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Klonk

Warum parkt man Geld bei der EZB

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Klonk
· bearbeitet von Klonk

Seit 1-2 Tagen flimmernja überall die "Negativzinsen für Giro und Tagesgeldkonten" News rum.

Die Begründung ist ja die Weitergabe der negativen EZB Zinsen.

 

Dazu hätte ich mal ne Fachfrage.

 

Welchen Grund hat eine Bank Geld mit Negativzins bei der EZB zu parken?

Sind die Banken denn gezwungen ihr Geld irgendwie loszuwerden?

 

Ich stell mir das so vor:

Wenn ich 100 Euro in meiner Bank einzahle, dann macht die Bank ihr "Excel" :lol: auf, und bucht beim Datensatz meiner Person 100 Euro als Verbindlichkeit gegen mich ran, und sich selbst irgendwo 100 Euro als Einlage welche dann Basis für "wieviele Millionen auch immer Geldschöpfung sei Dank" Kredite sind. Wer zwingt denn jetzt die Bank Kredite zu verteilen und nicht einfach das "Excel" zu speichern bis ich mein Geld wieder haben will? Wiso geben die Geld dafür aus Liquidität zur EZB zu schieben?

 

Danke für eure Erhellung.

 

Gruß

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Ramstein

Schon mal das Wort "Mindestreserve" gehört?

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Staatenverbund

Ich stell mir das so vor:

Wenn ich 100 Euro in meiner Bank einzahle, dann macht die Bank ihr "Excel" :lol: auf, und bucht beim Datensatz meiner Person 100 Euro als Verbindlichkeit gegen mich ran, und sich selbst irgendwo 100 Euro als Einlage welche dann Basis für "wieviele Millionen auch immer Geldschöpfung sei Dank" Kredite sind. Wer zwingt denn jetzt die Bank Kredite zu verteilen und nicht einfach das "Excel" zu speichern bis ich mein Geld wieder haben will? Wiso geben die Geld dafür aus Liquidität zur EZB zu schieben?

 

Weil Lagerung und Transport von Bargeld teurer wären.

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Ramstein

Weil Lagerung und Transport von Bargeld teurer wären.

Dieses interessante Argument solltest du mal mit mindestens fünf Sätzen detaillieren. Danke.

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Staatenverbund

Weil Lagerung und Transport von Bargeld teurer wären.

Dieses interessante Argument solltest du mal mit mindestens fünf Sätzen detaillieren. Danke.

 

Naja, welche Optionen hat die Bank denn, wenn sie sich verpflichtet hat, Geldeinlagen von Kunden zu verwalten zwecks Zahlungsverkehr und so (eine einfache Ablehnung der Einlage also keine Option ist)?

 

1. Als Bargeld lagern: Muss man sich um physische Sicherheit kümmern, damit es niemand klaut, und außerdem ist es beim Transport ziemlich unhandlich, und braucht auch wieder hohe Sicherheitsvorkehrungen.

 

2. Bei der Zentralbank einzahlen: Verlangt die Zentralbank Zinsen für.

 

3. Das Geld an eine andere Geschäftsbank verleihen: Die hat das gleiche Problem und will das Geld gar nicht haben.

 

4. Das Geld an Nichtbanken verleihen, und darauf hoffen, dass diese das Geld zu einer anderen Geschäftsbank überweisen oder sich als Bargeld auszahlen lassen (wobei letzteres natürlich auch wieder mit Kosten verbunden ist).

 

Welche dieser Optionen dürfte die günstigste/zuverlässigste sein?

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Fredegar

Schon mal das Wort "Mindestreserve" gehört?

ehm... die Mindestreserve wird bei der Deutschen Bundesbank (bzw. den nationalen Zentralbanken) hinterlegt und mit +0,05 % (Okt. 2014) verzinst. Der negative Zins betrifft die Überschussreserve (siehe z.B. Deutsche Bundesbank: Zinssätze und Reservesätze ; Okt. 2014: -0,20 %).

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domkapitular

Es wäre ja auch etwas merkwürdig, wenn es einen Strafzins für etwas gäbe, wozu man andererseits verpflichtet wäre.

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Klonk
· bearbeitet von Klonk

Hmm schonmal danke für die Anworten aber bis jetzt fühle ich mich noch nicht erhellt.

 

Die Mindestreserve fällt nach gutem Argument aus.

Kosten für Bargeldtransporte als Grund finde ich nicht überzeugend der größte Teil der Einlagen sind ja denke ich auch nur Zahlen auf Festplatten.

Bei den 4 Optionen der Bank vermisse ich : 5) Nichts machen.. warum soll die Bank denn unbedingt was machen mit den Einlagen.

 

Also was ist der Grund dafür, dass eine Bank für wenige Tage X Mrd freiwillig für negative Zinsen zur EZB schiebt.

Es muss ja einen Grund geben, keine Bank würde sich grundlos selbst schaden.

 

Eventuell unterstreicht das die eigene Solvenz im Interbankenhandel? Sozusagen nur ne Imagekampange in Zeiten des Mißtrauens?

 

Ich warte halt drauf, dass die örtliche Sparkasse zu uns kommt und unser Firmen Tagesgeldkonto auf dem doch relevante Beträge liegen auf negative Zinsen setzt.

Ich wäre halt gern auf diesen Moment vorbereitet indem ich zumindest weiß worum es geht.

Bei -0,25% Zinsen kämen wir bei 300-500 Euro Jahreskosten für ein Schließfach dann schon weit günstiger wenn wir das Geld einfach beim selben Institut dort rein packen.. wenns denn reinpasst :lol: .

 

Gruß

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Staatenverbund

Kosten für Bargeldtransporte als Grund finde ich nicht überzeugend der größte Teil der Einlagen sind ja denke ich auch nur Zahlen auf Festplatten.

Bei den 4 Optionen der Bank vermisse ich : 5) Nichts machen.. warum soll die Bank denn unbedingt was machen mit den Einlagen.

 

Dein Beispiel war eine Bargeldeinzahlung, wie sähe da "nichts machen" aus? Das Geld auf dem Schalter liegen lassen, wo der Kunde es hingelegt hat? Ja, das spart die Lagerkosten irgendwie, dafür wird es dann wahrscheinlich geklaut? "Nichts machen" heisst doch einfach nur, dass der aktuelle Zustand bestehen bleibt, nicht, dass sich das Problem in Luft auflöst.

 

Und ja, die Einlagen sind Zahlen auf Festplatten - die Einlagen sind aber ja auch die falsche Seite der Bilanz, denn die Einlagen sind für die Bank Verbindlichkeiten, die kann sie kaum bei der EZB lagern. Die Frage ist, welche Vermögensgegenstände den Einlagen auf der Aktivseite gegenüberstehen, und dafür gibt es im wesentlichen die oben aufgezählten Möglichkeiten - und "nichts" ist sicher keine Option, dann wär's nämlich keine Bilanz mehr ;-)

 

Ich warte halt drauf, dass die örtliche Sparkasse zu uns kommt und unser Firmen Tagesgeldkonto auf dem doch relevante Beträge liegen auf negative Zinsen setzt.

Ich wäre halt gern auf diesen Moment vorbereitet indem ich zumindest weiß worum es geht.

Bei -0,25% Zinsen kämen wir bei 300-500 Euro Jahreskosten für ein Schließfach dann schon weit günstiger wenn wir das Geld einfach beim selben Institut dort rein packen.. wenns denn reinpasst :lol: .

 

Das Geld im Schrank in der Kaffeeküche zu lagern dürfte noch billiger sein!

 

Will sagen: Du hast auch das erhöhte Verlustrisiko bzw. die Versicherungskosten mitgerechnet?

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Klonk
· bearbeitet von Klonk

Bargeldeinzahlung war ja nur "ne Methapher" denke es ist klar, dass der Großteil der Geldtransfers digital erfolgt.

 

"Nichts machen" würde heißen, die Einzahlung einbuchen bei Verbindlichkeiten gegenüber Kunde und auf der Gegenseite in ein Bestandskonto.

Was weiß ich "Kundeneinlagen" oder "Verfügbare Mittel"

 

Ich glaube nicht dass eine Re-Investition der Bank nötig ist damit die doppelte Buchführung stimmt.

Das wäre doch sicher auch wieder ein neuer Vorgang sowas wie. "Minus beim Bestandskonto und Plus bei Forderung gegenüber EZB oder gegenüber Schuldner X"

Ich gebe zu Buchführung ist lange her bei mir.

 

Natürlich wäre Geld im Schrank lagern billiger als Schließfach, aber es stimmt sicher jeder zu, dass es einen Unterschied zwischen einem schlecht gesicherten Firmensave und einem versicherten Bankschließfach gibt.

 

Die Versicherungskosten hatte ich bei einer kurzen Googlerecherche mit 1 Euro Jahreskosten pro 1000 Euro Wert sprich mit 0,1% beziffert.

Wie gesagt bei -0,25% aufs Tagesgeld würde sich das Schließfach sehr deutlich lohnen.

 

Und wenn Zypern (Europa) mal einfach beschließt alle Firmen bei 100k zu rasieren (so geschehen) dann weiß ich nicht, ob das Verlustrisiko auf nem Konto eventuell sogar höher ist als in nem Schließfach oder im Schrank der Kaffeeküche.

 

Wie gesagt ich möchte nur verstehen, aus welchem Grund Banken verfügbare Liquididät mit Negativzins zur EZB schieben, den muss es ja geben.

 

Gruß

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Staatenverbund

Bargeldeinzahlung war ja nur "ne Methapher" denke es ist klar, dass der Großteil der Geldtransfers digital erfolgt.

 

Naja, aber in welcher Form das Geld zur Bank kommt, ändert doch am Problem nichts?

 

"Nichts machen" würde heißen, die Einzahlung einbuchen bei Verbindlichkeiten gegenüber Kunde und auf der Gegenseite in ein Bestandskonto.

Was weiß ich "Kundeneinlagen" oder "Verfügbare Mittel"

 

Ich glaube nicht dass eine Re-Investition der Bank nötig ist damit die doppelte Buchführung stimmt.

Das wäre doch sicher auch wieder ein neuer Vorgang sowas wie. "Minus beim Bestandskonto und Plus bei Forderung gegenüber EZB oder gegenüber Schuldner X"

 

Ich weiss nun nicht, was du unter "Reinvestition" verstehst, aber dir ist schon klar, dass die Bilanzposten selbst nicht Vermögensgegenstände sind, sondern nur die Bewertung von Vermögensgegenständen wiederspiegeln? Mit Bilanzposten kann man nämlich nichts bezahlen, bezahlen kann man nur mit den dahinterstehenden Vermögensgegenständen. Und was wäre der Vermögensgegenstand hinter "Verfügbare Mittel"?

 

Natürlich wäre Geld im Schrank lagern billiger als Schließfach, aber es stimmt sicher jeder zu, dass es einen Unterschied zwischen einem schlecht gesicherten Firmensave und einem versicherten Bankschließfach gibt.

 

Die Versicherungskosten hatte ich bei einer kurzen Googlerecherche mit 1 Euro Jahreskosten pro 1000 Euro Wert sprich mit 0,1% beziffert.

Wie gesagt bei -0,25% aufs Tagesgeld würde sich das Schließfach sehr deutlich lohnen.

 

Wenn das so stimmt, klingt das nach einer hervorragenden Arbitragemöglichkeit :-)

 

(Sofern du denn alle anderen Kostenfaktoren mit berücksichtigt hast, wie der zusätzliche Aufwand, wenn Zahlungen aus dem Schließfach getätigt werden sollen, und die wahrscheinliche Reaktion der Bank, wenn große Kassengeschäfte wieder in Mode kommen, und so weiter ...)

 

Und wenn Zypern (Europa) mal einfach beschließt alle Firmen bei 100k zu rasieren (so geschehen) dann weiß ich nicht, ob das Verlustrisiko auf nem Konto eventuell sogar höher ist als in nem Schließfach oder im Schrank der Kaffeeküche.

 

Ich glaube, das ist eine stark verdrehte Darstellung? Niemand hat "Firmen rasiert". Firmen haben Banken Geld geliehen, die Banken sind pleite gegangen, und damit war das Geld futsch (abgesehen von der Insolvenzmasse halt), wie das halt so ist, wenn man Kapitalgesellschaften Fremdkapital gibt. Die 100000 EUR sind wohl eher sowas wie ein Geschenk von dritter Seite als Ausgleich für den Verlust.

 

Was stimmt, ist natürlich, dass in diesem Fall die Lagerung im Kaffeeküchenschrank tatsächlich wahrscheinlich zu weniger Verlust geführt hätte.

 

Wie gesagt ich möchte nur verstehen, aus welchem Grund Banken verfügbare Liquididät mit Negativzins zur EZB schieben, den muss es ja geben.

 

Weil Bargeldhandling teurer ist, immernoch :-)

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Klonk
· bearbeitet von Klonk
Und was wäre der Vermögensgegenstand hinter "Verfügbare Mittel"?

 

Das ist genau die Frage kann die Bank ein Konto für sich selbst haben?

 

Bei ner Firma wäre es aktiv halt was weiß ich "Kasse,Rohstoffe,Anlagevermögen,Bankkonto"

Ich bin davon ausgegangen, dass auch eine Bank neben "Kasse" sprich "Tresor voll Bargeld" auch den Posten "Bank" hat, also ein Guthabenkonto für sich selbst bei sich selbst sozusagen. Ob das nun "Bank" "Überschussliquidität" "Kundeneinlagen" oder wie auch immer heist.

Wenn denn aber die Bank gar kein "eigenes Guthabenkonto" haben darf, kann sie Einlagen eben nicht einfach als Summe X auf ein eigenes Konto schieben sondern ist eventuell gezwungen bei einer anderen Bank oder der Zentralbank ein Konto zu haben.

 

Das wär dann die gesuchte Erklährung, sprich darf die Bank ein Guthabenkonto bei sich selbst haben?

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Prospektständer
· bearbeitet von Prospektständer

Meines Wissens dürfen sie kein eigenes Konto selber führen, habe dafür mal einen Blick in eine Volksbank-Bilanz geworfen, könnte auch ein Interessenkonflikt oder fehlende Kontrolle sein.

Meiner Meinung nach lagern Banken Geld bei der EZB, da dem Interbankenmarkt noch nicht vertraut wird (siehe BES, HAA...) und die Einlagen bei der EZB sicher und jederzeit verfügbar sind.

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Staatenverbund
Und was wäre der Vermögensgegenstand hinter "Verfügbare Mittel"?

 

Das ist genau die Frage kann die Bank ein Konto für sich selbst haben?

 

Bei ner Firma wäre es aktiv halt was weiß ich "Kasse,Rohstoffe,Anlagevermögen,Bankkonto"

Ich bin davon ausgegangen, dass auch eine Bank neben "Kasse" sprich "Tresor voll Bargeld" auch den Posten "Bank" hat, also ein Guthabenkonto für sich selbst bei sich selbst sozusagen. Ob das nun "Bank" "Überschussliquidität" "Kundeneinlagen" oder wie auch immer heist.

Wenn denn aber die Bank gar kein "eigenes Guthabenkonto" haben darf, kann sie Einlagen eben nicht einfach als Summe X auf ein eigenes Konto schieben sondern ist eventuell gezwungen bei einer anderen Bank oder der Zentralbank ein Konto zu haben.

 

Das wär dann die gesuchte Erklährung, sprich darf die Bank ein Guthabenkonto bei sich selbst haben?

 

Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, dass eine Bank ein Einlagekonto bei sich selbst hat ... ausser, dass es keinen Nutzen hat?

 

Wenn die Bank das Geld aus der Kundeneinlage bei sich selbst als Einlage einzahlt, dann entsteht dadurch eine Forderung der Bank gegen sich selbst als Aktivposten (das wäre dann wohl das Gegenstück zur Kundeneinlage?) und gleichzeitig natürlich die Einlage als Verbindlichkeit gegen sich selbst als neuer Passivposten - und was wäre das Aktiv-Gegenstück zu dieser neuen Verbindlichkeit?

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Yoko
· bearbeitet von Yoko

Hallo Klonk,

Geld entsteht heute ja nicht aus dem Nichts, sondern wird zentral von den Notenbanken gesteuert und ausgegeben. Bei Bargeld werden diese gedruckt und verteilt, aber der größte Anteil an der Geldmenge ist ja virtuell, also irgendwelche Bytes auf Festplatten.

 

Das Bargeld kann man bequem in einem Tresor deponieren und dann eine Liste führen wer wieviel auf dem Konto hat. Möchte man an das Geld, wird es entsprechend aus dem Tresor gehohlt. Komplizierter wird es bei dem virtuellen Geld (Buchgeld bzw. Giralgeld). Banken können ja nicht einfach entscheiden, jetzt einfach mal ihre Kontoliste zu öffnen und dort die Zahlen zu erhöhen. Und wenn dann eine Überweisung stattfindet einfach diese erfundenen Zahlen an anderen Banken zu transferieren.

 

Wie dieses Giralgeld erschaffen wird, kannst du hier nachlesen:

http://de.wikipedia....dsch%C3%B6pfung

http://de.wikipedia....dsch%C3%B6pfung

 

Um Missbrauch zu vermeiden (eine Bank fängt einfach mal an die Konten zu frisieren -> virtuelle Geldfälschung), haben die Banken entsprechend ebenfalls Konten bei der EZB/Notenbanken und (sofern nicht als Bargeld) vorhanden müssen dort ihr Geld deponieren. Überweisungen zwischen den Banken werden dann entsprechend über die Konten der Zentralbanken abgerechnet (oder durch autorisierte Drittinstitute). D.h. wenn ich von meinem Konto bei der Deutschen Bank dir bei der Commerzbank was überweise, entstehen gleich mehrere Buchungen:

1) Mein Kontosaldo wird reduziert

2) Bei der Zentralbank wird das Saldo der DB reduziert und das Saldo der Commerzbank erhöht

3) Deine Commerzbank erhöht dir dein Sadlo.

 

 

Nun haben Banken Angst das Geld dass sie von der EZB bekommen (und dort kommen alle Euros her) als Kredite weiterzuvergeben und haben es lieber auf ihrem Konto bei der EZB belassen (geparkt). Und alles was über die Mindesteinlagepflicht hinausgeht wird nun mit entsprechenden Strafzinsen versehen. Damit soll die Kreditvergabe angekurbelt werden.

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domkapitular

Danke, Yoko. Das ist gut erklärt.

D.h. Banken "überweisen" dieses Geld nicht zur EZB, sondern belassen es dort.

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Staatenverbund

Nun haben Banken Angst das Geld dass sie von der EZB bekommen (und dort kommen alle Euros her)

 

Wie passt diese Aussage mit Giralgeldschöpfung zusammen?

 

als Kredite weiterzuvergeben und haben es lieber auf ihrem Konto bei der EZB belassen (geparkt). Und alles was über die Mindesteinlagepflicht hinausgeht wird nun mit entsprechenden Strafzinsen versehen. Damit soll die Kreditvergabe angekurbelt werden.

 

Die Vergabe eines Kredits hat erstmal keine Auswirkung auf den Kontostand bei der EZB, Kreditvergabe ist eine reine Bilanzverlängerung, auf der Passivseite kommt eine Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden dazu, auf der Aktivseite eine Forderung gegen den Kunden in gleicher Höhe.

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Malvolio

Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, dass eine Bank ein Einlagekonto bei sich selbst hat ... ausser, dass es keinen Nutzen hat?

 

Und was macht die Bank dann mit dem Geld, was sie selbst bei sich auf ihr eigenes Konto eingezahlt hat? Zahlt sie das dann wieder ein und immer so weiter?

 

Eine Bank kann natürlich keine Forderung gegen sich selbst haben. Wenn eine Bank eine Einlage in bar erhält, wird sie das erstmal in der Kasse halten .... also in bar .... wofür es in der Bankbuchhaltung natürlich auch Konten gibt. Wenn die Bank "zu viel" Bargeld hat, also mehr als sie braucht, wird sie das auf ihr Zentralbankkonto einzahlen, weil Bargeld für eine Bank unproduktiv, unsicher und teuer ist.

 

Wenn eine Bank eine Überweisung erhält, dann bekommt sie das Geld auf ihrem Konto bei einer anderen Bank oder eben der Zentralbank gutgeschrieben und schreibt ihrerseits ihrem Kunden den eingegangenen Betrag gut.

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Staatenverbund

Ich wüsste nicht, was dagegen spräche, dass eine Bank ein Einlagekonto bei sich selbst hat ... ausser, dass es keinen Nutzen hat?

 

Und was macht die Bank dann mit dem Geld, was sie selbst bei sich auf ihr eigenes Konto eingezahlt hat? Zahlt sie das dann wieder ein und immer so weiter?

 

Das ist genau die Frage, die im nächsten Absatz stand, den du nicht zitiert hast, nur anders formuliert. Musst du Klonk fragen, nicht mich.

 

Eine Bank kann natürlich keine Forderung gegen sich selbst haben.

 

Warum?

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Malvolio
· bearbeitet von Malvolio

 

 

Und was macht die Bank dann mit dem Geld, was sie selbst bei sich auf ihr eigenes Konto eingezahlt hat? Zahlt sie das dann wieder ein und immer so weiter?

 

Das ist genau die Frage, die im nächsten Absatz stand, den du nicht zitiert hast, nur anders formuliert. Musst du Klonk fragen, nicht mich.

 

Eine Bank kann natürlich keine Forderung gegen sich selbst haben.

 

Warum?

 

Der erste Teil war eine rhetorische Frage. Ich wollte damit ausdrücken das es unsinnig ist, Geld bei sich selbst einzuzahlen.

 

Beispiel: Die Bank hat 100 Euro und zahlt diese bei sich selbst auf ihr eigenes Konto ein.

Resultat: Die Bank hat immer noch 100 Euro und gleichzeitig 100 Euro Forderung und 100 Euro Verbindlichkeit gegen sich selbst, was sich gegeneinander auf den Saldo 0 aufhebt. Also ist alles wie vorher. Das ist einfach sinnlos.

 

Die Bank hat die 100 Euro entweder in bar in der Kasse oder auf einem Konto bei einer anderen Bank bzw. der Zentralbank.

 

Und Bargeld ist für eine Bank über das notwendige Maß hinaus was sie für das Tageschäft mit ihren Kunden braucht, zu unsicher, zu teuer und zudem völlig nutzlos, weil sie nicht mit dem Geld arbeiten kann, so lange es im Keller im Tresor rumliegt.

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CorvusCorax

Hmm schonmal danke für die Anworten aber bis jetzt fühle ich mich noch nicht erhellt.

 

Die Mindestreserve fällt nach gutem Argument aus.

Kosten für Bargeldtransporte als Grund finde ich nicht überzeugend der größte Teil der Einlagen sind ja denke ich auch nur Zahlen auf Festplatten.

Bei den 4 Optionen der Bank vermisse ich : 5) Nichts machen.. warum soll die Bank denn unbedingt was machen mit den Einlagen.

 

Also was ist der Grund dafür, dass eine Bank für wenige Tage X Mrd freiwillig für negative Zinsen zur EZB schiebt.

Es muss ja einen Grund geben, keine Bank würde sich grundlos selbst schaden.

 

Eventuell unterstreicht das die eigene Solvenz im Interbankenhandel? Sozusagen nur ne Imagekampange in Zeiten des Mißtrauens?

 

(...)

 

Gruß

Falsch! Die Mindestreserve muss im Mittel während eines bestimmten Zeitraumes erfüllt werden, d.h. der Mindestreserve-Satz kann auch mal eine zeitlang unterschritten werden, und alternativ auch mal phasenweise mit Überschussreserven sozusagen "übererfüllt" werden. Nur der periodische Mittelwert ist relevant, kein Tageswert. Von daher kann es aus Banken-Sicht schon einmal sinnvoll sein die Reserven negativ verzinst bei der EZB anzulegen, um sich somit einen möglichen Puffer aufzubauen, um mal den Mindestreserve-Satz bei Engpässen wieder unterschreiten zu können.

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Staatenverbund

Der erste Teil war eine rhetorische Frage. Ich wollte damit ausdrücken das es unsinnig ist, Geld bei sich selbst einzuzahlen.

 

Beispiel: Die Bank hat 100 Euro und zahlt diese bei sich selbst auf ihr eigenes Konto ein.

Resultat: Die Bank hat immer noch 100 Euro und gleichzeitig 100 Euro Forderung und 100 Euro Verbindlichkeit gegen sich selbst, was sich gegeneinander auf den Saldo 0 aufhebt. Also ist alles wie vorher. Das ist einfach sinnlos.

 

Genau, das ist, was ich schrieb :-)

 

Die Bank hat die 100 Euro entweder in bar in der Kasse oder auf einem Konto bei einer anderen Bank bzw. der Zentralbank.

 

... oder als Forderung gegen eine Nichtbank (siehe Post #5).

 

Und Bargeld ist für eine Bank über das notwendige Maß hinaus was sie für das Tageschäft mit ihren Kunden braucht, zu unsicher, zu teuer und zudem völlig nutzlos, weil sie nicht mit dem Geld arbeiten kann, so lange es im Keller im Tresor rumliegt.

 

Dass sie mit EZB-Guthaben auch nur "negativ arbeiten" kann, war das Ausgangsproblem, dagegen wäre "nicht arbeiten" ja gerade ein Fortschritt, deshalb die Frage des TO. Der Rest ist Post #3.

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Malvolio

Der erste Teil war eine rhetorische Frage. Ich wollte damit ausdrücken das es unsinnig ist, Geld bei sich selbst einzuzahlen.

 

Beispiel: Die Bank hat 100 Euro und zahlt diese bei sich selbst auf ihr eigenes Konto ein.

Resultat: Die Bank hat immer noch 100 Euro und gleichzeitig 100 Euro Forderung und 100 Euro Verbindlichkeit gegen sich selbst, was sich gegeneinander auf den Saldo 0 aufhebt. Also ist alles wie vorher. Das ist einfach sinnlos.

 

Genau, das ist, was ich schrieb :-)

 

Die Bank hat die 100 Euro entweder in bar in der Kasse oder auf einem Konto bei einer anderen Bank bzw. der Zentralbank.

 

... oder als Forderung gegen eine Nichtbank (siehe Post #5).

 

Und Bargeld ist für eine Bank über das notwendige Maß hinaus was sie für das Tageschäft mit ihren Kunden braucht, zu unsicher, zu teuer und zudem völlig nutzlos, weil sie nicht mit dem Geld arbeiten kann, so lange es im Keller im Tresor rumliegt.

 

Dass sie mit EZB-Guthaben auch nur "negativ arbeiten" kann, war das Ausgangsproblem, dagegen wäre "nicht arbeiten" ja gerade ein Fortschritt, deshalb die Frage des TO. Der Rest ist Post #3.

 

Dann sind wir uns ja einig. ;)

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