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plainspotter

RiesterRV - Garantierte Rente als alleiniger Vergleichswert

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plainspotter
· bearbeitet von plainspotter

Was hat es mit dem Satz auf sich, die Kosten seien bereits im Beitrag einkalkuliert?

Ist ein Vergleich gleich gestalteter Tarife (gleiche Beiträge) an Hand der garantierten Rente möglich?

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tyr
· bearbeitet von tyr

Was hat es mit dem Satz auf sich, die Kosten seien bereits im Beitrag einkalkuliert?

Ist ein Vergleich gleich gestalteter Tarife (gleiche Beiträge) an Hand der garantierten Rente möglich?[/size]

Ich interpretiere den Satz so, dass du einen (eventuellen) Versicherungsvermittler nicht separat bezahlst, sondern dieser aus deinen Beiträgen auf Provisions- oder Courtagebasis bezahlt wird. Diese Kosten werden von deinen Beiträgen abgezogen. Entsprechend geringer ist der Vertragswert bzw. Rückkaufswert in den ersten Jahren der Vertragslaufzeit. Die Riester-Beitragsgarantie gilt für den Zeitpunkt des Renteneintritts. Wenn dir diese Zusammenhänge nicht wirklich klar sind: suche im Internet nach Begriffen wie Sparanteil und Rückkaufswert.

 

Die Garantierente einer klassischen Riester-Rentenversicherung ist meiner Meinung nach ein guter Ansatzpunkt, um alle innerhalb des Vertrags anfallenden Kosten zu vergleichen.

 

Um dir noch mehr Auswahl in die Hand zu geben: rechne doch mal die Garantierente unter vergleichbaren Bedingungen (Überschussverwendung, Rentengarantiezeit) bei folgenden Gesellschaften durch:

HUK24 (Tarif RZU24): https://www.huk24.de/versicherungen/rentenversicherung/riester-rentenversicherung.jsp

Stuttgarter (Tarif T35): https://www.stuttgarter.de/tarifrechner

Debeka (Tarif F2): https://www.debeka.de/service/rechner_tarifrechner/riester-zulagenrechner/index.html

Hansemerkur (Riestermeister): http://www.hansemerkur.de/produkte/altersvorsorge/private-altersvorsorge/riestermeister

Alte Leipziger (Tarif FiskAL RV50): http://www.easy-web-leben.de

Hannoversche (Riester-Rente Plus KAV1): https://www.hannoversche.de/produkte/riester-rente.htm

 

In den Versicherungsbedingungen gibt's natürlich Unterschiede. Wenn du die nicht selbst herausarbeiten kannst empfehle ich einen Riester-erfahrenen und kompetenten Versicherungsmakler oder Versicherungsberater.

 

Bist du dir denn sicher, dass du eine Riester-Rentenversicherung sicher bis zum Renteneintritt halten kannst: stabiles Einkommen ist garantiert, klassische Fälle vorübergehender finanzieller Schwierigkeiten wie Scheidung, Arbeitslosigkeit, längere Krankheit oder BU können ausgeschlossen werden? Wenn du dir da nicht vollständig sicher bist würde ich an deiner Stelle einen möglichst flexiblen Riester-Rentenversicherungsvertrag auswählen bzw. die Vertragsgestaltung flexibel wählen, so dass der Vertrag auch sich ändernde finanzielle Verhältnisse möglichst ohne Nachteile und vor allem ohne Kündigung oder dauerhafter Beitragsfreistellung mitmacht. Riester-Rentenversicherungen benötigen eine lange Laufzeit stabiler Einzahlungen, um ihre Kosten wieder einzuspielen.

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plainspotter
· bearbeitet von plainspotter

Danke!

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polydeikes
Ist ein Vergleich gleich gestalteter Tarife (gleiche Beiträge) an Hand der garantierten Rente möglich?

 

Nein. Allerdings nicht aus dem Grund, den du anführst. Bei provisions- oder courtagebasierten KLASSISCHEN Riester Rentenversicherungen sind die Kosten bereits in der garantierten Rentenleistung berücksichtigt - MIT WENIGEN AUSNAHMEN. Was bspw. nicht berücksichtigt wird, sind solche Manöver wie bei Finanztest "RatenwirmalTestsieger" Huk24, prozentuale Pauschalen auf den Rentenwert / das Vertragsguthaben.

 

Bei fondsgebundenen RRVs sind regelmäßig weder Pauschalen noch die Kosten der enthaltenen Fonds berücksichtigt, gibt aber auch genug Anbieter, die diese Kosten transparent ausweisen. Und noch die Allianz, die zwar leidlich transparent ausweist, aber falsch rechnet.

 

---

 

Der eigentliche Grund, warum Garantierenten zu kurz greifen, ist ein anderer. So ist Riester zum Einen seit 2006 UniSex, seit dem kann jeder Versicherer frei sein eigenes Spielchen mit den Verrentungsgrundlagen treiben. Eine HanseMerkur oder eine HUK garantieren zwar in den günstigen Tarifen (HM24, HUK24, HM Riester Care S) relativ hohe Renten, die gesamten Erträge / Zinsen über den Rechnungszins hinaus werden aber auf Basis der Rechnungsgrundlagen bei Rentenbeginn für das dann gültige NEUGESCHÄFT verrentet.

 

Das kann deutlich nachteilig sein.

 

Somit könnte sich bei Vertragswert 1:1 für den Anbieter mit fixen Verrentungsgrundlagen ggü. dem Anbieter mit anpassbaren Verrentungsgrundlagen ein deutlicher Vorteil ergeben, auch wenn der Anbieter mit variablen Verrentungsgrundlagen die optisch höhere Garantierente bei Abschluss verspricht.

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plainspotter
· bearbeitet von plainspotter

Somit könnte sich bei Vertragswert 1:1 für den Anbieter mit fixen Verrentungsgrundlagen ggü. dem Anbieter mit anpassbaren Verrentungsgrundlagen ein deutlicher Vorteil ergeben, auch wenn der Anbieter mit variablen Verrentungsgrundlagen die optisch höhere Garantierente bei Abschluss verspricht.

 

Verstehe.

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harter.oli

Der eigentliche Grund, warum Garantierenten zu kurz greifen, ist ein anderer. So ist Riester zum Einen seit 2006 UniSex, seit dem kann jeder Versicherer frei sein eigenes Spielchen mit den Verrentungsgrundlagen treiben. Eine HanseMerkur oder eine HUK garantieren zwar in den günstigen Tarifen (HM24, HUK24, HM Riester Care S) relativ hohe Renten, die gesamten Erträge / Zinsen über den Rechnungszins hinaus werden aber auf Basis der Rechnungsgrundlagen bei Rentenbeginn für das dann gültige NEUGESCHÄFT verrentet.

Mensch, wenn man als Otto-Normalverbraucher in der Materie nicht drin steckt und sich wenigstens auf was, wie z.B. Finanztest, verlassen will, dann kommt man auf solche Sachen nicht.

Solche Sachen können also nur als Orientierungshilfe dienen. Schade.

 

ist langfristig nicht einzig die Garantierente aussagekräftig ?

[/Quote]

Jein, wie polydeikes geschrieben hat, kann es ein Anhaltspunkt sein. Man muss das o.g. zitierte von polydeikes beachten.

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polydeikes

Ungeachtet dessen ist die Garantierente natürlich ein Anhaltspunkt, insbesondere für die Kosten. Gerald hat mit seinem Riester Kosten Vergleichsthread dort für alle User eine erste Orientierung geschaffen: https://www.wertpapier-forum.de/topic/43529-tarifaktualisierung-2014-kostenvergleich-klassische-riester-rentenversicherung-und-fondsgebundene-riester-rentenversicherung/

 

Es sollte nur nicht das alleinige Entscheidungskriterium sein. Zumal eben die Garantierente manipulierbar ist. Würde man rein nach Garantierente abschließen (Sondervereinbarungen und Nettotarife mal außen vor), müsste jede klassische Riester Rentenversicherung bei der HM24 landen. Die bieten schlichtweg regelmäßig die höchste Garantierente am Markt.

 

Darüber hinaus gibt es halt diverse andere Entscheidungskriterien ... nur mal 3 Beispiele:

 

Was ist mit der Rentengarantiezeit, kann ich die auch später noch anpassen?

Kann ich wirklich alles in Bezug auf Riester allein stemmen, ohne Vermittler, rein über Direktversicherer?

Sind ggf. Kostenbestandteile anpassbar (bspw. Generali-Pauschalklausel)?

 

Darüber hinaus kommen die ganzen Sonderkonstruktionen ...

 

Kann ich ggf. mit Sockelbeitrag abschließen, wenn das für mich rein technisch relevant ist? (bspw. Azubis, Mütter, mittelbar Zulagenberechtigte usw.)

Will ich evtl. eine besondere Gestaltung, bspw. Überschüsse in Fonds?

Sind mir die tatsächlichen Verrentungsgrundlagen wichtig, bspw. weil ich jung bin und Planungssicherheit haben möchte?

 

---

 

Für meinen Teil beurteile ich Riester Verträge hilfsweise nach einem Schema mit 24 Kriterien pauschal für einen Musterfall (wobei der durchschnittliche Verbraucher Schwierigkeiten haben wird 24 Unterschiede bei Riester Policen zu finden). Im konkreten Einzelfall muss man aber schon selbst gewichten und vor allem entscheiden, was einem ggf. wichtig ist oder nicht.

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