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Sebastian83

Hallo,

 

bin zurzeit am überlegen eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen bin aber unsicher ob es überhaupt möglich ist bzw. sich für mich lohnt.

Bin 31, habe etwas zu hohen Blutdruck (gut kontrolliert) und bin was wohl schlimmer ist zurzeit in psychotherapeutischer Behandlung (Angststörung). Arbeite in IT Bereich, musste aus privaten anderen Gründen mein Studium beenden, aber versuche zurzeit noch mein Abschluss nachzuholen, falls das wichtig ist.

Hab ich überhaupt die Chance auf eine Versicherung? Eine Risiko Leben habe ich damals mit Risikoaufschlägen bekommen.

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profi
· bearbeitet von profi

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polydeikes

Der Bluthochdruck ist in Abhängigkeit vom Grund / Diagnosen / Behandlungen versicherbar. Ggf. kann es zu einem Risikozuschlag führen, wäre die Aktenlage zu prüfen.

 

Die noch nicht abgeschlossene psychotherapeutische Behandung wird entweder nicht versicherbar oder nur mit erheblichem Risikoaufschlag versicherbar sein. Es gibt zwar die Option auf Tarife mit entsprechend reduzierter Gesundheitsprüfung wo auch dieser Fall potentiell versicherbar wäre, würde ich aber von absehen.

 

Die aus meiner Sicht sinnvollste Variante wäre, die psychotherapeutische Behandlung zu Ende zu bringen (wie lange es auch dauert), die Behandlung klar abzuschießen (macht der Hausarzt / Psychotherapeut), die Aktenlage und Abrechnung des Psychotherapeuten zu prüfen, 1-2 Jahre zu warten und dann mit sauberer Aktenlage in Risikovoranfragen zu gehen.

 

Es sollte sich bei klar abgeschlossener Behandlung die Möglichkeit ergeben auch ein gutes Bedingungswerk zu bekommen, vorbehaltlich der jeweiligen Details.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Hallo,

ergänzend zu den bisherigen Beiträgen kann es sinnvoll sein,sich mit dem derzeitigen Status Quo auch über alternative Optionen Gedanken zu machen,zumindest solange,bis der Gesundheitszustand den Abschluss einer regulären BU zu akzeptablen Konditionen zulässt.

Denn auch für die hier bereits angerissenen BU-Aktionen mit verkürzten und/oder vereinfachten Gesundheitsfragen dürfte es nicht langen,da dort Stand heute auch psychische Erkrankungen abgefragt werden.Stellt demnach auch keine sinnvolle Option dar.

Auch nicht optimal,aber immerhin versicherbar wäre im Moment eine Kombination aus

-Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen (Tagessatz maximal 20€,allerdings auch mit Einschränkungen)

-Pflegezusatzversicherung über einen Pflege-Bahr-Tarif

-sowie einer Unfallversicherung

Das ist keinesfalls die Ideallösung,sollte aber mit einem Berater (so vorhanden) als Alternative abgeklopft werden.

 

Ansonsten kann man(n) von hier aus erst einmal nur gute Besserung wünschen!

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polydeikes

Guter Einwand von Matthew. Hatte mich bei der Antwort auf die Frage mit der BU konzentriert und vergessen über den Tellerrand zu schauen. Matthews Optionen sind absolut richtig und sollten einmal unabhängig von der BU Problematik geprüft werden.

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Sapine

Mal ohne die Versicherungsbrille...

 

Psychische Erkrankungen sind schwer zu behandeln und der persönliche Fokus sollte darauf liegen wie man die Erkrankung erfolgreich übersteht oder falls sie nicht zu heilen ist, wie man sich damit so arrangieren kann, dass sie das tägliche Leben nicht zu stark beeinflusst. Dies führt nicht nur zu einer höheren persönlichen Lebensqualität sondern auch zur dauerhaften beruflichen Belastbarkeit. Das wäre meines Erachtens der beste Schutz den man sich selbst erarbeiten kann gegen eine spätere Berufsunfähigkeit aus dieser Ecke.

 

Politisch kann man nur bedauern, wie unsere Politiker die Sozialsysteme durchlöchern und manche sich nicht mehr absichern können. Solidargemeinschaft ade.

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polydeikes

Wo du Recht hast, hast du Recht ... :thumbsup:

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Sebastian83

Danke für die guten Tipps !

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Philipp_

Auch nicht optimal,aber immerhin versicherbar wäre im Moment eine Kombination aus

-Krankentagegeld ohne Gesundheitsfragen (Tagessatz maximal 20€,allerdings auch mit Einschränkungen)

-Pflegezusatzversicherung über einen Pflege-Bahr-Tarif

-sowie einer Unfallversicherung

 

Vielen, vielen Dank für die Liste, ich habe genau das gleiche Problem und werde genau so vorgehen!

 

Aber warum Pflege-Bahr? Dadurch, dass keine Gesundheitsprüfung statt findet, werden sich viele kranke Leute versichern, so dass die Beiträge absehbar stark ansteigen werden, sagte Finanztest. Ungeförderte Tarife wurden eher empfohlen. Finanztest hat natürlich nicht immer recht, aber in diesem Fall macht die Argumentation Sinn, oder?

 

Danke, Philipp

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Matthew Pryor

Finanztest hat dahingehend recht,dass für den Personenkreis,der in ungeförderten Tarifen uneingeschränkt versicherbar ist,diese ohne wenn und aber empfehlenswerter sind als die am Markt befindlichen Pflege-Bahr-Angebote.

Versuche mal,mit den von dem TO beschriebenen "Einschränkungen" einen ungeförderten Tarif ohne Zuschläge/Ausschlüsse/et al. policiert zu bekommen.Daher die skizzierte Ausweichmöglichkeit auf geförderte Tarife,bedingt durch den Kontrahierungszwang für die Versicherer.

Wenn du andere Möglichkeiten hast:Um so besser.

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Philipp_
· bearbeitet von Philipp_

Danke für die Antwort!

Ich selber habe die Vigo und den Münchner Verein gefunden, die Pflegetagesgeldversicherungen auch an Leute mit psychischen Erkrankungen verkauft. Die Vigo verwehrt einem nur das Demenzgeld, nicht aber die normale Absicherung. Beim Münchner Verein steht hier, dass nicht nach psychischen Krankheiten außer Demenz gefragt wird. Muss natürlich nicht aktuell sein.

 

Gibt es für KTG trotz psychischer Erkrankung typische Anlaufstellen außer HM, auch gern mit Ausschlüssen?

 

VG, Philipp

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Matthew Pryor

Es ist ja nicht so,dass ein psychisches Leiden dem anderen gleicht.Gleiche Krankheitsbilder können unterschiedliche Verläufe nehmen oder mehr oder weniger schwach ausgeprägt sein,woraus sich eine mehr oder minder große Chance zur Therapierbarkeit ergibt,um ein Beispiel zu benennen.Daher ist es unmöglich,eine verallgemeinernde Einschätzung zu geben.

Mein Standpunkt:Grundsätzlich versicherbar,hängt von den Umständen ab.Und damit kannst du nun wahrhaft wenig anfangen.Daher dürfte es darauf hinaus laufen,über einen versierten Vermittler Einschätzungen bei verschiedenen Versicherern einzuholen.

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RandomWalker

Möglicherweise hast du trotz der Erkrankungen Chance auf eine Dread Disease Versicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung. Die Dread Disease zahlt nur bei schweren Krankheiten wie Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall. Eine Ablehung aus psychischen Gründen ist möglich. Wenn es sehr eilt kannst du auch eine anonymisierte Voranfrage durch einen Versicherungsmakler stellen lassen. Sollten Themen wie Borderline-Störung oder Selbstverletzung hinzu kommen wirst du sicher nix kriegen.

 

Angststörungen sind in der Regel gut behandelbar.

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Matthew Pryor
Möglicherweise hast du trotz der Erkrankungen Chance auf eine Dread Disease Versicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung.

Welche Vorteile sollte das konkret bieten gegenüber der hier dargestellten Kombination?Und welche Versicherer eine DD oder auch "nur" eine Grundfähigkeitenversicherung bei einer derzeit stattfindenden Behandlung wegen einer Angststörung zeichnen würde,hätte ich gerne gewusst.

 

Sollten Themen wie Borderline-Störung oder Selbstverletzung hinzu kommen wirst du sicher nix kriegen.

Hast du da eigene Erfahrungswerte bezüglich der Versicherbarkeit?Wenn du schon so genau einschätzen kannst,wer wann was kriegt und wer wann warum nicht?

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Peter Wolnitza

Wenn es sehr eilt kannst du auch eine anonymisierte Voranfrage durch einen Versicherungsmakler stellen lassen.

 

Wozu soll das im konkreten Fall gut sein? ... eine anonymisierte Risikovoranfrage ...?

Kannst Du das evtl. mit zwei, drei Sätzen mal erläutern?

 

 

Grübelnde Grüße

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RandomWalker
Möglicherweise hast du trotz der Erkrankungen Chance auf eine Dread Disease Versicherung oder eine Grundfähigkeitsversicherung.

Welche Vorteile sollte das konkret bieten gegenüber der hier dargestellten Kombination?Und welche Versicherer eine DD oder auch "nur" eine Grundfähigkeitenversicherung bei einer derzeit stattfindenden Behandlung wegen einer Angststörung zeichnen würde,hätte ich gerne gewusst.

 

Sollten Themen wie Borderline-Störung oder Selbstverletzung hinzu kommen wirst du sicher nix kriegen.

Hast du da eigene Erfahrungswerte bezüglich der Versicherbarkeit?Wenn du schon so genau einschätzen kannst,wer wann was kriegt und wer wann warum nicht?

 

Dread Disease ist auf jeden Fall wahrscheinlicher als BU.

 

Und ja, habe eigene Erfahrungswerte bzgl. der Versicherbarkeit.

 

Wenn es sehr eilt kannst du auch eine anonymisierte Voranfrage durch einen Versicherungsmakler stellen lassen.

 

Wozu soll das im konkreten Fall gut sein? ... eine anonymisierte Risikovoranfrage ...?

Kannst Du das evtl. mit zwei, drei Sätzen mal erläutern?

 

 

Grübelnde Grüße

 

Anderweitig lehnt die Versicherung deinen Antrag ab UND speichert dies in einer Risikokartei wo alle Versicherer drauf zugreifen können. Ist dann wie ein schlechter Schufa-Eintrag bei einem Kredit.

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Peter Wolnitza
· bearbeitet von Peter Wolnitza

Wozu soll das im konkreten Fall gut sein? ... eine anonymisierte Risikovoranfrage ...?

Kannst Du das evtl. mit zwei, drei Sätzen mal erläutern?

 

 

Grübelnde Grüße

 

Anderweitig lehnt die Versicherung deinen Antrag ab UND speichert dies in einer Risikokartei wo alle Versicherer drauf zugreifen können. Ist dann wie ein schlechter Schufa-Eintrag bei einem Kredit.

 

Sorry für die deftigen Worte, aber an dieser Aussage ist so ziemlich alles falsch, was innerhalb eines einzigen Satze verkehrt sein kann:

 

- KEIN Versicherer meldet eine Risikovoranfrage (egal ob anonym oder nicht) an die HIS, da fehlt jegliche rechtliche Grundlage für!

- es gibt gute Versicherungsgesellschaften, die melden nicht mal abgelehnte richtige Anträge an die HIS

- es gibt jede Menge Versicherer, die NICHT mit der HIS zusammenarbeiten und auf deren Daten zugreifen können /wollen.

- ein negativer HIS Eintrag ist nicht das Problem: Das Problem ist immer (wenn man ehrlich bleibt) die dahinter stehende Diagnose, die zu dem Eintrag geführt hat.

 

Nur zur Richtigstellung, damit sich dieser immer wieder verbreitete Unsinn mit den anonymen Risikovoranfragen nicht irgendwo festsetzt.

Weiss gar nicht, wer den Quatsch mal in Umlauf gebracht hat - nix für ungut.

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ebdem

- KEIN Versicherer meldet eine Risikovoranfrage (egal ob anonym oder nicht) an die HIS, da fehlt jegliche rechtliche Grundlage für!

- es gibt gute Versicherungsgesellschaften, die melden nicht mal abgelehnte richtige Anträge an die HIS

- es gibt jede Menge Versicherer, die NICHT mit der HIS zusammenarbeiten und auf deren Daten zugreifen können /wollen.

- ein negativer HIS Eintrag ist nicht das Problem: Das Problem ist immer (wenn man ehrlich bleibt) die dahinter stehende Diagnose, die zu dem Eintrag geführt hat.

 

Danke für die "deftigen Worte". Wie ich noch etwas jünger und noch naiver war als heute, hat der ganze falsche Mythos um die HIS dazu geführt, dass ich die Finger von einer BU gelassen habe (obwohl ich diese damals hätte bekommen können). Ich fand das ganze System einfach total daneben. Auch weil mir von meinem damaligen Markler erzählt wurde, dass ich nach einem abgelehnten Antrag nie mehr irgendwo eine BU bekommen könnte. Quatsch³.

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Peski
· bearbeitet von Peski

Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr komme ich zur Überzeugung, dass es vielleicht besser wäre, die großen Risiken (Erwerbsunfähigkeit ,Pflege) staatlich zu organisieren. Dass ich das als Liberaler jemals sagen würde hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich habe alles wichtigen Versicherungen abgeschlossen, aber was hier viele an Sorgen mit sich rumtragen.....

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CHX

Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr komme ich zur Überzeugung, dass es vielleicht besser wäre, die großen Risiken (Erwerbsunfähigkeit ,Pflege) staatlich zu organisieren.

 

Dummerweise entzieht sich der "Staat" zusehends aus diesen Bereichen.

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Peter Wolnitza

Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr komme ich zur Überzeugung, dass es vielleicht besser wäre, die großen Risiken (Erwerbsunfähigkeit ,Pflege) staatlich zu organisieren. Dass ich das als Liberaler jemals sagen würde hätte ich mir nicht träumen lassen. Ich habe alles wichtigen Versicherungen abgeschlossen, aber was hier viele an Sorgen mit sich rumtragen.....

 

Moin @Peski,

 

im Ansatz bin ich da bei Dir: Nur müsste das System (egal ob KV-, EU-,BU-,Pflege-,Alter- Absicherung) zum einen einigermassen verständlich und bezahlbar sein zum anderen aber -

und das halte ich für viel, viel Wichtiger: Es müsste zuverlässig und planbar sein, geschützt vor der Veränderung durch ahnungslose, nur auf kurzfristige PR bedachte Politiker.

Das tollste System hilft nichts, wenn ein Jahr, bevor ich BU werde, das System ohne meine Möglichkeit der Intervention die Spielregeln so geändert hat, dass ich plötzlich durchs Raster falle.

Leider so in den letzten Jahren häufiger geschehen: Da wird fleissig vor- und zurück gerudert, je nach Farbe des Parteibuches.

 

Das allein Wäre ja im Prinzip noch nicht mal so schlimm, aber leider prallen hier fehlender fachlicher Sachverstand und intensive Lobbyarbeit zum Teil heftig aufeinander, mit eher bescheidenen Ergebnissen,

die selten für den Endkunden (in diesem Falle Sozialversicherter) von Vorteil sind.

 

Bei allen zugegeben Schwächen jedes privatwirtschaftlich organisiertes Absicherungssystems: Alleine auf irgendein gesetzliches System würde ich heute keine persönliche Absicherungsstrategie aufbauen.

 

Ich denke, die Politik hat es in den letzten Jahren leider nicht geschafft, hier für die privatwirtschaftliche Absicherung entsprechend eng gefasste, nachvollziehbare Rahmenbedingungen vorzulegen.

(Damit meine ich ausdrücklich nicht diesen ganzen Förder-Unsinn!!). Schön wäre es, wenn hier in der Richtung etwas voran ginge:

z.B. Qualität/Ausbildung der Verkäufer, Mindestanforderungsprofile für Produktlinien mit klarer Kennzeichnungspflicht, wenn negativ davon abgewichen wird.etc..etc....solche Dinge wären z.B. geeignet,

einen Qualitätsschub bei privaten Versicherungsprodukten auszulösen. Allerdings vermutlich mit dem Ergebnis, dass die Hälfte aller Gesellschaften mit Ihren unterdurchschnittlichen Produkten

(jetzt mal vorsichtig formuliert) entweder vom Markt verschwunden wäre oder tatsächlich beginnen würde, die Qualität ihrer Produkte zu verbessern.

Ist aber bloss Wunschdenken.....und weg vom eigentlichen Thema....wink.gif

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Das von Peter Geschriebene würde ich unterschrieben wollen,möchte aber eines am Beispiel der BU aus meiner Sicht zu bedenken geben:Abgesehen davon,dass es schwierig ist,privaten Unternehmen einen sozialpolitischen Auftrag zuzuschanzen,wäre es wünschenswert,wenn die Versicherer wieder dazu übergehen würden,einem möglichst breitem Personenkreis einen umfassenden und bezahlbaren Versicherungsschutz zukommen zu lassen.

Da sich in den letzten Jahren der Kampf um gute Risiken durch eine immer strikter werdende Berufsgruppentrennung wieder und wieder verschärft hat,ergibt sich die Tendenz,dass ein immer kleiner werdender Personenkreis gute Bedingungswerke zu Top-Konditionen bekommt,während viele andere Berufsgruppen sprichwörtlich in die Röhre schauen und auf Plan B oder gar C zurückgreifen muss.Wie man dieses Dilemma lösen kann (und ob man das überhaupt möchte),weiß ich auch nicht.Ich bin nur der Meinung,dass das keine besonders positive Entwicklung ist.

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Peter Wolnitza

Das von Peter Geschriebene würde ich unterschrieben wollen,möchte aber eines am Beispiel der BU aus meiner Sicht zu bedenken geben:Abgesehen davon,dass es schwierig ist,privaten Unternehmen einen sozialpolitischen Auftrag zuzuschanzen,wäre es wünschenswert,wenn die Versicherer wieder dazu übergehen würden,einem möglichst breitem Personenkreis einen umfassenden und bezahlbaren Versicherungsschutz zukommen zu lassen.

Da sich in den letzten Jahren der Kampf um gute Risiken durch eine immer strikter werdende Berufsgruppentrennung wieder und wieder verschärft hat,ergibt sich die Tendenz,dass ein immer kleiner werdender Personenkreis gute Bedingungswerke zu Top-Konditionen bekommt,während viele andere Berufsgruppen sprichwörtlich in die Röhre schauen und auf Plan B oder gar C zurückgreifen muss.Wie man dieses Dilemma lösen kann (und ob man das überhaupt möchte),weiß ich auch nicht.Ich bin nur der Meinung,dass das keine besonders positive Entwicklung ist.

 

Moin @Matthew,

 

schönes Beispiel für das, was ich mit "Rahmenbedingungen" meine: Durch die immer feiner werdene Verästelung in irgendwelche Berufsgruppen mit Sondereinstufungen, (Akademiker, Linksträger, Rechtsträger etc.)

haben z.B. Handwerker- oder Pflegeberufe das von Dir geschilderte Problem, dass sie sich eigentlich den benötigten V-Schutz nicht leisten können.

 

Hier könnte z.B. eine Vorgabe der Politik relativ einfache Abhilfe schaffen (ohne jetzt in alle Details einzusteigen): Der Spread zwischen teuerster und günstigster Berufsgruppe darf in der Nettoprämie max. X Prozent betragen.

Dann noch ein paar Klauseln bzgl. Umgehungstatbeständen (nachträgliche Überschüsse etc.) und fertig ist die Laube - ist jetzt schwer vereinfacht, soll aber nur mal die Richtung aufzeigen, die ich meine -

Der Staat darf sich an dieser Stelle nicht alleine auf die Kräfte des freien Marktes verlassen, sondern muss links und rechts die Leitplanken vorgeben. Das wäre vernünftiger Umgang mit diesem Thema.

Die Rosinenpickerei wäre relativ schnell beendet, Dumpingangebote für gewisse Berufsgruppen wären vom Tisch (idealerweise) und die Gesellschaften wären gezwungen, wieder nachhaltige, vernünftige Kalkulationen

aufzulegen und nebenbei an der Qualität ihrer Produkte und Ihres Vertriebes zu arbeiten.

 

Statt dessen lässt man es zu, dass ein Versicherer aus dem Norddeutschen Raum mit Dumpingprämien "für linkstragende Akademiker" zum grossen Halali bläst - wohl wissend, dass die Kalkulation nicht aufgehen wird -

aber ist ja nicht so schlimm: "Renten über 1.500.- zahlen wir eh erst nach Prozess" (O-Ton auf einer internen Schulung) So nimmt man dann - wenigstens für eine gewisse Zeit - dann erst mal wieder den Druck vom Kessel.

Ergebnis? Wie gehabt: Kurzfristig mehr Umsatz - mittelfristig: mehr unzufriedene Kunden, mehr Prozesse, mehr negative Pressberichte (BU ist Schrott, die zahlen eh nicht)..usw..usw...

 

Aber dafür gibts jetzt einen neuen Posten: Da werden so eben mal 5,6 Millionen in einen "Finanzplatzwächter" Posten gepumpt über dessen Sinnhaftigkeit jeder Insider schon heute nur den Kopf schütteln kann.

Aber wir driften ab. Sorry.

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Matthew Pryor
· bearbeitet von Matthew Pryor

Schönes und durchdachtes Statement,Peter.Da darf man sich auch gerne mal ein wenig abseits des eigentlichen Themas Gedanken machen. Von mir daher thumbsup.gif!

Dread Disease ist auf jeden Fall wahrscheinlicher als BU.

Mal abgesehen von der grundsätzlichen Eintrittswahrscheinlichkeit eines Versicherungsfalles bei beiden Versicherungstypen:Das bedeutet nicht die Frage,welcher DD-Versicherer sich die gegebenen Diagnosen freiwillig ans bein bindet.Daher wäre es interessant zu erfahren,welche

Erfahrungswerte bzgl. der Versicherbarkeit.
du hast und mit uns teilen würdest.

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tyr

Je mehr ich mich damit beschäftige, desto mehr komme ich zur Überzeugung, dass es vielleicht besser wäre, die großen Risiken (Erwerbsunfähigkeit ,Pflege) staatlich zu organisieren.

 

Dummerweise entzieht sich der "Staat" zusehends aus diesen Bereichen.

Auch die gesetzliche Rentenversicherung in Deutschland ist international nicht mehr Spitze, im Bereich Nachhaltigkeit sieht z. B. diese Untersuchung Deutschland sogar noch unter dem Durchschnitt: http://www.mercer.de/newsroom/deutsches-rentensystem-hinkt-hinterher.html

 

Die aktuellen Renten-Wahlgeschenke werden es in Zukunft nicht besser machen. Wie man es besser machen könnte zeigt z. B. Dänemark: http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/5_Services/03_broschueren_und_mehr/01_broschueren/02_international/europaeische_vereinbarungen/39_meine_zeit_in_daenemark.pdf?__blob=publicationFile Die deutsche Politik scheint eher interessiert daran zu sein, die GRV immer weiter abzuwirtschaften. Ob die private Versicherungswirtschaft an dieser Stelle Interessen geltend macht? Oder sind es nur kurzfristig orientierte Politiker?

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