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rw8

Man darf nichts und niemandem glauben?

Empfohlene Beiträge

rw8

Liebes Forum,

 

erstmal vielen Dank an die zahlreichen Poster im Forum, durch deren Posts ich mich nun länger durchwühle. Vorher hatte ich das Internet an sich gescannt und erstaunliche Dinge gelesen. Ich bin quasi blutiger Anfänger, hatte mich immer um Aktien, Fonds und ETFs gedrückt. Totale Sicherheit war mein Ziel, also habe ich auf Fest- und Tagesgeld (da waren mal 4,5%, war das schön...) gesetzt, allerdings ist das ja mittlerweile bei rund 0,0% angekommen. Nach langem Zögern habe ich mich dann mit dem Gedanken befasst, etwas aktiver mit dem Geld umzugehen. Da ich aber alles andere als ein "Zocker" bin, fiel es mir sehr schwer. Ich wollte erst alles wissen und dann einsteigen. Würde ich diesen Satz tatsächlich beherzigen, käme ich nie an den Geldmarkt. Ich habe mit der Zeit gelernt, dass man nicht nur nicht alles glauben soll, was geschrieben steht, sondern dass man kaum einer Zeile trauen kann. Google-Ergebnisse, die mir anzeigen, wann ich welche Aktie an- und verkaufen soll, welche Märkte morgen zusammenbrechen und wie die Lottozahlen vom nächsten Samstag sind (etwas überspitzt, gebe ich zu), werden mir versprochen, wenn ich nur dieses und das Buch kaufe oder hier und da klicke. Hier im Forum habe ich zum ersten Mal für mich verständliche Informationen gefunden und einfach mal mit rund 10% meines Vermögens angefangen. 5% gingen in den Lyxor-ETF (LYX0MG). Damit hatte ich schonmal eine langfristige Basis. Ich hoffe lediglich darauf, langfristig keinen Verlust zu machen. Dann habe ich von anderer Seite gehört, ich könnte vielleicht ein wenig direkt in Firmen investieren, an die ich persönlich glaube (Aktien). Einen besten Weg scheint es also nicht zu geben. Ich habe mir also die letzten Jahre von Apple und Facebook angesehen und dort noch jeweils 1% in Aktien investiert. Warum genau diese beiden? Ich bin ein "Apple-Fan-Boy", wenn man so will. Ich mag die Produkte, kann die Idee der Firma nachvollziehen, stehe dahinter und glaube an die kommende Apple Watch und weitere Innovationen. Facebook hat Oculus gekauft, den Hersteller der VR-Brillen. Auch facebook hat sich in der Vergangenheit offenbar behauptet, zumindest ging der Kurs langfristig hoch. Ich glaube an die VR-Brillen, da ich die Idee und das, was dahinter steht nachvollziehen kann und auch hier an den Erfolg glaube. Klar, glauben heißt nicht wissen, aber das ist halt kein Festgeld.

 

Sicherlich ist das nun keine Verteilung, die optimal ist, aber ich glaube, ich kann erstmal damit leben. Da ich jetzt lediglich aktiv 7% meines Vermögens eingesetzt habe, suche ich gerade nach einer, wenn auch kleinen Bestätigung. Würde ich in Kali und Salz oder so investieren, hätte ich als Anfänger überhaupt keinen Bezug dazu. Und klar, der Aktienkurs spiegelt offenbar das Verhalten und die Ängste der Aktienbesitzer wider, nicht der Firma selbst, soweit ich verstanden habe.

 

Bitte seht mir nach, dass ich zwar sehr sehr viel gelesen habe, aber mit großer Wahrscheinlichkeit nicht alles richtig mache. Es ist für mich ein unglaublicher Kraftakt, das alles in den Kopf zu bekommen. Ich lese etwas und dann lese ich eine Gegenbehauptung (übrigens weniger hier im Forum als "draußen" im Internet). Als Anfänger hat man es unglaublich schwer, hier das Gute vom Bösen zu unterscheiden, so dass man erstmal an sich vorsichtig ist, was mich jedoch ziemlich in die Defensive presst. In keinem anderen Bereich hatte ich so sehr das Gefühl, dass Menschen nur mein Bestes wollen (das Geld) als in den Gelddingen im Internet. Wahrscheinlich, weil es so offensichtlich ums Geld an sich geht. Ist das tatsächlich so? Oder kommt mir das als blutiger Anfänger einfach so vor? Wie lange muss man sich damit beschäftigen, um zumindest halbwegs mitreden zu können? Ich habe das Gefühl, ich bin da noch 10 Jahre von entfernt.

 

Grüße

Rolf

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John Silver

Liebes Forum,

...

Grüße

Rolf

Hallo Rolf,

 

willkommen im Forum!

Zu Deinen Investments (Lyxor, Apple und Facebook) möchte und kann ich nichts sagen, aber generell ist Dein Weg, sich umfassend zu informieren - insbesondere hier im Forum - sicherlich ein guter und richtiger Weg.

Zu Deinem Threadtitel:

Man sollte zumindest immer vorsichtig sein und sich fragen, was einer einem warum empfiehlt.

Das gilt mit Einschränkungen auch hier im Forum. Niemand sollte nur etwas machen/kaufen/verkaufen weil das jemand mit X.XXX Tausend Beiträgen empfohlen hat oder weil jemand hier so einen tollen Avatar hat (gleiches gilt umgekehrt).

Hier im Forum gilt es vielleicht weniger den Foristi generell zu misstrauen als vielmehr die unbedingte Rückkopplung: "Wieso/wie kommt der Forisiti zu dieser Einschätzung/Meinung?", "Wie sehen andere das Problem/die Situation?", "Wie sehe ich die Situation/Fragestellung?". Oder vereinfach gesagt: selber(!) mitdenken!

 

Viel Spaß im Forum

 

Grüße

John

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chart

So schlecht finde ich das nicht wie du das machst. 7% hast du investiert. Im schlimmsten Fall aller Fälle würdest du 7% verlieren, dass ist sicherlich für einen Anfänger verkraftbar. Wobei Tages und Festgeld auch nicht absolut sicher sind, sicher sind sie, aber eben nicht absolut. Dafür schwankt dein Guthaben dort nicht. Nicht jeder kommt mit dem auf und ab an den Börsen zurecht.

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Ramstein

Schön, dass du das Forum gefunden hast. Wenn ich lese "1% in Aktie X", so habe ich zwei Gedanken:

 

  1. Völliger Wahnsinn, wenn man die Kostenquote bei Kauf und Verkauf betrachtet; oder
  2. Respekt: der hat echt Kohle im Bereich einiger Hunderttausend Euro auf der hohen Kante.

Hast du berücksichtigt, wie hoch die Spesen sind?

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jogo08

Respekt: der hat echt Kohle im Bereich einiger Hunderttausend Euro auf der hohen Kante.

Hast du berücksichtigt, wie hoch die Spesen sind?

 

Ähnliches hatte ich auch im Kopf, als ich den Beitrag las.

 

Natürlich bist du hier im Forum niemand Rechenschaft schuldig, aber die Frage sei erlaubt, bei 1% in einem Aktienwert. Unter 1000€ je Transaktion ist es aufgrund der TA-Kosten meist nicht sinnvoll zu investieren, ausser bei Freetrades. Hast du darüber vorher nachgedacht?

 

Der Gedanke zu Apple und Facebook mag richtig sein, ähnliches sagen auch Anfängerinvestoren, die z. B. Wasserwerte kaufen. Schließlich wird Wasser immer gebraucht, oder Öl, Nahrungsmittel usw. Die Entwicklung der zugehörigen Aktien/Fonds hat aber leider nichts mit deren Bedarf in der Zukunft zu tun.

 

Gerade als Anfänger sollte man eine breite Basis bei den Investments haben, einseitige Technologiewerte sind da sicherlich nicht der richtige Weg. Aufgrund der Größenordnung ist allerdings noch kein großer Schaden entstanden, für die Zukunft solltest du allerdings etwas mehr Infos sammeln, dazu ist dieses Forum schon mal ein guter Anfang.

 

Ob und wem man glauben kann, hängt auch mit eigenen Informationen zusammen, würdest du deiner Mutter glauben? Oder deinem Partner? Stell dir immer die Frage, wer hat ewas davon und was, wenn er dir Infos gibt. Der Bank"berater" ist in der Regel ein Verkäufer, der die Produkte seiner Bank an den Mann/Frau bringen muss, der Autoverkäufer preisst die Autos seiner Marke an, der Versicherungsvertreter wird die zu "seinen" Versicherungen raten. Daher immer und alles hinterfragen und eigene Schlüsse ziehen. Je mehr Infos du hast, umso eher bist du in der Lage die Informationen anderer zu bewerten.

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Ramstein

Der Gedanke zu Apple und Facebook mag richtig sein,

Ungefähr genau so richtig, wie 1999/2000 sein Geld in Nokia und Microsoft anzulegen ....

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hamsta

Unfehlbar ist nur der Papst.

 

Pastor aeternus ;)

 

Alle anderen machen Fehler und müssen damit leben.

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cantaloupe

Hallo Rolf,

 

auch von mir ein Willkommen im Forum!

 

Inhaltlich kann ich mich John Silver voll anschliessen - Du bist auf dem richtigen Weg, aber es ist wichtig, sich selbst eine Meinung zu bilden, und auch das hier im Forum gesagte zu hinterfragen.

Aber Du hast recht, Deine Lernkurve wird sich bestimmt einige Jahre hinziehen, das ist normal - und dabei wirst Du wahrscheinlich auch hier und da Lehrgeld zahlen, von daher ist es auch nicht schlecht, am Anfang nicht zuviel Risiko einzugehen.

 

Wenn ich nur an meinen eigenen finanziellen Werdegang denke:

Zunächst nach dem Zivildienst von einem befreundeten Sparkasseneberater von der Idee der Investmentfonds an sich überzeugt worden - dann natürlich erstmal einen teuren Deka-Fonds gekauft, der zunächst auch wirklich gut dastand (aber welcher Fonds tat das 2000 nicht....)

Später den Empfehlungen der Finanztest mehr oder weniger blind vertraut und ein Sammelsurium an deren empfohlenen (aktiven) Top-Fonds zusammengestellt - bis ich auf dieses Forum gestossen bin und gemerkt habe, dass ich, je mehr ich mein Depot mit verschiedenen aktiven Fonds diversifiziere, mir auch mögliche Vorteile der aktiven Fonds an sich weg-diversifiziere. Dann ein paar ETF's gekauft (das war damals die große Mode in diesem Forum), später begann ich mich zu fragen - müssen es wirklich gebührenbehaftete ETFs sein, die teils undurchsichtig swappen, oder kann ich nicht durch ein paar gut gewählte Basiswerte selbst eine ähnliche Performance hinkriegen?

Ich selber fühle mich mittlerweile ganz wohl mit meinem Gemisch aus ETF's und einzelnen Aktien - auch wenn ich mit einer konsequenteren Strategie in die eine oder andere Richtung vielleicht noch etwas mehr rausholen könnte. Aber das muss jeder für sich selbst entscheiden.

 

Seit meinem "Erwachen" (als ich den Deka-Fonds verkaufte) sind nun fast schon 10 Jahre vergangen, und am Ende bin ich noch lange nicht.... (wenn auch schon deutlich ruhiger geworden in finanziellen Dingen) Und hier und da war auch immer mal wieder etwas Lehrgeld fällig, woraus ich aber auch immer wieder etwas gelernt habe.....

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Alwin
· bearbeitet von Alwin

Ich habe mir also die letzten Jahre von Apple und Facebook angesehen und dort noch jeweils 1% in Aktien investiert. Warum genau diese beiden? Ich bin ein "Apple-Fan-Boy", wenn man so will. Ich mag die Produkte, kann die Idee der Firma nachvollziehen, stehe dahinter und glaube an die kommende Apple Watch und weitere Innovationen. Facebook hat Oculus gekauft, den Hersteller der VR-Brillen. Auch facebook hat sich in der Vergangenheit offenbar behauptet, zumindest ging der Kurs langfristig hoch. Ich glaube an die VR-Brillen, da ich die Idee und das, was dahinter steht nachvollziehen kann und auch hier an den Erfolg glaube. Klar, glauben heißt nicht wissen, aber das ist halt kein Festgeld.

 

Sorry, aber das sind keine nachvollziehbaren Gründe, eine Aktie zu kaufen.

 

Ob Du das Produkt eines Unternehmens kennst und es Dir vielleicht gefällt, sagt absolut nichts darüber aus, ob die Aktie ein gutes Investment ist oder nicht. Wenn Du in Einzeltitel investieren möchtest, musst Du analysieren, ob die Aktie derzeit vom Markt unterbewertet ist. Mit anderen Worten brauchst Du Argumente, weshalb das Unternehmen sich künftig besser entwickeln wird als die übrigen Marktteilnehmer erwarten; eine objektiv gute Entwicklung reicht nicht aus. Außerdem solltest Du Überlegungen zur Unternehmensbewertung anstellen, die wiederum ein gewisses Grundverständnis der Bilanz voraussetzen.

 

Sympathie für die Produkte ist bei einer Analyse, die den Namen verdient, eher hinderlich. Apple ist ein gutes Beispiel: Du findest iPhones und diese neue Armbanduhr klasse und denkst, dass diese Produkte sich gut verkaufen werden, weil andere Deine Meinung teilen werden. Darauf kommt es aber nicht an, denn dass Apple-Produkte perfekt auf den heutigen Massengeschmack abgestimmt sind und deshalb reißenden Absatz finden, dürfte sich inzwischen zu jedem herumgesprochen haben, der auch nur mit dem Gedanken spielt, die Aktie zu kaufen. Der Markt erwartet deshalb, dass auch die nächsten Produkte von Apple erfolgreich sein werden und hat diese Erwartung im Aktienkurs eingepreist. Wenn die Produkte dann aber auch nur etwas weniger erfolgreich sind als der Markt erwartet, wird der Kurs fallen, selbst wenn Du und alle anderen "Apple-Fan-Boys" ihre iPhones gegen ein neues, biegsames Modell austauschen.

 

Andersherum gesagt: Magst Du indische Billigautos? Nein? Du bist vielleicht Mercedesfahrer oder Umweltbewegter und so eine hässliche Nuckelpinne zu fahren läge weit unter Deiner Würde bzw. wäre mit Deinem ökologischen Gewissen nicht zu vereinbaren. Nun, 1,2 Milliarden Inder denken da anders und machen diese kleinen umweltzerstörenden Selbstmordapparate zu einem gefragten Produkt.

 

Gute Produke und gute Unternehmen stehen nicht unbedingt für gute Aktien.

 

Ich würde Dir aufgrund der Vorkenntnisse, die in Deinem Post zum Ausdruck kommen, von Einzeltiteln abraten. Nimm' besser ETFs, da kannst Du viel weniger Fehler machen. Andererseits solltest Du Dir jetzt auch nicht gleich Sorgen machen, wenn 1% Deines Vermögens in Apple-Aktien steckt...

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rw8

Wow!

 

Da bin ich baff. Danke für die teils recht ausführlichen und ehrlichen Antworten! Wäre dieser Thread eine Aktie, ich würde sie wohl kaufen :). Es tut gut bestätigt zu wissen, dass man wohl tatsächlich nicht in einem 5-Minuten-Kurs alles wissen kann. Es wird dauern und es wird auch schmerzen, das ahne ich jetzt schon. Aber Schmerz lehrt sicher gut, auch wenn ich lieber aus Fehlern anderer lerne :).

 

Das mit der 1000 Euro-Hürde bei Aktien hatte ich gelesen. Und ja, es ist deutlich mehr. Allerdings hatte ich gedacht, dass ich noch vor dem Kauf einer Aktie (ich mache das über Flatex) irgendeine Gesamtkostenindikation erhalte, also schon eine Aufschlüsselung zwischen reiner Aktie und ggfs. Nebenkosten. Bei Aktien scheinen das 5,90 Euro gewesen zu sein, ich habe es jedoch nicht exakt nachgerechnet. Kommt denn da weitaus mehr auf mich zu? Klar, erstmal habe ich sofort nach dem Kauf, wie auch beim ETF, gut Verluste, denn es gibt ja einen Unterschied zwischen Brief (Ankauf) und Geld (Verkauf). Ich muss also erstmal Gewinn machen, um auf die schwarze Null zu kommen. Und ja, auch wenn ich damit gerechnet habe, es tut schon etwas weh das quasi in Heller und Pfennig zu sehen.

 

Jetzt zu meinem vielleicht größten Gedankenfehler, den Aktien:

Ich habe alle "Kerzen" dieser Welt einfach mal ausgepustet und mir nur die Werte von Apple und Facebook angesehen. In die Zukunft kann ich nicht sehen, den Rest verstehe ich noch nicht genau, also bleibt mir erstmal nur der halbwegs gesunde Menschenverstand. Wenn ich jetzt eine Aktie für fünf oder vielleicht zehn Jahre halten möchte und die letzten (vielen) Jahre ging sie langfristig nach oben, besteht dann nicht so irgendwie etwas mehr als 50% die Chance, dass es noch ein Stück weiter hoch gehen könnte? Es heisst ja auch "greife nicht ins fallende Messer" (da kann ich nichtmal mehr eine Quelle nennen) und wenn das stimmt, würde das die Gegenrichtung möglicherweise ein klein wenig untermauern. Will sagen: Ich habe mir einfach ganz dumm gedacht, dass eine große Firma mit bislang langjährig steigendem Aktienkurs vielleicht einfach weiter steigt. Natürlich: Passieren kann immer was, aber mehr Infos habe ich ja nicht.

 

Nun kommen die schwierigeren Dinge wie KGV. Was sagt mir dieses z.B. nach einem Aktiensplit aus? Dann wird das KGV besser (nehmen wir den Gewinn mal als konstant an) und mir erscheint die Aktie dann nur lukrativer. In Wirklichkeit hat sich da doch an der Wahrscheinlichkeit, ob die Aktie nun Gewinne einfährt oder eben überbewertet ist nichts geändert. Es sind nur mehr Aktien mit kleinerem Einzelwert im Depot, oder? Dann gibt es die Kerzen und es werden Geraden gezogen, mal steigend, gleich oder fallend. Und es wird kräftig analysiert. Ich verstehe dann zwar die mathematische Begründung, aber nicht, was mir das über die Zukunft sagt. Kann man tatsächlich an solch teilweise wirklich filigranen Konstrukten etwas ablesen? Es kommt mir manchmal wie eine Kristallkugel vor. Möglicherweise trete ich jetzt voll ins Fettnäpfchen und es ist gang und gäbe und ich weiß es nur nicht oder habe es schlicht noch nicht begriffen. Wenn die Aktionäre Angst haben, dass die Aktie abstürzt, weil das iPhone 6 Plus nicht biegeresistent ist (unabhängig von der Wahrheit an sich) und dann wie wild Aktien verkaufen und damit dann der Kurs tatsächlich abstürzt, ja dann haben wir doch eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, oder? Dann müssten aber eher Psychologen an der Börse arbeiten. Vielleicht ist das ja sogar so.

 

Sorry, wenn ich hier so viel Neuling-Gequatsche abgebe, aber ich merke, wie ich Eure konkreten Antworten doch sehr viel besser verstehe als die "Nur-Mitlese-Threads", die ich mir natürlich auch angesehen habe.

 

Grüße

Rolf

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Ramstein

Dir ist schon klar, dass Auslandsdividenden bei Flatex Gebühren kosten?

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Baschdi
· bearbeitet von Baschdi

Nun kommen die schwierigeren Dinge wie KGV. Was sagt mir dieses z.B. nach einem Aktiensplit aus? Dann wird das KGV besser (nehmen wir den Gewinn mal als konstant an) und mir erscheint die Aktie dann nur lukrativer. In Wirklichkeit hat sich da doch an der Wahrscheinlichkeit, ob die Aktie nun Gewinne einfährt oder eben überbewertet ist nichts geändert. Es sind nur mehr Aktien mit kleinerem Einzelwert im Depot, oder?

 

Das ist falsch. Das KGV berechnet sich aus Kurs der Aktie/Gewinn pro Aktie. Wenn jetz z.b. die Anzahl an aktien verdoppelt wird (also der Gewinn pro aktie halbiert), dann ~halbiert sich der Kurs automatisch mit. Das KGV bleibt davon unberührt. Sonst wäre es ja eine vollkommen sinnlose Bewertungszahl. ;)

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Alwin
· bearbeitet von Alwin

In die Zukunft kann ich nicht sehen, den Rest verstehe ich noch nicht genau, also bleibt mir erstmal nur der halbwegs gesunde Menschenverstand. Wenn ich jetzt eine Aktie für fünf oder vielleicht zehn Jahre halten möchte und die letzten (vielen) Jahre ging sie langfristig nach oben, besteht dann nicht so irgendwie etwas mehr als 50% die Chance, dass es noch ein Stück weiter hoch gehen könnte? Es heisst ja auch "greife nicht ins fallende Messer" (da kann ich nichtmal mehr eine Quelle nennen) und wenn das stimmt, würde das die Gegenrichtung möglicherweise ein klein wenig untermauern.

 

Kursbewegungen in der Vergangenheit lassen keinen Rückschluss auf künftige Kursentwicklungen zu. Diese Erkenntnis ist so grundlegend, dass die Betreiber von Aktienfonds gesetzlich dazu verpflichtet sind, sie in ihrem Informationsmaterial abzudrucken. Bitte geh' mal auf die Homepage einer beliebigen Fondsgesellschaft und schau' Dir das Factsheet von einem beliebigen in Deutschland zugelassenen Aktienfonds an. Dort findest Du garantiert einen Hinweis wie diesen:

 

Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

 

Das gilt natürlich auch für einzelne Aktien und ist ungefähr vergleichbar mit dem Hinweis "Rauchen schadet Ihrer Gesundheit". Die von Dir zitierte Börsenregel "Never catch a falling knife" ist dagegen bekannt, aber leider ungefähr so verlässlich wie die Bauernregel "Auf einen trüben Morgen folgt ein heiterer Tag". Dementsprechend wirst Du den Hinweis "Never catch a falling knife" auch garantiert nie im offiziellen Informationsmaterial für irgendein Wertpapier finden. Würde diese Regel wirklich funktionieren, würden sich alle danach richten und der Vorteil, der aus ihrer Berücksichtigung entsteht, würde wieder verschwinden.

 

Nun kommen die schwierigeren Dinge wie KGV. Was sagt mir dieses z.B. nach einem Aktiensplit aus? Dann wird das KGV besser (nehmen wir den Gewinn mal als konstant an) und mir erscheint die Aktie dann nur lukrativer. In Wirklichkeit hat sich da doch an der Wahrscheinlichkeit, ob die Aktie nun Gewinne einfährt oder eben überbewertet ist nichts geändert. Es sind nur mehr Aktien mit kleinerem Einzelwert im Depot, oder?

 

Auch das ist ein Irrtum. Das KGV ändert sich bei einem Aktiensplit nicht, weil es das Verhältnis von Kurs und Gewinn pro Aktie angibt. Bei einem Aktiensplit, bei dem beispielsweise aus einer Aktie zehn Aktien werden, hat jede Aktie nur noch ein Zehntel des bisherigen Werts; es entfällt aber auch nur ein Zehntel des bisherigen Gewinns auf jede Aktie. Das Verhältnis aus beidem bleibt unverändert.

 

Edit: Jetzt ist mir Baschdi zuvorgekommen. ;)

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BondWurzel
· bearbeitet von BondWurzel

Der Amateur.... ^_^

 

TypInvestor.gif

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pianopaule

Köstlich, diese Grafik - ich kannte sie auch und habe sie letztes oder vorletztes Jahr gleich abgespeichert. Ist zwar OT, aber da konnte ich jetzt nicht widerstehen zu applaudieren.

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rw8

Vielen Dank nochmal für die Antworten, die Grafik habe ich mir als Anleitung für Noobs gespeichert ;).

 

 

Das mit dem KGV ist natürlich von mir nicht korrekt, ich hatte schlicht übersehen, dass dann natürlich der Gewinn auch anteilig fällt. Aber dennoch: Das KGV dürfte doch nur dann gewichten, wenn sich alle dran halten, eben wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn alle glauben, dass die Apple-Aktie "satt" ist, also das KGV zu hoch, dann kauft niemand mehr, der diese Regel beherzigt und die Aktie steigt tatsächlich nicht mehr. Liege ich damit richtig? Insofern wäre es dann nicht wichtig, was wirklich ist, sondern was die Aktienbesitzer _denken_ was sein könnte und diese danach handeln. Dann würde ich auch verstehen, warum es diese ganzen Meldungen gibt wie "Diese Aktien müssen Sie jetzt kaufen". Wenn dem viele folgen, würde die Aktie ja dann tatsächlich steigen und man könnte mit einer solchen Aktion Aktien künstlich pushen.

 

Dass immer wieder gesagt wird, dass man aus vergangenen Kursen keinen Schluss auf die Zukunft sehen darf, wird zwar immer wieder geschrieben und mag wohl im Ansatz stimmen. Aber mehr hat man doch eben nicht, oder? Man kann (ich nehme wieder das Beispiel Apple) dann noch an Produktankündigungen und Erwartungen gewisse Kursziele hängen, die eintreffen könnten (natürlich alles Konjunktive) aber was noch? Also letztlich, an was soll man sich denn halten wenn nicht (auch) an der Kurve, die naturgemäß immer in der Vergangenheit liegt?

 

Noch eine Frage an die Männer (die Frauen mögen mir bitte verzeihen): Ist das mit den Aktien, ETFs und Co. in etwa so schwer zu verstehen wie Frauen? Dann brauche ich mir keine Illusionen zu machen, dass ich in der nächsten Zeit alles verstehe. Nicht falsch verstehen: Ich bin glücklich verheiratet, das bedeutet aber nicht, dass ich alles verstehe ;).

 

 

 

 

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hund555

Hallo Rolf,

 

das meiste wichtiges wurde dir schon Forumteilnehmern gesagt.

 

Du schreibst:

 

„Auch facebook hat sich in der Vergangenheit offenbar behauptet, zumindest ging der Kurs langfristig hoch.“

 

Facebook ist gerade mal 2,5 Jahre auf der Börse, da kann man nicht von „in der Vergangenheit behauptet“ sprechen. Guck dir bitte TechnologieAktien von 1996 bis 2000 an und dann diese Werte von 2000 bis 2003. Haben die sich davor auch behauptet? Bei Werten, genauso wie Facebook ging der Markt in Zukunft von hoch steigenden Gewinnen aus, die Aktien waren zu dem Zeitpunkt stark überbewertet (genauso wie Facebook heute – KGVe heute: 50). Dazu haben viele Laien stark steigende Aktien gesehen und investiert was weiter den Kurs anhieb.

 

Leider kam bei diesen Unternehmen nicht zu Riesengewinnen und die Kurse sind stark eingebrochen.

 

Genauso ist auch Facebook eine (große) Spekulation. Bist du dir sicher, dass in Zukunft alle auf Facebook bleiben oder doch nicht jemand anders das Rennen macht? (siehe myspace, wkw, studivz, etc.)

Wenn die User auch auf Facebook bleiben, aber Facebook die Gewinne nur inflationsmäßig erhöht, hast du ein Problem.

 

Das ist richtig, dass man gucken muss was in der Vergangenheit behauptet hat, nur als Nicht-Profi gucke ich mir die Werte die min.10, 20, 50 Jahre steigende Gewinne erzielt haben und viele Krisen ohne große Gewinneinbrüche überlebt habe. Dazu ist es wichtig, dass KGVe nicht nicht höher ist als die durchschnittliche KGV der letzten 10 Jahre (es sei dem man ist ein Kenner, und weiß dass diese überhöhte KGV gerecht ist). Anderenfalls kannst du bei einer Korrektur schnell 5, 10 Jahre warten bis deine Aktie wieder deinen Einstiegskurs erreicht hat.

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Sapine

Der Gedanke zu Apple und Facebook mag richtig sein,

Ungefähr genau so richtig, wie 1999/2000 sein Geld in Nokia und Microsoft anzulegen ....

Die meisten Aktienanleger haben mit so etwas angefangen, was sie ganz toll fanden. Tolles Produkt... tolle Firma ... tolle Geldanlage. Die Gedankenkette liegt wohl nahe, nur leider sieht die Realität viel häufiger anders aus. Meist geht tolles Produkt mit überteuerter Aktie einher und die Fallhöhe bei enttäuschten Erwartungen ist erheblich. Wer die Lernkurve braucht soll sie machen, bei je 1 % des Vermögens ist das ganze wohl verkraftbar. Wer es bevorzugt, aus den Fehlern anderer zu lernen, überdenkt so ein Investment noch mal.

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bond007
· bearbeitet von bond007

Was Uhren angeht sind die Marken Patek Philippe und Rolex am wertstabilsten (aber auch da muss man etwas genauer hinsehen). Apple Watch sicher nicht, das ist nur ein Lifestyle Produkt mit schnellem Wertverlust. Sehr wertvoll sind bei Apple alte Apple 1 Modelle.

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Alwin

 

Dass immer wieder gesagt wird, dass man aus vergangenen Kursen keinen Schluss auf die Zukunft sehen darf, wird zwar immer wieder geschrieben und mag wohl im Ansatz stimmen. Aber mehr hat man doch eben nicht, oder? Man kann (ich nehme wieder das Beispiel Apple) dann noch an Produktankündigungen und Erwartungen gewisse Kursziele hängen, die eintreffen könnten (natürlich alles Konjunktive) aber was noch? Also letztlich, an was soll man sich denn halten wenn nicht (auch) an der Kurve, die naturgemäß immer in der Vergangenheit liegt?

 

 

Naja, das Anstarren eines Aktiencharts ist nicht die einzige denkbare Analysemethode... Man kann auch den Geschäftsbericht lesen, die Bilanz analysieren, ein paar gegriffene Annahmen machen und dann mit einem anerkannten Bewertungsverfahren (Mein Link) eine kleine Unternehmensbewertung machen. Wenn man zu dem Ergebnis kommt, dass das Unternehmen mehr Wert ist als die übrigen Marktteilnehmer momentan glauben, kauft man die Aktie und hofft, dass der Markt irgendwann zu derselben Einsicht kommt, die man selbst auch schon hatte. Aber das erfordert natürlich mehr als einen Sonntagnachmittag Zeit.

 

 

Noch eine Frage an die Männer (die Frauen mögen mir bitte verzeihen): Ist das mit den Aktien, ETFs und Co. in etwa so schwer zu verstehen wie Frauen? Dann brauche ich mir keine Illusionen zu machen, dass ich in der nächsten Zeit alles verstehe.

 

 

Ja, beides ist ungefähr gleichermaßen unverständlich. Allerdings verliert man bei Frauen immer sein Geld, während man mit Aktien, ETFs und Co. in seltenen Fällen auch welches gewinnt.

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kleinerfisch
· bearbeitet von kleinerfisch

Ja, beides ist ungefähr gleichermaßen unverständlich. Allerdings verliert man bei Frauen immer sein Geld, während man mit Aktien, ETFs und Co. in seltenen Fällen auch welches gewinnt.

 

Ich würde eher sagen, dass eine ist ganz viel Logik und ein wenig Gefühl und das andere umgekehrt (welches welches ist, darfst Du Dir aussuchen). Aber vom Schwierigkeitsgrad her für Männer in der (männlichen) Mitte zwischen beiden Polen sicher vergleichbar.

 

Zum Thema: Wenn Dir nicht weh tut, die paar tausend Kröten zu verlieren (und das ist ja schon der worst case), dann behalte die Aktien doch einfach,

Viele hier, auch ich, haben ein Spiel- und ein Standbein. So lange letzteres das deutlich Stärkere ist, was soll's. Ich sehe das Spielbein als ein Hobby, das auch mal was kosten darf, aber immerhin auch die Chance beinhaltet, was zu verdienen.

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rw8

Hallo,

 

sorry, ich war für einige Zeit auswärts. Mittlerweile hat sich viel getan. Ich hatte scheinbar ein wahnsinniges Fingerspitzengefühl: Exakt auf der oberen Kante habe ich gekauft, um dann zu sehen, wie alles in sich zusammenfiel. Das muss man als Neuling erstmal verdauen. Ich habe tiefe Stopps gesetzt (rund je 20% unter dem Kaufkurs) und teilweise nicht mehr gehofft, dass sich die Kurse noch fangen würden. Und doch, bei rund -15% bremste Apple, Facebook und besonders der LYX0MG dann doch endlich. Derzeit steht, allen Unkenrufen zum Trotz, Apple und Facebook bei knapp +5% bzw. +3,5% meines Einstandspreises. Leider ist gerade der ETF noch 5% in den Miesen und ich hoffe hier, dass sich das langfristig wieder fängt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man.

 

Nachdem ich also das erste Schreckenserlebnis hinter mir habe muss ich schon sagen: Respekt, wer nicht die große Flasche Baldrian im Schrank benötigt.

 

Grüße

rw8

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west263

Wenn dieses kleine Niesen des Marktes dich schon aufwühlt, solltest Du nochmal nachdenken, ob die Börse das richtige für dich ist.

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freesteiler

Eigentlich wollte ich gerade eine möglichst geringe Aktienquote empfehlen nach dem Beitrag. Dann hab ich gelesen, dass es 7% des Vermögens sind. Bei 20% Abschlag also rund 1% des Vermögens.. und das ist ein Schreckenserlebnis für dich? :huh: Wieso du dir dann auch noch ausgerechnet 2 volatile Aktien aus einem relativ ähnlichen Sektor aussuchst... naja.

Evtl solltest du dir das mit den Aktien wirklich nochmal gut überlegen.Allzu glücklich wirst du wohl nicht damit werden befürchte ich. Bei so einem kleinen Anteil am Gesamtvermögen wird das renditemäßig eh nicht viel rausreißen, da solltest du dann doch lieber den guten Schlaf vorziehen.

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chart

Hallo,

 

sorry, ich war für einige Zeit auswärts. Mittlerweile hat sich viel getan. Ich hatte scheinbar ein wahnsinniges Fingerspitzengefühl: Exakt auf der oberen Kante habe ich gekauft, um dann zu sehen, wie alles in sich zusammenfiel. Das muss man als Neuling erstmal verdauen. Ich habe tiefe Stopps gesetzt (rund je 20% unter dem Kaufkurs) und teilweise nicht mehr gehofft, dass sich die Kurse noch fangen würden. Und doch, bei rund -15% bremste Apple, Facebook und besonders der LYX0MG dann doch endlich. Derzeit steht, allen Unkenrufen zum Trotz, Apple und Facebook bei knapp +5% bzw. +3,5% meines Einstandspreises. Leider ist gerade der ETF noch 5% in den Miesen und ich hoffe hier, dass sich das langfristig wieder fängt. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man.

 

Nachdem ich also das erste Schreckenserlebnis hinter mir habe muss ich schon sagen: Respekt, wer nicht die große Flasche Baldrian im Schrank benötigt.

 

Grüße

rw8

 

Was du erlebt hast war nichts, es war pillepalle.

Ich würde auch sagen, lass das lieber mit Aktien und ETFs, wenn du im Grunde wegen nichts schon Baldrian benötigst.

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