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Trommler

Luxemburg = steuereinfach?

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Trommler
· bearbeitet von Trommler

Hallo,

 

nachdem ich mich schon oft darüber geärgert habe, dass es so wenig ETFs mit Domizil Deutschland gibt und selbst deutsche Banken ihre Fonds meist im Ausland (speziell Luxemburg) anlegen, las ich jetzt hier an einigen Stellen, dass ja das Domizil Luxemburg (noch) steuereinfach wäre.

 

Warum ist das so?

Gilt das grundsätzlich für Luxemburger Fonds?

Ist damit zu rechnen, dass sich das mit der aktuellen EU-Aktion gegen das Steuerparadies bald ändert?

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Sapine

... las ich jetzt hier an einigen Stellen, dass ja das Domizil Luxemburg (noch) steuereinfach wäre.

Wo hättest Du das denn so gelesen?

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vanity

Domizil Luxemburg ist nicht per se steuereinfach.

 

Gegenbeispiel sind etliche db-xtracker.

 

Wo hättest Du das denn so gelesen?

Vermutlich bei dir, als du mal über Domizil IE hergezogen hast, ohne LU im gleichen Atemzug zu nennen. :P (ich suche den Beitrag jetzt nicht raus)

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Trommler

@ Sapine:

 

Boah, das habe ich hier beim durch-surfen an mindestens zwei Stellen aufgeschnappt.

 

Jetzt suche ich selbst noch einmal konkret und finde nur dies: (Ich hatte aber auch vorher nicht ausdrücklich nach "Luxemburg steuereinfach" gesucht.)

 

https://www.wertpapier-forum.de/topic/44808-etfs-inlandisch-thesaurierend-gesucht/?do=findComment&comment=920267

 

Das war aber nicht einer von denen, die ich vorher mal gefunden hatte.

 

Einmal ging es um ARERO, und einmal um iShares und ComStage oder so, die in Luxemburg ja steuereinfach wären.

 

Daraus las ich, dass es mit Luxemburg zusammenhängt und glaubte auch dann zu verstehen, warum so verdammt viele deutsche Banken in Luxemburg Fonds auflegen, obwohl das einen Steruerklärungs-Scheuen wie mich abschreckt.

 

Habe ich das also völlig falsch aufgefasst?

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Sapine

ja :)

 

Es können einzelne Fonds in Luxemburg oder auch aus Irland steuereinfach sein, aber sie sind es nicht grundsätzlich. Der Arero ist steuerlich durchaus aufwändig, während die comstage Swapper unproblematisch sind. Das Zitat von Dir bezieht sich auch nur auf einen ganz bestimmten comstage Fonds. Vorsicht mit Verallgemeinerungen :)

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Trommler

Ok, danke. Wäre ja auch zu einfach gewesen.

 

:(

 

Ich verstehe nicht, warum auch deutsche Banken die meisten Fonds nicht in Deutschland auflegen.

 

Für ein simplen Kunden wie mich ist "steuereinfach" ein entscheidenes Kriterium.

 

Kann ich denn an irgendwelchen Kriterien erkennen, welche Fonds steuereinfach sind oder immer erst nachträglich an den entsprechenden Steuerveröffentlichungen.

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CHX

Ich verstehe nicht, warum auch deutsche Banken die meisten Fonds nicht in Deutschland auflegen.

 

Weil Luxemburg und auch Irland geringere Kosten und bessere steuerliche Rahmenbedingungen bieten ... ;)

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Sapine

Kann ich denn an irgendwelchen Kriterien erkennen, welche Fonds steuereinfach sind oder immer erst nachträglich an den entsprechenden Steuerveröffentlichungen.

Komplett sicher bist Du bei deutschem Domizil (natürlich ohne Garantie - aber da ist mir nichts negatives bekannt).

 

Relativ sicher bist du bei ausländischen Fonds, die ihre Erträge über Swaps generieren. Aber die musst du regelmäßig kontrollieren, ob nicht doch womöglich das Trägerportfolio Probleme bereitet oder die Fondsgesellschaft auf Replikation umstellt wie zuletzt die dbx bei etlichen ETFs.

 

Ausschüttende ausländische Fonds (nein nicht nur Irland sondern auch Luxemburg und andere vanity) musst Du im Bundesanzeiger kontrollieren, weil es hier bei verschiedenen Gesellschaften (z.B. ishares, SPDR) immer wieder zu Thesaurierungen zum Geschäftsjahresschluss kommt, die einfach unerfreulich sin.

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Sisyphos

Kann ich denn an irgendwelchen Kriterien erkennen, welche Fonds steuereinfach sind oder immer erst nachträglich an den entsprechenden Steuerveröffentlichungen.

 

Relativ sicher bist du bei ausländischen Fonds, die ihre Erträge über Swaps generieren. Aber die musst du regelmäßig kontrollieren, ob nicht doch womöglich das Trägerportfolio Probleme bereitet oder die Fondsgesellschaft auf Replikation umstellt wie zuletzt die dbx bei etlichen ETFs.

 

Da der Bundesanzeiger immer nur retrospektiv ist, empfiehlt es sich bei ausländischen Swap-ETFs grundsätzlich einen Blick auf das Trägerportfolio zu werfen.

 

Falls das Trägerportfolio ausschließlich Aktien enthält, muß sich ein Fondsmanager schon ziemlich dumm anstellen, um dennoch ausschüttungsgleiche Erträge zu generieren. Die lassen sich bei Aktien nämlich problemlos durch Dividenden-Stripping, einem Standard-Werkzeug des Investmentbanking, vermeiden. Und da Dividendenausschüttungen nicht nur in Deutschland ein steuerliches Problem sind sondern in vielen Staaten, wird ein Fondsmanager in aller Regel solche Werkzeuge zur Steuervermeidung einsetzen.

 

Sobald das Trägerportfolio aber herkömmliche Anleihen enthält, funktioniert das nicht mehr (Stichwort: Stückzinsen) und es werden prinzipiell ausschüttungsgleiche Erträge anfallen. Zu versteuernde ausschüttungsgleiche Erträge können dann noch vermieden werden, wenn die Zinsen so gering sind, daß die aufrechenbaren Fondkosten die Zinsen übersteigen (derzeit z.B. beim ARERO-Fonds). Man ist aber auf der sicheren Seite, wenn man davon ausgeht, daß ein thesaurierender Swap-ETF mit Anleihen im Trägerportfolio ausschüttungsgleiche Erträge erzeugt und damit bei ausländischem Domizil nicht mehr steuereinfach ist.

 

Nun enthalten aber die meisten thesaurierenden Swap-ETFs auf Rentenindizes Anlagen der gleichen Assetklasse, also Anleihen, im Trägerportfolio und sind somit bei ausländischem Domizil nicht mehr steuereinfach. Die große Ausnahme hier macht ComStage. Diese Fondsgesellschaft hinterlegt bei allen Swap-ETFs, also auch bei Renten-ETFs, das gleiche Trägerportfolio aus europäischen Bluechip-Aktien. Damit fallen auch bei den Renten-ETFs von ComStage keine ausschüttungsgleichen Erträge an und die entsprechenden ETFs sind "steuerschön". Dafür kann man aber den Assetklassen-Tausch als Nachteil ansehen.

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