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Wieso nicht aktive und passive Fonds?

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Hallo zusammen,

 

als ich mich hier angemeldet habe, hatte ich nur mein Wertpapier-Depot im Sinn - Aktien, aktive Aktienfonds, Unternehmensanleihen plus TG.

Dann habe ich einige Anregungen aufgenommen und mein Wertpapierdepot umstrukturiert. Schlecht gelaufene aktive Fonds gegen ETFs getauscht und Sparpläne neu strukturiert.

Ich habe weitergelesen. Und dabei ist mir klar geworden, dass zu einer Gesamtbetrachtung von Vermögen auch andere Anlageklassen gehören. Gewusst habe ich das freilich. Nur habe ich das nicht beziffert.

Also hab ich auch LV/RV und vermietete Immobilien berücksichtigt. Schließlich ergab die Vermögensstruktur ein ganz anderes Bild als die Struktur meines Wertpapier-TG/FG-Depots.

Im ersten Fall haben Aktienfonds einen Anteil von ca. 23%, im zweiten von ca.42%. Je nachdem von welcher Struktur ich ausgehe, komme ich also zu ganz anderen Bewertungen der verschiedenen Aussagen und Meinungen hier im Forum.

 

Ich habe hier weitergelesen über aktive Fonds und passive Fonds. Es gibt Stimmen für passiv und aktiv. Doch mir scheint, die Fraktion der Passiv-Vertreter ist größer. Und ich habe den Eindruck, dass hier Positionen vertreten werden: entweder oder.

Ich meine: sowohl als auch geht. Das Entweder-Oder versteh ich nicht. Wichtiger erscheint mir eine Gesamt-Vermögensbetrachtung.

 

Aber zurück zur Frage: Wieso nicht aktive und passive Fonds mischen?

Vielleicht mach ich ja einen Denkfehler.

Was meint Ihr?

 

Beste Grüße

voenixx

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Alaba
· bearbeitet von Alaba

Entscheidend ist, ob es einen aktiven Fonds gibt, der langfristig konstant seinen Index nach Kosten schlägt, und ob du diesen Fonds ex ante identifizieren kannst.

 

Falls ja: Warum nicht alles in diesen Fonds investieren?

Falls nein: Warum überhaupt in aktive Fonds investieren?

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Wichtiger erscheint mir eine Gesamt-Vermögensbetrachtung.

Das ist so oder so der erste sinnvolle Schritt. Am besten inklusive Humankapital (zumindest dessen Risiken, wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, ...) und Pension- und Rentenansprüchen (auch hier: zumindest bei der Risikotragfähigkeit berücksichtigen).

 

Aber zurück zur Frage: Wieso nicht aktive und passive Fonds mischen?

Natürlich geht das. Die Frage ist, ob es sich lohnt.

 

Google mal nach "core satellite alpha". Oder "core satellite portable alpha". Bei letzterem wird in der Regel mit long/short-Portfolios zusätzlich zu Indexanlagen gearbeitet, das ist aber im Privatkundenbereich eher unüblich. Kostet auch mehr.

 

Die Idee ist normalerweise, in den effizienteren Märkten/Segmenten passiv anzulegen, und aktive Manager oder aktives Selbstanlegen für ineffizientere Bereiche (zB EM Smallcaps) zu nehmen. Der Haken: diese Bereiche sind teurer (Rechercheaufwand, Transaktionskosten, ...). Und durch dieses Kostenproblem ist leider auch in den ineffizienteren Bereichen die Netto-Gewinnerquote nicht herausragend besser als in den effizienteren. Gemessen an einem Faktormodell, rollierend, ohne Survivorship Bias usw. Und wir stehen vor dem üblichen Problem, die Gewinnerfonds im Voraus zu erkennen.

 

Aktive Fonds können aber unabhängig davon sinnvoll sein, wenn es für ein gewünschtes Segment/eine Strategie (zB Frontiermärkte Value) schlicht keine andere Anlagemöglichkeit gibt - sofern die Kosten gering genug sind, dass es sich lohnt.

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Investor93

Es gibt Stimmen für passiv und aktiv.

Geldanlegen ist keine exakte Wissenschaft, in der es nur einen richtigen Weg gibt.

In den Diskussionen lernt man aber, auf was man achten sollte und welche Stärken und Schwächen die verschiedenen Anlageformen haben können.

Doch mir scheint, die Fraktion der Passiv-Vertreter ist größer.

Hier geht es nicht um das Wohl aller, sondern um Dein Wohl bzw. das Wohl Deiner Ersparnisse.

Also geht es nicht um eine Mehrheitsentscheidung des Forums sondern um Deine Entscheidung für Deine Vermögensanlage.

Ich meine: sowohl als auch geht. Das Entweder-Oder versteh ich nicht. Wichtiger erscheint mir eine Gesamt-Vermögensbetrachtung.

Wieso nicht aktive und passive Fonds mischen?

Dann mische doch einfach, wenn es Dir sinnvoll erscheint. Das ist keine Straftat!

 

Investor93

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Rubberduck

Dann mische doch einfach, wenn es Dir sinnvoll erscheint. Das ist keine Straftat!

 

Das Problem ist halt manchmal die Auswahl. Und steuerlich einfach ist bei kleinen Depots kein Fehler.

 

Aber hier auch klare Ansage: Für USA LC muss man weder in Einzelaktien, noch in aktive Fonds.

 

 

 

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troi65

 

Aber hier auch klare Ansage: Für USA LC muss man weder in Einzelaktien, noch in aktive Fonds.

 

 

 

Warum so bescheiden ?

Warum sollte dies für Europa/den Euroraum ( von mir aus mit dem Zusatz LC ) anders sein ?

Kann auch "hierfür" keinen Mehrwert aktiver Fonds erkennen.

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voenixx

eine Mischung hab ich allein deshalb, weil ich noch einige aktive Fonds von vor 2009 habe, die zu verkaufen sich aus meiner heutigen Sicht nicht lohnt. Meine Sparpläne sind mittlerweile komplett passiv. Da hab ich hier im Forum von Euch einiges gelernt.

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troi65
· bearbeitet von troi65

eine Mischung hab ich allein deshalb, weil ich noch einige aktive Fonds von vor 2009 habe, die zu verkaufen sich aus meiner heutigen Sicht nicht lohnt.

 

Diese Konstellation wird selbst im Forum überwiegend durchgewunken.

Für mich ist es aber keine Frage , dass für das Festhalten an einem aktiven Fonds die Abgeltungssteuer kein ausschließliches Kriterium sein kann.

 

Ein aktiver Fonds unterliegt m.E." per se" der ständigen Beobachtung, ob er noch was taugt.

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etherial

eine Mischung hab ich allein deshalb, weil ich noch einige aktive Fonds von vor 2009 habe, die zu verkaufen sich aus meiner heutigen Sicht nicht lohnt.

 

Ich denke mal, dass das eine sehr sinnvolle Begründung für Mischen ist, ansonsten würde ich auf Alaba verweisen.

 

Wenn die Underperformance der aktiven Fonds den Steuervorteil überwiegt, solltest du dir auch überlegen ob du die Fonds doch veräußerst.

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voenixx

stimme zu; habe im letzten Jahr dann abgeltungsfreie verkauft; da hatte ich leider zu lange nicht hingeguckt.

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voenixx

eine Mischung hab ich allein deshalb, weil ich noch einige aktive Fonds von vor 2009 habe, die zu verkaufen sich aus meiner heutigen Sicht nicht lohnt.

 

Diese Konstellation wird selbst im Forum überwiegend durchgewunken.

Für mich is tes aber keine Frage , dass für das Festhalten an einem aktiven Fonds die Abgeltungssteuer kein ausschließliches Kriterium sein kann.

 

Ein aktiver Fonds unterliegt m.E." per se" der ständigen Beobachtung, ob er noch was taugt.

 

das ist ein Grund, weshalb ich jetzt passiv(er) investiert bin

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Rubberduck

Warum so bescheiden ?

Warum sollte dies für Europa/den Euroraum ( von mir aus mit dem Zusatz LC ) anders sein ?

Kann auch "hierfür" keinen Mehrwert aktiver Fonds erkennen.

 

thumbsup.gif

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voenixx
Wichtiger erscheint mir eine Gesamt-Vermögensbetrachtung.

Das ist so oder so der erste sinnvolle Schritt. Am besten inklusive Humankapital (zumindest dessen Risiken, wie Arbeitslosigkeit, Krankheit, ...) und Pension- und Rentenansprüchen (auch hier: zumindest bei der Risikotragfähigkeit berücksichtigen).

 

Aber zurück zur Frage: Wieso nicht aktive und passive Fonds mischen?

Natürlich geht das. Die Frage ist, ob es sich lohnt.

 

Google mal nach "core satellite alpha". Oder "core satellite portable alpha". Bei letzterem wird in der Regel mit long/short-Portfolios zusätzlich zu Indexanlagen gearbeitet, das ist aber im Privatkundenbereich eher unüblich. Kostet auch mehr.

 

Die Idee ist normalerweise, in den effizienteren Märkten/Segmenten passiv anzulegen, und aktive Manager oder aktives Selbstanlegen für ineffizientere Bereiche (zB EM Smallcaps) zu nehmen. Der Haken: diese Bereiche sind teurer (Rechercheaufwand, Transaktionskosten, ...). Und durch dieses Kostenproblem ist leider auch in den ineffizienteren Bereichen die Netto-Gewinnerquote nicht herausragend besser als in den effizienteren. Gemessen an einem Faktormodell, rollierend, ohne Survivorship Bias usw. Und wir stehen vor dem üblichen Problem, die Gewinnerfonds im Voraus zu erkennen.

 

Aktive Fonds können aber unabhängig davon trotzdem sinnvoll sein, wenn es für ein gewünschtes Segment/eine Strategie (zB Frontiermärkte Value) schlicht keine andere Anlagemöglichkeit gibt - sofern die Kosten gering genug sind, dass es sich lohnt.

 

ähnliche Gedanken hab ich mir wohl gemacht; bei meinem Comstage-EM-ETF, der hier immer wieder empfohlen wird, komm ich z.B. ins Grübeln, wenn ich mir aktive angucke ...Je nach Markt-Segment könnte also ein aktiver Fonds besser sein - weil da Menschen mit Köpfchen gucken, bewerten und entscheiden?

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Alwin
· bearbeitet von Alwin

Entscheidend ist, ob es einen aktiven Fonds gibt, der langfristig konstant seinen Index nach Kosten schlägt, und ob du diesen Fonds ex ante identifizieren kannst.

 

Falls ja: Warum nicht alles in diesen Fonds investieren?

Falls nein: Warum überhaupt in aktive Fonds investieren?

 

Genau so würde ich das auch sehen und begründen.

 

Trotzdem gibt es auch (sehr) namhafte Gegenstimmen unter den Befürwortern des passiven Investierens. Ich zitiere hier mal aus der Bibel von Burton G. Malkiel (mein Link, siehe dort S. 406):

 

If you do want to pick stocks yourself, I strongly suggest a mixed strategy: Index the core of your protfolio, and try the stock-picking game for the money you can afford to put at somewhat higher risk. If the main part of your retirement funds is broadly indexed and your stocks are diversified with bonds and real estate, you can safely take a flyer on some individual stocks, knowing that your basic nest egg is reasonably secure.

 

Anschließend gibt er sogar noch ein paar Tipps, welche Aktien er übergewichten würde... ;)

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Alaba
· bearbeitet von Alaba

Die Empfehlung klingt für mich eher so, dass der Leser Stockpicking nur mit ein bisschen Spielgeld betreiben und nicht sein gesamtes Vermögen verzocken soll. Ich würde hier aber auch nochmal zwischen Direktinvestments, die ihre Berechtigung haben, und aktiven Fonds unterscheiden.

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Alwin

Die Empfehlung klingt für mich eher so, dass der Leser Stockpicking nur mit ein bisschen Spielgeld betreiben und nicht sein gesamtes Vermögen verzocken soll. Ich würde hier aber auch nochmal zwischen Direktinvestments, die ihre Berechtigung haben, und aktiven Fonds unterscheiden.

 

Ja, in die Richtung geht es in der Tat. Bei Einzelinvestments geht es ihm darum, den menschlichen Spieltrieb mit möglichst geringem Einsatz zu bedienen:

 

For all its hazards, picking individual stocks is a fascinating game. My rules do, I believe, tilt the odds in your favor while protecting you from the excessive risk involved in high-multiple stocks. But if you choose this course, remember that a large number of other investors - including the pros - are trying to play the same game. And the odds of anyone's consistently beating the markets are pretty slim. Nevertheless, for many of us, trying to outguess the market is a game that is much too much fun to give up.

 

Andererseits schlägt er vor, einen "semi-aktiven" Eingriff bei der Gewichtung der einzelnen Märkte zu probieren. Das meint er wohl - im Gegensatz zu der ersten Passage - wirklich ernst; allerdings empfiehlt er zur Umsetzung keine aktiven Fonds oder Einzelinvestments, sondern Indexfonds:

 

Even if you use index funds for all your investments, you might choose to alter the weights of various portfolio components in an attempt to enhance returns. One adjustment that I make in my own indexed portfolio is to overweight China reative to its weight in the world index benchmark. I do so because I believe that China gets too low a weight relative to its economic importance. Certain peculiarities about China's stock markets lead to China's being underweighted both in emerging-markets index funds and in total world indexes.

 

[...]

 

I am, however, true to my indexing beliefs and think the best way to do it is to buy a broad-based index fund of Chinese companies.

 

Offen gesagt, kenne ich trotzdem niemanden, der das so macht.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Je nach Markt-Segment könnte also ein aktiver Fonds besser sein - weil da Menschen mit Köpfchen gucken, bewerten und entscheiden?

Die Chancen auf risikoadjustierte Outperformance durch aktives Management sind in ineffizienteren Marktsegmenten größer - brutto. In der Praxis haben wir das erwähnte Problem:

 

srYC8sq.png

 

(Quelle) Je kleiner das Perzentil, desto besser innerhalb der Vergleichsgruppe. Die aktiven Fonds waren in den EM in den letzten 10 oder 15 Jahren sogar schlechter als in den Industrieländern, hier im Vergleich zu den passiven DFA-Fonds. Und am allerschlechtesten ausgerechnet bei EM-Smallcaps! In einer rollierenden Regression von Fonds mit einem EM-Faktormodell kommt das gleiche raus. Ähnlich viel Alpha oder Nicht-Alpha netto (für den Anleger) wie anderswo auch, jedenfalls nicht systematisch mehr. Wer selber rechnen will: Jason Hyo von Research Affiliates (u.a. RAFI) bietet die EM-Faktorrenditen in USD bis Mitte 2011 zum Download an. Allerdings ist die Datenqualität fragwürdig.

 

Warum ist das so? Ich denke Kosten, Kosten, Kosten:

 

It is often alleged that in “less efficient” markets, investment managers can provide investors with superior returns. But the CMH [= Cost Matters Hypothesis] shows not only why that can’t be so, but why the reverse is true. Consider the logic: Mutual fund expense ratios and portfolio transaction costs are lower in the most efficient segments of the market, and higher in its least efficient segments. Therefore in the efficient large-cap sector, if the smartest (or luckiest) investor can beat that market segment by two percentage points annually, then the dumbest (or unluckiest) must lose by two percentage points. If the costs of large-cap funds average 1 ½ percentage points per year, then the winner wins by ½ percentage points net and the loser loses by 3 ½ percentage points net.

 

Now let’s assume that in the less efficient small cap sector the winner can win by twice as much, say, four percentage points, with the loser inevitably losing by the same amount. But with fund costs of, say, 3 percentage points in this segment, the winner tops the segment return by just 1 percentage point and the loser falls fully 7 percentage points behind. Inefficient markets, may create the opportunity to win by a larger margin, but they are inevitably accompanied by the equal opportunity to lose by a larger margin as well. The higher costs incurred in such markets increase disproportionately the penalties of failure.

Wenn man die Gewinnerfonds erwischt ist das natürlich egal. Trotzdem ist besser die erste Regel für aktive Fonds: Billig müssen sie sein.

[Malkiel]

 

Offen gesagt, kenne ich trotzdem niemanden, der das so macht.

BIP-Gewichtung, ick hör' dir trapsen. whistling.gifwink.gifAllerdings ist auch das nicht so einfach.

 

Sofern nicht mit fixer Gewichtung läuft das unter dem Namen "Global Tactical Asset Allocation" (GTAA). Oder "Global Macro" bei den Hedgefonds. Diese exklusiven Markettiming-Hedgefonds sind aber auch nicht wirklich "der Bringer". Dazu eine Grafik aus einen anderen Thread: was wäre inflationsbereinigt aus 100€ Startkapital bei Einmalanlage von Datum X bis 31.10.2013 geworden? grau = Global-Macro/GTAA, orange=passives Depot mit fixer/statischer Portfolioaufteilung und ähnlicher Zielsetzung (starke Drawdowns/Crashs minimieren):

 

I9FR8Ys.png

Datenquelle für die Hedgefondsindizes, zum Download kostenlose Registrierung nötig. MSCI-Daten sind gross return - net wäre zwar für Kleinanleger realistischer, aber wer seine Millionen in diese Hedgefonds investieren kann, der könnte wohl auch steuergünstig Einzelwerte kaufen. Was soll's ... tongue.gif

 

Anderes Beispiel: GMO, das sind die mit den berühmten 7-Jahres-Renditeprognosen. Jeremy Grantham, James Montier und so. Klingt alles einleuchtend, was die in ihren PDFs schreiben. Welche Märkte überbewertet sind, welche nicht, wo langfristig aus fundamentaler Sicht mehr Rendite zu erwarten ist, was sie so in Interviews erzählen usw. Und die Prognosen haben meist die richtige Tendenz. Nur ist auch hier wieder der Unterschied zwischen Theorie/Anspruch (Outperformance) und Praxis das Problem:

 

nTW64DM.png

(Quelle, habe den erstbesten GMO-Fonds mit "International" aus der Suche dort genommen)

Pro Monat im Schnitt -0,22% Netto-Underperformance über 24 Jahre, im Vergleich zu einer Aufteilung der Industrieländer nach Marktkapitalisierung + fixem Tilt zu Smallcaps und Value. Statistisch signifikant (t-stat < -2,0) und mit gutem R^2 von 0,9. Das muss man erstmal hinkriegen, Kosten hin oder her. rolleyes.gif

 

Das Ganze rollierend mit 3-Jahres-Anlageperioden - die lila Linie mit rechter Skala ist das monatliche Alpha (= risikoadjustierte Out-/Underperformance):

1aWncrj.png

Glück hatten nur die Anleger, die ca. 1990 oder 2003 für je 3-4 Jahre eingestiegen waren.

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Draak

Diese Konstellation wird selbst im Forum überwiegend durchgewunken.

Für mich is tes aber keine Frage , dass für das Festhalten an einem aktiven Fonds die Abgeltungssteuer kein ausschließliches Kriterium sein kann.

 

Ein aktiver Fonds unterliegt m.E." per se" der ständigen Beobachtung, ob er noch was taugt.

 

das ist ein Grund, weshalb ich jetzt passiv(er) investiert bin

Ich würde mich freuen, mit einem Investmentschwank aus meinem Leben zu deiner Verwirrung beitragen zu können.;)

Du hast ja vor, Sparpläne laufen zu lassen. Vergleiche also ausnahmsweise keine Charts und Prozentzahlen, sondern vergleiche die Wertenwicklungen von Sparplänen. Google spuckt ein paar Fondssparplanrechner aus.

 

Ich selbst habe den ACM international Health Care im Depot, weil ich vor einigen Jahren überlegt hatte, dass bei den alternden Industriegesellschaften der Gesundheitssektor langfristig ein gutes Investment wäre. Nun ja. Der Fonds hat sich verglichen mit dem restlichen Depot als ziemlicher Rohrkrepierer erwiesen. Ich konnte den irgendwann so wenig leiden, dass ich sogar den Sparplan ausgesetzt habe. Seit 2011/2012 ist er aber plötzlich nach oben gejagt, als wäre der Leibhaftige hinter ihm her und hat einige meiner über die Jahre sehr gut gelaufenen Sparplanfonds total im Regen stehen lassen.

 

Wenn man die Charts vom Carmginac Investissement und dem ACM von 2005 bis heute übereinander legt, dann sieht der ACM echt bescheiden aus. Vergleicht man allerdings die Sparpläne, dann war der ACM die bessere Wahl.

Deshalb kann eine Core Satellite Strategie durchaus sinnvoll sein. Und ein auf den ersten Blick schlecht gelaufener Fonds kann der Depothero werden, wenn er einen guten Verlauf bezügl. deiner Einzahlungen hatte. Da kann dann ein einziger Fonds mehrere Fehlgriffe kompensieren.

 

Ob aktiv oder passiv besser läuft ist Zufall. Es muss auch nicht aktiv dauerhaft passiv schlagen, was ja hier immer als empirisch unwahrscheinlich aufgeführt wird. Da reicht eine "aktive" Überperformance "irgendwann" gegen Ende der Anspardauer damit man damit besser fährt. Umgekehrt gilt das Gleiche.

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk
Ich selbst habe den ACM international Health Care im Depot,

pfSGWyp.png

(Quelle)

 

Leider hat sich der "Zufall" bei deinem Sparplan aber negativ für dich gewirkt.

 

Außerdem: breiter Fonds (Carmignac) <> konzentrierter Branchenfonds?

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Draak

Entscheidend ist, ob es einen aktiven Fonds gibt, der langfristig konstant seinen Index nach Kosten schlägt, und ob du diesen Fonds ex ante identifizieren kannst.

Nein. Das muss er gar nicht konstant tun. Entscheidend ist, welcher von beiden am Ende der Anspardauer die Nase vorn hat. Und das wiederum kann sich bei Einmalanlagen und Sparplänen nochmal deutlich unterscheiden.

 

Es wird dir teilweise sogar ex post schwer fallen, den besseren Verlauf eines Sparplans rein optisch anhand des Chartvergleichs zu erkennen.

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chart
Da reicht eine "aktive" Überperformance "irgendwann" gegen Ende der Anspardauer damit man damit besser fährt.

 

Es gibt sogar ein Buch was auch diese Aussage trifft.

Wenn ich mich noch recht ereinnere ist dort die Rede von, dass man sich 5 verschiedene aktive Branchenfonds suchen soll und diese soll man dann langfristig besparen, 20 und mehr Jahre. Es reicht dann aus wenn 1-2 Fonds gegen Ende der Ansparzeit nach oben schießen. Die kompensieren dann alles und noch viel mehr.

Das Problem was ich sehe ist, woher weiß man welcher Fonds explodieren könnte? Dann die Psyche, wer hält es durch das die 5 Fonds in seinem Depot 10-15 Jahre oder länger vor sich hindümpeln und vielleicht auch mal negativ sind. Dann weiß man immer noch nicht, ob wenigsten ein Fonds bald richtig nach oben geht.

In der Theorie leicht umsetzbar, in der Praxis sieht es anders aus.

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Draak

 

Leider hat der "Zufall" bei deinem Sparplan negativ für dich gewirkt.

 

Außerdem: breiter Fonds (Carmignac) <> konzentrierter Branchenfonds?

Ja. Recht haste. Zufall ;-)

 

Ich hatte nur einen gut gelaufenen meiner Sparplanfonds (250% Gewinn 2005 bis 2014) mit einem vermeintlich schlecht gelaufenen (175% Gewinn 2005 bis 2014) verglichen, um zu zeigen, dass man sich bei Sparplänen auch gewaltig täuschen kann. Einfach, um die Verwirrung komplett zu machen.:lol:

 

 

 

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lurklurk
· bearbeitet von lurklurk

Bei einem Sparplan ist besonders schön, wenn man in den Anfangsjahren günstig einkauft, um dann in den letzten Jahren einen rasanten Anstieg zu erleben. Wenn bereits viel Vermögen eingezahlt ist. Das stimmt, gilt aber für alle Sparpläne, ist erstmal unabhängig von aktiven oder passiven Fonds.

 

Eine Konzentration ist ja nicht verkehrt, z.B. auf eine eine bestimmte Branche, ein Land oder den absoluten Gewinnerfonds des Jahres 2020. Ob mit dem ganzen Geld oder per "Core/Satellite". Aber es sollte doch eine gute Wahrscheinlichkeit geben, richtig zu liegen.

 

Deine Beschreibung funktioniert gut, falls der Fonds ABC zum Ende der Sparperiode ein "Superstar" wird. Das ist eine berechtigte Kritik von dir an zu allgemeinen Aussagen. Nur: wenn Fonds ABC schon bisher nicht konstant/dauerhaft ein Alpha liefert, oder zumindest genau genug vorhersehbar, für bestimmte Perioden von Datum X bis Y; dann ist es doch tatsächlich Zufall, Glücksspiel, ob er das in der Zukunft schafft? Leider keines mit 50/50-Gewinnchance (u.a. kostenbedingt).

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Draak
Da reicht eine "aktive" Überperformance "irgendwann" gegen Ende der Anspardauer damit man damit besser fährt.

 

Es gibt sogar ein Buch was auch diese Aussage trifft.

Wenn ich mich noch recht ereinnere ist dort die Rede von, dass man sich 5 verschiedene aktive Branchenfonds suchen soll und diese soll man dann langfristig besparen, 20 und mehr Jahre. Es reicht dann aus wenn 1-2 Fonds gegen Ende der Ansparzeit nach oben schießen. Die kompensieren dann alles und noch viel mehr.

Das Problem was ich sehe ist, woher weiß man welcher Fonds explodieren könnte? Dann die Psyche, wer hält es durch das die 5 Fonds in seinem Depot 10-15 Jahre oder länger vor sich hindümpeln und vielleicht auch mal negativ sind. Dann weiß man immer noch nicht, ob wenigsten ein Fonds bald richtig nach oben geht.

In der Theorie leicht umsetzbar, in der Praxis sieht es anders aus.

Meist fällt es einem erst wie Schuppen aus den Haaren, wenn man die Zahlen im eigenen Depot sieht. Da wundert man sich dann, warum bei gleichen Einzahlungen plötzlich das Sorgenkind des Depots weit vorn liegt.

 

Sparpläne dämpfen das Risiko hoher Volatilität während der Ansparphase. Ob man mit 5 Fonds einen Überflieger dabei hat, weiß ich nicht. Ich kann ja nicht mal ex post anhand von Chartvergleichen sagen, welcher Fonds als Sparplan am besten gelaufen wäre, ohne das genau nachzurechnen. In der Praxis würde ich aber auch eher zu einer breiter gestreuten Variante tendieren. Oder Core Satellite.

 

Ein Dümpelfonds macht als Sparplan noch keine negative Rendite auch wenn er nicht explodiert. Dafür müsste man schon verkaufen, wenn er gerade unter den durchschnittlichen Einkaufspreis gefallen ist.

 

Ich habe den Sparplanvergleich auch nur angeführt, weil ich es immer wieder erstaunlich finde, dass es so offensichtlich ein ETF-Weltportfolio sein muss, weil alles andere risikoadjustiert Unsinn ist. Für mich ist das Risiko nur abhängig von der Investitionszeit. Je weiter der Entnahmezeitpunkt entfernt ist, umso riskanter sind Anlagen mit niedriger Renditeerwartung (trotz niedriger Vola).

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GoGi

Für mich ist das Risiko nur abhängig von der Investitionszeit. Je weiter der Entnahmezeitpunkt entfernt ist, umso riskanter sind Anlagen mit niedriger Renditeerwartung (trotz niedriger Vola).

Kannst du das genau erklären, was hier gemeint ist?

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