Pfanni Dezember 26, 2014 · bearbeitet Dezember 26, 2014 von Pfanni Hi Leute, nach einigen mal mehr, mal weniger erfolglosen Ausflügen an die Börse (Aktien, Rohstoffe, Pennystocks, Gold, CFDs) über die Jahre, die teilweise mit ziemlich heftigen Verlusten endeten, will ich es nun systematischer angehen. Die Verluste waren jedoch kein Beinbruch, da ich immer nur einen definierten Teil meiner Ersparnisse zum Daddeln einsetzte und immer die Disziplin hatte, aufzuhören. Witzigerweise hab ich den großen Crash 2008/2009 irgendwo kommen sehen und bin vorher aus allem raus, als ein China-Aktien-Fonds von mir Hockeystick-artig durch die Decke ging - war mir nicht geheuer. Nun, wie jeder halbwegs rationale Spieler hab ich mein Spielverhalten angeguckt und stelle fest, dass ich sehr emotional an die Sache gehe, mich teilweise in Positionen "verliebe" und nicht gut streuen kann - will immer alles oder fast alles auf eine Idee / ein Modell setzen. Da stolperte ich über das Harry Browne "Permanent Portfolio"-Modell (jeweils 1/4 Cash, Gold, Aktien, 30 Jahre-Staatsanleihen) und versuche das nun, ganz leicht abgewandelt, für mich nachzubauen. Stichworte Kapitalerhalt, langfristiger Vermögensaufbau, geringe Volatiliät, keine Prognose über die Zukunft (Inflation, Deflation, Rezession, Aufschwung..) sondern sture Streuung. Was der Erfinder damals glaube nicht voraussehen konnte, war die (Missgeburt) Euro. Deshalb halte ich es für geboten, meine Ersparnisse über EUR/USD zu streuen. Hier meine Modell-Streuung: Cash 29% 14,5% Tagesgeld 0,5% verzinst (EUR, TER 0,0%) 14,5% Festgeld 1 Jahr 1,4% verzinst (frz. Großbank, EUR, TER 0,0%) Gold 22% tendiere zu Krügerrand-Anlagemünzen, da Kursgewinne nach 1 Jahr Haltedauer komplett steuerfrei im Gegensatz zu ETF-Gold, allerdings dann wieder Schließfachkosten Staatsanleihen 22% SPDR Barclay's US Treasury Bond ETF (avg. Duration 5,4 Jahre, wilder Mix 1-30 jährige), ausschüttend, replizierend, Rendite ca. 1,9% nach US-Quellensteuer und Kosten Aktien 27% 9% DAX ETF ausschüttend, replizierend, TER 0,2% 9% Aktien USA ETF (WKN ETFL26), ausschüttend, replizierend, TER 0,3% 9% US BANKS Preferred Shares ETF (WKN SPTREFTR), Rendite um die 5% Nach Währungen: 40% USD, 38% EUR (zieht tendenziell durch die Ausschüttungen an, wenn die Kurse seitwärts laufen), Gold 22%. Die Vorzugsaktien der US-Banken halte ich für ein vertretbares Risiko. Die Wirtschaft dort läuft ja so einigermaßen und die FED wird schon eine Spritze geben, wenn es mal nicht so läuft. Da ja keiner weiß, was die Zukunft bringt, finde ich den Ansatz, Deflation über die US-Staatsanleihen abzupuffern, irgendwo sehr reizvoll. Abstürzender Ölpreis, Arebitslosigkeit in der Eurozone - sollte man nicht unterschätzen, daß auch das kommen kann. Anlagehorizont sind 10 Jahre plus x. Aber ich bring' es nicht übers Herz, 1/4% meiner Kohle in 30jährige Staatsanleihen zu stecken, wie es das Modell eigentlich vorsieht. Replizierende ETFs sind mir wichtig, Stichwort Lehman Fonds, als die Leute mit den Swap/Zertifikat-basierten Fonds nur noch dumm aus der Wäsche guckten. Was haltet Ihr von diesem Portfolio? Hat jemand Verbesserungstipps? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
otto03 Dezember 26, 2014 · bearbeitet Dezember 26, 2014 von otto03 9% US BANKS Preferred Shares ETF (WKN SPTREFTR), Rendite um die 5% Replizierende ETFs sind mir wichtig, Stichwort Lehman Fonds, als die Leute mit den Swap/Zertifikat-basierten Fonds nur noch dumm aus der Wäsche guckten. Dir ist klar, daß dieser ETF nicht nur steuerunschön sondern ausgesprochen steuerhäßlich ist - keine Veröffentlichung der Steuerdaten im Bundesanzeiger wieterhin erscheint mir eine solche Wette im Rahmen deines Konzeptes völlig unangemessen. Mir ist kein ETF bekannt der direkt von Lehman betroffen war, betroffen waren in D Besitzer von Lehman Inhaberschuldverschreibungen (Zertifikaten). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfanni Dezember 26, 2014 Ok, guter Punkt, darüber habe ich noch gar nicht recht nachgedacht. Dachte, ich gebe einfach alle meine Ausschüttungen an und zahle darauf Kapitalertragssteuer+Soli? Scheinbar gar nicht so problemlos, in den US-Markt zu investieren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 26, 2014 Davon mal abgesehen sind Preferred Shares auch nicht wirklich das gleiche wie Vorzugsaktien und gerade die Krise von 2008 hat bei mir das Vertrauen in Bankprodukte eher untergraben als gefördert. Eine TER von 0,3 % wäre mir bei USA auch zu teuer, das geht günstiger. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Dezember 26, 2014 9% US BANKS Preferred Shares ETF (WKN SPTREFTR), Rendite um die 5% Ok, guter Punkt, darüber habe ich noch gar nicht recht nachgedacht. Dachte, ich gebe einfach alle meine Ausschüttungen an und zahle darauf Kapitalertragssteuer+Soli? Scheinbar gar nicht so problemlos, in den US-Markt zu investieren. Hattest du denn schon mal darüber nachgedacht, wo du den Fonds kaufen wolltest? Gab es da keine Informationen zur Besteuerung? Aber ich bring' es nicht übers Herz, 1/4% meiner Kohle in 30jährige Staatsanleihen zu stecken, wie es das Modell eigentlich vorsieht. Du machst dir Gedanken über 1/4%? Wie viele Millionen willst du investieren? Wieso ausgerechnet in den DAX und nicht in den STOXX 600? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfanni Dezember 26, 2014 · bearbeitet Dezember 26, 2014 von Pfanni Upps, Prozentzeichen war verkehrt. 1/4 in langlaufende Staatsanleihen war das Thema. US Preferred Stock von den Banken finde ich halt sehr reizvoll, da sich die Kurse gerne mal bewegen, aber die Ausschüttungen extrem konstant sind. Selbst in den großen Krisenjahren wurden die Ausschüttungen immer durchgezogen. Selbst wenn hier und da ein Laden dichtmacht, bei 331 Positionen sollte der Großteil überleben. US Preferred Stock, der ETF, die Ausschüttungen sind lt. Prospekt ganz normal "taxable income" zu versteuern. Also hab ich doch einfach nur Einnahmen aus Amerika, darauf wird automatisiert Quellensteuer zurückbehalten, die ich mir bis zu einem gewissen Grad aufgrund des dt.-amerikanischen Doppelbesteuerungsabkommens zurückholen kann, hierzulande zahle ich Kapitalertragssteuer und Soli drauf, fertig. Helft mir, ich sehe nicht den steuerlichen Unterschied, ob ich einen S&P 500 ETF ausschüttend halte oder das hier. (Ist natürlich ein komischer Zwitter von Anleihe und Aktie. Bin Mit-Besitzer, aber mit fester Ausschüttung. Wenn die Banken die Hufe hochreißen, ist mein Kapital jedoch weg wie beim Aktionär, da ich Teil des Grundkapitals bin, kein Bondholder). Generell empfinde ich die USA (leider) trotz ihrer Probleme als das bessere Investment-Land: -Weltreservewährung -den US-Dollar wird es in 30 Jahren noch geben, beim Euro bin ich mir nicht 100% sicher -einheitliches Rechtssystem (EU ist Chaosbude nationaler Systeme) -funktionierende Verwaltung (EU bis auf Nordländer einziger Alptraum) -Innovation (Google, Apple, Oracle, Sun, HP... - Europa ist abgesehen vom Maschinenbau ein Witz) -billige Energie -Bevölkerungswachstum auf lange Sicht, nicht diese krasse Überalterung/Rentnerschwemme wie Europa (wo soll da Wachstum herkommen?) -Steuerlast und damit Staatsquote nicht so übertrieben wie in Europa Deshalb auch Home Bias :-) DAX und nicht EuroStoxx. Sehe ziemlich tiefschwarz für die Zukunft Europas aufgrund der aufgezählten Punkte. Deutschland hat noch einigermaßen Substanz und funktionierende Firmen (Linde, die Autobauer, Chemie, SAP...). Portugal, Spanien, Italien sind totale Katastrophen auf mittlere Sicht. Frankreich noch halbwegs tragbar. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Dezember 26, 2014 Guckst du hier: Überraschungen bei ausländischen Fonds Deshalb auch Home Bias DAX und nicht EuroStoxx. Sehe ziemlich tiefschwarz für die Zukunft Europas aufgrund der aufgezählten Punkte. Deutschland hat noch einigermaßen Substanz und funktionierende Firmen (Linde, die Autobauer, Chemie, SAP...). Portugal, Spanien, Italien sind totale Katastrophen auf mittlere Sicht. Frankreich noch halbwegs tragbar. Niemand sprach vom EuroSTOXX. Hier die Länderaufteilung beim STOXX Europe 600: Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 26, 2014 US Preferred Stock, der ETF, die Ausschüttungen sind lt. Prospekt ganz normal "taxable income" zu versteuern. Also hab ich doch einfach nur Einnahmen aus Amerika, darauf wird automatisiert Quellensteuer zurückbehalten, die ich mir bis zu einem gewissen Grad aufgrund des dt.-amerikanischen Doppelbesteuerungsabkommens zurückholen kann, hierzulande zahle ich Kapitalertragssteuer und Soli drauf, fertig. Helft mir, ich sehe nicht den steuerlichen Unterschied, ob ich einen S&P 500 ETF ausschüttend halte oder das hier. (Ist natürlich ein komischer Zwitter von Anleihe und Aktie. Bin Mit-Besitzer, aber mit fester Ausschüttung. Wenn die Banken die Hufe hochreißen, ist mein Kapital jedoch weg wie beim Aktionär, da ich Teil des Grundkapitals bin, kein Bondholder). Mal abgesehen davon, dass die Dinger eine Art Zwitter von Anleihe und Aktie sind, wie kommst Du auf die Idee, dass die Angaben zur steuerlichen Behandlung für US Bürger irgendeine Relevanz für deutsche Steuerbehörden hätte? Oder bist Du Steuerausländer? Auch wenn sich bei der Situation intransparenter Fonds etwas zum besseren geändert hat, richtig nett ist es immer noch nicht. Ich würde es mir definitiv nicht ans Bein binden. http://www.blackrock.com/investing/products/239826/ishares-us-preferred-stock-etf Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfanni Dezember 26, 2014 Hmm, ok, aber ich verstehe das Problem nicht...vielleicht kannst Du es besser erklären. Ich hab ein US-Wertpapier. Ich krieg ne Ausschüttung. Ich zahle auf diese Ausschüttung -in den USA Quellensteuer -in Deutschland, im Rahmen meiner Steuererklärung, Kapitalertragssteuer plus Soli sowohl auf Ausschüttungen als auch auf Kursgewinne bei Verkauf Wieso bzw. wo und warum kann das steuerlich kompliziert werden? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sapine Dezember 26, 2014 Ist der ETF für Deutschland zugelassen? Werden steuerrelevante Daten im Bundesanzeiger veröffentlicht? Wie sieht die Regelung bei sogenannten intransparenten Fonds aus? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorvusCorax Dezember 26, 2014 Deine Ansicht bzgl. den USA teile ich größtenteils. Dennoch eine Bedenken will ich zum Besten geben: Nach 2020 werden die Gesundheitskosten nochmals deutlich ansteigen, trotz der teilweise miesen Leistungen haben die Amerikaner das teuerste Gesundheitssystem der Welt und das wird sich auf die Staatskasse niederschlagen. Die Schere zwischen arm und reich ist riesig und hat sich seit 2008 nochmals verschärft - das ist auch ein Pulverfass, auf welchem die USA sitzt. Auch der Fracking Boom kann schon nach 2020 recht schnell wieder versiegen, dann war es das auch recht schnell wieder mit dem Energieboom und dem großen Wettbewerbsvorteil gegenüber vielen anderen Ländern. Einige Bundesstaaten ächzen unter einer (exorbitanten) Schuldenlast - so z.B. auch das wirtschaftlich so potente Kalifornien. Andererseits sehe ich auch folgende Vorteile: Mit der richtigen Haushaltspolitik kann man die Schuldenlast auch wieder in den Griff bekommen, denn die USA haben einen ganz dicken Vorteil gegenüber den Europäern: Die durchschnittliche Steuerlast ist noch wesentlich geringer, d.h. man hat wesentlich größere Möglichkeiten die Steuern zu erhöhen, um notfalls dadurch den Haushalt zu sanieren (so geschieht es gerade in Kalifornien, und es sieht ganz gut aus, dass man dort die Haushaltslage wieder in den Griff bekommt). Weiterhin fand ich Obamas Energiepolitik einigermaßen clever in den letzten Jahren: Erneuerbare Energien werden gefördert und ausgebaut, aber der Umbau der Energieinfrastruktur wird nicht übers Knie gebrochen. Als letztes wäre natürlich noch der dicke demographische Vorteil: In den USA wird es noch bis mind. 2050 Bevölkerungswachstum geben, das Durchschnittsalter ist deutlich niedriger wie bei uns. Die guten und weltbekannten Unis werden auch noch in 20 oder 30 Jahren leistungsfähige junge Studenten aus der ganzen Welt anziehen, welche danach meistens im Land bleiben werden. Dennoch würde ich mir überlegen, ob ich wirklich bis zu 25% meines Geld in Treasuries investieren möchte! Die deutsche Haushaltspolitik ist konservativ und normalerweise aller Ehren wert (im internationalen Vergleich), warum dürfen es nicht auch grundsolide Bunds sein? Ohne jegliches Währungsrisiko? Grundsätzlich finde ich es nicht verkehrt einen Teil des Geldes in Treasuries zu investieren, das kann man schon machen. Wenn es irgendwo auf der Welt knallt, dann schätzen einfach viele Anleger global die (liquide) Sicherheit der T-Bonds. Zudem braucht die Weltwirtschaft Treasuries als Schmiermittel. Alleine schon als zu hinterlegende Sicherheit auf den kurzfristigen $-Refinanzierungsmärkten oder als Anlagemöglichkeit für $-Devisenreserven. Noch etliche Jahre werden Treasuries die wichtigste, globale Anlagemöglichkeit bleiben. Ohne Zweifel. Editiere das später noch etwas. Bin jetzt unterwegs. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
kafkaesk93 Dezember 26, 2014 · bearbeitet Dezember 26, 2014 von kafkaesk93 Hallo Pfanni, von meiner Seite noch eine Anmerkung: Das du keine Lust auf ¼ 30 jährige €-Staatsanleihen hast kannich nachvollziehen. Bedenke jedoch was bei einem weiterenauseinanderdriften zwischen der Wachstums- und Preisentwicklung inUS/GB und der €-Zone mit deinen Anleihe und Cash Beständenpassiert. Ich fände es konsequenter EUR und USD Anleihen und Cash zuhalten, anstatt auf steigende Zinsen im Euroraum und fallende Zinsenim USD zu wetten. Gruß kafkaesk93 EDIT:Mein Beitrag ist nach dem von CC eigentlich überflüssig... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sulawesi Dezember 26, 2014 -Bevölkerungswachstum auf lange Sicht, nicht diese krasse Überalterung/Rentnerschwemme wie Europa (wo soll da Wachstum herkommen?) Aus dem Ausland. Glaubst du die europäischen Konzerne arbeiten nur in Europa? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfanni Dezember 26, 2014 -Bevölkerungswachstum auf lange Sicht, nicht diese krasse Überalterung/Rentnerschwemme wie Europa (wo soll da Wachstum herkommen?) Aus dem Ausland. Glaubst du die europäischen Konzerne arbeiten nur in Europa? Aha. Wenn in 20 Jahren 8 Millionen weniger Personen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland arbeiten gehen (in Rente), also wer macht dann die Arbeit fürs Ausland? Kinder, also Arbeitnehmer, kommen ja keine mehr nach, da uns schon die Elterngeneration fehlt. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/hans-werner-sinn-rente-braeuchte-millionen-migranten-13341272.html Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Sulawesi Dezember 26, 2014 Wenn in 20 Jahren 8 Millionen weniger Personen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland arbeiten gehen (in Rente), also wer macht dann die Arbeit fürs Ausland? Ausländer, wie heute schon in jedem DAkkS Konzern. Oder wo denkst du produzieren VW und Siemens in den nächsten 20 Jahren? In Deutschland? Wohl kaum...... Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CHX Dezember 26, 2014 Wenn in 20 Jahren 8 Millionen weniger Personen im erwerbsfähigen Alter in Deutschland arbeiten gehen (in Rente), also wer macht dann die Arbeit fürs Ausland? Ausländer, wie heute schon in jedem DAkkS Konzern. Oder wo denkst du produzieren VW und Siemens in den nächsten 20 Jahren? In Deutschland? Wohl kaum...... Eine zunehmende Verlagerung der Wertschöpfungskette in die Schwellenländer - Deutschland stich hier allerdings im Vergleich zu anderen entwickelten Volkswirtschaften wohl noch heraus, da das verarbeitende Gewerbe in Deutschland ein deutlich höheres Gewicht hat. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
bond007 Dezember 26, 2014 · bearbeitet Dezember 26, 2014 von bond007 Zu Deinen Quoten: Im Prinzip gut, bei Gold würde ich mischen, d.h. z.B. auch australische und kanadische Münzen oder kleine Barren. Die Staatsanleihen würde ich durch Immobilien ersetzen. Sachwerte sind immer besser als Schulden. Wenn nicht Eigene so bieten sich hier Immobilienaktien an. Zur Deinen Aktien: Hier würde ich Direktinvestments vorziehen, keine Bankprodukte wie ETFs - zumindest nicht ausschliesslich. Zu den von Dir erwähnten Verlusten: Wahrscheinlich hast Du den üblichen Fehler der Privatanleger gemacht und zu lange an bestimmten Investments festgehalten - Dich also gegen den Markt positioniert und gehofft dass er dreht. Verluste kann niemand vermeiden - selbst die Profis nicht. Wichtig ist es sie zu begrenzen. Wenn ein Wert schlecht läuft - raus damit und nicht zu lange warten. Neue Chancen gibt es immer wieder. Steht ein Titel in meinem Depot bei -15% wird er verkauft. Egal was es ist. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorvusCorax Dezember 27, 2014 · bearbeitet Dezember 27, 2014 von CorvusCorax Zu Deinen Quoten: Im Prinzip gut, bei Gold würde ich mischen, d.h. z.B. auch australische und kanadische Münzen oder kleine Barren. Die Staatsanleihen würde ich durch Immobilien ersetzen. Sachwerte sind immer besser als Schulden. Wenn nicht Eigene so bieten sich hier Immobilienaktien an. Zur Deinen Aktien: Hier würde ich Direktinvestments vorziehen, keine Bankprodukte wie ETFs - zumindest nicht ausschliesslich. Zu den von Dir erwähnten Verlusten: Wahrscheinlich hast Du den üblichen Fehler der Privatanleger gemacht und zu lange an bestimmten Investments festgehalten - Dich also gegen den Markt positioniert und gehofft dass er dreht. Verluste kann niemand vermeiden - selbst die Profis nicht. Wichtig ist es sie zu begrenzen. Wenn ein Wert schlecht läuft - raus damit und nicht zu lange warten. Neue Chancen gibt es immer wieder. Steht ein Titel in meinem Depot bei -15% wird er verkauft. Egal was es ist. Immobilien sind doch kein Ersatz für Staatsanleihen! Verwerfungen an den Immobilienmärkten sind doch oft genug der Grund gewesen für den Beginn einer Rezession (USA, Irland, Spanien, Schweden, Japan). Weiterhin fallen Immobilienpreise normalerweise während einer deflationären Phase besonders stark bzw. wenn es überall abwärts geht, sind Immobilien im Absturz immer ganz vorne mit dabei. Die Realrendite von Wohnimmobilien geht gegen Null (weitere Ausführungen durch Herrn Shiller dazu), die Immobilienpreise in den USA nähern sich seit jeher ihrem realen Wert von 1890 langfristig immer wieder an. Einen Inflationsausgleich schafft man damit zwar, aber Immobilien sind m.E. kein sonderlich gutes Asset. Hohe An-, und Verkaufskosten und nahezu keinerlei Illiquiditätsprämie. Gewerbeimmobilien sind teilweise noch einigermaßen ordentlich. Herr Ilmanen zeigt in seinem Werk auch schön, warum die Performance von Immobilien meistens doch recht enttäuschend ist. All das was Immobilien können, können Aktien besser. Staatsanleihen spielen hingegen in einer anderen Liga, Immobilien sind vieles, aber sicherlich keinerlei Substitut für Staatsanleihen. Außerdem was heißt hier: Sachwerte sind besser als Schulden? Als Staatsanleihen-Investor ist man wohl immer noch Gläubiger und kein Schuldner. Zudem: Ein Staat kann mit dem aufgenommen Kapital zumindest noch etwas anfangen, und damit Anstrengungen unternehmen um seine Einnahmeseite zu erhöhen, ein Haus steht nach seinem Bau einfach blöd in der Gegend rum und wartet auf seinen Verfall. Wegen der globalen Verschuldungssituation vieler Staaten muss man im Bereich der Staatsanleihen auch die Augen offen halten, und makroökonomische Entwicklungen beobachten. Aber hierbei kann man sich Zeit lassen, denn man hat viel Zeit zu reagieren. Ratings von großen Industrie-Staaten verfallen langsam, ein Dickschiff wie Deutschland oder die USA ist nicht von heute auf morgen ein Schuldner auf Ramsch-Niveau, so etwas geht mehrere Jahrzehnte. Beide Staaten sind prinzipiell recht hoch verschuldet, dennoch ist ein AAA-Rating für beiderlei mehr als angemessen. Die Schuldentragfähigkeit beider Staaten ist enorm. Wo Griechenland im Verhältnis Verschuldung / BIP bei 120% das Wasser bis zum Hals steht, dürften selbst 150% (oder mehr) die USA nicht mal in die Nähe eines Staatsbankrottes führen. Kurzer Ergänzung noch: Ich plädiere nie dafür blind in Staatspapiere zu rennen, denn man muss auch hier mit Augenmaß agieren. Dennoch ist dieses Investment-Feld eigentlich ganz gut beobachtbar und einschätzbar. Eine Aktienanalyse oder die Auswahl einzelner Unternehmensanleihen fällt da bedeutend schwieriger aus m.M.n.. Wenn man die gesamtwirtschaftliche Entwicklung beobachtet (z.B. BIP-Wachstum, Inflation, Verschuldung, Yield Curve), die politische Situation im Land und global etwas auf dem Schirm hat, dann sollte man vor bösen Überraschungen verschont bleiben, wenn man sich auf solide Staaten beschränkt (große Länder mit diversifizierten Wirtschaften und ohne all zu große politische Abenteuer). Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Pfanni Dezember 27, 2014 · bearbeitet Dezember 27, 2014 von Pfanni Hi, hab's jetzt glaube ausbaldowert und mich nochmal belesen zum Thema "Ausländische ETFs & deutsche Steuerbehörden" - der Horror. Preferred Stocks USA ETF fliegt leider wieder raus deshalb - schade. Bin davon überzeugt. Würde ich in den USA wohnen, würde ich den ETF kaufen. Credit Agricole Festgeld fliegt raus. Da muss man die Erträge selber versteuern in seiner Steuererklärung, machen keine Freistellungsaufträge und führen auch keine Steuern automatisiert ab, die faulen Franzosen. Warum sind in der EU die Gurken genormt aber sowas nicht?! *kopfschüttel* ETFs replizierend oder Swap ist relativ latte, meine ich inzwischen. Auch die Replizierer machen ja Aktienleihe, der Broker/Dealer sowieso. Wenn die großen ETFs umfallen, ist im Finanzsystem eh Feierabend. Ist so ein bißchen das Spiel "Wie gut ist mein Motorradhelm?" - wenn man mit 200 km/h in die Leitplanke kracht, ist es eh egal, ob man den deutschen Testsieger oder den chinesischen Billighelm aufhat. 25% Cash Tagesgeld Deutschland 0,5% verzinst 25% Gold 1 Unzen-Münzen Krügerrand, Schließfach, versichert 25% Aktien 12,5% S&P 500 ETF - ComStage WKN ETF012, thesaurierend, TER 0,18% (dt. Anbieter -> kümmert sich um dt. Steuern) 12,5% DAX ETF - ComStage WKN ETF001, thesaurierend, TER 0,12% (etwas Home Bias darf sein) 25% Staatsanleihen 30 Jahre 12,5% Bundesanleihe WKN 113548, Rendite 1,42%, Laufzeit 29,5 Jahre, TER 0,0%, ausschüttend 12,5% Staatsanleihe USA WKN A1ZSHE, Rendite 2,78%, Laufzeit 29,9 Jahre, ausschüttend, TER 0,0% (aber 15% Quellensteuer USA auf die Zinsen, kann man wohl teilweise zurückholen) Das deckt jetzt glaube gut die Grundgedanken des Permanent Portfolio ab - eisern jedwede Szenarien der Wirtschaft abdecken (Inflation, Deflation, Aufschwung, Rezession). Gold für die Inflation, Aktien für den Aufschwung, Cash für die Rezession, Staatsanleihen 30 Jahre für die Deflation. Und dabei nicht versuchen, klüger zu sein als andere Marktteilnehmer oder überhaupt den Markt zu timen. Nur rebalancen, wenn einer der vier Portfolio-Bestandteile den Anteil 15% / 35% am Portfolio unter- oder überschreitet. Schöne Streuung EUR 50%, USD 25%, Gold 25% - wenn es irgendwo scheppert, hat man immer noch den anderen Währungsraum drinnnen. Inflation-linked bonds mach ich nicht - die Typen, die das Geld drucken, die Zentralbanker, haben aus gutem Grund das Original im Keller (Gold). Ich kann jedenfalls diese Portfolio / diese Strategie angucken und sagen ja, ich würde das für meine minderjährigen Kinder auflegen und vererben wollen, sollte mein Ableben vorzeitig erfolgen. Was mir bei sehr vielen anderen Portfolios schwerfällt. FRAGE - kennt jemand einen ETF, der AAA-EUR-Sovereign Bonds 25+ abbildet? Habe so recht keinen gefunden, daher Bundesanleihe. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Dandy Dezember 27, 2014 Ich persönlich würde ein normales Weltdepot für den Aktienanteil nehmen, also entweder 70/30 MSCI World/Emerging Markets oder 30/30/30/10 USA/Europa/Emerging/Pazifik. Hängt von der angelegten Gesamtsumme ab, welche Variante ich wählen würde, und vom Pflegeaufwand den man fürs Rebalancing spendieren möchte. Jetzt in langlaufende Anleihen gehen, ok, nicht mein Ding, aber da haben sich schon viele in den letzten Jahren geschnitten. Auf sehr lange Frist ist das wohl nicht so wichtig, sag aber nicht es hätte Dich keiner gewarnt! Alternativ könntest Du auch erstmal auf langlaufendes Festgeld setzen, verwässert aber das ursprüngliche Konzept etwas. Was die Währungsstreuung angeht, quasi Dein "Hauptproblem" bisher, würde ich im Sinne des Ewigkeitsdepots eher Anleihen weltweit streuen dürfen, was aber nicht so einfach ist. Von x-trackers gibt es einen weltweiten Anleihenindex, inklusive Staats- und Unternehmensanleihen, der nur leider nicht replizierend ist. Wenn Dir das auch da, wie bei Aktien-ETF, egal ist, könntest Du ja mal einen näheren Blick drauf werfen (die Steuerseite dabei aber nicht ignorieren). Statt hier auf die zwei größten Währungsräume, Euro und Dollar, zu setzen, streust Du wirklich über sehr viele Währungen weltweit, hast also in gewissem Sinne eine Weltwährung und dürftest damit wirklich durch dick und dünn kommen, wie auch mit dem Welt ETF-Depot. Haken auch dabei: Für einen echten Deflationsschutz der Heimatwährung brauchst Du noch Langläufer in Euro. Du könntest aber die US-Langläufer durch diesen Fonds ersetzen, denn Deflationsschutz für den Dollar bringt Dir im Euro-Währungsraum erstmal nix. Aber auch hier verwässerst Du letztlich das ursprüngliche Konzept von Harry Browne etwas, dem ich aber ganz klar amerikanischen Home Bias unterstelle basierend auf dem Glauben der Unbezwingbarkeit des Dollars - das sehe ich wesentlich kritischer (die USA sind unter Anderem stärker verschuldet als der ach so labile Euro-Raum). Was das Tagesgeld angeht, so ist das natürlich derzeit reichlich unattraktiv verzinst. Eventuell wäre es eine Option einen Teil dessen in oben genannten Anleihenfonds mit weltweiter Streuung zu legen. Ist zwar einem stärkeren Zinsänderungsrisiko unterworfen, dafür aber auch besser verzinst und vor Allem währungsgestreut. Als Beispiel: 25% ETF weltweit (Sachwerte, Renditebringer) 25% Gold (Schutz vor starker Inflation/Crash) 20% Langläufer Heimatwährung (Schutz vor Deflation) - Alternativ erstmal Festgeld bis die Zinswende eingetreten ist 20% Anleihen weltweit (Schutz vor Euro Turbulenzen/starke Inflation des Euro) 10% Tagesgeld/Cash (für Liquidität, leichter Deflationsschutz) Damit hättest Du 30% statt 50% in Euro angelegt und wettest nicht auf den Dollar als ewige Weltwährung. Das regelmäßige Rebalancing natürlich nicht vergessen, sonst funktioniert das nicht. Dabei ist übrigens Gold im Schließfach nicht so ideal, auch wenn ich den steuerlichen und Kostenvorteil durchaus genauso sehe. Möglicherweise kann man auch einen Teil davon zwecks leichter Veräußerbarkeit in entsprechende physisch hinterlegte Gold-ETF stecken. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
ZappBrannigan Dezember 27, 2014 Und dabei nicht versuchen, klüger zu sein als andere Marktteilnehmer oder überhaupt den Markt zu timen. Mit deiner Einschränkung auf USA und Deutschland versuchst du durchaus klüger zu sein als der Markt. Deine extreme Einschätzung der Eurokrise unterscheidet sich ebenfalls von der der restlichen Marktteilnehmer. FRAGE - kennt jemand einen ETF, der AAA-EUR-Sovereign Bonds 25+ abbildet? Habe so recht keinen gefunden, daher Bundesanleihe. Bei AAA-EUR-Staatsanleihen kann man meiner Meinung nach auf Diversifikation auch gut verzichten, da sich diese eh praktisch gleich entwickeln und es kein nennenswertes Defaultrisiko gibt. Daher sind Bundesanleihen vollkommen in Ordnung und man spart sich so auch die (ohnehin niedrigen) Verwaltungsgebühren. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Markgräfler Dezember 27, 2014 · bearbeitet Dezember 27, 2014 von Markgräfler HI Pfanni, also ich kann mich mit Deiner Aufteilung nicht anfreunden. Gründe: 1. 25% Gold wäre mir zu viel 2. 25% Aktien wäre mir zuwenig. Ausserdem würde ich eher zu der MSCI Word + EM Variante tendieren. 3. Wenn Dein Anlagehorizont 10+ Jahre ist, würde ich mich auf die 1,42% Rendite nicht verlassen falls Du doch früher verkaufen willst. Ich halte meine Aufteilung so: 60% Aktien ( USA + Stoxx600 + Pazific + EM + Spielgeld ) 20% EM ( incl. Goldminen ) 20% TG Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Ramstein Dezember 27, 2014 Du zeigst klare Kante mit deiner etwas ausgefallenen Zusammenstellung. Den Faden zum HBPP hast du gelesen? Die Kosten für Schließfach und Versicherung hast du in Prozent der Anlagesumme ausgerechnet und mit dem privaten versicherten Tresor über 10 Jahre verglichen? Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
Alaba Dezember 27, 2014 Lesetipp: Bernstein: Deep Risk: How History Informs Portfolio Design (ursprünglich von Sapine) Enthält u.a. eine kritische Auseinandersetzung mit dem PP, da die Risiken nicht gleichwahrscheinlich sind. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag
CorvusCorax Dezember 27, 2014 · bearbeitet Dezember 27, 2014 von CorvusCorax Hier noch ein paar Intentionen meinerseits. a) Aktien: Ich schließe mich dem grundsätzlichen Tenor an, dass eine globale Streuung m.E. ebenfalls sinnvoller ist. Ein komplettes Auslassen der Schwellenmarkt-Finanzmärkte finde ich nicht richtig. China, Indonesien, Indien oder auch Brasilien - hier gibt es noch ein großes Wachstumspotential. Daher würde ich den angestrebten Aktienanteil so für mich auch nicht unterschreiben wollen. b) Staatsanleihen Auch wenn es das PP empfiehlt, ich bin kein Freund (mehr) von diesen langen Restlaufzeiten. Dieser lange Hebel ist nicht so effizient wie man auf den ersten Blick glauben mag. Normalerweise werden beim Eintreten in eine Rezession die kurzfristigen Leitzinsen von der Zentralbank gesenkt, um durch ein niedrigeres Zinsniveau die Wirtschaft zu stimulieren, wie wir alle wissen. Dennoch sollte man bedenken, dass die Korrelation zwischen Leitzinssatz und Staatsanleihe mit Zunahme der Restlaufzeit immer weiter abnimmt, d.h. man hat in einem deflationären Schockmoment nicht die Garantie, dass die Rendite sehr langlaufender Papiere sinkt und man Kursgewinne verzeichnen kann. Kurzfristige oder mittlere Laufzeiten sind da dann womöglich in der Gesamtportfolio-Betrachtung genauso effizient wie Langläufer in einer Krise, bei geringeren Kursrücksetzungspotential, wenn denn die Zinsen nach der Überwindung der Rezession wieder ansteigen. c) Gesamtebene: Mir wären 25% Aktienanteil zu wenig. Ich bin kein Freund von einem Anteil von 60%+, aber auch kein Verfechter von Anteilen von (deutlich) unter 50%. Diesen Beitrag teilen Link zum Beitrag