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FranzFerdinand

Was kann ich mir leisten?

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FranzFerdinand
· bearbeitet von f*****5

Über Weihnachten und beim ein oder anderen Gespräch über Geld mit der Familie habe ich mich gefragt:

 

Woher weiss ich eigentlich, was ich mir leisten kann?

 

Es gibt Untersuchungen des Statistischen Bundesamts, die zeigen, wie viel Prozent des verfügbaren Einkommens in bestimmte Ausgabengebiete wandern. So etwas geschieht z.B. über den statischen Warenkorb. Quelle reiche ich nach, den zuvor hier geposteten Link hatte ich nicht richtig angesehen. Aber auch für den üblichen Warenkorb gilt:

 

Vergleiche ich mein eigenes Leben damit, liege ich weit über jedem Posten, verdiene aber auch mehr als der Durchschnitt. Ob ich mir etwas leisten kann (Reise, Elektronik, Kleidung, Luxus) entscheide ich meistens nach dem Vermögenszuwachs in jüngerer Zeit, das Girokonto ist mein bevorzugter Indikator. Wenn hier nach Abzug aller notwendigen Ausgaben größere Summen auflaufen, gönne ich mir mehr, als wenn es langsam steigt, oder gar schrumpft. Notwendige Anschaffungen erfolgen immer in der gewünschten Qualität, egal was das Giro sagt. Aber das scheint mir recht unsystematisch, und auch für sehr teure Anschaffungen (Auto, Haus, Luxusreise) nicht geeignet. Außerdem strebe ich weitgehend an, mein Vermögen nicht anzutasten, sondern nur Ausschüttungen zu "verbrauchen".

 

Ein anderer Ansatz sind Obergrenzen durch Faustregeln. Ein Haus muss bis zum 50. Lebensjahr abgezahlt sein, ein Auto sollte nicht mehr als 6 Netto-Monatsgehälter kosten, Wohnkosten nicht mehr als 1/3 des Einkommens, 10% Sparquote, usw. Das ist natürlich auch oft höchst individuell. Ein langstreckenpendelnder Autonarr hat andere Quoten als ein Innenstadtbewohner mit Fahrrad.

 

Ich suche auch nicht unbedingt exakte Antworten, ich bin aber gespannt, wie ihr so etwas macht!

 

Edit: Tatsächlich war die zitierte Quelle unsinnig, habe das mal entfernt.

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yab
· bearbeitet von yab

Man sehe mir die Quelle http://deutsche-wirt...-nachrichten.de nach, tauchte nur beim googlen auf [/Quote]

 

Da ich solche Grafiken mag, hab' ich auch google bemüht und einen Link auf den Artikel dazu mit der Grafik zu bieten.

 

Vergleiche ich mein eigenes Leben damit, liege ich weit über jedem Posten, verdiene aber auch mehr als der Durchschnitt.[/Quote]

 

Mit was für Bezugsgrößen vergleichst du denn? In der Grafik sind %% angegeben - darauf bezogen wird es Verschiebungen geben, klar.

 

 

 

Entscheidungen treffe ich für den täglichen "Bedarf" auf der Basis "solange es gut geht" - also in monatlicher Nachschau und auf der Basis von Erfahrungen. Und ich spare, um Geld zu haben. Wozu ich es ausgeben werde, weiß ich in der Regel erst, wenn es da ist.

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ebdem

Was du dir leisten kannst, kommt ganz drauf an, was du erreichen willst und was deine Ziele sind und auch davon, was andere dir zugestehen. Es kommt auch darauf an, was du im Alter zur Verfügung haben willst.

 

Ich versuche - nach dem ich auch eine lange Zeit ziemlich viel ausgegeben habe - meinen Konsum möglichst gering zu halten. Dafür spielen auch ökologische Gründe eine Rolle. Außerdem ist es einfach einfacher, wenn man nicht so viel hat. Man muss nicht so viel warten, pflegen und reparieren.

Ich versuche möglichst viel Geld auf die hohe Kante zu legen, um mir damit später Unabhängigkeit leisten zu können. Die Erträge meines Kapitals versuche ich wieder zu investieren und mir den ZinsesZinsEffekte zu nutze zu machen.

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€-man

Tschuldigung, aber ist es heutzutage Usus zu fragen, was man sich leisten, wie viel man essen oder trinken kann? Wie wenn es darauf eine Formel gäbe.

 

Gruß

€-man

 

P.S. Befremdlich, wie bei ureigensten Entscheidungsfindungen die anonyme Allgemeinheit mit einbezogen werden soll.

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Zotti

Etwas unsinnig kam mir die Frage im ersten Moment auch vor. Wenn es dir allerdings um diesen Part im speziellen geht:

 

... Wenn hier nach Abzug aller notwendigen Ausgaben größere Summen auflaufen, gönne ich mir mehr, als wenn es langsam steigt, oder gar schrumpft. Notwendige Anschaffungen erfolgen immer in der gewünschten Qualität, egal was das Giro sagt. Aber das scheint mir recht unsystematisch, und auch für sehr teure Anschaffungen (Auto, Haus, Luxusreise) nicht geeignet.

 

 

kann man schon mal drüber reden. Das Geld für ein neues Auto oder Haus wird sich nicht so einfach am dem Giro ansammeln...

 

Also solltest du dir mal Pläne machen, zu wann wird wieviel Geld für z.b. ein neues Auto oder Haus gebraucht und dann kannst du dir einen Plan machen, wie du es erreichen kannst.

 

Bei dieser Rechnung, würde dann ja z.b. rauskommen, dass du z.b. einen Betrag X jeden Monat für das Haus zurücklegen musst. Dann siehst du, ob du dich in deinen sonstigen Ausgaben einschränken musst.

 

Für die jährlichen Urlaube kann man z.b. dauerhaft jeden Monat einen Betrag auf ein separates Konto buchen...

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Kolle

Ich mache jeden Jahreswechsel eine Art persönliche Bilanz. Ist das inflationsbereinigte Vermögen ( inkl. Vorsorge ) gewachsen, habe ich mir leisten können was ich gemacht habe. Innerhalb der Vorsorge achte ich darauf, dass mein zukünftiger Lebensstandard bis Lebensende mitwächst.

 

Die Schwerpunkte der persönlichen Ausgaben können variieren. Alles was mir schmeckt, alles was mir an Kultur gefällt, überall wo ich hin will kann ich mir leisten weil ich beim rein materiellen Konsum ( Auto, Möbel, Kleidung, Luxus ) nicht anspruchsvoll bin.

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CHX

Ich mache jeden Jahreswechsel eine Art persönliche Bilanz. Ist das inflationsbereinigte Vermögen ( inkl. Vorsorge ) gewachsen, habe ich mir leisten können was ich gemacht habe. Innerhalb der Vorsorge achte ich darauf, dass mein zukünftiger Lebensstandard bis Lebensende mitwächst.

 

Die Schwerpunkte der persönlichen Ausgaben können variieren. Alles was mir schmeckt, alles was mir an Kultur gefällt, überall wo ich hin will kann ich mir leisten weil ich beim rein materiellen Konsum ( Auto, Möbel, Kleidung, Luxus ) nicht anspruchsvoll bin.

 

So etwas nennt man unter seinen Verhältnissen leben, führt langfristig wohl immer zum finanziellen Erfolg und sorgt dafür, dass man sich die Dinge, die man sich leisten möchte, in den Momenten auch wirklich leisten kann. :)

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Kolle

In meinem gesellschaftlichen Umfeld beobachte ich das umgekehrte Verhalten, nämlich einen immer ausgeprägteren bewusst spartanischen Lebensstil der im fortgeschrittenen Stadium zum "Geiz ohne Verzichtsgefühle" wird. Erstaunlicherweise selten aus der Motivation Vermögensbildung heraus, diese Leute spenden oft relativ hohe Beträge für wohltätige Zwecke wie Flüchtlingshilfe usw., in einzelnen Fällen sogar anonym ohne Spendenbescheinigung.

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ebdem
· bearbeitet von ebdem

So etwas nennt man unter seinen Verhältnissen leben, führt langfristig wohl immer zum finanziellen Erfolg und sorgt dafür, dass man sich die Dinge, die man sich leisten möchte, in den Momenten auch wirklich leisten kann. :)

 

 

Richtig. Die Financial Times Deutschland berichtete mal in einer Fotostrecken von reichen Amerikanern. Viele davon protzten wirklich nicht, sondern lebten in einfachen Mittelklassewohnungen.

Sparen ist der erste Schritt zu einem Vermögensaufbau. Danach kommt investieren (auch in die Risikovorsorge).

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wpf-leser

Hallo zusammen!

 

Interessanter Thread!

 

Ein paar kleine Nachfragen @Kolle:

'Dein Vorgehen' unterscheidet sich von 'Geiz ohne Verzichtsgefühle' insofern,

dass du den Lebensstandard kontinuierlich anpasst, was 'die Anderen' nicht machen - verstehe ich das richtig?

 

Außerdem: Ist 'Geiz ohne Verzichtsgefühle' überhaupt noch als 'Geiz' zu bezeichnen? Oder ist das bei Geiz immer so?

Kann es hier nicht der Fall sein, dass die 'Sättigungsgrenze' bzgl. persönlicher Bedürfnisse / der 'Zufriedenheitszustand' einfach schnell erreicht ist / war?

(Insbesondere, wenn die Motivation gerade nicht die Vermögensbildung ist.)

 

Und wie ist das bei dir - gibt es irgendwo eine solche Grenzen oder 'findet sich da immer etwas' (wenn auch vllt. hin und wieder unnötig), um das Geld loszuwerden?

 

Danke im Voraus!

 

Viele Grüße,

wpf-leser

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Kolle

Ein paar kleine Nachfragen @Kolle:

'Dein Vorgehen' unterscheidet sich von 'Geiz ohne Verzichtsgefühle' insofern,

dass du den Lebensstandard kontinuierlich anpasst, was 'die Anderen' nicht machen - verstehe ich das richtig?

 

Außerdem: Ist 'Geiz ohne Verzichtsgefühle' überhaupt noch als 'Geiz' zu bezeichnen? Oder ist das bei Geiz immer so?

Kann es hier nicht der Fall sein, dass die 'Sättigungsgrenze' bzgl. persönlicher Bedürfnisse / der 'Zufriedenheitszustand' einfach schnell erreicht ist / war?

(Insbesondere, wenn die Motivation gerade nicht die Vermögensbildung ist.)

 

Und wie ist das bei dir - gibt es irgendwo eine solche Grenzen oder 'findet sich da immer etwas' (wenn auch vllt. hin und wieder unnötig), um das Geld loszuwerden?

 

 

Mein Lebensstandard ist die letzte Dekade "gefühlt" gleich geblieben, objektiv aber gestiegen.

Beispiele:

- neue Autos ( VW California ersetzt 21 Jahre alten VW Multivan ), Golf VI statt Golf III

- neue Küche 2012 ( nach 25 Jahren )

- neues Bad 2012 ( das alte war von 1969 )

- neuer 50"-Fernseher 2014 ( der alte mit Röhre war von 1976 )

- Smartphone Galaxy Note ersetzt altes Handy AEG 9082 von 1998.

- aber auch mehr Urlaub...:blink:

 

Im Prinzip war vieles überfällig, der Golf stammt aus der Abwrackaktion 2009, der Multivan hatte 2013 einen Motorschaden, sonst hätte ich ihn weiter gefahren trotz fehlender Umweltplakette.

Küche, Bad und Fernseher waren Luxus, aber nach so vielen Jahren wäre es Geiz gewesen. Die anderen schafften z.B. ihre Autos teilweise oder ganz ab, einer tauschte sein EFH in eine ETW.

Bei manchen gab es gesundheitliche Gründe, Sättigung spielt auch eine Rolle.

 

Bei mir ist es finanziell etwas eng mit den vielen Sparplänen, meine letzten PV-Kredite sind in 3,5 Jahren abbezahlt und dann bewerte ich neu. Brauchen tue ich aber nicht mehr viel, ich habe schon fast alles.;)

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€-man

Alles schön und gut, aber die Quintessenz liegt doch immer in der individuellen Ausrichtung.

 

Soll heißen: Bringe Deinen Kopf (Vernunft) und Deinen Bauch (Verlangen) in Einklang. Nur dann funktioniert ein ausgeglichenes Leben. Dabei ist es völlig wurscht, was sich in anderen Köpfen und Wänsten abspielt.

 

Gruß

€-man

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FranzFerdinand

@€-man: Ich glaube, es wird sogar zu wenig darüber gesprochen. Weil die Menschen/Deutschen bei dem Thema besonders verklemmt sind. Vielleicht einer der Gründe, warum so viele in die Schuldenfalle geraten. Jeder sagt immer nur: Ja, das kannst du dir leisten.

 

Und natürlich ist das meiste höchst individuell. Wer aber als Werktätiger 50% seines Nettos fürs Wohnen ausgibt, hat vermutlich früher oder später ein Problem. Mich treibt das Thema vor allem beim Auto um. :-

 

Den Ansatz von Kolle finde ich prinzipiell sehr nachhaltig, aber für einen u30 zu konservativ geplant.

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Sapine

Jeder hat seine eigene Motivation und seine eigene Zielrichtung. Was für den einen Geiz ist, ist für den anderen normal. Ob jemand über seine Verhältnisse lebt oder nicht, dürfte tatsächlich maßgeblich sein für seinen dauerhaften Wohlstand. Denn ein noch so großes Vermögen kann man verjubeln, wenn man zu viel ausgibt. Wer sich bei seinen Ausgaben auf das vernünftige beschränkt, muss deswegen nicht glücklicher oder unglücklicher sein als ein anderer.

 

Ansonsten fällt mir dazu der folgende mütterliche Spruch ein, der mich sicher irgendwo geprägt hat: "Luxus kann man sich leisten, wenn man ihn auf dem Konto hat". Soll heißen, sparsam sein und etwas aufbauen aber es dann auch mit Freuden ausgeben.

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

In meinem gesellschaftlichen Umfeld beobachte ich das umgekehrte Verhalten, nämlich einen immer ausgeprägteren bewusst spartanischen Lebensstil der im fortgeschrittenen Stadium zum "Geiz ohne Verzichtsgefühle" wird. Erstaunlicherweise selten aus der Motivation Vermögensbildung heraus, diese Leute spenden oft relativ hohe Beträge für wohltätige Zwecke wie Flüchtlingshilfe usw.,

 

Wundert mich nicht.

Seit jahrzehnten werden wir überschwemmt mit "Dingen". Jeder von uns besitzt tausende Gegenstände, viele davon sogar mehrfach. Wieviele Stifte, Schraubenzieher, (alte) Handys, Fernseher, usw. sind's bei Euch?

Alle diese Dinge schreien nach "Aufmerksamkeit": Lager mich, sortiere mich, benutze mich, ...

 

Seit 20 Jahren sind dann noch die digitalen Aufmerksamkeitserreger dazugekommen. Liebgewordene Internetseiten die man immer wieder besucht (Hallo WPF-ler) und sich stundenlang im Netz treiben läßt zu Themen die grad nicht lebenswichtig sind.

 

Alle diese materiellen und inmateriellen Dinge verlangen nach etwas, was wir leider nicht vermehren können - Lebenszeit auf dieser Erde.

Deshalb glaube ich dass der bewußte Verzicht auf Dinge eher etwas mit Rückbesinnung auf Körper, Geist, Seele und Leben im Einklang mit der Natur zu tun hat als mit "Geiz".

Nur ist dies Verhalten keines, was unsere Lobbyfreunde der Industrie gerne sehen.

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Schildkröte
Nur ist dies Verhalten keines, was unsere Lobbyfreunde der Industrie gerne sehen.

Tja, da werden einem dann in der Werbung unter Anderem solche Phrasen eingetrichtert:

 

Ein Haus zu bauen liegt in der Natur des Menschen.

Miete zahlen nicht.

Der Zwang zu Markenklamotten an Schulen; der Drang, den Nachbarn mit einem neuen Auto zu beeindrucken etc. tun ihr Übriges.

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wpf-leser
· bearbeitet von wpf-leser

Hallo zusammen!

 

Ich meine Sapine hat's (mal wieder thumbsup.gif) perfekt auf den Punkt gebracht.

Meinerseits besteht der Eindruck, dass viele Menschen leider genaugenommen (und ziemlich krass formuliert) nicht mündig genug sind, 'vernünftige' von 'unvernünftigen' Ausgaben zu trennen - aus diversen Gründen, die sehr häufig irrational sind (vgl. @Schildkröte).

Natürlich kann man in der oft feilgebotenen Produktflut auch nicht immer das wirklich nötige vom unnötigen trennen, sodass eine ideale Wahl häufig garnicht möglich ist - wenigstens die 'Größenordnung' sollte aber stimmen.

Abgesehen davon ist natürlich das 'in meinen Augen Unvernünftige' nicht unbedingt in anderen Augen ebenfalls unvernünftig - hier kommen schnell [wieder] subjektive Aspekte mit teilweise im Vgl. zu objektiven Kriterien aberwitzigen (aber individuell anscheinend legitimen) Bewertungsmaßstäben in's Spiel.

Ich finde es jedoch genauso interessant, dass 'Was kann ich mir leisten?' mit 'Was möchte / will / muss ich mir leisten?' so schnell verknüpft wird und so stark verknüpft ist, auch wenn es in vielerlei Hinsicht völlig unterschiedliche Fragen sind.

Wenn man sich auf vernünftiges / nötiges beschränkt und hinterher feststellen kann, dass man noch etwas über hat, ist das eine tolle Sache. Man hat alles, was man braucht und i.d.R. auch Grund genug, zufrieden zu sein.

 

Was aber, wenn nicht?

Was ist mit dem Humankapital? Kann man sich wirklich nur das leisten (wollen / können), was man auf dem Konto hat?

Ich denke da insbesondere an das gelegentlich zu lesende Konzept, mittels Krediten sein Humankapital gleichmäßig(er) auf alle Lebensphasen aufzuteilen.

(Wenngleich das selbstverständlich wieder mit mannigfaltigen Risiken und Annahmen verbunden ist).

 

Aber auch:

Ist z.B. Vermögensbildung zur Frührente oder zu welchem Zweck auch immer nicht ebenfalls eine Art von Konsum,

weil die Euronen zwar für andere Zwecke ausgegeben werden könnten, aber nicht zwangsläufig werden?

 

Diese und ähnliche Fragen stellen für mich 'nur' eine detailliertere Ausführung der Feststellung dar, dass es individuelle Unterschiede gibt.

Diese individuellen Unterschiede betreffen eine enorme Palette an Bereichen und es sind wahnsinnig viele Richtungen denkbar.

Da schließlich auch noch mehrere Fragen gleichzeitig zu beantworten sind (vgl. können, wollen, müssen, etc.) wird das irre komplex.

Zugegebenermaßen bedingen einige Antworten einander. (Das macht mMn. auch die o.g. Verknüpfung aus.)

 

Diese (für mich im Grundsatz nicht neue, aber neu durchdachte) Erkenntnis möchte ich nun erst einmal in mir 'sacken lassen'...

Spannend!smile.gif

 

Grüße,

wpf-leser

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Kolle

Was ist mit dem Humankapital? Kann man sich wirklich nur das leisten (wollen / können), was man auf dem Konto hat?

Ich denke da insbesondere an das gelegentlich zu lesende Konzept, mittels Krediten sein Humankapital gleichmäßig(er) auf alle Lebensphasen aufzuteilen.

(Wenngleich das selbstverständlich wieder mit mannigfaltigen Risiken und Annahmen verbunden ist).

 

Aber auch:

Ist z.B. Vermögensbildung zur Frührente oder zu welchem Zweck auch immer nicht ebenfalls eine Art von Konsum,

weil die Euronen zwar für andere Zwecke ausgegeben werden könnten, aber nicht zwangsläufig werden?

 

 

Konkrete Anreize zur Vermögensbildung erleichtern diese ungemein ( Disziplin, Konsum, wissen wie ). Mit der Zeit ändern sich die Ziele, man findet Spaß am Sparen und wird selbstbewusster. Frührente an sich ist kein vernünftiges Ziel, weder für den Einzelnen noch für die Gesellschaft. Als Absolvent will man oft so schnell wie möglich das Arbeitsleben überwinden, hat man sich erst eingelebt und sieht erste Erfolge, relativiert sich der Wunsch nach Frührente oft von selbst bzw. der neue Wunsch nach höherem Standard im Alter gewinnt. Stehen ungewollte Veränderungen an, hat man immerhin die wirtschaftliche Grundlage früher aufzuhören oder sich neu aufzustellen.

 

Kredite zum Zwecke der gleichmäßigen Aufteilung der Lebensphasen müssen sehr sorgfältig geplant werden, ist höchst riskant und führt nicht selten in den Ruin. Studienkredit ( "man verdient später mehr" ), Hauskredit ( "jetzt spare ich die Miete" ) und bei Kleingeistern auch noch ein Auto-, Möbel- oder Urlaubskredit führt oft in eine Enge und Abhängigkeit, die gleichmäßige Aufteilung gelingt, aber in der falschen Richtung. Kreditphasen können hilfreich sein, manchmal auch notwendig, dürfen aber nicht den heutigen Konsum auf Kosten der Zukunft anheizen. Wichtiges Kreditkriterium: Sie müssen sich rentieren, der Zukunft nutzen ! Sonst sind Kredite Teufelszeug, Mist und verschlechtern den nachhaltigen Lebensstand bis zur Selbstversklavung ! Ich hatte im Leben einen Bafögkredit ( notwendig ), 2 Immobilienkredite ( einer hilfreich, der andere wegen einer vermieteten ETW fast ein Minusgeschäft ) und 7 PV-Kredite ( rentabel und ziemlich sicher ). Die höchsten Kredite hatte ich als Rentner ( ! ) aufgenommen. Alle so kurz wie möglich und bis auf den EFH-Kredit nicht um den Lebensstandard zu heben.

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Zotti

Inzwischen ist es ja hier zu einer interessanten Diskussion geworden.Mir stellt sich aber die Frage, hast du (TE) ein spezielles Anliegen?

 

 

Und natürlich ist das meiste höchst individuell. Wer aber als Werktätiger 50% seines Nettos fürs Wohnen ausgibt, hat vermutlich früher oder später ein Problem. Mich treibt das Thema vor allem beim Auto um. :-

 

 

Steht für dich diese Frage aktuell an? Wenn ja in wieweit, ob du dir ein neues Auto kaufen kannst? Was es kosten darf (oder sollte)? Ob du dir eine Finanzierung leisten kannst?

 

Ich glaub, erst wenn wir wissen, um was es geht kann dir hier irgendwie geholfen werden.

 

 

 

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FranzFerdinand
· bearbeitet von f*****5

Hallo Zotti,

 

nein, ein spezielles Anliegen habe ich nicht. Allerdings habe ich den Eindruck, mein finanzielles Potential nicht ideal auszunutzen. Für mehr Reisen fehlt mir aber die Zeit, und ein Drittwagen als Spaßmobil ist mir im Verhältnis zu den seltenen Einsatzmöglichkeiten zu teuer. Allerdings könnte ich mir,wohl abgesehen von Immobilien, fast jeden bescheidenen Wunsch erfüllen, da kommt man schon ins Grübeln :D

 

Ich teile aber auch die hier verbreitete Auffassung, dass zusätzlicher Besitz nicht zwingend glücklich macht und halte es daher eher überschaubar mit Konsumgütern.

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Sapine

Jeder muss seine Entscheidungen für sich natürlich individuell treffen aber für uns war es irgendwann in der Mitte des Lebens als uns das Hamsterrad mächtig im Griff hatte, eine der besten Entscheidungen überhaupt, uns eine Putzfrau zuzulegen. Das hat unserem knappstem Gut, der freien Zeit enormen Auftrieb verschafft. Im Gegensatz zu Konsumgütern hast Du auch keinerlei Folgeaufwand in Form von aufräumen abstauben etc. :-

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troi65

Jeder muss seine Entscheidungen für sich natürlich individuell treffen aber für uns war es irgendwann in der Mitte des Lebens als uns das Hamsterrad mächtig im Griff hatte, eine der besten Entscheidungen überhaupt, uns eine Putzfrau zuzulegen. Das hat unserem knappstem Gut, der freien Zeit enormen Auftrieb verschafft. Im Gegensatz zu Konsumgütern hast Du auch keinerlei Folgeaufwand in Form von aufräumen abstauben etc. :-

Da hast es aber gut verwischt mit Deiner Raumpflegerin. Soll Leutz geben , die der Putzfrau hinterherräumen.:D

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barbaz

Ob ich mir etwas leisten kann (Reise, Elektronik, Kleidung, Luxus) entscheide ich meistens nach dem Vermögenszuwachs in jüngerer Zeit, das Girokonto ist mein bevorzugter Indikator.

Ich verwende ein Umschlagsystem. Die Idee ist folgendermaßen: alles Geld was reinkommt wird auf Umschläge verteilt, auf jedem Umschlag steht ein Verwendungszweck und alle Kosten werden nur aus dem entsprechenden Umschlag bezahlt.

 

Wenn du also wissen möchtest, ob du dir eine Reise oder ein Gerät leisten kannst, guckst statt aufs Giro einfach in den jeweiligen Umschlag. Der Vorteil ist dass du nur das Geld siehst das verfügbar ist, und Geld das schon anderweitig verplant ist dich nicht in deiner Entscheidung beeinflusst. Geld zwischen Umschlägen verschieben ist erlaubt (zB, "Elektronik" ist voll aber ich will grade gar nix kaufen, dann schiebe ich einen Teil davon nach "Reisen").

 

Die Verwaltung der Umschläge erfolgt natürlich rein virtuell, das Geld liegt auf Giro- und Tagesgeldkonto.

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x_markus_x
· bearbeitet von x_markus_x

Interessantes Thema. Ich persönlich denke, dass es einem schon enorm viel hilft, sich überhaupt über das Thema Geld Gedanken zu machen. Das machen leider noch viel zu wenige, Geld - sowohl Einkommen als auch Anlegen - ist leider immer noch bei vielen Leuten ein Tabuthema. Darüber redet man nicht und wer es doch macht, ist ausschließlich geld-fixiert. :)

 

Salopp gesprochen bin ich irgendwie der Meinung, dass ich mir eigentlich gar nicht so viele Sorgen um die Zukunft (Rente, Altersvorsorge, Vermögen usw.) machen müsste, gerade weil ich mir so viele Sorgen mache und dementsprechend handele. :) Ich denke, denjenigen wird es einmal schlimmer ergehen, denen das gesamte Thema links am Hintern vorbeigeht.

 

Zurück zum eigentlichen Thema. Meine bessere Hälfte und ich sind uns da zum Glück recht ähnlich. Ich könnte mir auch nicht vorstellen, mit jemandem zusammen zu sein, der sein gesamtes Einkommen zum Fenster hinaus wirft, während ich versuche, das Geld halbwegs zusammen zu halten. :)

 

Wir überweisen jeweils zum Anfang des Monats eine feste Summe X auf ein gemeinsames Konto. Davon begleichen wir die Miete, Versicherung, Kabel, gemeinsames Essengehen, Wocheneinkäufe usw. Wenn wir irgendwann merken würden, dass die Summe aus irgendwelchen Gründen nicht mehr ausreicht, müssten wir diese halt anpassen, bis jetzt war dem aber noch nicht so. Ansonsten hat jeder sein eigenes Konto, mit dem Geld dort kann jeder machen, was er/ sie will. Diese Trennung zwischen eigenen Konten und Gemeinschaftskonto finden wir super, das würden wir sogar bei einer Hochzeit beibehalten.

 

Ansonsten habe ich auf meinem Girokonto für so ziemlich alle fixen Beträge (Riester, BSV, Sparzahlungen, Handy usw.) Daueraufträge bzw. Lastschriftverfahren eingerichtet. Die Masse der Abbuchungen erfolgt durch Zufall innerhalb einer Woche. Nach dieser Woche ist also die Masse meiner Fixkosten bereits bezahlt, darunter auch mein für mich gesetztes Sparpensum. Dieses Geld kann ich also schon nicht mehr ausgeben.

 

Das übrige Geld habe ich dann also zur freien Verfügung. Ich bin bei so etwas relativ sparsam, es gibt jedoch Sachen wie Bücher, mein Brettspielhobby, Essengehen usw., die ich mir einfach gönnen will. Daher gebe ich da auch Geld aus, achte natürlich trotzdem immer auf den Rahmen. Dispo usw. habe ich gar nicht; wenn ich mir etwas noch nicht leisten kann, warte ich ggf. noch einen Monat.

 

Die einzigen Schulden, die ich in Zukunft haben werde, sind ab März der Kredit beim Autohaus für mein neues Auto. Die Anzahlung habe ich so gewählt, dass die monatlichen Raten mit meinem Einkommen so verrechnet werden, dass sie quasi nebenbei mitlaufen. Mir war es wichtig, dass meine Anlagen weiterhin bestehen und Erträge abwerfen und das Auto als einzige Verbindlichkeit aus meinem Cashflow finanziert wird. Weitere Schulden habe ich nicht und es sind auch ansonsten keine weiteren Anschaffungen geplant, die weit über meinen monatlichen Cashflow hinausgehen. Über Sinn und Unsinn einer Kreditaufnahme bei gleichzeitigen Aktieninvestments müssen wir an dieser Stelle nicht diskutieren. :) Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich eine Verbindlichkeit nebenbei bezahlen kann, solange ich arbeiten gehe.

 

Am 15. des Monats schaue ich immer auf mein Girokonto. Jeder Euro über einer von mir festgelegten Schwelle wird zusätzlich auch noch gespart. Das können mal 3,27 EUR sein, aber in anderen Monaten auch mehrere Hundert Euro. Da ich aber so schon durch meine fixen Überweisungen viel spare, betrachte ich es nur als Bonussparen. Das schlechte Gewissen, dass ich am 15. zusätzlich zu meinen Sparraten in manchen Monat nur noch wenig zusätzlich spare, habe ich mir abgewöhnt. Man sollte auch mal die Kirche im Dorf lassen können und einen gesunden Mittelweg zwischen Leben und Sparen finden.

 

P.S.: Außerdem ist es doch gar nicht so gut, wenn alle Leute so sparsam sind wie einige hier im Forum propagieren. Wer kauft denn dann die ganzen teuren MacBooks, Axe-Shampoos, Getränke von Coca-Cola usw. und macht uns Aktionäre reich. :)

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harryguenter
· bearbeitet von harryguenter

Die Verwaltung der Umschläge erfolgt natürlich rein virtuell, das Geld liegt auf Giro- und Tagesgeldkonto.

Letztendlich die gulte alte Budgetplanung mit Budgettöpfen.

Nur das Privatleute so schlau sind noch vorhandenes Geld aus den Töpfen nicht mit vollen Händen auszugeben bloss weil ein Haushaltsjahresende droht.

 

Aber welche Form auch immer:

Wer sich gelengentlich Gedanken und Übersicht über seine regelmäßigen (Miete, Benzin, Essen, ...) und unregelmäßigen (Auto, Waschmaschine, Urlaub...) Ausgaben gemacht hat und seinen Einnahmen gegenüberstellt hat schon einen sehr großen Schritt bei den Fragen "was kann ich mir leisten" und damit i.d.R. verbunden "was will ich mir leisten" getan.

Wer dann noch Rücklagen für die unregelmäßigen Ausgaben vorsieht und das Thema Altersvorsorge mitbeachtet der ist schon ganz vorne mit dabei.

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