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corvus_maximus

Wann ist der optimale Zeitpunkt gekommen, um sein Auto gegen ein neues (gebrauchtes) zu tauschen?

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Hallo zusammen,

 

seit längerer Zeit frage ich mich schon, wann eigentlich aus finanzieller Sicht der optimale Zeitpunkt gekommen ist, um sein altes Auto zu verkaufen und sich ein neues (gebrauchtes) zu kaufen. Bei Recherchen im Netz habe ich nicht viele belastbare Informationen gefunden. Da sich hier sicher einige Experten rumtreiben, wollte ich mal fragen, ob es so Regeln gibt, wie:

 

Sobald der Wert aller Reparaturen den aktuellen Wert des Fahrzeugs übersteigt, sollte man verkaufen

 

oder

 

Wenn in einem Jahr x % des aktuellen Wertes für Reparaturen ausgegeben werden...

 

Hat hier jemand Ahnung, wann der Umstieg am wirtschaftlichsten ist? Es kann ja nicht wirtschaftlich sein, nach 20 Jahren jedes Jahr 2000 Euro für Reparaturen auszugeben. Auf der anderen Seite kann es auch nicht wirtschaftlich sein, sich alle 6 Monate ein nagelneues Auto zu kaufen/zu leasen! Auch ein Literaturtipp oder eine Faustformel wäre interessant...

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Akaman

Mein Tipp: Zahlungsströme notieren (gegebenenfalls geschätzt) und vergleichen!

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Mein Tipp: Zahlungsströme notieren (gegebenenfalls geschätzt) und vergleichen!

 

Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber: Wie hoch setze ich mögliche Reparaturen bei einem neueren Auto an? Hierfür bräuchte ich Datenmaterial, das statistsich ausgewertet werden müsste, um dann den Erwartungswert der Reparaturkosten zu schätzen...

Zusätzlich müsste man noch den Wertverlust beider Autos miteinander vergleichen...

 

Geht es auch einfacher? Oder gibt es Datenbanken dafür im Netz?

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Kolle

Ich kann nur sagen wie ich es gamacht habe: Neu kaufen und fertig fahren.

 

Mein Audi 80 Diesel Bj 1983 habe ich nach 23 Jahren und 530.000 km verschrottet nachdem mir der Nachbarsohn die Seite eingedrückt hat und der TÜV gemeckert hat weil die Türe nur noch von innen aufgeht.

 

Mein VW-Multivan hatte nach 20 Jahren bei 300.000 km einen Motorschaden ( Zahnriemen gerissen ). Den habe ich für 500 € an einen Libanesen verkauft, obwohl mir die Werkstatt für 2000 € einen gebrauchten Motor eingebaut hätte. Hauptgrund war die fehlende grüne Plakette.

 

Meinen Golf III Diesel habe ich allerdings schon nach 17 Jahren bei der Abwrackprämie drangegeben. Tut mir heute noch leid...

 

Es gab immer Zeiten wo mal in einem Jahr einiges an Reparaturen zusammenkam. Dann war wieder ein paar Jahre Ruhe. Im Gegensatz zu Computern hat sich bei Autos kaum was Wesentliches geändert in den letzten Jahrzehnten. Die alten sind halt etwas langsamer gewesen und waren nicht ganz so komfortabel, aber da wo ich hin wollte sind sie immer gefahren.

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Im Gegensatz zu Computern hat sich bei Autos kaum was Wesentliches geändert in den letzten Jahrzehnten.

 

Das würde ich so zwar nicht unterschreiben, aber meine Frage richtete sich auch eher ans Finanzielle.:-

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Akaman
· bearbeitet von Akaman

Ich kann nur sagen wie ich es gamacht habe: Neu kaufen und fertig fahren.

 

Mein Audi 80 Diesel Bj 1983 habe ich nach 23 Jahren und 530.000 km verschrottet nachdem mir der Nachbarsohn die Seite eingedrückt hat und der TÜV gemeckert hat weil die Türe nur noch von innen aufgeht.

 

Mein VW-Multivan hatte nach 20 Jahren bei 300.000 km einen Motorschaden ( Zahnriemen gerissen ). Den habe ich für 500 € an einen Libanesen verkauft, obwohl mir die Werkstatt für 2000 € einen gebrauchten Motor eingebaut hätte. Hauptgrund war die fehlende grüne Plakette.

 

Meinen Golf III Diesel habe ich allerdings schon nach 17 Jahren bei der Abwrackprämie drangegeben. Tut mir heute noch leid...

 

Es gab immer Zeiten wo mal in einem Jahr einiges an Reparaturen zusammenkam. Dann war wieder ein paar Jahre Ruhe. Im Gegensatz zu Computern hat sich bei Autos kaum was Wesentliches geändert in den letzten Jahrzehnten. Die alten sind halt etwas langsamer gewesen und waren nicht ganz so komfortabel, aber da wo ich hin wollte sind sie immer gefahren.

 

Sehr schön, Kolle, so war es bei dir. Bei mir vielleicht ähnlich.

 

Ich bezweifle, dass der TO die Möglichkeit hat, einen Audi 80 Diesel neu zu kaufen und dann nach 23 Jahren und 530.000 km zu verschrotten, nachdem sein Nachbarsohn die Seite eingedrückt hat und der TÜV gemeckert hat weil die Türe nur noch von innen aufgeht. Oder oder oder.

 

Es geht hier doch eher um Entscheidungshilfen in einer gegenwärtigen Situation.

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Kolle

Es geht hier doch eher um Entscheidungshilfen in einer gegenwärtigen Situation.

 

Okay, fahren bis zum wirtschaftlichen Totalschaden !

 

Ein funktionierendes Auto zu verkaufen um sich ein neues zu kaufen ist fast immer teurer.

 

Noch billiger wäre ich gefahren, wenn ich mir einen Gebrauchten gekauft hätte statt einen neuen.

 

Ansonsten ist es halt so meine Art, ich habe ( bis auf die Küche ) noch die gleichen Möbel wie vor 37 Jahren und die waren schon damals nicht alle neu. Den 37 Jahre alten Fernseher habe ich dieses Jahr ersetzt. Er lief noch, aber die Technik war selbst mir zu alt geworden. Aber einen neuen PC kaufe ich alle 4 bis 5 Jahre wegen der besseren Technik. Ist im Betriebsvermögen abschreibbar.

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Akaman

fast immer teurer.

Wie ich den TO verstanden habe, möchte er wissen, was dieses "fast" nun im einzelnen bedeutet.

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

fast immer teurer.

Wie ich den TO verstanden habe, möchte er wissen, was dieses "fast" nun im einzelnen bedeutet.

 

Genau, ich hinterfrage diese Aussage. Unter welchen Umständen kommt dieses "fast" zustande und warum?

 

Ich wage mal die Behauptung: Man sollte versuchen, die jährlichen Betriebskosten zu minimieren. Wenn man mal von einem ähnlichen Verbrauchsverhalten ausgeht, würde ich vermuten, dass eine Neuanschaffung Sinn macht, wenn der Wertverlust des Neuwagens (der am Anfang eines Produktlebens sehr hoch ist) kleiner ist als die jährlichen Reparaturkosten des Altwagens. Das wäre mal so ein ganz grober Ansatz. Einwände?

 

Noch billiger wäre ich gefahren, wenn ich mir einen Gebrauchten gekauft hätte statt einen neuen.

 

 

Das habe ich mir auch gedacht. Wenn man das jetzt weiter hinterfragt, könnte man ja z.B. darauf kommen, dass es Sinn macht, den Wagen ein paar Jahre vor der Verschrottung zu verkaufen, weil gegen Ende mehr Reparaturen fällig werden. Also z.B. man kauft immer einen 5 Jahre alten Wagen und fährt ihn, bis er 15 ist oder ähnlich. Oder man macht es eben ereignisabhängig, wenn z.B. die Reparaturen zunehmen. Mir fehlt nur eine Quantifizierung, wann nun genau der Zeitpunkt gekommen ist (nach 5, 10, 15 oder 20 Jahren).

 

Das hat bislang wohl kaum jemand untersucht. Vielleicht kommt Gerd Kommer ja demnächst mit einem neuen Buch "Neu kaufen oder weiterfahen"...

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Kolle

fast immer teurer.

Wie ich den TO verstanden habe, möchte er wissen, was dieses "fast" nun im einzelnen bedeutet.

 

Man muss noch unterscheiden ob man alles in der Fachwerkstatt machen lassen muss oder man jemand zur Hand bei kleineren Reparaturen. Früher hatten auch die Zinsen eine Rolle gespielt, heute bekommt man ja kein Geld mehr für sein Geld. Aber 20 Jahre halten alle Autos wenn sie nicht gerade im Billigimportwegwerfsegment angesiedelt sind und Ersatzteile gut verfügbar sind. Ich achte immer darauf, nur sehr gängige Modelle auszuwählen, Exoten können schnell teuer werden.

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Zweite Wahl

Man weiß leider nicht, welche Reparaturen auf einen zukommen, darum kann man das auch nicht so pauschal berechenen. Einerseits hängt es von Model ab und andererseits vom eigenen Fahrstil. Oder vom Fahrstil des Vorgängers, aber das weiß man nicht, darum kauft man quasi die Katze im Sack und hat im schlimmsten Fall ein Jahr später teure Reparaturen.

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Kolle

Wenn man das jetzt weiter hinterfragt, könnte man ja z.B. darauf kommen, dass es Sinn macht, den Wagen ein paar Jahre vor der Verschrottung zu verkaufen, weil gegen Ende mehr Reparaturen fällig werden. Also z.B. man kauft immer einen 5 Jahre alten Wagen und fährt ihn, bis er 15 ist oder ähnlich. Oder man macht es eben ereignisabhängig, wenn z.B. die Reparaturen zunehmen. Mir fehlt nur eine Quantifizierung, wann nun genau der Zeitpunkt gekommen ist (nach 5, 10, 15 oder 20 Jahren).

 

Bei mir waren die letzten Jahre immer die billigsten. Als Student habe ich genau den Endzyklus erfolgreich genutzt. Altwagen für 500 DM mit 2 Jahren TÜV.

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Sapine

Neben dem Aspekt, welche Ansprüche man selbst an sein Auto hat, ist doch die Frage, wann der wirtschaftliche Totalschaden erreicht ist.

 

Für mich liegt heute der Verkaufszeitpunkt deutlich vor diesem Zeitpunkt, weil ich eben lieber auf nicht völlig durchgesessenen Sitzen Platz nehme und es bevorzuge, wenn das Auto auch technisch noch ganz ok ist. Ein Lenkrad, dass durch jahrzehntelange Benutzung hochglanzpoliert und nicht mehr griffig ist, gefällt nicht nur nicht, da geht für mich allmählich auch der Sicherheitsaspekt flöten. Allerdings bin ich mir nicht zu fein in einem 10 Jahre alten Auto zu sitzen. Die Autos, die ich bis zu ihrem seligen Ende (oder kurz davor) gefahren habe, haben bis dahin keineswegs besonders hohe Reparaturkosten produziert. Schließlich kann man bei alten Autos leichten Herzens auf irgendwelche Hinterhofwerkstätten ausweichen, die dann freilich nicht danach fragen, ob sie das Auto auch noch kostenlos (!) waschen dürfen. Bei alten Autos beschränkt man sich leicht auf die sicherheitsrelevanten Reparaturen, während man bei einem Neuwagen jedes Kinkerlitzchen richten lässt. Mit wachsendem Fahrzeugalter haben wir früher Macken akzeptiert, die ich heute nicht mehr bereit wäre zu akzeptieren. So kann ich mich aus der Studentenzeit an einen Käfer erinnern, der bei der Heizung nur zwei Zustände kannte: "aus" und "an". Dazu hat man sich einmal im Herbst unters Auto gelegt und das entsprechende Hebelchen an der Heizbirne mit einem Hammer bearbeitet. Im Frühjahr ging es dann in die andere Richtung, bevor man im Sommer mit gekochten Füßen durch die Gegend fuhr.

 

Für mich stellt sich daher statt der Wirtschaftlichkeit eher die Frage, was bin ich bereit für Abstriche zu machen wenn es ums Auto geht. Daneben ist natürlich auch die Frage, wie "haltbar" der fahrbare Untersatz ist und wie stark man ihn frequentiert. Ein 10 Jahre alter Fiat der jeden Tag 100 km gependelt ist, dürfte das Ende seiner Tage möglicherweise schon hinter sich haben. Ein Diesel soliderer Bauart, ist gerade mal im besten Alter.

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corvus_maximus
· bearbeitet von corvus_maximus

Für mich liegt heute der Verkaufszeitpunkt deutlich vor diesem Zeitpunkt, weil ich eben lieber auf nicht völlig durchgesessenen Sitzen Platz nehme und es bevorzuge, wenn das Auto auch technisch noch ganz ok ist.

 

Das ist ein berechtigter Einwand, den ich allerdings gesondert bewerten wollte. Dazu kommt natürlich auch, dass ein neues Auto viel sicherer ist. Auch Umwelt-Aspekte wären zu erwähnen. Letztere sprechen aber eher für ein langes Fahren des Autos, weil die Herstellung neuer Autos sehr viel Energie verschlingt (viel mehr, als 1 Liter Spritersparnis pro 100 km bringen).

 

Weshalb ich so darüber nachdenke, ist der folgende Aspekt: Es könnte ja sein, dass ein Ausfahren des Autos nicht nur unkomfortabel ist, sondern auch teuer zugleich. Man merkt es nur nicht (wie die meisten Fonds-Investoren gar nicht merken, dass sie viel zu hohe Gebühren zahlen).

 

Im Netz geistern nämlich so Behauptungen rum, dass der ADAC ausgerechnet hätte, dass ein langes Halten der alten Autos viel zu teuer wäre. Ein regelmäßiger Neukauf wäre preiswerter. Diese These halte ich allerdings für falsch.

 

By the way: Ich fahre einen über 14 Jahre alten Opel Astra, der bislang kaum Reparaturen hatte und knapp 6 Liter Super auf 100 km verbraucht. Eigentlich sehe ich momentan keinen Anlass, den Wagen abzustoßen. Die Frage ist nur, wann der Zeitpunkt gekommen ist.

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€-man

Eigentlich sehe ich momentan keinen Anlass, den Wagen abzustoßen. Die Frage ist nur, wann der Zeitpunkt gekommen ist.

 

Wann bricht der DAX wieder ein?

 

Gruß

€-man

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Ramstein
· bearbeitet von Ramstein

Aus rein finanzieller Sicht ist das doch eine Kostenbetrachtung:

  • Steuern, Versicherung, Betriebsmittel
  • Wertverlust
  • erwartete Reparaturkosten
  • Kapitalbindung

vergleichen. Dazu kommen die nicht allgemein quantifizierbaren Punkte wie Komfort, Image, etc.

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Kolle

Am besten kauft man Neuwagen antizyklisch wenn die Konjunktur am Boden ist. Weiterhin sollte man Sondersituationen nutzen können wie die Abwrackprämie vor einigen Jahren.

 

Ich selbst habe nie darüber nachgedacht ob ich mir ein neues Auto kaufen soll oder nicht solange mein altes Autos fährt.

 

Mit alten Autos muss man auch keine Angst haben dass es geklaut oder beschädigt wird. Mehr als 2000 bis 5000 € kann man nicht mehr verlieren egal was passiert.

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FranzFerdinand
· bearbeitet von f*****5

Beim ADAC gab es mWn mal eine Untersuchung, welcher Lebensabschnitt bei Autos der "günstigste" ist, also Kaufpreis+Wartungskosten-Wiederverkauf. Verglichen wurden 2-, 4- und 6-jährige Gebrauchtwagen (Neuwagen ist immer am teuersten). Am besten schnitten dabei wohl die 4-jährigen ab, weil sie das Gros des Wertverlustes schon hinter sich haben, aber noch nicht in die wartungsintensive Phase (10 Jahre+) gekommen sind.

 

Einen idealen Zeitpunkt für den Ausstieg gibt es aber nicht, weil es zu viele Einflußfaktoren gibt:

 

- Wertverlust

- Intensität der Nutzung

- Komfortanspruch

- Sicherheitsanspruch

- Wartungsfragen (selber, freie oder Händlerwerkstatt)

 

Mein Ansatz ist es, lieber eine Nummer kleiner, dafür beste Austattung und Motorisierung, 3-4 Jahre alt vom Händler kaufen und solange fahren bis

 

- das Auto nervt (durch Defekte oder sonstige Unzulänglichkeiten)

- es zu klein/groß geworden ist (Kinder bzw. eben keine mehr)

- es nicht mehr zuverlässig ist

- die Reparaturkosten den Restwert übertreffen

 

Natürlich kann man auch nem uralten Hobel noch ein neues Getriebe verpassen, aber meistens kommen dann auch bald andere teure Dinge dazu (alle Manschetten am Antrieb, Zahnriemen, Bremsleitungen, sonstige Undichtigkeiten und Rost). Oder man hat einen Unfall. Alte Autos, auch wenn sie noch hervorragend laufen, bringen leider keine angemessene Entschädigung mehr.

 

Mein letztes Auto wurde 16 Jahre alt und ging für 800€ mit undichtem Getriebe und Kühler in den europäischen Osten.

 

Wenn ich eine Fautformel aufstellen müsste: Für den Durchschnittsfahrer (10.000km/Jahr) sind die Jahre zwischen 3-13 wohl die günstigsten. Davor ist es nur für Geschäftsleute billiger, danach nur für Bastler oder Glückspilze.

 

Edit: Erwartbare Reparaturkosten für die Jahre 3-5 findest du zB wenn du bei VW oder BMW die Preise für Garantieverlängerungen der Werksgarantie anfragst. Die durchschnittlichen Kosten dürften um die Marge der Versicherung darunter liegen.

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corvus_maximus

Aus rein finanzieller Sicht ist das doch eine Kostenbetrachtung:

  • Steuern, Versicherung, Betriebsmittel
  • Wertverlust
  • erwartete Reparaturkosten
  • Kapitalbindung

vergleichen.

 

Genau. Aber allein diese Punkte zu quantifzieren, dürfte schwierig werden. Wo bekommt man z.B. den Punkt "erwartete Reparaturkosten" her? Gibt es eine Datenbank dafür? Außerdem hängt das natürlich davon ab, wie das jeweilige Auto in der Vergangenheit behandelt wurde.

 

Am besten kauft man Neuwagen antizyklisch wenn die Konjunktur am Boden ist. Weiterhin sollte man Sondersituationen nutzen können wie die Abwrackprämie vor einigen Jahren.

 

Market Timing mit Autos!? Ich hoffe, das Auto wartet bis zur nächsten Krise, bis es kaputt geht.

 

Mit alten Autos muss man auch keine Angst haben dass es geklaut oder beschädigt wird. Mehr als 2000 bis 5000 € kann man nicht mehr verlieren egal was passiert.

Ja, das sehe ich auch so. Bei einem alten/preiswerten Auto kann man sich auch die Kaskoversicherung sparen.

 

Beim ADAC gab es mWn mal eine Untersuchung, welcher Lebensabschnitt bei Autos der "günstigste" ist, also Kaufpreis+Wartungskosten-Wiederverkauf. Verglichen wurden 2-, 4- und 6-jährige Gebrauchtwagen (Neuwagen ist immer am teuersten). Am besten schnitten dabei wohl die 4-jährigen ab, weil sie das Gros des Wertverlustes schon hinter sich haben, aber noch nicht in die wartungsintensive Phase (10 Jahre+) gekommen sind.

 

Einen idealen Zeitpunkt für den Ausstieg gibt es aber nicht, weil es zu viele Einflußfaktoren gibt:

 

- Wertverlust

- Intensität der Nutzung

- Komfortanspruch

- Sicherheitsanspruch

- Wartungsfragen (selber, freie oder Händlerwerkstatt)

 

Mein Ansatz ist es, lieber eine Nummer kleiner, dafür beste Austattung und Motorisierung, 3-4 Jahre alt vom Händler kaufen und solange fahren bis

 

- das Auto nervt (durch Defekte oder sonstige Unzulänglichkeiten)

- es zu klein/groß geworden ist (Kinder bzw. eben keine mehr)

- es nicht mehr zuverlässig ist

- die Reparaturkosten den Restwert übertreffen

 

Natürlich kann man auch nem uralten Hobel noch ein neues Getriebe verpassen, aber meistens kommen dann auch bald andere teure Dinge dazu (alle Manschetten am Antrieb, Zahnriemen, Bremsleitungen, sonstige Undichtigkeiten und Rost). Oder man hat einen Unfall. Alte Autos, auch wenn sie noch hervorragend laufen, bringen leider keine angemessene Entschädigung mehr.

 

Mein letztes Auto wurde 16 Jahre alt und ging für 800€ mit undichtem Getriebe und Kühler in den europäischen Osten.

 

Wenn ich eine Fautformel aufstellen müsste: Für den Durchschnittsfahrer (10.000km/Jahr) sind die Jahre zwischen 3-13 wohl die günstigsten. Davor ist es nur für Geschäftsleute billiger, danach nur für Bastler oder Glückspilze.

 

Edit: Erwartbare Reparaturkosten für die Jahre 3-5 findest du zB wenn du bei VW oder BMW die Preise für Garantieverlängerungen der Werksgarantie anfragst. Die durchschnittlichen Kosten dürften um die Marge der Versicherung darunter liegen.

Die Infos halte ich für praxistauglich. Danke!

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corvus_maximus

Edit: Erwartbare Reparaturkosten für die Jahre 3-5 findest du zB wenn du bei VW oder BMW die Preise für Garantieverlängerungen der Werksgarantie anfragst. Die durchschnittlichen Kosten dürften um die Marge der Versicherung darunter liegen.

 

Laut Internet ist die Marge bei Kfz-Versicherungen aufgrund des harten Wettbewerbs eher gering, d.h. man sollte damit tatsächlich einen guten Schätzer für die Reparaturkosten haben. Aber: Wie hoch sind die erwarteten Reparaturkosten für mein altes Auto?

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Maikel

Ich habe meinen Golf IV ohne große Probleme 13 Jahre lang gefahren, u.a. weil die modernen Autos durchweg so unübersichtlich sind.

 

Eher zufällig (als ich einen gebrauchten Touran nach meinem Geschmack gefunden hatte) hatte der Golf frischen TÜV und frische Inspektion als ich ihn in Zahlung gab, zu 2.800 Euro.

Der Händler meinte, ohne TÜV und Inspektion hätte er mir nicht mal 2.000 Euro gegeben.

Damit habe ich die Kosten für TÜV und Inspektion mehr als rausbekommen.

 

Ich habe mich für einen jungen Gebrauchten (3 Jahre, zu etwa dem halben Neupreis) entschieden, weil ich eh nur wenig km fahre, und weil z.B. bei einem Gebrauchten der Kratzer vom Einparken in der engen Tiefgarage nicht so ärgerlich ist.

 

Der "Neue" ist natürlich technisch schon einiges besser als der alte Golf (DSG, Einpark-Piepser usw.)

 

Ältere Berechnungen zum richtigen Verkaufszeitpunkt kann man eh nicht mehr sinnvoll anwenden, da die Lebensdauer der Autos immer länger geworden ist.

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FranzFerdinand

Es gibt schon Vergleichsportale, allerdings sind deren Datengrundlagen mir nicht ganz klar. Vielleicht mag ja mal jemand recherchieren.

 

Beispiel: http://www.autokostencheck.de/Opel/Opel-Astra/Astra-%28F%29/astra-f-cc-fliessheck_16455.html (Kritierien sind einstellbar)

 

Am Auto sind die Unterhaltskosten aber schwer zu kalkulieren. Eines von 100 Getrieben überlebt die 100.000km nicht, Austausch kostet 2.500€. Musst du also 25€ als zu erwartende Wartungskosten ansetzen, oder Null? Sowas macht als Einzelbetrachtung keinen großen Sinn, sondern nur als Statistik. Ich halte zB die oben genannten 19€ Wartungsrücklage für zu gering. Da ist nichtmal eine Reparatur pro Jahr, wenn man auch noch regelmäßig das Öl wechseln lässt.

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corvus_maximus

Es gibt schon Vergleichsportale, allerdings sind deren Datengrundlagen mir nicht ganz klar. Vielleicht mag ja mal jemand recherchieren.

 

Beispiel: http://www.autokoste...heck_16455.html (Kritierien sind einstellbar)

 

Am Auto sind die Unterhaltskosten aber schwer zu kalkulieren. Eines von 100 Getrieben überlebt die 100.000km nicht, Austausch kostet 2.500€. Musst du also 25€ als zu erwartende Wartungskosten ansetzen, oder Null? Sowas macht als Einzelbetrachtung keinen großen Sinn, sondern nur als Statistik. Ich halte zB die oben genannten 19€ Wartungsrücklage für zu gering. Da ist nichtmal eine Reparatur pro Jahr, wenn man auch noch regelmäßig das Öl wechseln lässt.

 

Ja, das Portal finde ich auch nicht hilfreich.

 

Der statistische Ansatz würde darauf hinauslaufen, dass man - wie bei Wertpapieren - von Erwartungswerten ausgeht. Bei Wertpapieren macht dies auch Sinn, wenn man Einzelaktienrisiken wegdiversifiziert. Aber man kauft sich ja kaum 15 Autos, um diese Einzelrisiken wegzubekommen.

 

Von daher könnte man schon mit Erwartungswerten rechnen (19 € Wartungsrücklage), hätte aber mit enormen Schwankungen zu rechnen (ähnlich: Depot mit 1 Aktie). Ich denke auch, dass es eher Sinn macht, den Wagen abzustoßen, wenn er alt ist und eine größere Reparatur ansteht.

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

Meiner Meinung nach ist ein allgemeingültiger Vergleich, der einem eine klare Handlungsempfehlung gibt hier kaum möglich. Es gibt in der Finanzwirtschaftstheorie Verfahren, um einen optimalen Ersatzzeitpunkt zu ermitteln, aber das ist in der Realität leichter gesagt als getan.

 

Bei einem betrieblich genutzten Fahrzeug sind ja noch Abschreibungsmöglichkeiten relevant. Ansonsten würde man, wie schon gesagt, die Zahlungsströme über den Planungszeitraum schätzen, auf den Ausgangzeitpunkt abzinsen und die verschiedenen Alternativen vergleichen. Das Hauptproblem ist allerdings, dass hier nahezu alle Werte mehr oder weniger willkürlich geschätzt werden müssen. Selbst wenn es statistische Auswertungen gibt, sind die für den individuellen Einzelfall in der Regel auch kaum aussagekräftig, weil hier unzählge Einflussgrößen (Variablen) das Ergebnis im jeweiligen Fall völlig anders aussehen lassen können.

 

Meiner Einschätzung nach dürfte es in den meisten Fällen günstiger sein, das alte Auto so lange zu fahren, bis ein wirtschaftlicher Totalschaden eintritt. Es mag sicher Konstellationen geben, in denen das nicht gilt, z.B. wenn das alte Auto sehr teuer im Unterhalt ist, aber das muss man dann im Einzelfall abschätzen.

 

Mein Nissam Maxima ist übrigens Baujahr 1992 und hat inzwischen knapp 250 Tkm weg. Im Unterhalt ist der Wagen (3 Liter Hubraum, 170 PS, Euro 1) nicht ganz billig, aber verkaufen kann man so ein Auto eh nicht mehr. Aber zum "wegwerfen" ist er mir einfach zu schade, weil er für sein Alter insgesamt noch gut in Schuss ist.

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Kolle

Wenn man den Wechselzeitpunkt optimieren möchte, muss man den Restwert des alten ansetzen. Dazu muss man sich in die Lage des Käufers versetzen was er bereit ist zu zahlen. Viele Käufer sind argwöhnisch und vermuten bevorstehende Reparaturen und versteckte Mängel, der Besitzer weiß um den tadellosen Zustand, also ist seine Wertvorstellung höher als die des Käufers und ein Verkauf ist nur mit Verlusten möglich. Man kann es eigentlich nur mit Studenten oder Wiederverkäufern, die das Auto ins Ausland bringen, zu tun haben. Leute in Lohn und Brot kaufen ein über 10jähriges Fahrzeug nicht, mein Händler sagte mir mal dass ein nicht kleiner Anteil der Kunden lieber ein neues Fahrzeug finanziert als eine alte Nuckelpinne zu fahren. Wenn er ein 10 Jahre altes Auto zurücknimmt verscherbelt er es selbst an einen Wiederverkäufer um keine Garantieverpflichtungen einzugehen. Er zahlt sogar drauf, clevere Kunden wissen das und können über Rabatte verhandeln. Man sieht daran, dass der handelbare Restwert eines alten Autos nahe Null ist, Ausnahmen gibt es im Liebhaberbereich und bei wohnmobilähnlichen Fahrzeugen mit wenig Kilometern auf der Uhr.

 

Individuell lommt es auch auf die eigene Historie an. Wer immer nur Neuwagen gefahren glaubt das verkaufsfördernde Geschwätz der Händler von den bevorstehenden Reparaturen. Wer als Student mit alten Autos unterwegs war sieht das anders. Selbst bei einem "wirtschaftlichen Totalschaden" kann man für wenig Geld sofort ein ähnliches Fahrzeug finden das noch fährt und neuen TÜV hat, oft kann man dann noch Teile ( Reifen, Batterie, Radio usw. ) des alten verwenden.

 

Ich habe es früher jedenfalls so gemacht und habe viel Geld gespart. Geld das in meine heutige Vermögenssituation eingeflossen ist, Aber ich gebe zu, dass ich hier Wasser predige und selbst Wein trinke. Ich habe zwei neuwertige Autos obwohl ich als Rentner nicht mehr viel damit fahre: Einen erst ein Jahre alten VW-California Beach und einen 5 Jahre alten Golf VI. Der California ( Neupreis 50.000 € ) kostet mich laut ADAC-Tabelle 1000 € im Monat, nach meiner internen Rechnung die Hälfte weil ich nicht vorhabe ihn nach wenigen Jahren zu verkaufen. Ich kann mir heute einen neuen leisten weil ich damals meine Fahrzeuge bis zum wirtschaftlichen Totalschaden gefahren habe und es vermutlich wieder so mache. Der California spart mir zudem Hotelkosten wenn ich mal tagelang unterwegs bin um meine in ganz Süddeutschland verstreuten PV-Anlagen zu warten. Er gibt mir die Freiheit, jederzeit damit wegfahren zu können ohne Vorplanung. Selbst wenn ich dann bei längerem Aufenthalt unterwegs doch ein Hotel buche, habe ich stets die Freiheit es nicht zu tun, das ist mir das Geld einfach wert. Natürlich hätte das auch ein Gebrauchter getan, aber genau in diesem Segment findet man keine günstigen Wagen. Den Golf werde ich aber in den nächsten Jahren verkaufen und mir ein E-Auto anschaffen. Den Strom erzeuge ich selbst. Da liegt tatsächlich eine echte Veränderung vor. Im Moment ist der Wertverlust des Golf noch kleiner als die Preisdegression von E-Autos und die Weiterentwicklung geht erst jetzt flott voran.

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