zu bewerten kriegen sie hin. Mit den Versicherungsbedingungen etc. haben sie es nicht so. Finanztest taugt zum negieren. Sprich Verkäufer bietet xyz an, xyz ist aber bei Finanztest sehr schlecht bewertet. Die Topprodukte bei Finanztest sind aber selten wirklich top, liegt einfach daran, dass solche Modellvergleiche nur Musterkunden erfassen, die mir als Versicherungsmakler höchstens 1-2-3 mal im Jahr begegnen. Aber eben nicht die Realität.

Danke für die Erklärung und den Erläuterung zur Altersvorsorge.

Ist wirklich nicht einfach da überall durchzublicken...

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Dandy

Ich empfehle Dir für Riester Dein einbezahltes Kapital mal mit einem Zinsrechner mit Kapitalerhalt (Inflation, bspw 3%) und Zinseszins bis zur Rente auszurechnen und die entstandene Summe mal auf die Jahre Deiner statistischen Lebenserwartung zu verteilen. Im Zweifel gehe mal von optimistischen 20 Jahren aus. Vergleiche den errechneten Wert mit der garantierten (!) Rente und der nicht garantierten. Ich habe das gemacht und war entsetzt.

 

Mein Riestervertrag schafft nichtmal Kapitalerhalt meines eingezahlten Geldes, trotz Zulagen etc.

 

Es gibt hier im Forum eine Diskussion zu einer Rentenversicherung von Cosmos, die eine interessante Alternative zu sein scheint. Schau Dir das mal an.

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TaurusX

Ich empfehle Dir für Riester Dein einbezahltes Kapital mal mit einem Zinsrechner mit Kapitalerhalt (Inflation, bspw 3%) und Zinseszins bis zur Rente auszurechnen und die entstandene Summe mal auf die Jahre Deiner statistischen Lebenserwartung zu verteilen. Im Zweifel gehe mal von optimistischen 20 Jahren aus. Vergleiche den errechneten Wert mit der garantierten (!) Rente und der nicht garantierten. Ich habe das gemacht und war entsetzt.

 

Mein Riestervertrag schafft nichtmal Kapitalerhalt meines eingezahlten Geldes, trotz Zulagen etc.

 

Es gibt hier im Forum eine Diskussion zu einer Rentenversicherung von Cosmos, die eine interessante Alternative zu sein scheint. Schau Dir das mal an.

 

Das solltest du dann aber für jede Rentenversicherung tun und du wirst merken, das du bei allen RVs ziemlich alt werden musst, damit es sich für dich rechnet.

 

Da es aber eine Versicherung ist und nicht einfach nur eine Geldanlage, ist deine Betrachtung nicht vollständig, denn das Langlebigkeitsrisiko ist durch den

Versicherungsschutz gedeckt und dieser muss auch bezahlt werden. Nun ist aber 1+1 immer noch 2 von daher müssen eben viele das Risiko von wenigen

tragen, möglicherweise ist man aber selbst die Person, die 100+ wird und somit vom Gesamtkollektiv lebt bzw. finanziert wird.

 

Ist das gerecht ja, ich finde schon !

Ist es immer das was man will => das ist eine andere Frage.

 

Die Alternative ist meiner Meinung nach: Ich mach es ohne Rentenzahlung durch die Versicherung und hoffe das meine Kalkulation aufgeht und nicht mein Geld ausgeht,

weil ich doch zu alt geworden bin. Von daher - jede Medaille hat immer 2 Seiten, und will ich die Medaille haben, muss ich sie auch mit beiden Seiten nehmen.

 

Also entweder dauerhaft sicher kalkulierbar eine Rente , dafür möglicherweise ein Minusgeschäft bezogen auf die Einzahlungen/Guthaben.

Oder eben Selbstbestimmung ohne eine lebenslange Rentengarantie, mit einer möglicherweise nicht bis zum Lebensende reichenden Rente.

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Dandy

@TaurusX

Klar sollte man das mit jeder Rentenversicherung machen. Man denkt nur immer dass sich Riester aufgrund der Zulagen und Steuerersparnis auf jeden Fall lohnen muss. Da habe ich persönlich andere Erfahrungen machen müssen.

 

Was das Langlebigkeitsrisiko angeht, so sehe ich da kein Problem. Für die Versicherung spielt nur die durchschnittliche Lebenserwartung eine Rolle. Manche leben länger, manche kürzer. Das gleicht sich aus. Dieses bisschen Versicherungsmathematik lassen sie sich dafür fürstlich entlohnen.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Hi Dandy,

Dieses bisschen Versicherungsmathematik lassen sie sich dafür fürstlich entlohnen.

Definiere bitte "fürstlich" nach Möglichkeit etwas genauer.

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Fondsanleger1966

Nun möchte ich mich noch mit einer BU Versicherung absichern. Hierzu wurde mit von einem MLP Berater geraden das ich ja wenn ich BU werde weiterhin in die Rente einzahlen muss. Daher sollte ich es mit einer Rürup kombinieren ist das sinnvoll? (was ich bis jetzt gelesen habe nein) Was würdet ihr mir vorschlagen?

Wenn Du kein berufsbezogenes BU-Angebot hast, such Dir einen auf BU spezialisierten, versierten, seriösen Versicherungsfachmann. Finger weg von den üblichen Versicherungsverkäufern! Dafür ist die BU-Police zu wichtig. Bei gesundheitlichen Einschränkungen führt ohnehin kaum ein Weg an einen erfahrenen Versicherungsmakler (einen echten Makler, keinen umgangssprachlichen!) mit BU-Kompetenz herum, der anonyme Risikovoranfragen durchführen kann.

 

Außerdem rät er mir zu einer Riester Rente bei welcher ich aber die Gebühren überzogen finde. Ich denke das ich eine Riesterrente auch noch später abschließen kann, so wenn ich Kinder habe und es sich noch mehr lohnt. Außerdem halte ich aktuell persönlich nicht so viel davon. Ihr?

Lies Dir am besten mal diesen Beitrag durch: http://www.wertpapie...post__p__837518 und schau Dir den Thread an.

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Fondsanleger1966
die entstandene Summe mal auf die Jahre Deiner statistischen Lebenserwartung zu verteilen. Im Zweifel gehe mal von optimistischen 20 Jahren aus. Vergleiche den errechneten Wert mit der garantierten (!) Rente und der nicht garantierten. Ich habe das gemacht und war entsetzt.

:w00t: :w00t: :w00t: ... und ich bin entsetzt über solche Rechnungen. Optimistisch sind 20 Jahre weitere Lebenserwartung für einen Akademiker, der in ein paar Jahrzehnten mit 63, 65 oder 67 Jahren in den Ruhestand gehen will, wohl kaum: http://www.wertpapie...post__p__838277

 

Mein Riestervertrag schafft nichtmal Kapitalerhalt meines eingezahlten Geldes, trotz Zulagen etc.

Die Aufgabe eines Riestervertrages besteht auch nicht im Kapitalerhalt, sondern in einem möglichst weitgehenden Ausgleich der Kürzungen bei der gesetzlichen Rente! Damit Du wenigstens einen großen Teil (idealerweise: die gesamten) laufenden Ausgaben im Ruhestand durch eine lebenslange Rentenzahlung abgedeckt hast.

 

Es gibt hier im Forum eine Diskussion zu einer Rentenversicherung von Cosmos, die eine interessante Alternative zu sein scheint.

Nicht Alternative, sondern Ergänzung!

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Dandy
die entstandene Summe mal auf die Jahre Deiner statistischen Lebenserwartung zu verteilen. Im Zweifel gehe mal von optimistischen 20 Jahren aus. Vergleiche den errechneten Wert mit der garantierten (!) Rente und der nicht garantierten. Ich habe das gemacht und war entsetzt.

:w00t: :w00t: :w00t: ... und ich bin entsetzt über solche Rechnungen. Optimistisch sind 20 Jahre weitere Lebenserwartung für einen Akademiker, der in ein paar Jahrzehnten mit 63, 65 oder 67 Jahren in den Ruhestand gehen will, wohl kaum: http://www.wertpapie...post__p__838277

 

Das statistische Bundesamt geht von 85 Jahren für einen Mann aus. Bei positiver Entwicklung sind es 87 Jahre, bei einem heute Neugeborenen! Da sind bei einem Renteneintrittsalter von 67 für einen Mann 87 Jahre schon reichlich optimistisch (heute sind es bei Männern ca 15 Jahre Rentenbezugsdauer). Ob Akademiker oder nicht spielt doch keine Rolle - die Versicherung rechnet doch nur mit Durchschnittswerten, woraufhin sie ihre Prognosen für alle Versicherten machen. Einer bezieht länger, der andere kürzer. Ok, man kann sich persönlich, je nach Lebensumständen eine höhere oder niedrigere Lebenserwartung zuschreiben, ich wollte es aber nicht zu kompliziert machen.

 

Übrigens: Deinen Link konnte ich leider nicht öffnen. Ist der noch gültig?

 

Mein Riestervertrag schafft nichtmal Kapitalerhalt meines eingezahlten Geldes, trotz Zulagen etc.

 

 

Die Aufgabe eines Riestervertrages besteht auch nicht im Kapitalerhalt, sondern in einem möglichst weitgehenden Ausgleich der Kürzungen bei der gesetzlichen Rente! Damit Du wenigstens einen großen Teil (idealerweise: die gesamten) laufenden Ausgaben im Ruhestand durch eine lebenslange Rentenzahlung abgedeckt hast.

 

Ok, das ist aber meine Erwartung, sonst kann ich mein Geld auch anderweitig anlegen und im Alter verrenten (ok, ich weiß, Pfändungsschutz etc ...).

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Fondsanleger1966
· bearbeitet von Fondsanleger1966
bei einem heute Neugeborenen!

Neugeborene bekommen noch keine Rente. Relevant ist die weitere (=fernere) Lebenserwartung ab dem Rentenbeginn. Und Dein Link weist für Männer ab 65 Jahren eine weitere durchschnittliche Lebenserwartung von fast 25 Jahre aus (2060, L2).

 

Durchschnitt von 25 Jahre x 2 = ca. 50 Jahre weitere Lebenserwartung für diejenigen, die besonders lang leben (grobe Näherung).

 

Wenn man keine Rente vom Lebensversicherer will, sondern diese über Kapital selbst darstellt, muss das Kapital also für ca. 50 Jahre + Sicherheitszuschlag reichen. Und auch dann bleibt dann noch ein kleines Restrisiko, dass das Geld am Ende nicht reicht.

 

Ob Akademiker oder nicht spielt doch keine Rolle

Von wegen! Akademiker haben eine deutlich längere Lebenserwartung als der Bevölkerungsdurchschnitt.

 

die Versicherung rechnet doch nur mit Durchschnittswerten.

Aber nicht mit diesen! Sie müssen die Selbstselektion berücksichtigen: Wer für sich selbst ein besonders langes Leben erwartet, schließt häufiger eine Rentenversicherung ab (und diese dann tendenziell auch mit einem höheren Betrag, wenn möglich).

 

Übrigens: Deinen Link konnte ich leider nicht öffnen. Ist der noch gültig?

http://www.bib-demog...ungen_node.html > "Lebenserwartung" > Link Nr. 2 sowie "Bundesländervergleich" > Link Nr. 2

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Link zum Beitrag
Horst Schlämmer

 

http://www.bib-demog...ungen_node.html > "Lebenserwartung" > Link Nr. 2 sowie "Bundesländervergleich" > Link Nr. 2

 

Gut zu wissen. Ich werde dann mit 65 nach Baden-Württemberg ziehen.

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