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CareyMahoney

Unternehmenspleiten, Insolvenzen &Co

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CareyMahoney

Hallo zusammen,

 

 

man hört ja immer das Buy-Hold und passive Strategien am Besten für sehr lange Haltedauer für die Altersvorsorge sind.

 

Dabei ist mir aufgefallen das kaum auf Unternehmenspleiten und Insolvenzen eingegangen wird. Bei solch langen Haltedauern kann sich so ein Index enorm verändern und das wirkt sich natürlich auch auf die Performance aus.

 

 

Meine Fragen:

 

- Wie kann man Unternehmenspleiten und Insolvenzen eines Indizes bei der Berechnung der Performance mit einbeziehen ? Gibt es entsprechende Charts oder Seiten auf denen das gemacht wurde ?

- Kann man solche Insolvenzen bei ETF's vernachlässigen, da diese ja nur den Index repräsentieren und die entsprechenden Unternehmen dann ersetzt werden ?

- Wie muss man generell mit Unternehmenspleiten in Indizes bei der Berechnung der Performance bei einem passiven Depot ('ala Weltdepot') mit langen Haltedauern umgehen ?

 

Danke im Voraus!

 

Carey

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Kolle

Geht ein in einem Index gelistetes Unternehmen pleite, verändert das den Index.

 

Die Gefahr sehe bei bei Qualitätsindizes als gering an, das Unternehmen wird auch vor der Pleite wohl nur einen geringen Anteil des Index repräsentieren.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Das ein Unternehmen aus einem größeren Index plötzlich in die Insolvenz schlittert ist sehr unwahrscheinlich. Unternehmen denen es nachhaltig schlecht geht werden höchstwahrscheinlich längst vorher aus dem Index geflogen sein oder ein sehr geringes Gewicht darin entfalten. Wenn der Wert eines Unternehmens fällt oder es ganz ausfällt, wird der Index entsprechen des Gewichts des Unterhmehns auch leiden. Da es aber (hoffentlich) nicht so oft vorkommt und wenn dann (hoffentlich) nur ein Unternehmen betrifft, kann man dieses Risiko eigentlich in der Regel vernachlässigen. Es ist ja sogar gerade die Idee, mit einem ETF möglichst breit anzulegen und so gut zu streuen um einzelne Schwankungen ausgleichen zu können.

 

Es kommt natürlich auch ein wenig auf den ETF bzw. den Index an. Ein ETF auf zyprische Banken oder ukrainische Aktien sind was anderes als ein ETF auf den MSCI World oder S&P 500 oder sowas.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Nehmen wir der Einfachheit halber Aktien und Aktienindizes. Hier kannst Du nachlesen, wie z.B. der Indexanbieter MSCI bei diversen "Corporate Events" agiert, für deine Frage speziell S.25: Suspensions, Delisting and Bankruptcies. Ich würde vorher noch die Einleitung auf den S.4-5 lesen, damit du besser verstehst, was MSCI erreichen will. Ein passender Suchbegriffe für so etwas ist "index methodology" + Anbietername.

 

MSCI strives to maintain all companies and securities in its Equity Indices and products with the objective of reflecting, on a timely basis, the evolution of the underlying equity markets.

 

[...]

 

Of particular relevance in the design and maintenance of MSCI’s Corporate Events Methodology are the principles of replicability, consistency, continuity and minimizing turnover.

Das ist nun einmal das Funktionsprinzip: passives Abbilden, nicht mehr, nicht weniger. Allerdings hat das auch seine Grenze:

MSCI will remove from the MSCI Equity Indices as soon as practicable companies that file for bankruptcy or protection from their creditors and/or are suspended and for which a return to normal business activity and trading is unlikely in the near future. MSCI will treat in the same way companies that fail stock exchanges listing requirements with announcements of delisting from the stock exchanges.

 

MSCI will delete from the MSCI Equity Indices after 40 business days of suspension, where feasible, securities of companies facing financial difficulties (e.g., liquidity issues, debt repayment issues, companies under legal investigation, etc.) with at least two business days advance notice. Subsequently, if and when these securities resume normal trading, they may be considered as a potential addition to the MSCI Indices at the next scheduled Semi-Annual Index Review based on the rules described in the section 3.1 of the MSCI Global Investable Market Indices Methodology Book. In certain cases, when the financial situation of companies may not be transparent to the public, after 40 business days of suspension, MSCI may keep these companies longer in the Indices and may delete them at one of the following Index Reviews.

 

[...]

Bei der Aufnahme in Indizes hängt es vom Indexanbieter ab, wie stark z.B. auf eine gute Finanzberichterstattung, Insolvenznähe o.ä. geachtet wird. S&P ist da meines Wissens strenger als andere, weiß ich aber nur vom Hörensagen im Bezug auf US-Microcap-ETFs. Große Unternehmen, die sich überhaupt erst neu für Largecap-Indizes wie DAX oder S&P500 qualifizieren, müssen aber schon etliche weitere regulatorische Hürden genommen haben (staatliche, solche der Börsen, ...).

 

Aus z.B. dem S&P500 (500 US-Aktien) werden jedes Jahr etwa 20 Werte rausgenommen. Ein paar wegen Übernahmen, Fusionen oder Delisting von der Börse, ein paar erfüllen nicht mehr die allgemeinen Anforderungen und ein paar bedienen ihre Verbindlichkeiten nicht mehr korreket oder gehen auch juristisch insolvent. Zum Ausgleich wird wieder aufgefüllt, bis die 500 erreicht sind.

 

Die schlechte Performance eines "Pleitekandidaten" wird dem Index ganz normal zugerechnet, solange der Wert regulär darin vertreten ist. Genau wie die unerwartet gute Performance der nächsten Superstar-Aktie. Da brauchst Du insofern nichts rausrechnen/korrigieren, die historischen Indexentwicklungen enthalten all das. Wie ein Anbieter von (replizierenden) ETFs oder Indexfonds das handhabt ist eine andere Frage, ob er auch taggleich Werte rein/raus nimmt. Keine Ahnung.

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CareyMahoney

Vielen lieben Dank an alle Beteiligten für die Zeit und Mühe für die Antoworten :)

 

Hat mir sehr geholfen !! :)

 

 

Carey

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