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Rohlöff

Midijob mit Steuerklasse 5

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Rohlöff

Hallo zusammen,

beim Thema Steuern bin ich nicht so ganz auf dem laufenden.

Vielleicht kann hier jemand helfen.

Meine Frau hat momentan einen MInijob (450€) ihr wurde nun ein Midijob (bis 850€) angeboten.

Wahrscheinlich würde sich der Verdienst auf ca. 650€ / Monat einpendeln.

Da ich arbeite, hätten wir die Steuerklassen 3 / 5.

Mir ist klar, dass etwas mehr Geld in ihre Rentenversicherung fließen würde und das nach 12 Monaten Beschäftigung ein Anrecht auf Arbeitslosengeld besteht.

Lohnt sich bei diesem Verdienst aber der Midijob oder sollte man bei den 450€ bleiben?

Kann man das überhaupt pauschal beurteilen?

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moonraker
· bearbeitet von moonraker

Mit einem Brutto-Netto-Rechner wie z.B. http://www.brutto-netto-rechner.info/ werden aus 650€ Brutto ca. 450€ Netto (ohne Kirchensteuer gerechnet).

Bei Zusammenveranlagung mit Dir (Steuerklasse 3) sollten die Abzüge insgesamt aber nicht mehr so groß sein.

 

Dazu kommen natürlich, wie von Dir erkannt, die (theoretischen) Vorteile für Rente und Arbeitslosenversicherung - wobei der Nutzen für die Rente recht relativ gering ausfallen dürfte:

7800€ p.a. bringen gerade einmal 0,23 Rentenpunkte - macht eine zusätzliche Rente pro Arbeitsjahr von ca. 6,56€ monatlich...

Edit: Rechnung korrigiert, hatte nicht aufs Jahr hochgerechnet

 

Ich sehe auf die Schnelle relativ wenig Vorteile...

Die Frage ist natürlich noch, wie viel man für 650€ statt der 450€ mehr arbeiten soll.

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Sapine

Dazu kommen natürlich, wie von Dir erkannt, die (theoretischen) Vorteile für Rente und Arbeitslosenversicherung - wobei der Nutzen für die Rente recht gering ausfallen dürfte:

758€ p.a. bringen gerade einmal 0,236 Rentenpunkte - macht eine zusätzliche Rente pro Arbeitsjahr von ca. 0,64€ monatlich..

Glaube da hast du Dich um eine Zehnerpotenz vertan bei der Rentenberechnung. Aktuell ist ein Rentenpunkt 28,61 EUR wert. Damit würde das pro Jahr eine Rente von 6,75 Euro bringen, wobei ich den Rentenpunkt jetzt nicht nachgerechnet habe.

 

Mit wachsendem Alter sollte man das Risiko nicht unterschätzen auch mal längerfristig krank zu sein. Beim Minijob gibt es denke ich kein Krankengeld?

 

Oberhalb der Einkommensgrenze zum Minijob gibt es eine sogenannte Gleitzone. Kannte ich bisher auch noch nicht. Für die Verhandlung mit dem Arbeitgeber jedenfalls gut zu wissen, dass der Lohnnebenkosten spart wenn die 450 Euro überschritten werden.

http://www.erwin-denzler.de/400/Gleitzone.html

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bond007
· bearbeitet von bond007

Hallo zusammen,

...

Lohnt sich bei diesem Verdienst aber der Midijob oder sollte man bei den 450€ bleiben?

Kann man das überhaupt pauschal beurteilen?

 

 

Hallo, es kommt natürlich auf den Einzelfall an und was die Zielsetzung ist. Vorteil der Midijobs von 450,01 - 850 EUR ist dass Deine Frau dann recht günstig krankenversichert ist.

Bist Du normaler Mitarbeiter und kannst Sie über die Familienversicherung mit versichern. Hier kommt es auf die Entwicklung der GKV an.

Evtl. sind bald die Zusatzbeiträge höher als Ihre Belastung bei einem Midijob.

Sie wäre auch in der Arbeitslosenversicherung und zahlt Rentenbeiträge. Das Gehalt wird dann aber von den Beiträgen zu den Sozialversicherungen belastet.

 

Bist Du z.B. selbstständig und seit ewigen Zeiten privat versichert ist ein Midijob für die Ehefrau perfekt wenn sie nicht mehr arbeiten möchte/kann.

Denn sonst müsstest Du sie in einer privaten KV versichern was sicherlich teurer käme.

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Rohlöff

Meine Frau (und Kinder) sind aktuell über mich krankenversichert.

Ich habe ein paar Zahlenbeispiel in einen Online-Rechner gehackt.

Die Zahlen sprachen auf den ersten Blick erst einmal nicht für den Midijob.

Ich möchte aber die Zahlen auch noch einmal in meine Steuersoftware eingeben.

Ich kann jetzt noch nicht sagen, ob ich am Ende des Jahres Steuern nachzahlen muss oder ob eine Erstattung wahrscheinlich ist.

 

Bei Steuerklasse 1 erscheint der Midijob auf jeden Fall interessanter, da in solch einem Fall keine Lohnsteuer gezahlt werden muss.

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supertobs

Mehr Geld verdienen lohnt sich eigentlich immer. Steuerklassen sind auch nur eine Vorauszahlung. Abgerechnet wird doch über die Zusammenveranlagung. 650 kann auch der Einstieg sein für noch weitere Steigerungen im Arbeite und Gehaltsumfang. Das sollte doch auch Anspruch sein.

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Schinzilord

Was wäre denn der inkrementelle Stundenlohn?

Also wieviel länger müsste sie für 200€ mehr Netto arbeiten?

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Rohlöff
· bearbeitet von klaus-behmer

Der Job wird mit 8,50€ bezahlt und macht sehr viel Spaß.

Bezahlt wird nach geleisteten Stunden. Die 650€ habe ich als Durchschnittswert angenommen.

Es kann mal mehr, mal weniger sein.

Anbei ein paar Rechnungen wie das Gehalt aussehen könnte.

 

Im schnellen Überblick:

 

Lohn -- Arbeitsstunden ----- eff. Std.-Lohn

450€ 53 Std 8,17€ (Minijob, wenn alles so bleibt wie es ist)

550€ 65 Std 6,41€

650€ 76 Std 6,16€

750€ 88 Std 5,98€

850€ 100 Std 5,83€

 

Die Monatsgehälter werde ich nun mit 12 multiplizieren und dann in mein Steuerprogramm eingeben.

Mal sehen, ob es dann eine Erstattung geben würde (gehe ich aber nicht von aus)

Der Arbeitsweg beträgt ca. 1km - viel abzusetzen wird es nicht geben - nur den Pauschbetrag!

 

Bei 53 Std: 432,45 €

Bei 100 Std: 583,36 €

 

Delta: 150,91€

550.PDF

450.PDF

650.PDF

750.PDF

850.PDF

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bond007
· bearbeitet von bond007

Der Job wird mit 8,50€ bezahlt und macht sehr viel Spaß.

Bezahlt wird nach geleisteten Stunden. Die 650€ habe ich als Durchschnittswert angenommen.

Es kann mal mehr, mal weniger sein….

 

Solche Jobs finden sich z.B. in der Reinigungsbranche, in Restaurants und beim Bau. Eigentlich heute überall wo keine besonderen Fähigkeiten und Ausbildung erforderlich ist.

Generell würde ich bei einem Midijob eine feste Stundenanzahl pro Monat und einen Urlaubsanspruch vereinbaren.

Ein mündlicher Arbeitsvertrag mit Zeugen sollte Mindeststandard sein, schriftlich ist immer besser.

Eine Anmeldung und Lohnabrechnungen auch. Der Urlaubsanspruch sollte auf der Lohnabrechnung verzeichnet sein.

Bei solchen Beschäftigungen "auf Stundenbasis" drücken sich die Arbeitgeber regelmäßig um die Gewährung und Bezahlung des Urlaubs - es gibt keine Lohnfortzahlung bei Urlaub oder Krankheit.

Manchmal erfolgt keine Anmeldung und der Mitarbeiter/in arbeitet schwarz, erfährt das aber erst viel später.

Während unsere Abgeordneten in Berlin die Standards immer höher ziehen haben sich viele Betriebe von regulären Beschäftigungen schon verabschiedet und machen ihre eigenen Regeln.

Zum Beispiel werden Mitarbeiter nur für 450 EUR angemeldet, arbeiten aber mehr. Nimmt der Mitarbeiter Urlaub bekommt er maximal 450 EUR (die er dem AG zurückzahlen muss) und wenn er arbeitet werden Abgaben zu den Sozialversicherungen und Steuern hinterzogen. Das ergibt später Minirenten von denen niemand leben kann. Folge sind viele Hartz IV Empfänger, Aufstocker und Altersarmut.

Von solchen Beschäftigungsverhältnissen kann ich nur abraten. Das Thema gehört aber eher in ein anderes Forum.

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Rohlöff

Es gibt einen "richtigen" Arbeitsvertrag.

Urlaub wurde auch schon gewährt + bezahlt.

Alles läuft bisher ohne Probleme ab. Da sehe ich keine Probleme.

Ich hab nun die möglichen Jahreswerte in mein Steuerprogramm eingegeben.

Ein Midijob scheint sich mit Steuerklasse V nicht zu lohnen.

Mit meinen Einkünften etc. verrechnet, müssten wir ca. 800-1000€ nachzahlen.

Dies bedeutet, dass meine Frau ca. 2 Monate nur für die Nachzahlung arbeiten würde und auch ansonsten (s.o.) wesentlich mehr für nur einen geringeren Mehrbetrag beim Gehalt arbeiten müsste.

Wie die Ablehnung auf das Midijob-Angebot ausfällt bleibt abzuwarten.

Rentabel wäre es bei uns jedoch nicht.

Für 150€ netto mehr, 47 Std. mehr zu arbeiten ist nicht sehr verlockend.

 

 

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klein Gordon

... und macht sehr viel Spaß.

 

Was willst du (bzw. deine Frau) mehr?aus deinen Angaben:

650€ (Brutto), 76 Std, 6,16€ (Netto) /Std ==> 468€ (Netto)

 

 

Zahlen sich die 35 Euro "mehr" für 23 Stunden mehr arbeiten (pro Monat) aus?

 

Bei Minijobbern zahlt der Arbeitgeber noch 31% Abgaben, bei normal Beschäftigten 21%, d.h. deine Frau kann 8% mehr Lohn verlangen und bleibt pro geleisteter Arbeitsstunde für den AG gleich teuer.

 

 

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