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Flamacue

Umstieg auf passives ETF-Portfolio für Versicherungsopfer

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Flamacue
· bearbeitet von Flamacue

Hallo zusammen,

 

erst mal vielen Dank für all die hilfreichen Threads hier im Forum! Nach vielen Stunden der Lektüre möchte ich nun direkt um euren Rat bitten.

 

Über meine Person

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Seit 2000 immer mal wieder kleinere Investments in Einzeltitel oder aktive Fonds, die aber stets mit Verlusten endeten. Deswegen hatte ich erst mal für einige Jahre von der Börse die Schnauze voll, möchte aber nun nach gesunkenen Festgeld-Zinsen und der Lektüre des Kommer wieder passiv einsteigen.

 

2. Darstellung von bereits vorhandener Fondspositionen:

Siehe unten.

 

3. Zeitliche Aufwandsbereitschaft für eure Fondsanlage:

Ich möchte mich nur mit minimalem Aufwand engagieren (d.h. max. 2 Stunden pro Monat; größeres Engagement für Rebalancing).

 

4. Risikotyp/Risikobereitschaft/Umgang mit Verlusten:

Ich bin an langfristigen Investments interessiert; entsprechend akzeptiere ich die Tatsache, dass sich mein Portfolio auch über Jahre im Minus befinden könnte.

Optionale Angaben:

1. Alter: 35

2. Berufliche Situation: Angestellt

3. Sparer-Pauschbetrag ausgeschöpft? Aktuell ja, aber nach Wechsel von Festgeld in Aktien wäre das sicher nicht mehr der Fall.

4. Aktive und/oder passive Fonds gewünscht: Ausschließlich passiv.

 

 

Über meine Fondsanlage

 

1. Anlagehorizont

Prinzipiell langfristig (d.h. 15 bis 25 Jahre), aber wichtige anstehende Ereignisse:

2015: Zusammenzug mit Freundin in größere Wohnung (deutlich höhere Mietkosten)

2016: Hochzeit + Beginn der Kinderproduktion (2 sind geplant)

 

2. Zweck der Anlage

Altersvorsorge, evtl. später Immobilienkauf (aber das Thema habe ich mittlerweile fast abgehakt),

evtl. Finanzierung Erbschaftssteuer (ich werde in den nächsten 10 bis 30 Jahren zwei Häuser erben)

In den nächsten 5 bis 10 Jahren neues Auto (nicht mehr als 25k EUR, lege da nicht viel Wert drauf).

 

3. Einmalanlage und/oder Sparplan?

ca. 90.000 Einmalanlage + ca. 1.300 pro Monat Sparplan

 

4. Anlagekapital:

Hier ein Überblick über meine monatlichen Investitionen zum Vermögensaufbau, sowie eine Aufstellung des bereits vorhandenen Vermögens. Wie ihr seht, bin ich hinsichtlich Altersvorsorge wohl eher ein Versicherungsopfer und bin grundsätzlich bereit, auch diese Positionen komplett infrage zu stellen.

 

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Fragen:

 

1. Wie sollte mein Portfolio strukturiert sein?

Ich habe mir folgendes klassisches Portfolio zusammengeklickt, da die Fonds kostengünstig über den Sparplan der DAB Bank zu beziehen sind und (aktuell) steuereinfach sind:

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Ich denke, ich würde mich mit einem Portfolio wohlfühlen, das zu 70% in Aktien und zu 30% in risikofreies Investment aufgeteilt ist. Als Bezugsgröße habe ich nur die 1300 EUR frei verfügbares Einkommen gewählt, aber wahrscheinlich sollte ich eigentlich mein gesamtes für Vermögensaufbau genutztes Einkommen zugrundelegen (d.h. freier Betrag + Versicherungen + Unternehmensaktien = 2700 EUR). Meinungen?

 

2. Was mache ich mit den Versicherungen?

a) Pensionskasse mit 100% Zuschuss vom Arbeitgeber und Riester scheinen mir prinzipiell sinnvoll. Oder muss ich das auch hinterfragen?

b) Kapital-LV und Fonds-LV sind sicher fragwürdige Positionen. Irgendwelche Tipps, wie ich mir plausibel machen kann, ob ich diese Positionen verändern sollte? Falls ja, was ist hier sinnvoll (Rückkauf oder beitragsfrei stellen)?

 

3. Was mache ich mit den Unternehmensaktien?

Aus Diversifikationsgründen sollte ich diese Positionen wahrscheinlich grundsätzlich so bald wie möglich in das passive Portfolio überführen. Da ich hier immer wieder Aktien erhalten werde (ich kann das nicht beeinflussen), könnte ich diese Umwandlungen gut zum Rebalancing einsetzen.

 

4. Was mache ich mit den bestehenden Aktien-Positionen?

a) A0JC8F LYX.ETF COM.TH.REU.CORE A: Als Rohstoff-Fonds eigentlich eine passende Position für mein Portfolio, da ich dort auch ein paar Rohstoffe drin haben möchte. Würde ich unangetastet lassen.

b) A1A2X0 EIB EUR. INV.BK 10/16 MTN: Diese Anleihe bereitet mir Kopfzerbrechen. Sie läuft im Januar 2016 aus. Ich verstehe aber überhaupt nicht, wie Anleihen funktionieren und möchte mich auch nicht mit den Details beschäftigen. Insofern möchte ich die Position gerne liquidieren, aber auch nicht völlig kopflos das Ding rausrotzen. Nächster Koupon-Termin ist z.B. der 29.01.2015; ist das irgendwie relevant für den Verkaufszeitpunkt? Was sollte ich bei der Auflösung dieser Position beachten?

 

5. Was sollten die nächsten Schritte sein?

Hier mein aktueller Plan:

Jetzt: Einmal-Investment von 20k EUR in die Fonds gemäß oben genannter Aufteilung.

1. Quartal: Verkauf meiner bestehenden Unternehmensaktien und Investition in den Aktien-Teil des Portfolios.

Nach dem 30.06. (wenn die 3,5%-Aktion auf dem DAB-Tagegeld ausläuft): 20K EUR in den Aktien-Teil

Nach dem 31.10. (wenn die 1,2%-Aktion auf dem Consors Tagesgeld ausläuft): von den 50k EUR so viel in den Aktien-Teil, dass die 70/30-Balance hergestellt ist.

Fortlaufend, 3 mal pro Jahr: Umwandlung der neu anfallenden Unternehmensaktien in den Aktienteil des Portfolios inkl. Rebalancing.

 

OK, das wär's erstmal. Hoffentlich sind das nicht zu viele verschiedene Fragen für einen Thread. Vielen Dank schon mal für eure Antworten! smile.gif

 

Flamacue

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Flamacue

OK, OK, ich seh's ja ein. Es waren zu viele Fragen auf einmal...;) Deswegen vielleicht etwas fokussierter: Zumindest ein Feedback zur ersten Frage (Depotgestaltung) würde mir sicher schon sehr weiterhelfen. Danke im Voraus!

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Kühlschrank

Das sieht alles gut aus soweit, das ausgewählte Depot passt zu deinen Anlagezielen und die Vorgehensweise unter Punkt 5 scheint auch sinnvoll zu sein.

 

Manche wollen vielleicht bei den KAGs etwas streuen und nicht alles von Comstage nehmen, das ist aber kein muss.

 

Für meinen Geschmack vielleicht ein bisschen viele Rohstoff-Futures, zumal da derzeit noch reichlich Luft nach unten ist. 8% sind zwar vertretbar, aber ich würde ein bisschen weniger nehmen und dafür zum Beispiel physisches Gold.

 

Sichere Anlagen würde ich immer zumindest so viele zurückhalten, dass der Pauschbetrag ausgeschöpft ist.

 

Aber ansonsten sind die ausländischen, synthetischen Thesaurierer ohne ausschüttungsgleiche Erträge eine gute Wahl für dich, weil du so vom Steuerstundungseffekt profitieren kannst.

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Ramstein

a) A0JC8F LYX.ETF COM.TH.REU.CORE A: Als Rohstoff-Fonds eigentlich eine passende Position für mein Portfolio, da ich dort auch ein paar Rohstoffe drin haben möchte. Würde ich unangetastet lassen.

b) A1A2X0 EIB EUR. INV.BK 10/16 MTN: Diese Anleihe bereitet mir Kopfzerbrechen. Sie läuft im Januar 2016 aus. Ich verstehe aber überhaupt nicht, wie Anleihen funktionieren und möchte mich auch nicht mit den Details beschäftigen. Insofern möchte ich die Position gerne liquidieren, aber auch nicht völlig kopflos das Ding rausrotzen. Nächster Koupon-Termin ist z.B. der 29.01.2015; ist das irgendwie relevant für den Verkaufszeitpunkt? Was sollte ich bei der Auflösung dieser Position beachten?

Ob man einen Rohstofffonds haben muss, dazu gehen die Meinungen auseinander. Falls ja, sehe ich keinen zwingenden Grund, den Fonds zu wechseln. Dann sollte er aber auch in das regelmäßige Rebalancing einbezogen werden.

 

 

Die Anleihe der EIB ist AAA und bietet bis zur Fälligkeit eine YtM von 0,8% bezogen auf den Briefkurs. Das ist verglichen mit Bundesanleihen gut. Es ist also eine Spekulation auf den Kurs NOK vs. Euro. Ob du jetzt oder nach dem Zinstermin verkaufen würdest ist egal, da Stückzinsen bei Anleihen extra abgerechnet werden.

 

Warum nicht auch ein bisschen Immobilien beimischen, z.B. den iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF?

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Kühlschrank

 

 

Warum nicht auch ein bisschen Immobilien beimischen, z.B. den iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF?

 

 

Da gehen die Meinungen auch auseinander. Ich bin gegen Immobilien.

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Sapine

Bezüglich der bestehenden Versicherungen ist das das falsche Unterforum. Könnte sich lohnen, die mal zu durchleuchten.

 

Was das Depot angeht auch von mir wenig Einwände. Bei 1300 Euro pro Monat kannst Du auch Einmalkäufe alle zwei Monate durchführen jeweils von der Position die am weitesten hinten dran ist. Sozusagen permanentes Rebalancing. Der Aufwand ist kaum höher als bei Sparplänen und Du kannst die optimalen Fonds raus suchen und nicht die, die gerade bei der comdirect im Angebot sind. Eventuell einen Teil der ETFs als Ausschütter wählen, damit der Pauschbetrag nicht verschenkt wird.

 

Mitarbeiteraktien sind ein Klumpenrisiko (Job+Aktien) und sollten daher nicht zu sehr überhand nehmen.

 

Rohstoffe, Immobilien, Small caps, FM ... Kann man muss man aber auch nicht. Ob der gewählte commodity ok ist kann ich nicht beurteilen.

 

Die Aufteilung 70/30 Risiko/risikoarm scheint mir stimmig.

 

Eventuell bist Du anfällig für Planänderungen. Fixiere Deine Vorstellungen, damit Du Dich bei Börseneinbrüchen daran hälst.

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Dandy

Zu Riester, Pensionskasse, Lebensversicherung und Co vielleicht mal einen separaten Thread aufmachen und die bisher abgeschlossenen Produkte genauer darstellen. Eventuell mal einen der Makler im Forum dazu kontaktieren und sich, gegen Honorar versteht sich, umfassend beraten lassen. Eventuell hat das am Ende einen Einfluss auf die Höhe der monatlichen Zahlungen die in das Depot oder eben die klassische Altersvorsorge wandern.

 

Ansonsten vielleicht noch den Tips und Tricks Thread zu Riester durchlesen.

 

Bezüglich des Depots bist Du glaube ich auf einem guten Weg. Was die Unternehmensaktien angeht: Würde das ähnlich wie Du machen. Die Optionen nutzen und nach Aufhebung der Sperre verkaufen und streuen (außer Du bist von Deinem Arbeitgeber sehr überzeugt, zuviel Nähe ist aber manchmal auch nicht gut).

 

 

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Flamacue

Vielen Dank für die hilfreichen Rückmeldungen!

 

Warum nicht auch ein bisschen Immobilien beimischen, z.B. den iShares Developed Markets Property Yield UCITS ETF?

Danke, guter Hinweis. Über Immobilien hatte ich auch schon nachgedacht, aber ich wollte mein Portfolio nicht zu kompliziert werden lassen. Dieser ETF könnte als Ausschütter allerdings auch helfen, den Pauschbetrag auszunutzen. Das ist dieses Jahr aber noch kein Thema, da ich den Pauschbetrag durch meine Tagesgeld-Positionen bereits ausreizen werde. Nächstes Jahr sieht die Sache aber sicher wieder anders aus...

 

Die Aufteilung 70/30 Risiko/risikoarm scheint mir stimmig.

Für die monatlichen Sparraten habe ich als Bezugsgröße nur die 1300 EUR gewählt, die nach dem Abzug von Versicherungsbeiträgen verfügbar sind. Um die 70/30-Allokation auf mein gesamtes Vermögen anzuwenden, sollte ich die Versicherungen und Unternehmensaktien aber wahrscheinlich in diese Berechnung mit einbeziehen (d.h. Kapital-LV als risikofrei, Unternehmensaktien als risiko, etc.). Was denkst du?

 

Eventuell bist Du anfällig für Planänderungen. Fixiere Deine Vorstellungen, damit Du Dich bei Börseneinbrüchen daran hälst.

Was meinst du damit? Könntest du das bitte noch etwas näher ausführen?

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Sapine

Die Aufteilung 70/30 Risiko/risikoarm scheint mir stimmig.

Für die monatlichen Sparraten habe ich als Bezugsgröße nur die 1300 EUR gewählt, die nach dem Abzug von Versicherungsbeiträgen verfügbar sind. Um die 70/30-Allokation auf mein gesamtes Vermögen anzuwenden, sollte ich die Versicherungen und Unternehmensaktien aber wahrscheinlich in diese Berechnung mit einbeziehen (d.h. Kapital-LV als risikofrei, Unternehmensaktien als risiko, etc.). Was denkst du?

Ja man kann dies bei seiner Allokation berücksichtigen. Da Du aber vermutlich kaum Rückkaufwerte oder ähnliches für die Lebensversicherungen hast, würde ich es einfach pauschal machen und dafür die Restquote für RK1/RK2 absenken.

 

Eventuell bist Du anfällig für Planänderungen. Fixiere Deine Vorstellungen, damit Du Dich bei Börseneinbrüchen daran hälst.

Was meinst du damit? Könntest du das bitte noch etwas näher ausführen?

Dieser Teil von Deinem Einführungspost hat mich auf den Gedanken gebracht:

 

1. Erfahrungen mit Geldanlagen

Seit 2000 immer mal wieder kleinere Investments in Einzeltitel oder aktive Fonds, die aber stets mit Verlusten endeten. Deswegen hatte ich erst mal für einige Jahre von der Börse die Schnauze voll, möchte aber nun nach gesunkenen Festgeld-Zinsen und der Lektüre des Kommer wieder passiv einsteigen.

Ein nicht unerheblicher Teil des Anlageerfolgs kommt davon dass man einen vernünftigen Plan verfolgt. Wenn Du ein Beispiel dafür sehen willst schau Dir mal das Musterportfolio von supertobs an. Natürlich muss man es nicht mit ganz so viel Aufwand betreiben, aber nachdem Du schon mindestens zweimal komplett umgeschwenkt bist bei Deinem Anlagestil, wäre es nicht falsch, wenn Du Dir vorab überlegst, was Du im Fall von Börsenkorrekturen machen wirst, damit Du nicht einem Impuls folgend in dem Moment das falsche machst. Betrachte es einfach wie eine Feuerübung, man spielt theoretisch durch was man zu machen hat, damit man beim Brand die richtigen Dinge tut und nicht kopflos irgend einen Blödsinn macht.

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Flamacue

Ein nicht unerheblicher Teil des Anlageerfolgs kommt davon dass man einen vernünftigen Plan verfolgt. Wenn Du ein Beispiel dafür sehen willst schau Dir mal das Musterportfolio von supertobs an. Natürlich muss man es nicht mit ganz so viel Aufwand betreiben, aber nachdem Du schon mindestens zweimal komplett umgeschwenkt bist bei Deinem Anlagestil, wäre es nicht falsch, wenn Du Dir vorab überlegst, was Du im Fall von Börsenkorrekturen machen wirst, damit Du nicht einem Impuls folgend in dem Moment das falsche machst. Betrachte es einfach wie eine Feuerübung, man spielt theoretisch durch was man zu machen hat, damit man beim Brand die richtigen Dinge tut und nicht kopflos irgend einen Blödsinn macht.

 

Danke für die Erklärung. Mein damaliges erratisches Verhalten war wohl vor allem auf das Fehlen einer entsprechenden Strategie zurückzuführen. Ich bin nun besser informiert, aber die Gedankenübung für den Ernstfall ist sicher trotzdem eine wertvolle Übung vor dem Start.

 

Der Hinweis zu den Musterportfolios von supertobs ist sehr gut. Da gibt es ja noch viel zu lesen. :) Für alle anderen, die über diesen Thread gestolpert sind, hier der Link:

http://www.wertpapie...m/81-supertobs/

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